Ab wann ohne KL ?

Ich finde die Diskussion hier sehr interessant und klinke mich mal mit meinem "Fall" hier ein.
Hatte Unterricht, seit ich vier war durchgehend bis zum Alter von 16 Jahren. Danach zwei Jahre auf eigene Faust weitergeübt, dann relativ lange Klavierpause, jetzt Anfang Dreißig wieder angefangen. Ich überlege zur Zeit auch, ob ich wieder Unterricht nehmen soll.
Das Problem: Ich weiß mittlerweile schon recht gut, woran ich arbeiten muss. Leider hab ich nicht soviel Zeit zum Üben, so dass ich noch nichtmal dazu komme, das vollständig abzuarbeiten, was ich selbst schon an Problemen sehe. Ich kann auch schon recht selbständig an mir arbeiten. Neulich hatte ich eine Probestunde, die mir allerdings, da ich schlecht vorbereitet war, kaum neue Einsichten brachte und schneller vorbei war als gedacht. Dann kommt noch die Kostenfrage hinzu: Fünfzig Euro pro Dreiviertelstunde wöchentlich sind ne Menge Geld, die ich mir schlicht nicht leisten kann/will. Andererseits hätte ich schon gerne Tipps und Feedback von einem Profi, zumindest ab und zu ... Schließlich machen ja selbst Diplommusiker noch Meisterkurse und dergleichen.
Wie handhaben das andere Clavio-Mitglieder, die schon fortgeschritten sind und schon länger spielen? Hat jemand von Euch noch Unterricht, z.B. bei einem Pianisten? In welchem zeitlichen Abstand machen die Unterrrichtsstuden Sinn? Lasst Ihr Stücke, die Ihr bereits einstudiert habt, von Eurem Lehrer fine-tuning-mäßig begutachten? Oder ackert Ihr neue Stücke ganz von Vorne (mit dem Vom-Blatt-Spiel) zusammen mit Eurem Lehrer durch? Ich denke nämlich, für die erste Einstudierungsphase brauche ich eigentlich keinen Lehrer. Das ist einfach Arbeit, die ich für mich erledigen muss. Ich brauche einen Lehrer dann für die Feinheiten - oder liege ich da falsch? Und: Welcher Preis wäre für solchen Unterricht angemessen?
 
20 Euro für 30 Minuten ist nicht gerade billig. Ich glaube, der Durchschnitt liegt eher bei 25-30 Euro für eine ganze Stunde für qualitativ guten Unterricht. Wenn es deutlich weniger oder mehr kostet, muß man sich wohl fragen, warum.

Also ich hab 4 x 30 Minuten im Monat und der Spass kostet hier 79€;).
Ist zwar nicht unbedingt billig aber ich bereue es nicht, denn hier lerne ich echt alles, selbst wenn eine halbe Stunde echt schnell vorbei ist, aber in der halben Stunde habe ich meistens die ersten paar Zeilen/Takte und bis zur nächsten Stunde erarbeite ich das Lied soweit ich komme und dann wird eben im Unterricht weiter geübt, klar sind mal ein paar Stunden dabei wo ich mich auch frag "Warum hab ich eigentlich Unterricht, da üb ich auch nur?" und dann beim nächsten Mal merk ich wieder das er doch paar Tipps und Tricks eben mehr weiß :D.
 
