Lockere Stimmwirbel?

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Römhildt

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12. Juli 2023
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Hallo,
ich habe vor ein paar Wochen ein sehr schönes altes Römhildt Klavier geschenkt bekommen (Baujahr 1882). Da es mächtig verstimmt war / ist, war heute ein Klavierstimmer da. Er hat mir nun bei der Stimmung gesagt, dass es nicht mehr möglich sei, das Klavier zu stimmen, da die Stimmwirbel locker seien. Er sagte, dass dies am Stimmstock liege, dessen Holz aufgrund des Alters sich so verändert habe, dass die Stimmwirbel darin keinen ausreichenden Halt mehr finden würden. Er schlug vor, den Stimmstock zu ersetzen oder sich nach einem anderen Klavier umzusehen. Den Stimmstock ersetzen zu lassen ist bekanntlich sehr kostspielig, das kommt leider nicht in Frage. Mich nach einem anderen Klavier umzusehen, wäre natürlich möglich, aber eigentlich gefällt mir dieses Klavier sehr gut und ich würde es schon gerne behalten. Nun zu meiner Frage: wäre es nicht statt den Stimmstock auszutauschen möglich die Stimmwirbel durch größere ersetzen zu lassen und was kostet das eurer Meinung nach? Wäre dies eine dauerhafte Reperaturmöglichkeit (sagen wir mal für die nächsten 10 Jahre oder so) oder hält der Austausch der Stimmwirbel erfahrungsgemäß nur 1 oder 2 Jahre? Über eure Ratschläge würde ich mich sehr freuen!
 
Hallo,
ich habe vor ein paar Wochen ein sehr schönes altes Römhildt Klavier geschenkt bekommen (Baujahr 1882). Da es mächtig verstimmt war / ist, war heute ein Klavierstimmer da. Er hat mir nun bei der Stimmung gesagt, dass es nicht mehr möglich sei, das Klavier zu stimmen, da die Stimmwirbel locker seien. Er sagte, dass dies am Stimmstock liege, dessen Holz aufgrund des Alters sich so verändert habe, dass die Stimmwirbel darin keinen ausreichenden Halt mehr finden würden. Er schlug vor, den Stimmstock zu ersetzen oder sich nach einem anderen Klavier umzusehen. Den Stimmstock ersetzen zu lassen ist bekanntlich sehr kostspielig, das kommt leider nicht in Frage. Mich nach einem anderen Klavier umzusehen, wäre natürlich möglich, aber eigentlich gefällt mir dieses Klavier sehr gut und ich würde es schon gerne behalten. Nun zu meiner Frage: wäre es nicht statt den Stimmstock auszutauschen möglich die Stimmwirbel durch größere ersetzen zu lassen und was kostet das eurer Meinung nach? Wäre dies eine dauerhafte Reperaturmöglichkeit (sagen wir mal für die nächsten 10 Jahre oder so) oder hält der Austausch der Stimmwirbel erfahrungsgemäß nur 1 oder 2 Jahre? Über eure Ratschläge würde ich mich sehr freuen!

Wie sieht denn der Stimmstock aus?

Brauch da schon Photos von.
 
OK, mache ich sofort... Irgendeinen speziellen Winkel? Habe ich noch nie gemacht :007:
 
Ich hab mal mein bestes gegeben... Hoffe auf den Fotos kann man was erkennen.IMG_20230712_152651526_HDR.jpgIMG_20230712_152706580_HDR.jpgIMG_20230712_152923960.jpgIMG_20230712_152929105.jpgIMG_20230712_152934085.jpgIMG_20230712_152938757.jpgIMG_20230712_153015892_HDR.jpg
 
Oh, gradsaitiger Oberdämpfer mit Vollpanzer - Schäden am Stimmstock sind da natürlich so nicht erkennbar.

Ist das eine Linie wo die Wirbel lose sind, oder ist des durchgehend durcheinander?

Ich würde hier die Machbarkeit einer Neubewirbelung sehen.

Wenn ich so etwas ambulant (beim Kunden im Haus) mache, kost des 2.300 €.

So eine Arbeit ist natürlich nicht an einem Tag getan.
 
So wie ich es mitbekommen habe, sind die Wirbel nicht in einer Linie, sondern frei verteilt locker -das macht es bestimmt noch kostspieliger, oder 🙈
Vielen Dank für die Einschätzung! Da muss ich echt in mich gehen, ob wir das Klavier in Stand setzen lassen. Aber was macht man denn ansonsten mit so einem alten Schätzchen? Als Deko verschenken? Entsorgen täte ja in der Seele weh...
 
