Von Yann Tiersen bis zur Weltrevolution - zur neueren Problemgeschichte des Abendlan

P.S.: Rolf, ich habe immer noch nicht verstanden, was der Spruch "Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt" mit meinem Simplifizierungsargument zu tun haben soll.
Der Busch-Satz ist 1) kein Argument (!), 2) sagt er lediglich Ähnliches wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie's ist".

gräme Dich nicht, das ist doch ganz einfach: ein belehrender (Du hattest gubu belehrt) Teilsatz wie
Zitat von hasenbein:
dass Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist
sagt über den Gegenstand Simplifizierung nicht mehr aus, als der Volksmundhahn über das Wetter :) -- ich fand das witzig

Gruß, Rolf
 
übertragen wir dieses Phänomen mal auf andere Lernbereiche:

"oooch männo, Herr Professor, ich will die Knochen aber nicht alle lernen, genügt doch, wenn ich weiss, wo der Anatomieatlas rumsteht" grummelte ein Medizistudent, der von einer schicken eigenen Privatklinik träumte...

:D :D

ist irgendwie ein beinahe klassisches Dilemma...

Gruß, Rolf

Lieber rolf,

auch wenn sicher nicht alle so vorbildliche Studenten waren wie Du und ich kann ich doch dein Beispiel als sehr selten verbuchen.

Medizin wie auch Musik sind ausserordentlich verschulte Studiengänge, die auch von Studenten belegt werden, die besonderes Interesse am Lernen haben und dies auch umsetzen.

Was fast nie klappt ist das intelligente Lernen. Aber auch das ist fast nie die Folge von Faulheit sondern eher der Mangel an Erkenntnis und Erfahrung.

Unter Studenten kommt das comptine Symptom doch äusserst selten vor, wenngleich man nie weiss, was die privat so treiben.
 
Was fast nie klappt ist das intelligente Lernen. Aber auch das ist fast nie die Folge von Faulheit sondern eher der Mangel an Erkenntnis und Erfahrung.

Daß kaum jemand intelligentes Lernen beherrscht, liegt u.a. an der Schule.

Dort wird erstens intelligentes Lernen nicht vermittelt. Statt, wie es sinnvoll wäre, ein Hauptaugenmerk auf allgemeine Lernstrategien und vor allem auf Verstehen und Hinterfragen zu setzen, geht es nach wie vor fast nur darum, irgendeinen "Stoff" in die Hirne reinzustopfen. Und das wird mit der Abschaffung des 13. Schuljahres und immer volleren Stundenplänen nur immer schlimmer statt besser.

Zweitens wird einem in der Schule beigebracht, daß dummes Raten immer noch besser ist, als nichts zu sagen oder zu sagen "Weiß ich nicht". Die Folgen erlebe ich tagtäglich in meinem Unterricht: Frage ich z.B. zwischendurch mal, was "ritardando" eigentlich bedeutet, wird typischerweise irgendwas rausgehauen wie "Lauter werden??". Ein Schüler, der Lernen gelernt hätte, würde antworten: "Sorry, fällt mir gerade nicht ein" oder "Erklären sie es mir nochmal". Oder er hätte schon längst selber zu Hause bei Wikipedia nachgeguckt!

Lernen bedeutet auch Staunen, Sich-über-etwas-Wundern, Stolpern über etwas. Dies kommt in der allgemein gebräuchlichen Erziehung viel zu kurz, daß Gelegenheiten zum Über-etwas-Stolpern-und-daraus-das-Bedürfnis-eine-Erklärung-zu-finden-Bekommen geschaffen werden. Dies wiederum würde Konkurrenzkampf um Lob, Anerkennung und Noten, wie er heutzutage leider überwiegt, ausschließen! Und nur wer weiß, daß er irgendwo was nicht weiß, kann diesbezüglich dazulernen. Und Lernen bedeutet auch, daß man sieht, wo etwas nicht "gewußt" oder "gepaukt" werden kann, sondern wo man sich einem Gegenstand nur divergierend annähern kann.

Aber, das ist ja bereits klar, intelligentes Lernen wird halt von Politik, Wirtschaft und Medien nicht gewünscht, da evtl. tatsächlich mündige Bürger rauskämen.

Wir sehen das sehr deutlich in China, wo das extrem pauk-orientierte Schulsystem, in dem praktisch gar nicht diskutiert oder hinterfragt wird, eine wichtige Säule der Erhaltung der Diktatur ist.

