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DerOlf
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Das kann ich genau so unterschreiben.Manchmal braucht es ihm Leben nur ein oder zwei besondere Menschen, die am Schluss dann das eigene Leben „formen“.
Die hier beschriebenen Motivationsprobleme hatte ich ... eigentlich nie (vielleicht hatte ich wirklich nie welche ... aber sehr wahrscheinlich habe ich sie nur verdrängt).
Zur Musik kam ich mit 14 über Papas Gitarre nebst Peter Burschs Gitarrenbuch. Mit 15 war ich durch dieses Buch durch ... aber ich habe mir kein neues besorgt, sondern die Gtarre (zusammen mit einem guten Freund) nach und nach erforscht.
Das ist noch heute der Gitarrist in zweien meiner Bands und vor einigen Jahr(zehnt)en hatten wir mal eine Unterhaltung darüber, wie wir zwei eigentlich Gitarre gelernt haben ... am ende kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir uns das wohl irgendwie gegenseitig beigebracht haben müssen. Jedenfalls waren wir beide der Meinung, wir hätten vom anderen sehr viel gelernt.
Eigentlich war es aber nur die Neugier, was der andere da macht ... und die Frage, ob ich das wohl auch kann.
Mit 16 dann gleich das erste Konzert ... das Hutgeld hat für eines der berühmten "gelben Kofferradios" (die damals noch orange waren) gereicht.
Warum ich mich im gleichen Jahr für Musik als LK entschieden habe, kann ich nicht genau sagen. Aber schon im ersten halbjahr traf ich ihn ... den Menschen, der mich zum Musiker formen würde.
Es war ein Lehrer, der es irgendwie geschafft hat, das ich sogar an Musikanalysen Spass hatte. Vorher auf der Gitarre habe ich immer TAB gelesen ... ich konnte zwar Noten entziffern, hielt das aber für die Gitarre für unnötig (und unprtaktisch).
Bei vielen Fächern gab es zu Kursbeginn den Gedanken "ich MUSS jetzt zu Geografie/Mathe/Englisch" ... beim Fach Musik war dieser Gedanke so gut wie nie präsent ... da hatte das nichts von "müssen". Das wollte ich wirklich.
Im Grunde hat Herr Georg Krieger mich aber einfach in eine Welt hineingeworfen, die mir die nächsten zwei Jahre immer verwirrender erschien ... aber irgendwie war es auch genau deswegen spannend.
Und plöltzlich ist irgendwie ein Knoten geplatzt ... ich kann nichtmal genau sagen, wann das passiert ist ... aber irgendwann wich die wachsende Verwirrung einer Art Verständnis. Und dann hat es garnicht lange gedauert, bis ICH der jenige war, der meinen Musikbekannten erklären musste, was ein "Neapolitaner" ist, wie er zustande kommt, was mit "Leittonbeziehungen" gemeint ist oder wie man eine Dissonanz auflösen kann (Spannung erhöhen können sie eigentlich alle).
"Olaf ... was ist denn das fürn Akkord?"
Ich suche nicht nach Motivation ... die Motivation sucht nach mir

Natürlich nicht. Ich kann mich nur einfach drauf verlassen, dass es mich irgendwann am Tag packen wird, und ich dann vielleicht nur ein Stück spiele (um danach dann an kleinen bis mittelschweren Problemchen zu arbeiten), Eventuell probiere ich auch "nur mal kurz" was aus, und bemerke erst danach, dass dabei fast 2 Stunden ins Land gegangen sind, und aus dem Ausprobieren eine iterierende Bewegung geworden ist, bei der ich bereits begann, über Begleit- oder Melodiestimmen nachzudenken. Wäre der Bleistift am Klavier angespitzt gewesen, hätte ich bestimmt auch schon was notiert gehabt (leeres Notenpapier steht da ohnehin immer).
Widerstände gegen Musik? ... die verspüre ich nur, wenn mein Bewegungsapparat mir mitteilt, dass es für heute genug ist. Und dann finde ich das meist sehr Schade.
Wenn ich mich ans Klavier setze, muss ich nur kurz den Hocker vorziehen und kann loslegen.
Strom- und Nylkongitarre habe ich griffbereit da stehen. Westerngitarre, Cavaquinho, und Banjo muss ich erst auspacken, aber auch die sind schnell spielbereit.
All das tummelt sich in meinem Wohnzimmer ... genau da, wo ich mich meist auch tummele, wenn ich zu hause bin.
Nebenan (im Schlafzimmer) steht das Digitalpiano, welches ich nur nachts spiele.
Ausserdem hängen da zwei nicht spielbare Mandolinen an der Wand, und es liegen zwei ebenfalls nicht spielbare Violinen auf dem Kleiderschrank ... eine in einem Holzkästchen, bei dem man denkt, dass da auch ein "Chicago Typewriter" drin sein könnte. Wenn ich das Teil sehe, muss ich immer an einen alten Witz denken.
Ein Kleines Mädchen öffnet beim Geigenunterricht den Geigenkasten und sagt dann:
"Scheiße - jetzt steht Papa mit der Geige in der Bank".
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