Dampp-Chaser heizt trotz 45% im Flügel - wieso?

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Hallo,

es wird immer wieder geschrieben, dass die Instrumente im Winter zu trocken werden können wegen der Heizungsluft und der zu hohen Raumtemperaturen, die früher nicht vorgeherrscht haben. OK, meine 21 % vor vier Wochen und meine Wohlfühltemperatur von 23,5 Grad haben mich besorgt. Beides war für mich vor den plötzlich über mich gekommenen Flügelambitionen kein Thema.

Womit aber haben denn vor 80 Jahren oder so die Flügel- und Klavierbesitzer die Sommerfeuchtigkeit von den Instrumenten ferngehalten, frage ich mich. Der DC soll im Sommer entfeuchten aber früher haben die Instrumente im Sommer herumgestanden ohne dass sich jemand einen Kopf gemacht hat darüber.

Und dass in Museen alle Möglichkeiten aufgefahren werden um das Raumklima optimal zu gestalten liegt ja wohl auch daran, dass da höhere Werte herumstehen und hängen die es zu erhalten gilt. Mir ist mein Flügel allerdings viel wert und daher habe ich mich auf diverse gedankliche Irrwege begeben. Aber ich kehre zurück zu meinem Bauchgefühl das mir dazu verholfen hat mich innerhalb eines Tages für diesen wunderbaren Flügel zu entscheiden obwohl ich ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen habe. Und dieses Bauchgefühl hat mir von Anfang an "gesagt": So eine Apparatur kommt mir nicht unter meine Majestät! Diesen Fehler kann ich noch gut machen. Und die meinem K.u.K. zugefügten "Wunden" werde ich wieder verschließen, ich denke da an Knochenleim plus Sägemehl oder etwas in der Art. Dann ist er "untenrum" fast wieder wie vorher.

Für Eure Informationen und Denkanstöße danke ich Euch!

LG,
Marlene
 
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Hallo Marlene,

Flügel und Klaviere, die "früher" zu feucht standen im Sommer und dann stetig einen zunehmend gröberen Wechsel durchmachen mussten wurden halt kaputt. Jene später, die es im Winter noch relativ kühl hatten.

Auch Dein jetzt geliebter Flügel war kaputt! Er wurde wieder gerichtet, hat am Resonanzboden Späne erhalten und wurde offensichtlich aufwändig wiederhergestellt. An der Rückseite des Resonanzbodens Deiner Bilder kann man es sehen. Diese Schäden hatte er nicht bekommen, weil er alt war.

Ich kenne ein paar wenige Instrumente, die sind ähnlich alt und hatten diese Schäden nie. Aber diese Instrumente sind rar. Sie sind die wenigen Ausnahmen. Wären diese Instrumente über hundert Jahre heutigen Wohnraumverhältnissen ausgesetzt gewesen, wäre kein Einziges von denen in Ordnung geblieben und wir hätten jetzt kaum noch so viele aus dieser Zeit übrig...

Ein großer Fluch für die Klavierindustrie. Erstens erwartet man heute eine ähnlich lange Lebensdauer und ist entsetzt wenn nach 10 Jahren Risse entstehen und zweitens kauft jemand, der ein gutes Altes findet kein Neues...

Der Schaden entsteht bei normaler Trockenheit erst dann, wenn es ein "davor" mit zuviel Feuchtigkeit gegeben hat. Bei sehr starker Trockenheit entsteht er immer.:D

Es ist Dein Flügel - Du kannst damit tun und lassen was Du magst.


LG
Michael
 
Ok, das ist mir endgültig zu viel Bauchgefühl! Und bevor ich hierzu noch etwas Böses sage, bin ich raus aus der Nummer. Viel Glück, Marlene!

LG, Sesam
 
Und die meinem K.u.K. zugefügten "Wunden" werde ich wieder verschließen, ich denke da an Knochenleim plus Sägemehl oder etwas in der Art. Dann ist er "untenrum" fast wieder wie vorher.

Für Eure Informationen und Denkanstöße danke ich Euch!

LG,
Marlene

Wie jetzt? Willst Du den DC wieder ausbauen?

Gruss Volker

P.S. Falls Du einen Käufer suchst, schick mir ne PN. ;)
 
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Marlene, du hast dich hier z.T. von Leuten verrückt machen lassen, die von dem Thema nicht die geringste Ahnung haben.

Mit dem Venta und dem DC hast du alle Möglichkeiten, unter Beibehaltung deiner Heizgewohnheiten dein Instrument dauerhaft vor Klimaschäden zu schützen. Weiterhin wirst du von der besseren Stimmhaltung profitieren können und zudem kannst du im Winter auch von der besseren Atemluft profitieren.