LG,
Hasenbein
 
Daß kaum jemand intelligentes Lernen beherrscht, liegt u.a. an der Schule.

ich persönlich finde lernen eigentlich weder lästig noch uninteressant - - als Beispiel hierfür nehme ich mir die mir zuteil gewordene Belehrung, dass Grüße nicht amüsiert sein können, zu Herzen und frage neugierig lernbegierig nach: kann Lernen intelligent sein, ich meine, verfügt das Abstraktum "das Lernen" über die irgendwie beseelte Eigenschaft der Intelligenz?

...nicht poltern, mir ist schon klar, was mit intelligentem Lernen gemeint ist! :)

allerdings führt jegliches Lernen (stumpfsinniges pauken wie sinnvolleres) nicht automatisch bei jedem Lernenden zu demselben optimalen Ergebnis - es wird also auch eine Lernbereitschaft und Lernfähigkeit nebst einiger Gaben im Oberstübchen bedürfen, um z.B. komplexe und komplizierte Angelegenheiten via intelligentem Lernen sich anzueignen.

Gruß, Rolf
 
ich persönlich finde lernen eigentlich weder lästig noch uninteressant - - als Beispiel hierfür nehme ich mir die mir zuteil gewordene Belehrung, dass Grüße nicht amüsiert sein können, zu Herzen und frage neugierig lernbegierig nach: kann Lernen intelligent sein, ich meine, verfügt das Abstraktum "das Lernen" über die irgendwie beseelte Eigenschaft der Intelligenz?

...nicht poltern, mir ist schon klar, was mit intelligentem Lernen gemeint ist! :)

allerdings führt jegliches Lernen (stumpfsinniges pauken wie sinnvolleres) nicht automatisch bei jedem Lernenden zu demselben optimalen Ergebnis - es wird also auch eine Lernbereitschaft und Lernfähigkeit nebst einiger Gaben im Oberstübchen bedürfen, um z.B. komplexe und komplizierte Angelegenheiten via intelligentem Lernen sich anzueignen.


Gruß, Rolf

Hi Rolf, jetzt hätte ich doch glatt eine etwas "intelligentere" Erwiderung zu Hasenbeins Post erwartet;)

Und Pardon nochmal für die Markierung - wir sollten dieses Markierungsthema nochmal behandeln, denn es ist einfach leichter, wenn wir es dürfen)- aber an diesem Block hast du aber ein feines Gemeinplätzchen gebacken.

Ich gehe eher davon aus, dass jeder Mensch wissbegierig und insofern auch lernfähig ist. Intelligent sollte der Prozess des Lernens sein und da kann der gute Lehrer viel beitragen und zwar nicht , indem er vorgestanzte Formulierungen als Wissen anbietet sondern zugeschnitten auf den Erkenntnisstand des Lernenden die richtigen Fragen stellt, die den Schüler auf die Spur bringen, wo er selbst weiter fragen und forschen kann.

Gelegentliche Berichtigungen oder Hinweise helfen dann, falsche Pfade nicht unnötig lange zu verfolgen.

Wie jedes Produkt von wirklicher Qualität wird eine Erkenntnis oder ein Lernfortschritt nicht ad hoc sondern in mehreren Schichten erlangt. Diese Zeit müssten sich die Lehrer nehmen und sie muss den Schülern und Studenten zugestanden werden.

Da in unseren Schulen aber ein gewisser "Stoff" in bestimmten Zeitintervallen hineingestopft werden muss bleibt die Möglichkeiten des intelligenten Lernens meist im Anfangstadium stecken.

Und auch das ist ein Politikum.

eine Schreckensvision:

Das Abitur wird im multiple choice Verfahren in der Art von

!Wer wird Millionär"

abgehalten.
 
Multiple Choice ist sowieso für jeden halbwegs intelligenten Menschen eine Beleidigung und gehört absolut nicht in Einrichtungen wie Schulen, Universitäten oder Ausbildungsstätten.

Als Quizspaß, meinetwegen.