(...) Andererseits hätte ich schon gerne Tipps und Feedback von einem Profi, zumindest ab und zu ... Schließlich machen ja selbst Diplommusiker noch Meisterkurse und dergleichen.
(...)Wie handhaben das andere Clavio-Mitglieder, die schon fortgeschritten sind und schon länger spielen?
Bis vor etwa 1/2 Jahr hatte ich noch regelmäßig Klavierunterricht. Dann hatte ich ein ähnliches "Problem" wie Du, nämlich, dass ich die "Rohfassung" meiner Stücke schon gut alleine erarbeiten kann und ich es aber zeitlich in einer Woche nicht geschafft habe. Jetzt habe ich mit meiner KL die abgesprochen, dass ich mich immer dann melde wenn ich mein "Pensum" geschafft habe. Das ist manchmal jede Woche und selten alle drei Wochen. D.h. ich gehe meist alle zwei Wochen zum Klavierunterricht. Seitdem wir diese Absprache haben sind wir beide deutlich zufriedener. Sie muss sich nicht darüber ärgern mit mir Töne lernen zu müssen, und ich habe keinen Stress ungeübt zur Klavierstunde gehen zu müssen.
Ich spiele auch seit über 20 Jahren Geige und gehe um nicht faul zu werden alle 6-8 Wochen zu einem sehr guten Prof. zur Kontrolle. Meisterkurse sind für mich auch immer ein enormer Übeanlass.
Vielleicht liegt für Dich ja die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Mein Klavierspielen würde ich noch nicht als fortgeschritten bezeichnen, meine KL schon... Deshalb habe ich mal geantwortet.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
20 Euro für 30 Minuten ist nicht gerade billig. Ich glaube, der Durchschnitt liegt eher bei 25-30 Euro für eine ganze Stunde für qualitativ guten Unterricht. Wenn es deutlich weniger oder mehr kostet, muß man sich wohl fragen, warum.
Ist das vielleicht regional verschieden?
20 Euro für 30 Min. empfinde ich als absolut normalen Preis. Der Kl muss ja auch leben...
 
Ich finde, dass ein Schüler seinem Lehrer entwachsen kann. Es ist ja auch der Wunsch des Lehrers, seinen Schüler so gut wie möglich auszubilden.

ich zum beispiel musste meinen kl(auf seinen wunsch hin) wechseln, weil er mir nicht gewacshen war und eher keyboard unterrichts ect. ich denke das ist viel zu subjektiv um es zu verallgemeinern. aber generell klar, es geht immer ohne lehrer, der mensch hat ja einen verstand, nur wie schnell manmit eigenstudium ist ist die frage, und es gibt immer jemanden bessern, und es wäre doch praktisch den zur hilfe zu haben;), obkl oder nicht;)
 
@ Chrissi

Ich spiele auch seit über 20 Jahren Geige und gehe um nicht faul zu werden alle 6-8 Wochen zu einem sehr guten Prof. zur Kontrolle. Meisterkurse sind für mich auch immer ein enormer Übeanlass. Meisterkurse sind für mich auch immer ein enormer Übeanlass. Vielleicht liegt für Dich ja die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Danke für Deine Antwort! Dieses Modell mit dem Prof. gefällt mir sehr gut! Das werde ich anpeilen. Ich übe gerade zwei Chopin-Etüden und zwei Rachmaninoff-Preludes, und werde das jetzt mal solange tun, bis ich mit meiner derzeitigen Übemethode und meinem derzeitigen Vorwissen an meiner "Grenze" bin. Dann will ich einem potentiellen Lehrer vorspielen und mir Kritik holen.
Für sehr gute Lehrer kann man auch mal etwas mehr bezahlen, sofern man seltener hingeht. War der Prof. Dein Prof. oder wie hast Du ihn kennen gelernt?
Zu einem Meisterkurs würde ich mich jetzt aktiv noch nicht trauen. Aber als passiver Zuhörer möchte ich bald an einem teilnehmen (muss noch recherchieren, bei wem und wann). Dachte immer, bei Meisterkursen sind nur Profis.
 
Hier an der Musikschule kosten 4 x 30Min 59€ pro Monat. Nur mal als Anhaltspunkt.
Hinweis: Musikschulen machen Ferien wie reguläre Schulen - der Monatspreis wird weitergezahlt. Mit 4x30 = 80,- liegst Du preislich sehr gut, wenn der Unterricht gut ist und er scheint mir das auch zu sein.

PS ich zahle an der MS 70,- p.M.
 
Hinweis: Musikschulen machen Ferien wie reguläre Schulen - der Monatspreis wird weitergezahlt. Mit 4x30 = 80,- liegst Du preislich sehr gut, wenn der Unterricht gut ist und er scheint mir das auch zu sein.