Alle, die hier sinnlose Beispiele gepostet haben, wie "Flügel steht neben einer feuchten Mauer und es hat nicht geschadet" haben einfach keine Ahnung, welche Auswirkungen zu feuchte oder zu trockene Luft auf ein Instrument haben. In beiden Fällen entstehen Schäden. Man kann diese Schäden ignorieren und nimmt dann ein Instrument mit verminderter Qualität in Kauf; man kann sie aufwendig reparieren, aber eines wird garantiert nicht passieren, wenn man sich nicht mit dem Thema "Klimastress" beschäftigt: nämlich dass das Instrument keinen Schaden nimmt. Denn das Klima ist bei uns in Deutschland so, dass es im Winter häufig zu trocken ist und im Sommer immer zu feucht.

Vertraue auf das, was dir Fachleute geraten haben, denn diese haben sich mit dem Thema beschäftigt und kennen viele Probleme aus der Praxis, wenn das Thema "Klima" nicht hinterfragt wird. In unseren Breitengraden erleiden Instrumente Schäden, wenn man sich nicht um das Thema kümmert. Das ist ein Fakt, ob es einem gefällt oder nicht. Wie bei jeder Form der "Aufklärung" wird dieser oft ablehnend, ungläubig oder mit sachlich falschen Argumenten begegnet. Dabei erfolgt die Aufklärung nur wohlwollend, um wertvolle Instrumente zu schützen und weil es keine Freude ist, wenn man zu einem Klavier gerufen wird, was durch Nichtwissen kaputt gegangen ist, obwohl es überhaupt nicht so sein müsste.

Ich kann es nicht verstehen, warum die Leute hier so negativ über die DC-Installation urteilen. Man sieht es nie so, wie es auf dem Foto abgebildet ist. Denn man liegt normalerweise nicht unter dem Flügel. Du schreibst hier über "Wunden" durch die Installation. Die Wunden sind eher im Resonanzboden, weil dieser durch zu großen Klimastress in der Vergangenheit gerissen war und repariert wurde. Genau solche Dinge müssen überhaupt nicht zwangsläufig passieren.

Tu dir selbst den Gefallen und überdenke deine Position. Du verwechselst in der Fragestellung dieses Fadens "Ursache und Wirkung". Nicht die Heizstäbe sind an, obwohl es 45% Luftfeuchtigkeit im Instrument sind. Sondern anders herum wird ein Schuh draus. Weil die Heizstäbe an sind, sind es im Instrument 45% Luftfeuchtigkeit. Dieser Wert ist in Ordnung. Wenn du dem System nicht traust, dann lege ein Hygrometer in den Flügel und überwache die Luftfeuchtigkeit. So lange sie nicht unter 40% sinkt, besteht kein Problem und man kann das System weiter laufen lassen. Fällt der Wert darunter, müsste man das DC-System überprüfen und dann wäre es berechtigt, den Stecker zu ziehen. Jedoch wird der Flügel von einem kurzzeitigen Unterschreiten der 40% Marke keine sofortigen Schäden erreichen. Maßgeblich ist hier aber auch, dass du dich auf dein Hygrometer verlassen kannst.

In der vor uns liegenden Saison werden die Heizstäbe immer wieder warm sein, das ist normal und richtig so. Denn bereits jetzt ist durch wärmere Temperaturen draußen die Luft viel feuchter als noch vor ein paar Wochen. Der DC versucht jetzt zu trocknen, was normal und richtig ist.

Anders wird es erst wieder im späten Herbst, wenn die Temparaturen fallen. Dann muss ab einem bestimmten Punkt befeuchtet werden.

Ich habe jetzt ein paar Minuten meiner Zeit investiert, weil ich davon überzeugt bin, dass du mit dem DC und zusätzlich Venta (weil du es gern warm hast im Winter) - der Venta wird nur im Winter benötigt - optimale Möglichkeiten hast, dass dein Flügel klimatisch bestmöglich steht und dir lange Freude macht. Was du daraus machst, ist deine Sache. Jedoch bitte ich dich, das Thema mit dem Kopf zu durchdenken und nicht "gefühlsmäßig" vorzugehen. Denn es geht hier um logische und sachlich begründete Argumente. In anderen Situationen geht es um andere Dinge und da hat das Bauchgefühl auch seine Berechtigung - in dieser Angelegenheit ist die Herangehensweise jedoch m.E. unangebracht.
 
@Jensen1
Ich denke, dass es mehr als einige Minuten waren, die Du für Deine Erläuterungen gebracht hast - danke für Deine Mühe. Aber mich haben diese Worte nicht überzeugt, aber sicherlich werden es andere lesen, die anders entscheiden werden als ich.