LG,
Hasenbein
 
eine Schreckensvision:

Das Abitur wird im multiple choice Verfahren in der Art von

!Wer wird Millionär"

abgehalten.

https://www.clavio.de/forum/139889-post33.html

:D :D

Zitat von klavigen:
Hi Rolf, jetzt hätte ich doch glatt eine etwas "intelligentere" Erwiderung zu Hasenbeins Post erwartet

Und Pardon nochmal für die Markierung - wir sollten dieses Markierungsthema nochmal behandeln, denn es ist einfach leichter, wenn wir es dürfen)- aber an diesem Block hast du aber ein feines Gemeinplätzchen gebacken.
das tut mir jetzt arg leid, dass ich Deine Erwartung nicht erfüllen konnte - wie Du siehst, sind auf diesem Gebiet meine Fähigkeiten für Deine Erwartungen nicht ausreichend. Ist das nicht Beweis, dass allerlei Fähigkeiten etwas ungleich verteilt sind? :D
oder sind es böse dunkle Mächte, die dazu führen, dass nicht jeder, der einen weißen Kittel tragen möchte, dem Numerus Clausus genügt?

dass man alle gleich behandeln soll, dass alle vor dem Gesetz gleich sein sollten: das steht doch außer Frage - - dass alle aber total gleich in ihren potenziellen Fähigkeiten sind, scheint der Alltag nicht zu bestätigen.

Gruß, Rolf
 
https://www.clavio.de/forum/139889-post33.html

:D :D


das tut mir jetzt arg leid, dass ich Deine Erwartung nicht erfüllen konnte - wie Du siehst, sind auf diesem Gebiet meine Fähigkeiten für Deine Erwartungen nicht ausreichend. Ist das nicht Beweis, dass allerlei Fähigkeiten etwas ungleich verteilt sind? :D
oder sind es böse dunkle Mächte, die dazu führen, dass nicht jeder, der einen weißen Kittel tragen möchte, dem Numerus Clausus genügt?

dass man alle gleich behandeln soll, dass alle vor dem Gesetz gleich sein sollten: das steht doch außer Frage - - dass alle aber total gleich in ihren potenziellen Fähigkeiten sind, scheint der Alltag nicht zu bestätigen.

Gruß, Rolf

Rolf, du mutierst noch zum Bäcker -

Und dass alle vor dem Gesetz gleich sein sollten ist wünschenswert. Leider zeigt die Ralität der halb blinden Dame mit der Waage viel abweichendes.

Und Letzteres ist ja klar wie Kloßbrühe, dass wir alle verschieden talentiert sind.

Schön wäre eine Gesellschaft, die die persönlichen Grenzen der Menschen anerkennt und sie nicht durch zusätzlichen Drill zum Verzweifeln bringt.
 
L'enfer c'est nous

n' Abend allerseits!

Ein erklärendes Nachwort zu meinen gestrigen Attacken, mit denen ich
Hasenbeins und Klavigens Forderung nach subversiven Aktionen zu erfüllen versucht
und an ihnen selbst ausprobiert habe: Ein Großteil der hier zu lesenden Beiträge
findet meine Zustimmung, was die Diagnose der Grundübel betrifft,
und ich habe meinen Teil zu diesen Diagnosen beigetragen.

Was mich stört, ist die Einseitigkeit einer anklägerischen Haltung,
die sich zu Entlastungszwecken darin gefällt, mit dem Finger
auf andere zu zeigen und sich selbst ausblendet.

Dies zu illustrieren habe ich das Bild eines Wohlstands-Marxisten gezeichnet,
den wir als Typus alle kennen - ich habe nicht erwartet, daß ihr beiden, Hasenbein und Klavigen,
Euch darin wiedererkennt, wohl aber, daß ihr etwas nachdenklicher werdet
und vor lauter anklägerischem und revolutionärem Pathos Eure -
und sei's unfreiwillige - Mitschuld an diesen Zuständen reflektiert.

Ich nehme auch mich davon nicht aus. Niemand kann das.
Als Beispiel greife ich den von Dir, Hasenbein, hier zitierten Artikel auf:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,696823,00.html

Woher willst Du wissen, daß die Festplatte in Deinem Computer nicht
auch von einer asiatischen Selbstmordkandidatin fabriziert worden ist?
Und wenn sie noch lebt: Sie rackert sich zu Tode, ruiniert ihren Rest Gesundheit
für einen Hungerlohn. Für Dich und mich und andere ist der Computer dadurch bezahlbar.
Und wenn wir eine solche Firma boykottieren, geht es der Frau dadurch nicht besser.
Sie verliert dann womöglich ihre Arbeit, geht ins heimatliche Dorf zurück,
wo sie ihre Familie hungern sieht und einen weiteren guten Grund findet,
sich das Leben zu nehmen.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben,
eine plakative, lautstark vorgetragene gute Gesinnung würde uns
von diesem Schuldzusammenhang befreien. Da kann man noch
so märthyrerhaft und edel leben, bewußt und lohas-artig konsumieren,
scharfsinnige Analysen lesen und verfassen und verlinken,
in flammender Empörung Schuldzuweisungen äußern,
als hier Lebende sind wir automatisch Täter, nicht Opfer.

