Der Drang Musik selbst zu schreiben

B

Babette

Guest
Ich weiss ja nicht wie es Euch geht, aber bei mir ist er da.

Da ist eine grosse, faszinierende Welt die ich erkunden und erfahren will. Auch wenn meine Möglichkeiten durch Wissen und Technik noch stark eingeschränkt sind. Grade überlege ich sogar extra Stunden in Musiktheorie zu nehmen.

Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr auch solche Ambitionen?
 
Auch ich hatt' bisweilen grillenhafte Stunden, doch solch' Gelüst hab' ich noch nie empfunden... (oder so) Wenn ich den gesamten Bach perfekt spielen kann, komponiere ich auch mal was, vorher nicht :mrgreen: Also in etwa 10.000 Jahren.

Gruß,
Cem.
 
Hi Babette,

wenn du den Drang wirklich in dir spürst, finde ich das klasse. ;-)

Nur wenn man diesen Kreativwillen, der sich aus sich selbst heraus entwickelt (ohne externe Motivation wie Ruhm, Geld, etc.), hat, wird man mM zu einem wertvollen Komponisten.

Aber Handwerk gehört natürlich auch dazu.

Früher hatte ich da auch ein bischen Ambitionen, aber ziemlich bald habe ich erkannt, dass ich nie auch nur annähernd die Klasse der bekannten Komponisten erreichen würde. Das Handwerk kann man sicherlich lernen. Aber das Hauptproblem ist, kreative Phantasie und Schöpfungsideen zu entwickeln. Das ist der wirkliche Kern was einen Komponisten ausmacht und das finde ich extrem schwierig. Wenn man das nicht auch schon in frühen Jahren (s. zB Mozart) gelernt und entwickelt hat, dann lernt man das später nicht mehr ausreichend.

Gruß
 
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Liebe Babette,

ich kann dich sehr gut verstehen und möchte dich in jedem Fall dazu ermutigen, Schrittchen, gegebenenfalls auch Schritte und Wege ins Komponieren zu finden. Wenn man das Bedürfnis hat, etwas zu lernen und die Möglichkeit dazu hat, es zu lernen, dann sollte man sich nicht aufhalten lassen, dies zu tun - genauso wie mit einem Musikinstrument, einer Fremdsprache, einem wie auch immer gearteten Hobby.

Du hast dir etwas Schwieriges ausgesucht, da es wie meine Vorredner schon sagten, Inspiration und Handwerk zugleich erfordert - aber was hindert dich daran, wenn du den Drang dazu hast, das Handwerk zu erlernen? Gerade deine Idee, Musiktheoriekurse zu belegen, finde ich sehr gut! So wie die Grammatik das Grundgerüst der Sprache darstellt, so ist die Musiktheorie die Grammatik der Musik. Und genauso wie so mancher Schüler Grammatikstunden hasst, sieht manch einer die Musiktheorie als trockenes, leider notwendiges Übel an (typischerweise diejenigen, die sich damit beschäftigen müssen) - aber wenn du dich für die Bausteine der Musik interessierst, um selbst damit auszuprobieren und deine Ideen formen zu können, dann ist das meiner Meinung nach ein wunderbarer Anreiz, Musiktheorie zu lernen.

Ich denke auch, dass es - wenn du nicht gerade ein Genie unter den Komponisten bist, der sich um das alles nicht schert und alles intuitiv kann - absolut notwendig ist, sich mit Musiktheorie zu beschäftigen, um Strukturen zu verstehen, zu sehen und natürlich erst recht, um sie selbst zu erschaffen. Was daraus wird, ist erstmal zweitrangig: Wenn du es wirklich schaffen solltest, eigene Kompositionen anzufertigen, umso besser; aber mindestens wirst du kleine vierstimmige Sätzchen schreiben lernen, Lieder mehrstimmig aussetzen können, ein bisschen kadenziell improvisieren lernen und Musikstücke in ihrer Struktur viel besser untersuchen und verstehen können.