Manch einer mag - vielleicht nicht nur jetzt - denken, dass ich nicht ganz richtig ticke (nobody is perfect...). Aber ich bin zum Glück keine Gefahr für meine Mitmenschen und Umwelt... ;)

Neben meinem Bauchgefühl war auch mein Kopf beteiligt bei den Überlegungen, die da wären: Der Resonanzboden ist gespänt - wenn ich das als Laie richtig sehe hatte er mehrere Risse. Und da der Flügel bereits neue Stimmwirbel hat weiß ich nicht ob bei neuen Rissen im RB noch etwas gemacht werden könnte, weil vielleicht die größeren Stimmwirbel nicht mehr passen würden. Andererseits hat jemand im Forum geschrieben, dass viele es nicht merken wenn der RB Risse bekommen hat. Aber – und das sagt mir mein Verstand: Es muss für die Instrumente doch besser sein ein rundherum gleichmäßiges Raumklima zu haben (im Winter durch Luftbefeuchter, im Sommer durch Luftentfeuchter) als punktuelle DC-Attacken. Ich sehe beim DC nur drei Vorteile: Man schleppt nicht jeden Tag Gießkannen voller Wasser, er verbraucht deutlich weniger Strom und man hört ihn nicht.

Ich weiß es zu würdigen, dass Ihr mich vor Unheil bewahren wollt. Aber bisher sehe ich die Stimmen pro und contra DC recht ausgeglichen.

Es ist nicht nur mein Bauchgefühl, das mich leitet sondern es sind auch diverse Gespräche mit Fachleuten, die sich auskennen. Einer von ihnen weiß sehr genau was alte Instrumente brauchen denn er ist umgeben von etwa zwei Dutzend davon, viele älter als meiner. Auch er hat mir dringend vom DC abgeraten.

Es tut mir leid wenn ich hier – aufgrund dieses Glaubens- oder Wissenskrieges – so eine Unruhe verursacht habe. Aber ich denke, das gehört auch zu einem solchen Forum.
 
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Es ist nicht nur mein Bauchgefühl, das mich leitet sondern es sind auch diverse Gespräche mit Fachleuten, die sich auskennen. Einer von ihnen weiß sehr genau was alte Instrumente brauchen denn er ist umgeben von etwa zwei Dutzend davon, viele älter als meiner. Auch er hat mir dringend vom DC abgeraten.

Es tut mir leid wenn ich hier – aufgrund dieses Glaubens- oder Wissenskrieges – so eine Unruhe verursacht habe. Aber ich denke, das gehört auch zu einem solchen Forum.

Dann lass uns doch mal wissen, was es zu bedenken gibt.

Gruss Volker
 
@Jensen1
Ich denke, dass es mehr als einige Minuten waren, die Du für Deine Erläuterungen gebracht hast - danke für Deine Mühe. Aber mich haben diese Worte nicht überzeugt, aber sicherlich werden es andere lesen, die anders entscheiden werden als ich.

Manch einer mag - vielleicht nicht nur jetzt - denken, dass ich nicht ganz richtig ticke (nobody is perfect...). Aber ich bin zum Glück keine Gefahr für meine Mitmenschen und Umwelt... ;)

Neben meinem Bauchgefühl war auch mein Kopf beteiligt bei den Überlegungen, die da wären: Der Resonanzboden ist gespänt - wenn ich das als Laie richtig sehe hatte er mehrere Risse. Und da der Flügel bereits neue Stimmwirbel hat weiß ich nicht ob bei neuen Rissen im RB noch etwas gemacht werden könnte, weil vielleicht die größeren Stimmwirbel nicht mehr passen würden. Andererseits hat jemand im Forum geschrieben, dass viele es nicht merken wenn der RB Risse bekommen hat. Aber – und das sagt mir mein Verstand: Es muss für die Instrumente doch besser sein ein rundherum gleichmäßiges Raumklima zu haben (im Winter durch Luftbefeuchter, im Sommer durch Luftentfeuchter) als punktuelle DC-Attacken. Ich sehe beim DC nur drei Vorteile: Man schleppt nicht jeden Tag Gießkannen voller Wasser, er verbraucht deutlich weniger Strom und man hört ihn nicht.

Ich weiß es zu würdigen, dass Ihr mich vor Unheil bewahren wollt. Aber bisher sehe ich die Stimmen pro und contra DC recht ausgeglichen.

Es ist nicht nur mein Bauchgefühl, das mich leitet sondern es sind auch diverse Gespräche mit Fachleuten, die sich auskennen. Einer von ihnen weiß sehr genau was alte Instrumente brauchen denn er ist umgeben von etwa zwei Dutzend davon, viele älter als meiner. Auch er hat mir dringend vom DC abgeraten.

