Warum einfach, wenns auch kompliziert geht ?

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90 Jahre Klavierbau

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9. Okt. 2010
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Wenigstens bleibt einem da das lästige Gefummel mit dem Halbganghaken erspart :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Hei was schön, die Anblicke!
Die aufgeschnäppten und festgezurrten Tangenten und Hebeglieder finde ich genial, wenn auch mit den Doppelkapseln gruselig.
Aber sag mal - ich seh irgendwie nicht, dass die Stellschraube die Abhebestange mit bedient. Womöglich ist vorgesehen, dass immer erstmal gezappelt wird (an den Tangentendrähten:sad::twisted:) und dann erst "halbgegangt" wird...

Viel Spaß beim Zahnarzt, hinterher :D

Gruß
Martin
 
Das ist ja wirklich ne sehr spezielle Mechanik. Danke fürs Posten!

Ich würde die Halbgangschrauben zuerst sehr weit hinausdrehen, dann das Zappeln mit den Dämpfertangenten kröpfen und hinterher die Halbgangschrauben auf Halbgang einstellen. Wichtig ist, bei neuen Dämpferfilzen dass man beim Kröpfen der Dämpfertangenten genügend Platz lässt für den Halbgang.:cool:

Die Idee der Doppelkapsel finde ich gut :p - nur gefällt mir das Steinway-Konzept noch besser. Der Vorteil: Wenn die Kapsel im rechten Winkel montiert ist, kann selbst bei lockeren Schrauben der Hammer nicht seitlich weg rutschen, am Nachbarhammer streifen, stecken und klemmen, den Nachbarton oder gar den Rahmen treffen - es beginnt höchstens ein wenig zu klappern, mehr nicht.

Ich hatte heut auch eine witzige Arbeit an einem 11 jährigem?! Yamaha Klavier... Folgendes Problem trat auf...

Ob das der Hersteller noch in Garantie macht ;-)

LG
Michael
 
Das Klavier ist in England gemacht und bei einer bestimmten Serie wurde ein anderer Leim als üblich verwendet - bei manchen dieser Klaviere verrutscht dann der Baßsteg - ist ja aber kein großes Problem das zu beheben.
Und ja, bei den Klavieren die wir verkauft haben mit diesem Problem kostet die Reparatur den Kunden auch nach 11 Jahren keinen Cent.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wichtig ist, bei neuen Dämpferfilzen dass man beim Kröpfen der Dämpfertangenten genügend Platz lässt für den Halbgang.
Genau das ist das Problem - es ist nicht genug Platz und zwar von Anfang an nicht , bin ja genauso vorgegangen wie du das beschreibst
Hallo Micha,
Mit "genügend Platz lässt" meinte ich, dass man die Drähte genügend zu den Saiten hin kröpft, sodass der Halbgang überall zu spät kommt, und ehe man fort fährt am Halbgang was einzustellen genau zappelt, aber egal...

Die Vorteile sind gut beschrieben, aber die Nachteile überwiegen meiner Meinung nach z.B das Problem .....auf der anderen Seite macht es Spaß, so was wieder perfekt herzurichten...wenn halt der enorme Zeitaufwand nicht wäre.
Ich finde auch, dass so eine Arbeit viel Spaß macht, betrachte aber die Vor- und Nachteile nach anderen Gesichtspunkten. Funktion steht m.E. an oberster Stelle, und wenn die Funktion weniger anfällig ist im Betrieb, dann überwiegt für mich dieser Vorteil. Wenn nach -zig Jahren und tausenden einwandfreien Betriebsstunden ein höherer Aufwand betrieben werden muss, ist gegenzurechnen mit den vielleicht häufigeren Fehlerkorrekturen der herkömmlichen Bauweise...

Und ja, bei den Klavieren die wir verkauft haben mit diesem Problem kostet die Reparatur den Kunden auch nach 11 Jahren keinen Cent.
Löblich, Klavierbauermeister! Das Klavier hat aber in der Zwischenzeit zweimal den Besitzer gewechselt...

Und, wie hast du die witzige Arbeit dann gerichtet? Das täte mich mal interessieren tun. :) (Leim? Verschraubt? Saiten abgenommen?)
Saiten gelockert - von den Stegstiften ausgehängt - Steg ausgefädelt (und Foto gemacht) - an der Position am Resonanzboden 5 Löcher gebohrt - Steg eingehängt - angeschraubt - losgeschraubt - Superkleber am Resonanzboden angebracht - Steg sofort hin gedrückt und gehalten, während Kunde die Schrauben festzog - 15 Minuten Pause eingelegt - Saiten in Stegstifte eingehängt - hochgezogen - 2x vorgestimmt und Saitenschlingen verdichtet - Ganzes Klavier gestimmt... aller extra Aufwand zusammen genommen eine zusätzliche Arbeitsstunde :cool: Hätte ich das alles gefilmt, wären es bestimmt 3 Stunden geworden :D

yamahach.jpg


Im übrigen hat das Klavier einen recht ansprechenden Ton - gar nicht zum weg werfen - und es klingt nun so wie es klingen soll.

LG
Michael
 
Hallo 90JKB,

danke für die schönen Bilder!

nach Austausch von sämtlichen Achsen, mehrmaligen Zappeln am Draht und Schrauben des Habganges, funktioniert es einwandfrei, aber ob ich so eine Mechanik nochmal mache überlege ich mir...lol....

Und Resorisse gabs auch Tausende......

Wenigstens fällt bei der vielen Fummelei der Einzelösenbezug fast gar nicht mehr ins Gewicht :D

Gruß
Thilo
 

Wenigstens bleibt einem da das lästige Gefummel mit dem Halbganghaken erspart :D :D

Das tut es doch bei jeder Mechanik, die an der Tangente eine Madenschraube hat, nicht nur bei der hier gezeigten?!

An beiden meiner Klaviere sind solche Madenschrauben - in diesem Fall allerdings für's Zappeln, nicht den Halbgang. Insofern könnte man doch auch an einer herkömmlichen Mechanik, wenn man wirklich so eine Aversion gegen den Halbganghaken hat, erst den Halbgang durch Kröpfen des Dämpderdrahtes einstellen, und dann das Zappeln durch Verdrehen der Madenschrauben.

Oder habe ich was verpasst?

Ciao,
Mark
 

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