Letzteres ist mir z.B. bei mir selbst aufgefallen:
Als ich früher gespielt habe, hatte ich nie Musiktheorie-Unterricht. Man hört und gestaltet vieles intuitiv, aber ich wusste z.B. einfach nicht um die ganzen Bezeichnungen, Funktionen usw... Jetzt, wo ich mich im Rahmen meines Studiums auch mit Musiktheorie beschäftige, merke ich, wie ich auch musikalisch besser verstehe. Stellen, die mir früher unangenehm waren, weil ich einfach nicht so recht wusste, wie ich sie gestalten soll - da ist mir heute aufgefallen, dass dies oft Stellen waren, an denen harmonisch gesehen etwas Interessantes geschieht - z.B. dass man einen Akkord entweder als Ende des letzten Abschnitts oder zugleich als Anfang eines neuen Abschitts interpretieren kann - auch musiktheoretisch, funktionell gesehen. Alleine solche Sachen zu erkennen, halft mir in solchen Fällen z.B. diese Doppeldeutigkeit in der Musik besser zu verstehen: Sie lag also damals nicht einfach nur in meinem Unvermögen, diese Stelle "richtig" zu empfinden, sondern sie war ganz explizit kompositorisch so gewollt und ist als solche auch interpretatorisch umzusetzen. Man kann sich auch umgekehrt einmal fragen, warum Stellen oder Akkordfolgen, die einen sehr berühren, denn gerade so berühren. Oder wenn man selbst ein bisschen improvisiert und man etwas spielt, das "nicht klingt", warum klingt es nicht? Dabei wird man auf der Ebene der Musiktheorie immer interessante und wertvolle Dinge herausfinden.

Weißt du, wenn du einmal selbst versuchst, zu komponieren, dann werden deine Augen und Ohren auch viel offener für das, was große und weniger große Komponisten geschrieben haben. Es wird dir einiges klarer - warum Sachen wie geschrieben werden und nicht anders.

Als Schülerin hatte ich einmal die Anwandlung, ein Bühnenstück schreiben zu wollen und habe dabei sehr stark gemerkt, wie wichtig alles dabei ist, z.B. auch die Bühnenanweisungen, die man schreibt. Einmal auf der Seite des Schaffenden zu stehen, öffnet einem die Augen für das, was man als Rezipient (Leser, Musiker, ...) immer als selbstverständlich hinnimmt: Bühnenanweisungen, naja gut, da fliegt man auch schonmal so drüber beim Lesen. Aber wenn man sie selbst schreibt und sich überlegt: Was will ich da wirklich auf der Bühne haben? Was unterstreicht das, was ich in der Szene erzählen möchte, will ich evtl. Kontraste, was ist zu dick aufgetragen, was wird von einem Leser wie verstanden etc..., das hilft enorm, viel bewusster auch beim Lesen zu sein.

Genauso ist es auch mit der Musik. Natürlich braucht ein guter Komponist nicht nur das Handwerk - darüber brauchen wir glaube ich gar nicht zu diskutieren. Was ich sagen möchte ist vielmehr, dass dir dieses Handwerk der Musiktheorie in jedem Fall nutzen wird, egal, was du damit dann anfangen wirst. Wenn du Ideen im Kopf hast und den Drang, Musik selbst zu schreiben, dann auf, ab in die nächste Musikschule zum Musiktheoriekurs oder Privatunterricht nehmen (es gibt auch privaten Kompositionsunterricht!) und erste Schritte unternehmen! Wahrscheinlich wirst du am Anfang vor lauter Motivation und Freude darüber, dich damit zu beschäftigen, mehr wollen, als du in Kürze erreichen kannst - aber erstens sagt niemand, dass du morgen hier eine Sinfonie schreiben musst und zweitens werden dir deine Kompositionsübungen in jedem Fall helfen, und sei es nur, die Musik, die du machst oder hörst, besser zu verstehen.

Lustigerweise ging es mir so ähnlich wie dir - ich hatte immer schon ein paar nette kleine Ideen im Kopf und Lust, diese umzusetzen, habe aber immer gemerkt, dass ich keinerlei Handwerkszeug dazu habe, dies zu tun. Es ist ja mit Musiktheorie auch nicht getan, wenn man größere Sachen schreiben möchte, du brauchst ja viel Ahnung von all den Instrumenten, was möglich ist und was nicht, wie sich Zusammenkklänge verschiedener Instrumente und Instrumentengruppen anhören usw. So habe ich in jungen verwegenen und hochmotivierten Jahren z.B. einmal angefangen, ein Klavierkonzert zu schreiben - Klavierspielen konnte ich, aber dass da noch ein Orchester mitspielt, das auch erstmal gestaltet werden möchte, ist mir dann auch erst aufgegangen, so dass ich das Projekt nach ca. 11 Seiten enttäuscht fallen gelassen habe und diese Seiten (leider...) auch noch weggeworfen habe (aus Enttäuschung und der Einsicht, WIE schlecht das war) :p

Ebenso hatte ich (noch bevor ich überhaupt geplant hatte, nun doch noch Musik zu studieren!) mehrere kleine Ideen für ein Stück für Cello und Klavier, die ich so gerne umsetzen wollte. Als ich auch da sofort bemerkt habe, dass Ideen alleine auch nichts bringen, sondern dass ich absolut nicht in der Lage war, Themen zu verarbeiten, durchzuführen, habe ich in der Tat genau aus dem Grund angefangen, mich mit Musiktheorie zu beschäftigen - es war mir die beste Motivation dafür. Zum Glück habe ich damals den Kurs gemacht, denn ca. 1/2 Jahr später ist mir ja aufgegangen, dass ich noch Musik studieren möchte und da brauche ich ja Grundkenntnisse der Musiktheorie in den Aufnahmeprüfungen.

