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Vorab: die Hymne ist gar nicht so übel gelungen und praxisgerechtes Instrumentieren und Orchestrieren ist durchaus kein Buch mit sieben Siegeln. Bevor ich mich wieder an einen großen Arrangierauftrag für eine CD-Produktion mit Soloflöte und Kammerorchester setze, nur eine kurze Anmerkung: die Kenntnis der Tonumfänge ist natürlich unverzichtbar, denn nicht oder nur unverhältnismäßig schlecht hervorzubringende Töne wird man Sängern und Instrumentalisten sicherlich nicht zumuten wollen. Sehr wichtig ist aber auch das Wissen um instrumentenspezifische Besonderheiten innerhalb des Tonumfangs. Hinsichtlich der Querflöte in meinem aktuellen Projekt heißt das beispielsweise, dass in tiefer Lage der Flötenton nicht die Strahlkraft höherer Lagen hat. In hoher Lage hingegen setzt sich der Flötenton auch dann akustisch durch, wenn ein kompletter Blechbläsersatz darunter gepackt ist. Solche Besonderheiten gibt es für praktisch alle Instrumente. Welche das sind und wie man die spezifischen Eigenheiten bestmöglich ensemblegerecht nutzt, kann man auf zweierlei Arten erfahren: zum einen ist der Dialog mit Musikern hilfreich, die einem das aus ensembletechnischer Erfahrung verraten. Ich spiele seit vielen Jahren als Tastenmensch in unterschiedlichen Kammer- und Ensembleformationen und die Kolleg(inn)en sind meist sehr aufgeschlossen und kooperativ. Zum anderen existieren inzwischen im Netz unzählige frei verfügbare Ensemblepartituren, aus denen ein zweckmäßiger Einsatz der einzelnen Parts durchaus ersichtlich ist. Das virtuelle MuseScore-Orchester erlaubt das Ignorieren bestimmter Limitierungen und Besonderheiten, die Ensemblepraxis hingegen nicht, aber das weißt Du ja selbst.Ich würde es gerne so weit verbessern, dass es mir, rein hypothetisch gesehen, von einem richtigen Orchester gespielt, gut gefällt. Mit anderen Worten: Wissen, was in diesem Stück ein MuseScore-Orchester "zu gut" hinbekommt und welche Möglichkeiten ein richtiges Orchester dafür hat (das Thema Tonumfang haben wir jetzt allerdings oft genug angesprochen, ich wünsche mir, dass da jetzt nicht mehr drauf rumgehackt wird)
Fazit: es gibt jede Menge zu lernen, aber es ist vieles durchaus in Reichweite. An die Arbeit und frohes Schaffen!
LG von Rheinkultur