4. Bachinvention

D

Dominus

Dabei seit
13. Apr. 2011
Beiträge
9
Reaktionen
0
Hallo,

ich übe zurzeit die Bachinvention Nr. 4 in d-moll.
Ich kanns sie schon sehr gut, bis auf die beiden langen Trillern.
Wie kann ich es schaffen den ersten Triller in der rechten Hand sehr leise zuspielen und den 2. in der linken auch??

Danke :p
 
Entspanntheit und locker in der Hand sein ist da der Schlüssel zu würde ich sagen. Was du probieren kannst ist, den Triller zur Übung so spielen, dass du kaum die Tasten runterdrückst, sondern nur soweit, dass sie grade noch keinen Ton erzeugen. Wenn das gut klappt, gibst du einfach etwas mehr und hast schön leise Töne. So lassen sich auch prinzipiell gut leise Passagen üben, also das Stück "still" spielen und dann immer etwas mehr geben.
Ansonsten würde ich mal ausprobieren, den Triller mit anderen Fingern zu machen, beispielsweise 1-3 statt 2 und 3. Es ist auch und vor allem in der linken Hand (als Rechtshänder) einfach eine Frage der Übung, das kommt einfach mit der Zeit, je öfter du es probierst. Jetzt kommt es dir noch klobig und unhandlich vor, aber das legt sich und plötzlich hast du die Stelle drauf.
 
Was du probieren kannst ist, den Triller zur Übung so spielen, dass du kaum die Tasten runterdrückst, sondern nur soweit, dass sie grade noch keinen Ton erzeugen. Wenn das gut klappt, gibst du einfach etwas mehr und hast schön leise Töne. So lassen sich auch prinzipiell gut leise Passagen üben, also das Stück "still" spielen und dann immer etwas mehr geben.
das ist eine Möglichkeit, besonders für sehr leise schnelle Passagen geeignet (man könnte auch sagen: nicht auf dem Tastenboden ankommen)
aber bei leisen Trillern und Tremoli bevorzuge ich, schon tief in den Tasten zu sein (also mechanisch betrachtet den Hammerweg verkürzen) und dann erst den Triller / das Tremolo mit winzigen Bewegungen zu spielen - man könnte z.B. einen Triller erst mit dem gesamten Tiefgang der Tasten spielen, dann leiser werden, indem die Tasten immer weniger hochgelassen werden (letzlich wird ca. im unteren Drittel gespielt) -- das klappt erfahrungsgemäß bei den langen und leisen Trillern in mancher späten Beethovensonate, da wird es in der Invention vermutlich auch funktionieren
 
Da hat Rola bsolut recht: die Lösung ist, den Hammerweg zu berkürzen und dazu noch die spieltiefe auf die früher übliche Normalität zurücknehmen. Der Hammerweg heutiger Klaviere liegt so bei 40 mm. wir verkürzen ihn komplett auf etwa 25mm. Ganz entscheidend sind natürlich die Spieltiefe und die Schnabelluft. Heute findet man häfig Schnabelluft von mehr als 1mm. Wir nehmen sie auf wenige Zehntel mm zurück und die Spieltiefe auf 9mm oder manchmal sogar weniger. Das gibt nicht nur einen angenehmen Klang in Zimmerlautstärke, sondern ermöglicht schnelles Repetieren, wie man es bei Trillern eben braucht.
Gruß
Sabine
 
Bin auch gerade an dieser Invention und habe (da Ferien und kein KL an der Hand) mal eine Frage zum zweiten großen Triller im 29. Takt:

In meinen Noten ist hier ein E notiert mit dem Zeichen TR (und davor ein Kreuz). Dachte ich mir: Gut: E und Fis alternieren mit 1-2-1-2-1-2 - stimmt aber nicht. Es alternieren E und der um einen Halbton erhöhte (Kreuz !!) Ton F. Soweit so gut, hier das Notenbild:

invention 4 triller a.jpg


Jetzt ist mir aber der text von Busoni in die Finger geraten:

triller.jpg

und da siehts ganz anderst aus.

1.) Auch hier alternierend E und F mit 1 und 2 gespielt. Im zweiten Takt kommt aber auf einmal ein Fis ins Spiel oder wurde hier nur das Auflösezeichen vergessen? Hätte ja sein können ...
2.) Schaut man aber auf dei Ossia Notierung, kommt im zweiten Takt auch ein Fis vor (und da kann es kein Fehler sein, weil das Kreuz ja direkt gedruckt ist ....).

Jetzt bin ich völlig verwirrt. Kann da jemand Klarheit reinbringen? Wie würdet Ihr den Triller spielen (oder wie spielt ihr ihn?).

Gruss und Dank

Hyp
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Jetzt bin ich völlig verwirrt. Kann da jemand Klarheit reinbringen? Wie würdet Ihr den Triller spielen (oder wie spielt ihr ihn?).
diese Stelle ist ja ein Übergang mit der Zieltonart a-Moll, die 16tel-Figuren der rechten Hand umspielen den nach a-moll führenden E-Dur Septimakkord und sie tun das, weil sich alles insgesamt aufwärts bewegt, mit der melodischen a-moll Tonleiter (a-h-c-d-e-#f-#g)
der Basstriller steht auf dem Grundton der Dominante der Zieltonart a-moll - da ist es von Busoni eigentlich konsequent, wenn mit dem e-f Wechsel auf den Moll Charakter hingewiesen wird. auch die weitere Achtelbewegung nach dem Triller hat f, nicht fis --- ich bin für e-f trillern
 
Danke Rolf!

Die Auflösungszeichen vor den F lösen praktisch die Kreuze aus dem oberen Notensystem auf? Deshalb steht vor dem ersten F im zweiten Takt keine Auflöung, weil im oberen System kein Kreuz ist? Ich dachte immer, ein Kreuz (b) im Takt gilt nur für die Notenlinie in der das Vorzeichen notiert ist .... also ist das praktisch eine zusätzlich Hilfestellung? Ist für mich aber eher verwirrend. Also ist E-F-E-F etc .... notiert und sonst nix?

Was hat er denn dann im Ossia notiert (1. Takt: E-F-E-F-E-C-D-C-F-E)? Nicht das ich das spielen würde, hab mich - dank Rolfs Rat - jetzt auf EFEFEF geerdet ...

Aber interessieren würde es mich schon noch ...

Gruss

Hyp
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
das Triolen Ossia soll wohl so ne Art eigene Stimme statt nur Triller sein - würd ich nicht spielen

die immer zwischenrein gesetzten Auflösungszeichen beim Busoni sind quasi Hilfestellungen oder Erinnerungen, dass man auch wirklich bei f bleibt und sich nicht von den vielen fis der rechten Hand irritieren lässt (er schreibt die ja nur beim in 32steln ausnotierten Triller)

ein zusätzliches Zeichen gilt für seine Tonhöhe maximal einen ganzen Takt lang ((es sei denn, da wäre ein Haltebogen)), im nächsten Takt gilt es eigentlich nicht mehr (aber da werden oft solche Sicherheitszeichen verwendet)
 
Vollständig beantwortet, wie immer hilfreich!

Gruss und Dank

Hyp
 

Zurück
Top Bottom