Es tut mir leid wenn ich hier – aufgrund dieses Glaubens- oder Wissenskrieges – so eine Unruhe verursacht habe. Aber ich denke, das gehört auch zu einem solchen Forum.

Hallo Marlene,

Zur Richtigstellung: Der DC macht keine punktuellen Attacken... Das ist Nonsens!
Fachleute die abraten mögen sich melden und hier die Erklärung dafür abliefern, anderen Falls ist es abzulehnende schwarze Propaganda ohne Hintergrund. Sie mögen die "Schäden" zeigen die eindeutig auf den Gebrauch des Dampp-Chasers zurückzuführen sind. Mir liegen nur eindeutige verbessernde Ergebnisse vor - die können wir dann ja vergleichen und auf Richtigkeit hin überprüfen.

Anwender, die so ein Gerät haben und keine verbesserte Stimmhaltung bzw. trotz Dampp-Chaser Probleme mit Ihrem Instrument haben lese ich hier nicht. Ja es gibt Leute, die mögen einfach keine Technik dran schrauben lassen und bedenken haben - das sind die 50% von denen Du sprichst.

Noch eine Erklärung meinerseits.. Ich empfehle den Dampp-Chaser als mögliche Alternative und lote stets alle anderen Möglichkeiten aus, die ein Klavierbesitzer hat um Klimaschäden zu vermeiden. Der Dampp-Chaser ist dabei NIE die erste Wahl. Erstens macht der Einbau schon gar keinen Spaß - Ich liege nicht gerne unter Flügel und wälze mich in Katzenhaaren... Zweitens hat man hinterher immer auch die Wartung zu übernehmen und wälzt sich frisch in Katzenhaaren... Mir geht es schlicht und einfach um die Langlebigkeit und den Erhalt des Instruments, bzw. den Erhalt der Klavierstimmung auf ein möglichst langfristiges Ergebnis.

Das Ganze ist alles andere als eine Glaubensfrage, sondern man muss die Gegebenheiten gut kennen. Deine kenne ich nicht zur Gänze, auch wenn Du darüber hier schon viel geschrieben hast. Großer Raum und Holz überall, niedrige Messergebnisse bei Kälteperioden. Vermutlich hohe Raumfeuchte im Sommer. Dieses Szenario kenne ich zwar gut - ohne es zu sehen ist es trotzdem zuwenig um endgültig zu beurteilen.

Natürlich kannst Du wie jeder andere es auch könnte das Raumklima anders herstellen. Den gesamten Raum im Winter befeuchten und im Sommer entfeuchten. In vielen Fällen ist es jedoch die bessere Alternative einen Dampp-Chaser zu haben, weil es gar nicht anders geht. Den Aufwand, den ich in meinem Geschäft betreibe um konstante Werte zu erreichen erzähle ich gleich gar nicht - aber eines ist klar - jeder der kommt kann gestimmte Klaviere vorfinden. Und ja, ich habe auch sehr alte Instrumente hier stehen - das älteste ist fast 200 Jahre alt!

LG
Michael
 
... interessierter Mitleser der keine Ahnung von der Pflege eines Flügels, Klavieres hat

aber ein wenig von Physik und ich frage mich wie solch ein Gerät denn das Raumklima beeinflusst. Abhängig vom Raum (Größe, Beschaffenheit der Wände, Decke, Fußboden), Fenster, andere Möbel etc. etc. und wichtig das Wetter wird sich in einem Raum ein bestimmtes Klima einstellen. Je nach Oberflächenbeschaffenheit, Materialeigenschaft kann jeder Stoff im Raum Feuchtigkeit mehr oder weniger speichern und wieder abgeben.
Ich nehme mal an, in solch einem Raum gibt es Fenster die regelmäßig zum Lüften geöffnet werden, dadurch gelangt also Außenluft in den Raum und je nach Temperatur- Feuchtigkeitsunterschied wird sich langsam ein Gleichgewicht (der Luftfeuchtigkeit im Raum) einstellen, verursacht durch die Speicherung / Abgabe der Luftfeuchtigkeit im Material aller Gegenstände im Raum.

Jetzt stellt jemand ein Klavier/ Flügel in diesem Raum und einen Dampp Chaser dazu. Soweit ich auf den Fotos von Marlene erkennen kann, ist das Holz lackiert (Einbauort Dampp Chaser, oder ? ).

Lackiertes Holz nimmt wesentlich schlechter Feuchtigkeit auf und gibt diese genauso schlecht wieder ab.

Es wird sicherlich keiner den Feuchtigkeitsfühler in das Holz schrauben (oder doch ?) sondern höchst wahrscheinlich ein Fühler der die Raumfeuchte der (Umgebungs) Luft messen wird, evtl. noch auf das Holz aufgeklebt.