Leider muss ich dich auch ein bisschen desillusionieren, wenn ich dir erzähle, dass ich mein Stück für Cello und Klavier immer noch nicht geschrieben habe - zum einen aus Zeitmangel, aber zum einen auch immer noch aus Unfähigkeit heraus, zu komponieren. Sowas braucht glaube ich viel, viel Übung und dafür habe ich persönlich leider keine Zeit.

Aber auf, nix wie hin zu Musiktheorie, es wird dir viel Freude bereiten, ebenso wie deine ersten Kompositionsübungen!

Herzliche Grüße,
Partita
 

... ist ein ganz natürlicher.

Nur wird dieser seit Mitte des 19.Jahrhunderts von der Rige der Klavierlehrer systematisch unterdrückt. Die hohe Kultur des sogenannten Sätzchen-Spiels, der Sinn von Passagrnübungen und Etüden und vielen anderen kleinen Bausteinen die in ihrem ursprünglichen Sinne zur Heranführung an das eigenständige Schaffen führen sollten, wurden durch die Unfähigkeit der Lehrerschaft Kreativität zu entwickeln ad Absurdum geführt.

Wenn ich Musikmachen mit Sprache gleichsetze, wird offensichtlich, dass es auf der einen Seite überhaupt nicht angehen kann nur den Mund auf zu machen um Goethe, Schiller oder sonst wen zu zitieren und auf der anderen Seite nur Bach, Beethoven und andere nachzuspielen. Das scheint doch hoffentlich jedem einleuchtend.

Der Mensch hat ebenso wie die biologisch vorgegebene Fähigkeit zu sprechen auch die Fähigkeit zu musizieren.
Wenn ich einem Kleinkind vor vorn herein Eigenständigkeit bei der Sprachentwicklung untersage, wäre dieses Individuum mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt nur zu Rezitationen fähig.

Die Entmündigung von der eigenen Kreativität im heutigen klassischen Klavierunterricht ist symptomatisch für unsere Gesellschaft.
 
Guten Abend, Babette,

wenn Du den Drang, Musik zu schreiben, verspürst, dann ist das bereits die halbe Miete!

Ohne diesen Drang nützen Dir die schönsten musiktheoretischen Kenntnisse nichts -
und aus dem handwerklichen Geschick kommt auch nur kunstgewerblicher Müll heraus.

Aber Tonsatz- und Kontrapunktübungen können Dir helfen, mit Deinen Ideen besser
zurechtzukommen. Du lernst, wie man einen melodischen Faden weiterspinnt,
Melodie und Baßlinie aufeinander bezieht, mit Begleitharmonien umgeht,
Gegenstimmen und größere Formen als ein A-B-A'-Liedchen entwickelt.

Dazu können Bücher hilfreich sein, zum Beispiel:

Thomas Daniel: Zweistimmiger Kontrapunkt, im Dohr-Verlag erschienen,

Thomas Krämer: Harmonielehre im Selbststudium, bei Breitkopf erschienen.

Beide Bücher sind sehr zu empfehlen und würden Deine Grundbedürfnisse stillen.
Wenn Du Klavierunterricht nimmst, rate ich Dir, Tonsatzübungen mit dem Klavierunterricht
zu verknüpfen - sofern das die unterrichtende Person nicht überfordert.

Vorallem aber: Orientiere Dich an der Musik, die Du liebst. Versuch, soviel davon zu spielen,
wie Du kannst, und wenn es sich um Nicht-Klaviermusik handelt, hol Dir die Noten bzw. Partituren
von den Werken sowie ein paar gute Einspielungen auf CD, hör Dir die Musik an
und mach dazu Notizen in die Noten hinein. Markiere alles, was Dir auffällt, harmonische,
satztechnische Besonderheiten. Indem Du Dir die Musik analytisch erarbeitest,
lernst Du mehr übers Komponieren, als Dir jedes Buch vermitteln kann.