PS ich zahle an der MS 70,- p.M.

Meinste mit Musikschulen auch ganz normale Musikschulen wo man einfach hin geht, aber nicht wie in einer Schule ist?! :D
Also es ist ein ganz normales Haus mit extra Räumen für Gitarre, Schlagzeug, Keyboard/Klavier, Saxophon, aber es ist trotzdem noch ein ganz normales Haus.
Und die rechnen z.B. die Ferien zusammen und man zahlt sie somit nicht;).
 
1.War der Prof. Dein Prof. oder wie hast Du ihn kennen gelernt?
2.Zu einem Meisterkurs würde ich mich jetzt aktiv noch nicht trauen. Aber als passiver Zuhörer möchte ich bald an einem teilnehmen (muss noch recherchieren, bei wem und wann). Dachte immer, bei Meisterkursen sind nur Profis.
1. Nein, er war nicht mein Prof. Nach dem Studium bin ich noch etwa zwei Jahre bei meinem Prof. geblieben. Danach bin ich umgezogen und die Zugverbindung war so schlecht, dass ich um eine Übernachtung dort nicht herumgekommen wäre. Deshalb habe ich mir einen neuen Prof. gesucht.
Meine Tipps zur Suche: Bei Meisterkursen zuhören, Klassenabende anhören und mit den Studenten sprechen, sich umhören wer die erfolgreichsten Studenten an der MHS und bei Wettbewerben hat....
Das gute bei Einzelstunden ist ja auch, dass Du jederzeit aufhören kannst wenn der Prof. doch nicht der richtige für Dich ist.
2. Es gibt verschiedene Meisterkurse. Früher (als Teenager) war ich auf "KO-Meisterkursen"(mein Name dafür), das waren Kurse bei sehr bekannten und begehrten Profs., es haben sich 50 oder mehr angemeldet, der Prof. hat rausgesucht wer vorspielen darf und dann nach einem sehr kurzen Vorspiel entschieden wer aktiv teilnehmen durfte. Bei so einem Kurs haben nur sehr wenige eine echte Chance.
Es gibt aber auch Meisterkurse in kleinerem Rahmen wo man zwar schon ein gewisses Level haben muss, es aber gut möglich ist bei entsprechender Vorbereitung reinzukommen. Es gibt sogar auch Kurse wo es kein Auswahlvorspiel gibt.
Welcher Weg für Dich der richtige ist musst Du selber wissen.
Wenn Du mit Unterricht bei einem sehr guten Prof. liebäugelst, dann ist Dein Plan Dich erst einmal so gut es geht gründlich vorzubereiten und dann vorzuspielen sicher ein guter.
 
Meine KL ist noch im reifsten Alter regelmäßig 300 km zu einer "Grand Dame des Piano" gefahren und hat sich dort unter anderem auch brutalsten "Fingerübungen" auf entsprechendem Level unterzogen:D
finde ich interessant; das klingt bewundernswert
Außerdem ist 14-tägiger Klavierunterricht völliger Quatsch!
[...]
Auch wenn es Klavierlehrer gibt, die das anbieten, klavierpädagogisch ist es völlig falsch (vor allem bei Anfänger)!
das erinnert mich an mich..., weil ich zur Zeit 14tägig Unterricht nehme. (Geht nicht anders.) Bedenken wegen klavierpädagogischen Folgeschäden habe ich aber keine.
 

Ich muß noch was anmerken: Ich habe zwar einmal die Woche eine Stunde unterricht, und häufig überziehen wir auch, aber eigentlich ist selbst das noch viel zu wenig. Aufgrund meiner Finanzlage kann ich allerdings nicht mehr Unterricht nehmen und ich überlege tatsächlich, alle zwei Wochen eine Doppelstunde zu nehmen, dann bekommen wir wenigstens immer ein Thema bis zum Ende.

