Wie wichtig ist die Hammernussfeder

altermann

altermann

Dabei seit
26. Jan. 2011
Beiträge
5.695
Reaktionen
5.264
Hallo,

Hammernussfedern fehlen häufig, da zerbrochen.
Stört das Fehlen dieser Feder beim Spielen?
Ich kenne einen Klavierstimmer der sagt, dass dieses "Ding" ohnehin unnütz sei.

Grüße
altermann
 
Hallo altermann,

Je nach Konstruktionsweise der Mechanik gibt es Typen, bei denen keine Hammernussfeder eingebaut ist. Dann ist der Hammerstielwinkel und der ganze Apparat dafür ausgelegt, ohne dieser Feder zu funktionieren. Sind Hammernussfedern vorhanden haben sie ihren Sinn. Sie helfen, dass die Stoßzunge so nahe wie möglich beim Angriffspunkt unter der Hammernuss bleibt und mehrere Anschläge in Folge exakt durchgeführt werden können. Insbesondere bei zartem Anschlag könnte es zu komischer Spielweise kommen - bis hin zum "Kleben an der Saite".

Will man nur einmal einen Ton anschlagen, benötigt es weder die Hammernussfeder noch das Bändchen oder den Fänger. Ob und wann dann der nächste Anschlag und mit welchem Ergebnis ausgeführt werden kann, bleibt eine Art Roulette Spiel :-)


LG
Michael
 
Hallo,

Hammernussfedern fehlen häufig, da zerbrochen.
Stört das Fehlen dieser Feder beim Spielen?
Ich kenne einen Klavierstimmer der sagt, dass dieses "Ding" ohnehin unnütz sei.

Grüße
altermann

Ohne diese Feder gibt es bei Pianospiel keinen oder fast keinen Rückfall des Hammers , auch die Auslösung ist kaum einstellbar ! Ich kenne KEIN Klavier ( Pianino ) ohne diese Feder , bei alten Oberdämpfern ist diese Feder u.U. nicht an der Hammernuss selbst sondern vis á vis an einer Leiste angebracht , hat aber die gleiche Funktion ! Klaviermacher dürfte in seinen Ausführungen die Stosszungenspiralfeder mit der Hammernussfeder ( Repetitionsfeder ) verwechseln , diese Spiralfeder ist z.B. bei einem Mechaniktyp von Seiler durch Magnete in Stosszunge und Hammernuss ersetzt ,die bewirken , dass die Stosszunge möglichst rasch wieder unter die Nuss greift , zum Anschlag bereit ist , NICHT aber die Hammernussfeder .
Es ist eher selten , dass die Hammernussfedern kaputt sind , diese Klaviere sind schon sehr ,sehr alt oder lange extrem feucht gestanden , sodass die dünnen Federn
abrosten .
 
Danke für die Korrektur, Micha!

Ich habe leider keine Fotos davon, aber bearbeitet hab ein paar solcher Instrumente ohne Rückholfeder.
Auf die allgemeine Frage von Altermann musste ich diesen Typus mit einbeziehen. Sonst kommt mir nächstens noch jemand und verlangt Rückholfedern einzubauen wo NIE welche hingehören. :p

LG
Michael
 
Danke für die Korrektur, Micha!

Ich habe leider keine Fotos davon, aber bearbeitet hab ein paar solcher Instrumente ohne Rückholfeder.
Auf die allgemeine Frage von Altermann musste ich diesen Typus mit einbeziehen. Sonst kommt mir nächstens noch jemand und verlangt Rückholfedern einzubauen wo NIE welche hingehören. :p

LG
Michael

Wie fallen ohne Feder die Hämmer zurück , wie wird die Auslösung eingestellt ? Ich habe davon auch keine theoretische Vorstellung !?
 
meist ist der Mechanikbalken gekippt und die Stielschräge ist etwas stärker. Die Auslösung funktionert über den Mechanikbalken (meistens), d.h. dass in die Stoßzunge die Auslösepuppe eingeschraubt wird und dann am Mechanikbalken "wegrutscht".....

....gibt aber sicher auch andere Patente.

Danke f. d. Erklärung , kann ich mir jetzt vorstellen , Gott sei Dank hatte ich und haben wir mit derart altem Gerümpel nichts zu tun .
 
Nun gibt es ja verschiedene Ausführungen von Hammernussfedern, linksgedreht und rechtsgedreht.
Warum dieser Unterschied?

