Chopin's Rubato

A

AlkanLiszt

Guest
Hallo!
Ich habe mir vor kurzem eine Dokumentation über Artur Rubinstein angesehen. Es war alles sehr interessant. In einem Interview hat Rubinstein schliesslich über Chopin gesprochen und das dieser kein Romantiker war, sondern eher Mozart und Bach zugeneigt war. Rubinstein selbst spielte Chopin ja auch relativ nüchtern, was mir gut gefällt. Chopin mochte nach Rubinstein wohl auch Schumann und Beethoven nicht, da sie ihm zu romantisch waren. (Beethoven hat er natürlich respektiert, hat seine Musik aber mit Argwohn betrachtet). Wenn Chopin also eher von der Musik Mozarts und Bachs angetan war, welche definitiv keine Romantiker waren, dann müsste doch folglich auch Chopin Musik eher an diese Epochen angelehnt sein und eher nüchtern klingen. Oder verstehe ich etwas falsch?



Hier der Link zu dieser Dokumentation
 
Einer neuen Bewegung oder Epoche wird man doch auch oft erst in der Retroperspektive zugeordnet. Debussy und / oder Ravel wollten auch keine Impressionisten sein, soweit ich weiß.
 
Chopin hat neben Bach und Mozart auch den Belcanto sehr geschätzt und diese Art des Singens zum Vorbild für seinen Klavierstil genommen. Mit barocker Strenge hat das dann allerdings wenig zu tun. Die linke Hand (= das Orchester) hat rhythmisch präzise zu spielen, die rechte Hand (= die Solostimme) hat dafür sehr viele Freiheiten. Wer gut Chopin spielen will, sollte die Opern von Rossini, Bellini, Donizetti etc. gut kennen und so oft wie möglich anhören.
 

Zurück
Top Bottom