Gruß, Gomez

-
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
n' Abend allerseits!

Ein erklärendes Nachwort zu meinen gestrigen Attacken, mit denen ich
Hasenbeins und Klavigens Forderung nach subversiven Aktionen zu erfüllen versucht
und an ihnen selbst ausprobiert habe: Ein Großteil der hier zu lesenden Beiträge
findet meine Zustimmung, was die Diagnose der Grundübel betrifft,
und ich habe meinen Teil zu diesen Diagnosen beigetragen.

Was mich stört, ist die Einseitigkeit einer anklägerischen Haltung,
die sich zu Entlastungszwecken darin gefällt, mit dem Finger
auf andere zu zeigen und sich selbst ausblendet.

Dies zu illustrieren habe ich das Bild eines Wohlstands-Marxisten gezeichnet,
den wir als Typus alle kennen - ich habe nicht erwartet, daß ihr beiden, Hasenbein und Klavigen,
Euch darin wiedererkennt, wohl aber, daß ihr etwas nachdenklicher werdet
und vor lauter anklägerischem und revolutionärem Pathos Eure -
und sei's unfreiwillige - Mitschuld an diesen Zuständen reflektiert.

Ich nehme auch mich davon nicht aus. Niemand kann das.
Als Beispiel greife ich den von Dir, Hasenbein, hier zitierten Artikel auf:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,696823,00.html

Woher willst Du wissen, daß die Festplatte in Deinem Computer nicht
auch von einer asiatischen Selbstmordkandidatin fabriziert worden ist?
Und wenn sie noch lebt: Sie rackert sich zu Tode, ruiniert ihren Rest Gesundheit
für einen Hungerlohn. Für Dich und mich und andere ist der Computer dadurch bezahlbar.
Und wenn wir eine solche Firma boykottieren, geht es der Frau dadurch nicht besser.
Sie verliert dann womöglich ihre Arbeit, geht ins heimatliche Dorf zurück,
wo sie ihre Familie hungern sieht und einen weiteren guten Grund findet,
sich das Leben zu nehmen.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben,
eine plakative, lautstark vorgetragene gute Gesinnung würde uns
von diesem Schuldzusammenhang befreien. Da kann man noch
so märthyrerhaft und edel leben, bewußt und lohas-artig konsumieren,
scharfsinnige Analysen lesen und verfassen und verlinken,
in flammender Empörung Schuldzuweisungen äußern,
als hier Lebende sind wir automatisch Täter, nicht Opfer.

Gruß, Gomez

-

Das sind prinzipiell richtige Überlegungen. Aber sei versichert, dass ein Grossteil derjenigen, die Veränderungen anstreben sich als Verstrickte in dem Machtsystem begreifen. Ob wir Fussball spielen und die Schuhe kaufen, sowie fast alle weiteren Konsumgüter. wir bezahlen nie den wirklichen Wert sondern nutzen Andere aus.

Es ist aber ein Unterschied, ob man bewusst lebt und einkauft oder dasselbe gedankenlos macht und für selbtsverständlich hält.

Ich sehe auch nicht eine anklägerische Haltung, die mit dem Finger auf andere zeigt. Es ist doch richtig, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, um Mehrheiten für Änderungen zusammen zu bekommen.

Und richtig sind wir hier automatisch auch Mittäter aber nicht eben freiwillig. Es gibt ja keine Alternativen oder glaubst du, es sei besser nach Somalia auszuwandern?

Oder ist es besser, einfach nichts mehr zu sagen und die Zustände einfach hinzunehmen, weil ich als Täter ja unglaubwürdig bin?

Hier eine kleine Auflistung, wo gespart werden soll:

Ein Land nach dem anderen in der Eurozone führt auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) massive Sparmassnahmen ein. Diese Organisation zu einer Weltdiktatur hat die Kontrolle übernommen und bestimmt die Finanzpolitik der Länder. Was in Griechenland bereits an Kürzungen bei den Löhnen, Renten und Sozialleistungen beschlossen wurde, bei gleichzeitiger Erhöhung der Steuern, ist überall das „Rezept“ gegen die Schuldenkrise.