Bei neueren Klavieren wird die Feder mit einer Kordel befestigt. Bei ältere Klavieren, wie z. B. bei einem Kaiser mit der SNr.: 2638, wird die Feder ohne Kordel direkt im Holz der Hammernuss befestigt. Gibt es diese alte Federausführung noch oder muss man da sich was basteln?

Wann könnte dieses Klavier von Kaiser/Charlottenburg mit der Seriennummer 2638 entstanden sein?
Wäre schön, wenn jemand dazu Auskunft geben kann.

Grüße
 
Bis zu welchem Baujahr zählt man "altes Gerümpel"?

Baujahr lässt sich nicht genau eingrenzen , jedenfalls die meisten Pianinos mit Oberdämpfung und jedenfalls solche ( habe noch keines gesehen ) , die konstruktiv keine Repetitionsfeder haben , zähle ich zu "Gerümpel " . Ausnahmen wären hist. wertvolle Instrumente , jene sind jedoch sehr rar .
 
Baujahr lässt sich nicht genau eingrenzen , jedenfalls die meisten Pianinos mit Oberdämpfung und jedenfalls solche ( habe noch keines gesehen ) , die konstruktiv keine Repetitionsfeder haben , zähle ich zu "Gerümpel " .
Das kommentiere ich lieber nicht...


Nun gibt es ja verschiedene Ausführungen von Hammernussfedern, linksgedreht und rechtsgedreht.
Warum dieser Unterschied?

Bei neueren Klavieren wird die Feder mit einer Kordel befestigt. Bei ältere Klavieren, wie z. B. bei einem Kaiser mit der SNr.: 2638, wird die Feder ohne Kordel direkt im Holz der Hammernuss befestigt. Gibt es diese alte Federausführung noch oder muss man da sich was basteln?

Wann könnte dieses Klavier von Kaiser/Charlottenburg mit der Seriennummer 2638 entstanden sein?
Wäre schön, wenn jemand dazu Auskunft geben kann.

Grüße
Je nach dem wo die kleine Bohrung für das Ende des Federdrahtes in der Kapsel ist nimmt man die entsprechend links- oder rechtsgedrehten Federn. Für Sonderformen nimmt man einen Federwickelapparat.
Zur Firma Kaiser in Charlottenburg spuckt der Pianoatlas nichts aus. Es könnte sich um einen Händler handeln der seine Klaviere im Auftrag erzeugen lies.

LG
Michael
 

Das kommentiere ich lieber nicht...



Je nach dem wo die kleine Bohrung für das Ende des Federdrahtes in der Kapsel ist nimmt man die entsprechend links- oder rechtsgedrehten Federn. Für Sonderformen nimmt man einen Federwickelapparat.
Zur Firma Kaiser in Charlottenburg spuckt der Pianoatlas nichts aus. Es könnte sich um einen Händler handeln der seine Klaviere im Auftrag erzeugen lies.

LG
Michael

Danke Michael für deine Antwort.

Allen ein schönes Wochenende
 
Kaiser war der größte Händler in Berlin bis in die 60iger Jahre hinein.
Wenn Du ein Foto hast, kann man vielleicht erkennen wo das Klavier gebaut worden ist. (Foto vom Innenleben). Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen der zahlreichen Berliner Hersteller.

Lieben Gruß

Danke für die Info. Wenn ich wieder mal vor Ort bin, werde ich mal ein Foto versuchen.

LG
 
Kaiser war der größte Händler in Berlin bis in die 60iger Jahre hinein.
Wenn Du ein Foto hast, kann man vielleicht erkennen wo das Klavier gebaut worden ist. (Foto vom Innenleben). Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen der zahlreichen Berliner Hersteller.

Lieben Gruß
Ah , sehr interessant!
Ich hatte nach einem Ort gesucht, der Scharlottenburg heißt und vergaß ganz, dass es einen Stadtteil in Berlin gibt, der so heißt. :oops:

Nun, hätte eh nichts genützt, denn in Berlin ist auch kein Kaiser zu finden im Piano-Lexikon.;)

LG
Michael
 
Gestern ist mir ein Tetsch & May Oberdämpfer über den Weg gelaufen, das keine Hammernussfedern hatte.
Tetsch_undMay-Mechanik.JPG
 
Gar nichts mehr, leider waren die Wirbel zu locker. Ansonsten ging es eigentlich vom Zustand her. Muss wohl mal ein Kollege Hämmer abgezogen haben und reguliert und so.
 

Zurück
Top Bottom