Viel Freude dabei wünscht Dir


Gomez


 
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Ich finde Eure Ermutigungen sehr lieb und freu mich darüber, aber eigentlich wollte ich hier von anderen Anfängern wissen, ob sie diesen Drang auch verspüren und wie sie damit umgehen, wenn die Fähigkeiten einfach noch nicht ausreichend sind.
 
Gomez likes this .. köstlich :lol:

Da sieht man doch wieder, wie schwierig es ist, diesen Like-Button einzusetzen. Wird er für jeden Beitrag in einem Faden gedrückt, fühlt sich der, der auch einen tollen Fachbeitrag geschrieben hat, aber nicht berücksichtig wurde, zu Recht irgendwie hintan gesetzt.

Ich weiß auch nicht so genau, wie ich mit dem Button jetzt umgehen soll, ohne andere irgendwie vor den Kopf zu stoßen.
 
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Wenn ich Musikmachen mit Sprache gleichsetze, wird offensichtlich, dass es auf der einen Seite überhaupt nicht angehen kann nur den Mund auf zu machen um Goethe, Schiller oder sonst wen zu zitieren und auf der anderen Seite nur Bach, Beethoven und andere nachzuspielen. Das scheint doch hoffentlich jedem einleuchtend.

Der Mensch hat ebenso wie die biologisch vorgegebene Fähigkeit zu sprechen auch die Fähigkeit zu musizieren.
Wenn ich einem Kleinkind vor vorn herein Eigenständigkeit bei der Sprachentwicklung untersage, wäre dieses Individuum mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt nur zu Rezitationen fähig.

Ich finde diese Gedanken logisch und sehr ermutigend für jeden, der überlegt, selbst Musik zu komponieren. Danke Fred.

Mal gucken, ob noch mal ein Klavierlehrer etwas dazu sagt.
 
Ich habe auch von Zeit zu Zeit das Bedürfnis mal etwas selbst zu schreiben, doch muss man nicht nur die ganzen Formalismen beherrschen, es stecke ja noch mehr im Komponieren. Ich hatte mir auch bereits drei Bücher zur Harmonielehre aus unserer Uni-Bib ausgeliehen, allerdings kann man nicht mal nebenbei nachschlagen. Es verschlingt schon einiges an Zeit und die Fehlt mir einfach. (BTW: Der Tag hat zu wenig Stunden, das Leben zu wenig Jahre und ich bin gerade mal 23! .... !?!?!!!!)

Ich vermute schon seit längerem, dass gewisse "Mittel" eine nicht unbedingt unbedeutende Rolle beim Komponieren mancher Werke gespielt haben. (kann das jemand dementieren oder bestätigen?)
 
Hi,

Wenn ich Musikmachen mit Sprache gleichsetze, wird offensichtlich, dass es auf der einen Seite überhaupt nicht angehen kann nur den Mund auf zu machen um Goethe, Schiller oder sonst wen zu zitieren und auf der anderen Seite nur Bach, Beethoven und andere nachzuspielen. Das scheint doch hoffentlich jedem einleuchtend.

ja, das ist völlig richtig.

Aber man sollte zusätzlich noch ein bischen differenzieren. Das Frei-Sprechen ist nicht dem Komponieren gleich zu setzen.
Frei-Sprechen entspricht der Improvisation in der Musik.
Komponieren entspricht mehr dem Erschaffen eines Gedichtes oder eines Romanes. Das kann auch nicht jeder.

Improvisation (Frei-Sprechen) sollte jeder können, Komponieren nicht unbedingt.

Ausserdem nocheinmal mein Standpunkt:
Das Handwerk (Musiktheorie) kann (und muss?) jeder lernen, aber dadurch wird man nicht zu einem guten Komponisten.
Das Hauptproblem ist das Fördern/Entwickeln der eigenen Kreativität und des Erschaffungswillen. Wenn man das nicht hat, kann man auch nichts komponieren. Da würde ich von Anfang an mein Hauptaugenmerk drauf legen.

Allerdings gibt es auch im Bereich der Kreativität Handwerk, das gelernt werden kann und (wichtig!) geübt werden muss, da es auch nur eine menschliche Fertigkeit darstellt.

Gruß
 

Die Frage nach der Kreativität finde ich hochinteressant. Mein Verdacht ist: Kreativität ist eine grundsätzliche Eigenschaft, wer sie hat, hat sie in allen Bereichen. Nur die Fähigkeiten um die Kreativität zu entfalten müssen jeweils erworben werden.
 
Hallo, Bachopin!