Hier einige Details der sogenannten Sparmassnahmen auf Kosten der Bevölkerung:

Italien – Die Regierung Berlusconi hat Kürzungen der Staatsausgaben in Höhe von 24 Milliarden Euro beschlossen, in dem das Pensionsalter erhöht wird, die Gehälter der Staatsbediensteten eingefroren werden und die höheren Kader Gehaltskürzungen akzeptieren müssen. Die regionalen Regierungen müssen 13 Milliarden dazu beitragen, in dem die Ausgaben für Schulen und Spitäler gekürzt werden. Die Benutzung verkehrsreicher Strassen, wie die Ringstrasse in Rom, werden in Zukunft zahlungspflichtig.

Portugal – Regierungschef Jose Socrates und Oppositionsführer Pedro Passos Coelho haben sich darauf geeinigt, die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst um 5 Prozent zu kürzen. Die Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer und Unternehmenssteuer soll um bis zu 2,5 Prozent erhöht werden.

Frankreich – Präsident Sakozy sagte, die Staatsausgaben werden in allen Bereichen eingefroren und eine generelle Kürzung von 10 Prozent wird zwischen 2011 bis 2013 durchgeführt. Das Rentenalter soll auch erhöht werden.

Griechenland – Dort wurden bereits einschneidende Kürzungen beschlossen, das Rentenalter erhöht und ein Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst verhängt. Die Mehrwertsteuer wird auf 23 Prozent angehoben, sowie die Steuer auf Benzin, Zigaretten und Alkohol um weitere 10 Prozent erhöht. Die Pensionen werden bis 2012 eingefroren.

Irland - Neue Sparmassnahmen sollen insgesamt 7 Milliarden bringen, in dem Kürzungen bei den Löhnen im öffentlichen Dienst vorgenommen werden.

Grossbritannien - Der neue Premierminister David Cameron hat Sparmassnahmen in Höhe von 7,3 Milliarden Euro für das laufende Jahr verkündet. So soll es einen Einstellungsstopp im öffentlichen Bereich geben und generelle Kürzungen für alle Ministerien. Es gibt auch Vermutungen, die Mehrwertsteuer soll auf 20 Prozent steigen.

Spanien – Premierminister Jose Luis Rodriguez Zapatero hat neue Sparmassnahmen verkündet, die insgesamt 15 Milliarden Euro bringen sollen. Die Gehälter der Beamten werden um 5 Prozent gekürzt und die Investitionen sollen um 6 Milliarden Euro reduziert werden.

Deutschland – Finanzminister Schäuble hat bereits angekündigt, eine neues Sparpaket soll bis Juli vorgestellt werden, dass 10 Milliarden Euro weniger Staatsausgaben bewirken soll.


Heute abend hat in der ARD Forsa eine Umfrage gezeigt. Demnach glauben jetzt über 80% der Menschen nicht mehr, dass die Regierung die Finanzkreise im Griff hat.

Vielleicht wird auch ein bischen in anderen Resorts gespart aber die ganze Wucht wird die treffen, die ohnehin wenig haben. Sollen wir einem HartIV Bezieher sagen, dass er froh sein kann, hier zu leben und dass er ja ein Mittäter ist?

Wenn man andere Menschen kritisiert oder ihnen gar eine Schuld zuweist, dann muss man auch sagen können, wie sie sich ändern sollen.
 
Eine der dringlichsten Sparmaßnahmen wäre, daß man nicht "Sparmassnahmen" schreibt. Damit hätte man schon einmal einen Buchstaben eingespart.
Deutschland – Finanzminister Schäuble hat bereits angekündigt, ein neues Sparpaket soll bis Juli vorgestellt werden, dass 10 Milliarden Euro weniger Staatsausgaben bewirken soll.
Auch hier sollte man einen Buchstaben einsparen.

Wer jetzt glaubt, daß solch orthografische Besserwisserei nicht von Belang sei, vergleiche Gomez letztes Postings damit: orthografisch korrekt und gleichzeitig gedanklich auf anderer Höhe. Sprachliche Korrektheit führt zwar nicht zwangsläufig zu besseren Gedanken, aber bessere Denkfähigkeit führt offensichtlich zu besserer Orthografie.