Die Gasgesetze gelten auch unter einem Flügel - auch wenn da ein Dampp Chaser hängt.

Sollte z.B. die Außenluft für einige Zeit eine wesentlich höhere Luftfeuchte haben (feuchte Wetterlage im Sommer, keine Heizung etc.), so wird der gesamte Raum "irgendwann" sich diesem Feuchtigkeitswert nähern (Putz der Wände, Stuck an der Decke, Holzverkleidungen, Möbel ...). Ob jetzt der Dampp Chaser meint, genau unter dem Klavier / Flügel habe ich eine trockenere Luft als neben, hinter oder auf dem Flügel .... soll er halt meinen, laut Gasgesetze habe ich nach "einiger Zeit" überall im Raum gleiche Bedingungen.
Das würde aber bedeuten, so ein Dampp Chaser müsste den ganzen Raum sammt Inhalt (also alle Gegenstände) trocknen bzw. befeuchten können. Wieviel kW soll so ein Gerät haben, damit das halbwegs in vernünftiger Zeit funktioniert (vielleicht kennt der ein- oder andere sogenannte Raumtrockner die bei Neubauten schon mal eingesetzt werden um diese zu trocken. Das sind große Gasbrenner die Tagelang laufen müssen um die Wände zu trocknen).

Jetzt könnte man meinen, der Chaser sitzt ja direkt unter dem Flügel und müsste das Klima dort beeinflußen - prinzipiell ja, aber da der lackiert ist kann der so schnell wie sich die Luft direkt am Holz mit der Umgebungsluft mischt (die wird ja anscheinend erwärmt -> warme Luft -> konvektion) kaum Feuchtigkeit auf- oder abgeben --> das dauert "ewig", bis sich da ein Gelichgewicht eingestellt hat und wenn sich zwischendurch das Wetter ändert fängt alles von neuem an ...

Deshalb würde ich "klaviermacher" unbedingt zustimmen, es kommt auf den Raum an. Hat der Aufstellort ein gutes Gleichgewicht oder besser Puffereigenschaften, dann brauche ich keinen Dampp Chaser. Wenn nicht sollte man den Raum ändern, dass ist sicherlich einfacher und effektiver als an einer lokalen Stelle einen Dampp Chaser zu verwenden.

Ein Freund von mir ist Architekt und Baubiologe der auch (meist kostenlose) Beratungen zur Baubiologie eines Hauses / Wohnung macht. Vielleicht solltes Du Marlene mal so jemanden Fragen, evtl. gibt es bei Dir in der Nähe solche Leute.

Bitte Meinungen dazu

EDit: @klaviermacher, hat Du in Deinem Geschäft eine Klimaanlage installiert ?
 
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@klaviermacher, hat Du in Deinem Geschäft eine Klimaanlage installiert ?

Ja, ich habe im nächst höheren Stockwerk eine zentrale Klimaanlage nahe dem Stiegenhaus, die im Sommer das Geschäft (77qm bei 2,5 Meter Raumhöhe) beeinflusst. Das regle ich mit offenen Türen im Stiegenhaus. So schaffe ich die LF runter auf etwa 48-55% . Mit zwei Ventas im Winter halte ich die LF auf etwa 45-48%. Wenn die Außentemperaturen tagsüber 5-10 Grad plus sind, genügt ein Venta. Bei Minus 5-10 Grad brauche ich beide und sie laufen dann auf Hochtouren. Bei Minus 20 Grad fahre ich auch die Heizung etwas runter und befeuchte noch zusätzlich mit Heizkörperwannen :cool: dabei erreiche ich etwa 42% - die paar Tage... Gemessen wird mit mehreren Messgeräten an unterschiedlichen Stellen.

LG
Michael
 
Hallo Searcher;

Wenn nicht sollte man den Raum ändern, dass ist sicherlich einfacher und effektiver als an einer lokalen Stelle einen Dampp Chaser zu verwenden.
Ich bezweifle, dass Du mit einem vergelichbaren, ja selbst mit zigfachem finanziellen Aufwand am Raum soviel ändern kännst, dass Du ohne Klimageräte auskommst. Natürlich ist die RAUMklimatisierung das Non-Plus-Ultra, verursacht aber neben der deutlich höheren Investition auch deutlich höhere Energiekosten.