So wie ich es mitbekommen habe, sind die Wirbel nicht in einer Linie, sondern frei verteilt locker -das macht es bestimmt noch kostspieliger,
Nein, daß ist ein Indiz dafür, daß der Stimmstock einfach nur ausgetrocknet ist und keine nennenswerten Schäden weiter aufweist.

Hat der Klavierstimmer denn auch versucht, die Wirbel tiefer zu setzen?
 
Ja, er hat ein paar Wirbel fester geklopft, war sich aber nicht sicher, wie langfristig das funktioniert und dann hat er es irgendwann "aufgegeben". Ich glaube, dass er selbst nicht so zufrieden mit diesem Lösungsversuch war. Obwohl ich sagen muss, dass das Klavier jetzt schon sehr schön klingt -jedenfalls die gestimmten Töne... Und er hat gesagt, dass es noch fast auf Kammerton gestimmt sei, die Abweichung sei minimal.
Also macht es vielleicht Sinn, nochmal einen Klavierstimmer zu bestellen mit der Bitte wenn nötig die Stimmwirbel tiefer zu setzen?
Kann man bei dieser Vollpanzerung einzelne / vereinzelte Stimmwirbel unkompliziert austauschen?
 
Da muss ich echt in mich gehen, ob wir das Klavier in Stand setzen lassen.
Die Preise können regional sehr unterschiedlich sein, zudem kann man natürlich auch die Wirbel ohne Neubezug tauschen - macht aber wenig Sinn, da bei einem so alten Instrument üblicherweise auch die Saiten hinfällig sind und zur Reißfreudigkeit neigen.

Eine Möglichkeit wäre noch, sich selbst dem Instrument anzunehmen und sich bei den Arbeitsschritten von den Fachleuten beraten zu lassen - haben wir hier einige....sag nur "Bastelklavier".
 

Was kann ich denn gegen den ausgetrockneten Stimmstock machen (außer Austauschen 🙈)? Kann ich den irgendwie befeuchten und würde das dann eventuell dazu führen, dass die Wirbel wieder mehr Halt finden? -Fragen über Fragen 🙃-
 
Immer wieder verwunderlich daß bei solchen Klavieren umfangreiche Reparaturen von Klavierbauern ernsthaft vorgeschlagen werden .
 
"Bastelklavier" - mein Mann frei sich schon 😁 Da habe ich auch schon drüber nachgedacht...
Pro Wirbel 5€ wäre ja -für den Anfang- überschaubar 👍🏻
 
Was kann ich denn gegen den ausgetrockneten Stimmstock machen (außer Austauschen 🙈)? Kann ich den irgendwie befeuchten und würde das dann eventuell dazu führen, dass die Wirbel wieder mehr Halt finden? -Fragen über Fragen 🙃-

Gibt da so Tricks - Micha selig hat so etwas mal erwähnt; Klavier auf den Rücken legen und rings um die Wirbel Sekundenkleber reinträufeln.
 
Interessanter Trick 😁 Aber vorher stimmen lassen, oder? Wenn die Stimmwirbel festgeklebt sind, ist das nachstimmen vermutlich schwierig...
 
Wieso "bei solchen Klavieren"? Römhildt hat doch eigentlich gar keinen schlechten Ruf...

Wer mit Neuklavieren handelt, ist es nicht nachvollziehbar und schon gar nicht wirtschaftlich sich "mit alten Grotten" zu befassen.

Andere Kollegen, wie auch ich, welche nicht vom Handel existieren müssen, sehen es ein wenig anders:

Ein Instrument was über 100 Jahre gehalten hat, wird nach fachgerechter Überholung auch weitere 100 Jahre halten.

Sicher, es ist ein gradsaitiger Oberdämpfer, ein Geschäft kann man damit nimmer mehr machen - des bezahlt auch keiner im generalüberholten Zustand.

Jedoch war Römhild schon zur damaligen Zeit kein Billiginstrument - Vollpanzer hatten die wenigsten.

Wenn es idellen Wert hat, warum soll man nicht in die Überholung investieren?

Klar, für des Geld einer Generalüberholung kriegt man freilich auch ein genügendes neues Yamaha Klavier.

Aber das ist nicht das selbige wie ein altes handgearbeitetes Instrument.
 

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