Klavigen: unbedingt Deutsch lernen; das hülfe, die Gedanken zu sortieren. Obendrein wären die Informationen zu sortieren: Schäuble will nicht 10 Milliarden weniger Staatsausgaben, sondern 10 Milliarden weniger Neuverschuldung. Es wird also nichts gespart, es sollen lediglich 10 Milliarden nicht ausgegeben werden, die man nicht hat. Stattdessen sollen nur 70 Milliarden ausgegeben werden, die man nicht hat.

Übrigens hat schon Beethoven davon geträumt, daß alle Menschen Brüder werden. Viel getan hat er nicht dafür, und zu seinem Hauspersonal war er bekanntlich recht unfreundlich. Stattdessen hat er lieber 10 Jahre an der Freudenmelodie herumgefeilt, bis sie jene Einfachheit hatte, die uns auch heute noch erfreut. Und wenn wir ehrlich sind, gehören wir ebenso zu jenen Gutmenschen, die zwar gerne von der Brüderschaft aller Menschen träumen, aber denn doch lieber Klavier üben gehen, anstatt uns zu verbrüdern. Und da fragt sich halt, ob es nicht aufrichtiger ist, diesen Makel zuzugeben, als von anderen zu fordern, daß sie bessere Menschen zu sein haben als wir oder Beethoven.

Ob Yann Tiersens seichte Melödchen so viele Hintergrundgedanken wert sind, weiß ich nicht so recht. Um solche Musik zu beurteilen, muß man nicht dermaßen viele gedanklich Seitensprünge machen. Mit Moral hat sie auch herzlich wenig zu tun, sie ist einfach nur blöd. Und warum sie es ist, kann man musikalisch belegen und muß man nicht erst moralisch untermauern.
 

Es ist aber ein Unterschied, ob man bewusst lebt und einkauft
oder dasselbe gedankenlos macht und für selbtsverständlich hält.

Stimmt, da besteht ein Unterschied:

Der "Bewußte" macht sich etwas vor, der Gedankenlose nicht.
Schlimmer noch: Der Bewußte hält sich kraft seiner Bewußtheit
für etwas besseres und glaubt, auf den Gedankenlosen herabsehen zu können -
etwas, das dem Gedankenlosen nicht passieren kann.

Ich sehe auch nicht eine anklägerische Haltung, die mit dem Finger auf andere zeigt.

Hast Du Dich selbst auf Deine Ignorierliste gesetzt und kannst Deine Texte nicht mehr lesen?
Schau Dir mal Deine Beiträge der letzten zehn oder mehr Seiten an!

Wenn man andere Menschen kritisiert oder ihnen gar eine Schuld zuweist, dann muss man auch sagen können, wie sie sich ändern sollen.

Ich stimme Dir zu - statt Parolen auf Linkspartei-Niveau zu äußern,
könnte man Christopher Hohn, Liz Mohn oder Josef Ackermann
ja mal einen Brief schreiben - das wäre einen Versuch wert.
Danach kannst immer noch die Verdammten dieser Erde
zum letzten Gefecht rufen.

Gruß, Gomez
 
Eine der dringlichsten Sparmaßnahmen wäre, daß man nicht "Sparmassnahmen" schreibt. Damit hätte man schon einmal einen Buchstaben eingespart.

Auch hier sollte man einen Buchstaben einsparen.

Wer jetzt glaubt, daß solch orthografische Besserwisserei nicht von Belang sei, vergleiche Gomez letztes Postings damit: orthografisch korrekt und gleichzeitig gedanklich auf anderer Höhe. Sprachliche Korrektheit führt zwar nicht zwangsläufig zu besseren Gedanken, aber bessere Denkfähigkeit führt offensichtlich zu besserer Orthografie.

Klavigen: unbedingt Deutsch lernen; das hülfe, die Gedanken zu sortieren. Obendrein wären die Informationen zu sortieren: Schäuble will nicht 10 Milliarden weniger Staatsausgaben, sondern 10 Milliarden weniger Neuverschuldung. Es wird also nichts gespart, es sollen lediglich 10 Milliarden nicht ausgegeben werden, die man nicht hat. Stattdessen sollen nur 70 Milliarden ausgegeben werden, die man nicht hat.