Ansonsten ist Dein Beispiel ziemlich richtig. Du unterschlägst aber den Faktor Zeit und ein paar andere kl. physikalische Dinge. Bleiben wir mal beim Entfeuchten. Und konzentrieren wir uns auf die Unterschicht des Reso-Bodens, damit es nicht gar zu kompliziert wird.
Lackiertes Holz nimmt wesentlich schlechter Feuchtigkeit auf und gibt diese genauso schlecht wieder ab.
Das ist richtig und macht die Sache noch einfacher, weil dadurch alle Vorgänge lagsamer ablaufen. Der Raum hat meinetwegen 70% rF, also springt der Heizstab des DC an. Er trocknet die Luft, die an ihm vorbeiströmt durch Wärmeeintrag.
Diese wärmere Luft steigt nun zunächst auf, streicht am Resoboden entlang und tut dort zweierlei: Erstens fungiert sie als "Sperrschicht" zwischen der kälteren, feuchteren Luft und, zweitens, "reisst" sie (wenige) Wassermoleküle aus dem lackierten Holz. Dabei kühlt sie selbst ab und sinkt in die kalten Luftschichten ein (vorher gibt es an den Schichträndern natürlich längst regen Austausch und Verwirbelung). Da aber der DC weiter heizt, wird diese warme, trockene Schicht nicht abreissen und die nachdrängende aufgeheizte Luft führt zu einer weiteren flächenmäßigen Ausdehnung. Spätestens am Rand des Flügels ist aber damit Schluss.

Das Ganze geht solange, bis der Sensor meldet, dass direkt unter dem Resoboden nun 45% rF herrschen (Daher auch die extrem knappe Montage). Jetzt schaltet der DC ab. Die Raumluft hat jetzt ungehinderten Zugang zum Sensor. Der misst nun 70% und schaltet wieder an. Je geringer die Differenz zwischen der Raum-rF und der idealen Mess-rF, desto größer werden die Ruhepausen für den DC.

Was also der DC macht, ist lediglich die Schaffung einer eng begrenzeten "Mikro-Schutz-Zone" unter dem Resoboden. Das geht nur, weil hier die Physik für uns arbeitet.

Hab ichs a) richtig dargestellt und b) hadt Du es verstanden?
 
Also sorry, aber mich überzeugt das alles nicht. Entweder ich hab in Physik nicht aufgepasst oder einfach grundlegende Verständnisprobleme.

Die relative Luftfeuchte kann ich nur beeinflussen, indem ich z. B. in einen geschlossenen Raum Wasser einbringe (Luftbefeuchter), Wasser entziehe (Luftentfeuchter) oder die Temperatur ändere.

- Der DC ist im Verhältnis zum Gesamtraum so "klein", dass er lediglich die Luft direkt unter einem Flügel etwas befeuchten kann. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß sich durch relativ punktuelle Erzeugung von "feuchterer" Luft durch Heizen eines Stabes eine homogene Luftschicht mit gleichmäßiger relativer Luftfeuchte einstellen soll. Und das nicht nur unter dem Resonanzboden sondern gleichzeitig auch im Inneren.

- Beim "Trocknen" habe ich noch mehr Verständnisprobleme. ;)
Der DC kann ja kein Wasser entziehen, sondern nur dadurch die relative Luftfeuchte senken, indem er die Temperatur erhöht. Die Wassermoleküle können ja nicht verschwinden, schon gar nicht in die kältere Umgebungsluft, die ja noch stärker gesättigt ist. Der ganze Flügel müsste also in einer gleichmässigen "Aura" von wärmerer Luft stehen, die durch das kleine Kästchen irgendwo unter dem Flügel erzeugt wird?:confused:
Sind die Temperaturschwankungen dann besser für das Holz?

- Ich bin ja wirklich kein Klavierbauer, aber wenn ich unter meinen Fügel sehe, dann ist da kein Spalt, durch den die "modifizierte" Luft ins Innere des Fügels strömen kann und schon gar nicht gleichmäßig, geschweige denn so geregelt, daß sie innen und aussen gleich wäre.
 
So langsam sollte DC Provision rüberwachsen lassen ;-)

Die relative Luftfeuchte kann ich nur beeinflussen, indem ich z. B. in einen geschlossenen Raum Wasser einbringe (Luftbefeuchter), Wasser entziehe (Luftentfeuchter) oder die Temperatur ändere.
Falsch. Bring nen Topf Wasser zum Kochen und Du wirst oberhalb die rF auch ohne Hygrometer "messen" können;-). UNd das bleibt so, solange das Wasser weiterkocht. Du brauchst keinen geschlossenen Raum!

daß sich durch relativ punktuelle Erzeugung von "feuchterer" Luft durch Heizen eines Stabes eine homogene Luftschicht mit gleichmäßiger relativer Luftfeuchte einstellen soll
Doch - solange Du den entsehenden Luftstrom kontinuierlich weiterfütterst. Beweis: Halte über den Kochtopf eine 1 qm große Platte und beobachte, was passiert. Bei Wasserdampf reicht dafür das Auge.