Was Meisterkurse betrifft, welches Niveau ist da für passive und aktive Teilnehmer empfehlenswert und was kostet sowas?
 
Was Meisterkurse betrifft, welches Niveau ist da für passive und aktive Teilnehmer empfehlenswert und was kostet sowas?
Bei Klaviermeisterkursen kenne ich mich nicht richtig aus, da ich ja wegen der Geigenkurse hingehe.
Passiv teilnehmen kannst Du auch als "Nichtklavierspieler". Passiv heißt ja, dass Du nur zuhörst.
Das Niveau für die aktive Teilnahme ist meist recht genau ausgeschrieben. Wenn da als Zielgruppe "Jungendliche und Klavierstudierende" oder "Musikstudenten, fortgeschrittene Spieler und ambitionierte Amateure" steht, dann ist es ja sehr eindeutig für wen der Kurs gedacht ist. Wenn beispielsweise Lang Lang einen Kurs gibt ist seine Zielgruppe ja auch sofort klar, da muss gar nichts mehr erläutert werden. Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann kannst Du ja auch beim Veranstalter nachfragen.
Ich habe mal Schubert Impromptus op.90/2, Beethovens Wut und die Aufforderung zum Tanz von Weber gespielt. Vorher hatte ich den Prof. gefragt ob das OK ist und es war kein Problem. Ich war allerdings auch nicht bei Lang Lang. ;)
An Kosten rechne ich pro Kurs immer mit etwa 600-1.000 Euro. Anmeldegebühr (etwa 100 Euro), Kursgebühr (350-500 Euro) und natürlich Anfahrt und Übernachtung und Essen.
 
Eins würde mich mal interessieren? Passiert es denjenigen von euch, die zweiwöchig oder seltener Unterricht haben, nicht gelegentlich, daß ihr etwas nach Gutdünken einstudieren oder liegen lassen müßt, weil ihr so lange auf den nächsten Unterricht warten müßt?
 
... daß ihr etwas nach Gutdünken einstudieren oder liegen lassen müßt, weil ihr so lange auf den nächsten Unterricht warten müßt?

Ich habe alle 2 Wochen Unterricht, weil ich in einer Woche kaum Fortschritte bei mir feststellen kann. Dann geht es schon mal nach Gutdünken. Ich brauche einfach sehr viel Zeit für einen kleinen Fortschritt. Dann kann es passieren, daß ein Fehler schon etwas eingeübt ist. Mal sehen, vielleicht kann ich mein Übungspensum etwas erhöhen und ich stelle mal auf wöchentlich um.
Aber im Sommer habe ich dann 4 Monate keinen Unterricht, weil ich nicht zu Hause bin. Aber das ist nun ein spezielles Probelm.

Gruss
Moderato
 
Hallo,

ich nehme seit ca. 15 Jahren als erwachsene Wiedereinsteigerin 1x wöchentlich Klavierunterricht, außer in den Schulferien. (Habe den Unterricht an einer kommunalen Musikschule). Natürlich gibt es einzelne Stunden, zu denen ich schlecht vorbereitet gehe - 1 Woche ist schnell vorbei. In meinem Unterricht geht es aber nicht nur darum, dass ich Klavier spiele: in mancher Stunde drücke ich kaum eine Taste - wir sprechen über kompositorische Aspekte (da doziert meist mein Lehrerl ;)), über musikgeschichtliche Hintergründe oder hören einfach mal zusammen verschiedene Interpretationen eines Stückes an, an dem ich gerade arbeite. Oftmals geben mir gerade diese Stunden besonders viel "Futter", um mit großem Elan an das Übepensum für die nächste Woche zu gehen.

Viele Grüße,
Dilettantja
 
Ich brauche einfach sehr viel Zeit für einen kleinen Fortschritt.
Moderato, da bist Du nicht allein. Ich überlege auch gerade, ob ich nicht auf doppelte Zeit, dafür allerdings zweiwöchentlich umstelle. Ob das allerdings in das Stundenschema meiner Kl passt, ist fraglich...
 

Zurück
Top Bottom