
Dreiklang
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- 14. Nov. 2010
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Hallo liebe Clavios,
irgendwie brachte mich Fips auf diese Idee:
Vielleicht... sollte man das altmodische Klavierspielen und Klavierüben nicht sowieso an den Nagel hängen?
Stundenlanges Sich-Abquälen, bei kaum sichtbaren Fortschritten. Wie wär's denn damit?
"Das Klavierspiel-Kit".
Man lädt die Partitur der Waldsteinsonate ins Programm, und schon geht's ans Ausfeilen. Wie schnell sollen die schwersten Passagen werden (zwei, drei Mausklicks genügen für atemberaubende Geschwindigkeit). Die Phrasierung, Pedalisierung? Kein Problem: ein vernünftiges Tool-Set stellt eine Latte an Werkzeugen dafür zur Verfügung. Für jede Lautstärke (von ppppp bis fffff) gibt's einen Knopf oder Regler, Knöppe für Fingerlegato oder Pedallegato sowieso usf.
Dann feilt man zwei Wochen intensiv an allen Parametern 'rum, läßt den PC ein mp3 erzeugen, und präsentiert stolz sein Werk bei clavio und in Youtube. Natürlich mit der Bitte um viele Likes, und in nicht so ganz fehlerfreiem Deutsch unter Mißachtung von Groß/Kleinschreibung.
Klavierstudenten zieht es die Schuhe aus ob dieser grandiosen Spieltechnik, sie fragen sich unter Umständen, wozu sie ihr halbes Leben lang geübt haben. Und Papi Olaf klopft Söhnchen Nils-Leander anerkennend auf die Schulter: "Hast Du gut gemacht, mein Junge! Zu Weihnachten kriegst Du dann Rach 3, und zum Geburtstag Petruschka!"
Und sein Freund Hans-Eugen, der seit vier Jahren Klavierunterricht nimmt, guckt ganz verdutzt, und muß sich sagen lassen: "Klavierüben? Ey Mann - das war gestern...!"
Schöne neue Welt......
Schönen Gruß
Dreiklang
p.s. und auch die Umfrage fehlt diesmal natürlich nicht ;)
irgendwie brachte mich Fips auf diese Idee:
Da geht die ganze Entwicklung unseres technologischen Zeitalters hin. Vermutlich wird irgendwann der Punkt kommen, wo wir wieder bei den Fähigkeiten eines Kleinkinds angekommen sind und wo alles weitere auch gar nicht mehr nötig sein wird, - denn es wird ja von der "Technik" alles für uns erledigt
Vielleicht... sollte man das altmodische Klavierspielen und Klavierüben nicht sowieso an den Nagel hängen?
Stundenlanges Sich-Abquälen, bei kaum sichtbaren Fortschritten. Wie wär's denn damit?
"Das Klavierspiel-Kit".
Man lädt die Partitur der Waldsteinsonate ins Programm, und schon geht's ans Ausfeilen. Wie schnell sollen die schwersten Passagen werden (zwei, drei Mausklicks genügen für atemberaubende Geschwindigkeit). Die Phrasierung, Pedalisierung? Kein Problem: ein vernünftiges Tool-Set stellt eine Latte an Werkzeugen dafür zur Verfügung. Für jede Lautstärke (von ppppp bis fffff) gibt's einen Knopf oder Regler, Knöppe für Fingerlegato oder Pedallegato sowieso usf.
Dann feilt man zwei Wochen intensiv an allen Parametern 'rum, läßt den PC ein mp3 erzeugen, und präsentiert stolz sein Werk bei clavio und in Youtube. Natürlich mit der Bitte um viele Likes, und in nicht so ganz fehlerfreiem Deutsch unter Mißachtung von Groß/Kleinschreibung.
Klavierstudenten zieht es die Schuhe aus ob dieser grandiosen Spieltechnik, sie fragen sich unter Umständen, wozu sie ihr halbes Leben lang geübt haben. Und Papi Olaf klopft Söhnchen Nils-Leander anerkennend auf die Schulter: "Hast Du gut gemacht, mein Junge! Zu Weihnachten kriegst Du dann Rach 3, und zum Geburtstag Petruschka!"
Und sein Freund Hans-Eugen, der seit vier Jahren Klavierunterricht nimmt, guckt ganz verdutzt, und muß sich sagen lassen: "Klavierüben? Ey Mann - das war gestern...!"
Schöne neue Welt......
Schönen Gruß
Dreiklang
p.s. und auch die Umfrage fehlt diesmal natürlich nicht ;)