Der Denkfehler der meisten hier ist, dass ihr immer von einem "Schuss" ausgeht, statt von einem fließenden, permanenten Prozess!

Und das nicht nur unter dem Resonanzboden sondern gleichzeitig auch im Inneren.
Auch hier wieder: Faktor Zeit! Was innen an Wassermolekülen weggerissen wird, wird von unten nachgeführt. Daher auch die Forderung, den Flügel bei Nichtgebrauch zu schließen. Bleibt er permanent offen, so wird vermutlich tatsächlich das eintreten, was Du annimmst - nämlich ein inhomogen feuchter Boden (oben trocken/unten feucht) - mit allen negativn Begleiterscheinungen!

Beim "Trocknen" habe ich noch mehr Verständnisprobleme.
Der DC kann ja kein Wasser entziehen, sondern nur dadurch die relative Luftfeuchte senken, indem er die Temperatur erhöht. Die Wassermoleküle können ja nicht verschwinden, schon gar nicht in die kältere Umgebungsluft, die ja noch stärker gesättigt ist. Der ganze Flügel müsste also in einer gleichmässigen "Aura" von wärmerer Luft stehen
Siehe Hervorhebung. Das tut er. Und weil diese warme Luft nicht weiter aufsteigen kann, verteilt sie sich unter dem Resoboden. Permanent "nachgeführt", entsteht dort tatsächlich "eine Aura" - eine "Schutzschicht" von wärmerer, ungesättigter Luft. Auch das funktioniert nur, wenn man akzeptiert, dass dieser Luftstrom fließt und für die gesättigte, abgekühlte Schutzschicht ständig eine neue "nachgeschoben" wird.

Sind die Temperaturschwankungen dann besser für das Holz?
Reine Temperaturschwankungen - sofern man diese isoliert haben könnte - interessieren Holz nicht die Bohne. Natürlich hat Holz auch einen rein thermischen Ausdehnungskoeffizienten (kleiner als Stahl/Eisen). Dieser kann jedoch bei den Flügelmaßen vernachlässigt werden, bzw. er wird durch die entgegengestzte Bewegung, die von der Veränderung der rF herrührt, deutlich überlagert. Also: Warmes Holz dehnt sich zwar tatsächlich aus, aber weil gleichzeitig Wasser entzogen wird, ist die wasserbedingte Schrumpfung viel größer als die thermische Ausdehnung.

Nota bene, für Marlene: Der Flammpunkt von Holz liegt zwischen 200 und 275 Grad. Also wird es wohl frühestens bei 170 Grad kokeln ... da sind die 60/65 Grad des Heizstabs gaaaanz weit entfernt.

aber wenn ich unter meinen Fügel sehe, dann ist da kein Spalt, durch den die "modifizierte" Luft ins Innere des Fügels strömen kann und schon gar nicht gleichmäßig, geschweige denn so geregelt, daß sie innen und aussen gleich wäre.
Auch hier wieder: Zeitfaktor (s.o.!). Außerdem ist zur Mechanik hin sehr wohl ein fetter Spalt!

Aber, ums mal auf den Punkt zu bringen: Es gibt hier etliche, die mögen das Ding nicht. Ist doch ok! Und wieder andere brauchen es auch nicht - auch ok. und mein Neid sei mit ihnen! ;-). Aber dort, wo es nötig ist und externe Befeuchtung/Entfeuchtung zu teuer wird oder aus anderen Gründen nicht funktioniert, ist der DC ein Segen. Ich bin hier nicht der Einzige, der sich über deutlich geringere Verstimmung und vor allem eine gleichmäßig arbeitende Mechanik freut. Fast alle Klavierhersteller empfehlen den DC - meint jemand, die setzen für eine Ami-Firma ihren Ruf aufs Spiel? Glaubt mir: Kein deutscher Mittelständler empfiehlt ein Produkt, das über das Wohl und Wehe des eigenen Produkts entscheiden kann, wenn es nicht 100%-ig sicher ist. Einzelnen Schäden (die gibt es ganz sicher) müssen da so immens viele Vorteile gegenüberstehen, dass es sich am Schluss dicke rechnet (weniger Reklamationen beim Klavierhersteller - mehr zufriedene Kunden). Sonst macht kein Unternehmen sowas.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
- Ich bin ja wirklich kein Klavierbauer, aber wenn ich unter meinen Fügel sehe, dann ist da kein Spalt, durch den die "modifizierte" Luft ins Innere des Fügels strömen kann und schon gar nicht gleichmäßig, geschweige denn so geregelt, daß sie innen und aussen gleich wäre.

Ich kann deine Einwände gut nachvollziehen. VIelleicht hast du gerade des Kaisers neue Kleider endeckt.