Gestern habe ich mich noch zurückgenommen - heute klappt das nicht mehr.
In wohlmeinender Absicht verbreitest Du hier zuviel verquere Ansichten.

Nur wenn man diesen Kreativwillen, der sich aus sich selbst heraus entwickelt
(ohne externe Motivation wie Ruhm, Geld, etc.), hat, wird man mM zu einem wertvollen Komponisten.

Wie qualifizierst Du den bzw. woran bemißt sich der Wert eines Komponisten?

Früher hatte ich da auch ein bischen Ambitionen, aber ziemlich bald habe ich erkannt,
dass ich nie auch nur annähernd die Klasse der bekannten Komponisten erreichen würde.

Dann war bei Dir also doch eine externe Motivation ausschlaggebend:
nämlich einen gewissen Bekanntheitsgrad (vulgo: Ruhm) zu erreichen?

Wenn man das nicht auch schon in frühen Jahren (s. zB Mozart) gelernt und entwickelt hat,
dann lernt man das später nicht mehr ausreichend.

Das ist bereits falsifiziert: Komponisten wie Bruckner oder Janacek haben in einem Alter
ernsthaft zu komponieren begonnen, in dem Mozart längst verstorben war.

Aber das Hauptproblem ist, kreative Phantasie und Schöpfungsideen zu entwickeln.

Oben schreibst Du, der Kreativwillen entwickele sich aus sich selbst heraus.

Und heute schreibst Du:

Das Hauptproblem ist das Fördern/Entwickeln der eigenen Kreativität und des Erschaffungswillen.
Wenn man das nicht hat, kann man auch nichts komponieren.

Der kreative Impuls kann vielleicht schlummern und muß geweckt werden -
muß dafür aber schon vorhanden sein. Und den Willen kann man nicht fördern.
Einen Willen hat man - oder eben nicht.

Grüße von

dem Mann, der Gomez war
 
Hallo Babette,

bislang habe ich noch nicht den Drang verspürt, Musik zu komponieren. Aber sollte ich hierzu mal Lust bekommen, wäre für mich die Verknüpfung mit dem Klavierunterricht ein zentraler Punkt. Bücher über Harmonielehre oder Kontrapunkt zu lesen, ist bestimmt sehr harte Kost.

Gibt's denn nicht so was wie ein Buch "Komposition für Änfänger", wo man sich schrittweise und mit praktischen Beispielen versehen, durcharbeiten kann, immer gemeinsam mit der Klavierlehrerin? Wo das Wissen der Harmonielehre immer in Bezug gesetzt wird zu konkreten Beispielen? Falls es das nicht gibt, würde ich mit meiner Klavierlehrerin reden und mit ihr einen Plan entwickeln, wie Theorie (Harmonielehre) und Praxis (Komponieren kleiner Stücke) im Unterricht verknüpft werden können.

Viele Grüße
Nora
 
Nora, schau Dir mal die von Gomez vorgeschlagenen Bücher genauer an. Die enthalten laut Klappentext vorwiegend praktische Übungen ;)
 
[der Drang zu komponieren] ... ist ein ganz natürlicher.

Nur wird dieser seit Mitte des 19.Jahrhunderts von der Rige der Klavierlehrer systematisch unterdrückt. Die hohe Kultur des sogenannten Sätzchen-Spiels, der Sinn von Passagrnübungen und Etüden und vielen anderen kleinen Bausteinen die in ihrem ursprünglichen Sinne zur Heranführung an das eigenständige Schaffen führen sollten, wurden durch die Unfähigkeit der Lehrerschaft Kreativität zu entwickeln ad Absurdum geführt.
(...)
Die Entmündigung von der eigenen Kreativität im heutigen klassischen Klavierunterricht ist symptomatisch für unsere Gesellschaft.

...so langsam erhält dieser Berufszweig ja sehr destruktive wenn nicht gar diabolische Züge... man meide solche Unterrichtsstätten!! :rolleyes: :mrgreen:
 
Recht hast Du! Leider hast Du die falschen Smilies verwendet.:mrgreen::mrgreen:

Warum soll es in der Musik anders sein, als im Rest der Gesellschaft. Durch die Diskusion hier wurde ich angeregt mal ein bischen das Netz zu dem Thema zu befragen. Dabei habe ich das hier gefunden.

Beim Lesen fiel mir auf, meine Kreativität und meine Unfähigkeit, mich komplett anzupassen, ist das Gleiche. Und unkonformistisches Verhalten wird von der Gesellschaft sanktioniert. Ist es da nicht sogar sinnvoll Kreativität zu unterdrücken wo es möglich ist?
 

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