Rudl
 
Man muss es ja nicht wissen, wenn man kein Klavierbauer ist, aber kein Flügel hat einen Resonanzboden ohne Löcher - und durch diese Löcher verteilt sich Temperatur und Feuchtigkeit schneller als man erwarten würde. Dafür wurden die Löcher zwar nicht gemacht, aber irgendwo muss man ja den Rahmen anschrauben...
Weitere Bilder findet Ihr hier. :)

LG
Michael
 
@fisherman

so weit auseinander sind wir gar nicht, den Faktor Zeit hatte ich mit der Bemerkung, "das dauert ewig" berücksichtigt :)

Hat so ein DC einen Ventilator oder nur einen passiven Heizstab ? (Heizstab hatte ich bisher angenommen). Wenn die Geräte nur einen Heizstab haben, wird die Luft unter dem Flügel an einer Stelle erwärmt. Die Luft wird aber nicht getrocknet, das Wasser verschwindet ja nicht wie z.B. in einem Klimagerät (Kondensatausfall), sondern wird nur wärmer. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. Die warme Luft nimmt damit vom Klavierunterboden, Holz ein wenig Wasser auf und "trocknet" damit die direkte Umgebung bzw. nach längerer Zeit das Holz. (ich nenne das mal Mikroklima unterhalb des Flügels)
Durch die Gasbewegung, warme Luft steigt nach oben bzw. zur Seite (unterhalb des Klavieres) und dann nach oben bis zur Decke, Fenster etc. Dort kühlt sich die Luft wieder ab und muss das aufgenommene Wasser wieder abgeben, kalte Luft kann nicht soviel Wasser aufnehmen wie warme Luft.

Somit sollte ein Kreislauf entstehen, ständiges trocknen, befeuchten unterhalb des Flügels (Mikroklima) sowie Feuchtigkeit aufnehmen/ abgeben an die Umgebung (Raumklima).

Das könnte funktionieren, in kleinen Räumen, bei geschlossenen Fenster/Türen, ohne Luftbewegung durch andere Personen (Störungen des Mikroklimas).

Hmmmm


Das muss anscheinend jeder für sich selbst entscheiden ob das vom DC erzeugte Mikroklima, im Bereich des Flügels für seinen Raum eine Verbesserung bringt oder nicht.

Auf jeden Fall wird ein so kleines Gerät - ich habe mir 2 im Indernet angeschaut - bei ungünstigen Raumklima sehr lange brauchen, ein stabiles Mikroklima zu erzeugen.

In vielen Fällen wird er das gar nicht schaffen können -> siehe den Aufwand, den Klaviermacher im zugegeben größeren Raum aufwenden muss um die Feuchtigkeit halbwegs stabil zu halten.
 
Aufgrund dieser und anderer Diskussionen freue ich mich allmählich immer mehr über meine "seelenlose Stromkiste", wie Marlene es nennt, mein Digitalklavier. Es ist billiger, es muss nicht gestimmt werden, das kann im Keller oder in der Sauna stehen, keine klemmenden oder klappernden Teile und kein Riss im Resonanzboden. Kein Stress mit Venta, DC und Wüstenklima. Nicht schön, aber praktisch. Aber ein "echtes" Instrument hat was, das bezweifele ich nicht.

Außerdem ist zur Mechanik hin sehr wohl ein fetter Spalt!

Ich habe mir bei Google jetzt mal einige Bilder angesehen. Wo ist denn dieser Spalt? Und Löcher habe ich da auch keine gesehen. Außer die, wo Schrauben drinstecken. Ist das der Resonanzboden? Also was man von oben unter den Saiten sieht und von unten hinter den Kanthölzern (das sind wohl die Rasten).

Fast alle Klavierhersteller empfehlen den DC

Ein Schelm, der böses dabei denkt... Vielleicht weil sie neue Instrumente verkaufen wollen?!

Xentis hat es ja schon angedeutet und ich grübele auch darüber: Wie soll denn der DC auf und unter dem Resonanzboden die gleiche Feuchtigkeit herstellen? Der Flügel soll geschlossen sein, dann ist oben doch zu wenig Feuchtigkeit. Und wenn man einen Venta losdonnern lässt, dann ist oben auch zu wenig Feuchtigkeit, wenn der Flügel komplett zu ist. Oder etwa nicht? Müsste bei diesem „ventalieren“ nicht der Flügel offen sein, damit der Boden überall die gleiche Feuchtigkeit abbekommt? Sieht eh schöner aus.

Habe mir die Fotos von Klaviermacher angeschaut. Der Resonanzboden ist demnach etwa zwei Zentimeter dick? So dick??? Habe mir das Ding so um die 5 mm vorgestellt.
 

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