Übrigens hat schon Beethoven davon geträumt, daß alle Menschen Brüder werden. Viel getan hat er nicht dafür, und zu seinem Hauspersonal war er bekanntlich recht unfreundlich. Stattdessen hat er lieber 10 Jahre an der Freudenmelodie herumgefeilt, bis sie jene Einfachheit hatte, die uns auch heute noch erfreut. Und wenn wir ehrlich sind, gehören wir ebenso zu jenen Gutmenschen, die zwar gerne von der Brüderschaft aller Menschen träumen, aber denn doch lieber Klavier üben gehen, anstatt uns zu verbrüdern. Und da fragt sich halt, ob es nicht aufrichtiger ist, diesen Makel zuzugeben, als von anderen zu fordern, daß sie bessere Menschen zu sein haben als wir oder Beethoven.

Ob Yann Tiersens seichte Melödchen so viele Hintergrundgedanken wert sind, weiß ich nicht so recht. Um solche Musik zu beurteilen, muß man nicht dermaßen viele gedanklich Seitensprünge machen. Mit Moral hat sie auch herzlich wenig zu tun, sie ist einfach nur blöd. Und warum sie es ist, kann man musikalisch belegen und muß man nicht erst moralisch untermauern.

Nur zur Information: Es werden beide Schreibweisen benutzt:

http://www.bild.de/BILD/regional/ha...ammer/hier-steht-wie-hamburg-sparen-soll.html

Dies aber nur am Rande.

Deine respektlosen Worte über den Prozess der Entstehung der 9. Symphony habe ich mit Entsetzen gelesen.

Damit ist jedes weitere Wort zu deinem Post bereits eines zuviel.

Ich denke, ich werde dem Beispiel Haydnspaß folgen und auch das Forum verlassen.
 
Ob Yann Tiersens seichte Melödchen so viele Hintergrundgedanken wert sind, weiß ich nicht so recht. Um solche Musik zu beurteilen, muß man nicht dermaßen viele gedanklich Seitensprünge machen. Mit Moral hat sie auch herzlich wenig zu tun, sie ist einfach nur blöd. Und warum sie es ist, kann man musikalisch belegen und muß man nicht erst moralisch untermauern.
"...gedankliche Seitensprünge..." bitte. Und "muß" und "daß" schreibt man schon seit vielen Jahren ausschließlich "muss" und "dass".

Wer sich dermaßen über anderer Leute Rechtschreibung (insbesondere in Bezug auf ss und ß) echauffiert, der wirkt für mich nicht wirklich sehr überzeugend, wenn er es dann selbst auch nicht besser macht.

Was ich eigentlich sagen sollte: Ich finde eine derart kleinliche Rechtschreibfehlerverbesserung absolut unangebracht - vor allem, wenn sie dann noch einher geht mit einem durch die Blume formulierten Vorwurf an klavigen, er sei "schlecht denkfähig" (ich verwende bewusst nicht das simplere Wort, das mir hierfür auf der Zunge liegt...)

So etwas finde ich einfach ziemlich daneben in dieser bis hierher sehr interessanten Diskussion, zu der ich selbst mangels ausreichenden Wissens leider nichts beitragen kann.

P.S.
Ja, man schreibt Sparmaßnahmen mit "ß" und nicht mit "ss". Die Schreibweise in der Kopfzeile des von klavigen verlinkten Beispielartikels ist aber auch korrekt - aber nur in diesem Ausnahmefall, in dem das Wort in Blockschrift (nur Großbuchstaben, keine Kleinbuchstaben) geschrieben ist. Denn es gibt nunmal nur ein kleines "ß" und kein großes "ß", weshalb man bei Blockschrift regulär ein "...ß..." als "...SS..." schreibt.
Nochmals anders wäre es, wenn klavigen nun Schweizer wäre. Dann wäre die Schreibweise mit "ss" immer richtig, weil die Schweizer nunmal kein "ß" kennen.

Ja, nennt mich Klugscheißer und Off-Topic-Förderer. Aber dieser Vorstoß von Kernbeisser (weshalb eigentlich nicht Kernbeißer?) gegen klavigen hier ist mir gerade einfach irgendwie aufgestoßen. Ich weiß auch nicht so genau, warum.
 
Das aufzeigen solch kleinster Fehler finde ich in diesem Fall gänzlich unverschämt.
Erst recht, wenn man bedenkt, wie groß die Fülle und Länge Klavigens Beiträge ist.

@Gomez
Du stimmst zu, dass diese diese Ausbeuterei stattfindet, aber andererseits bist du auch gegen ein bewusstes wahrnehmen davon? Und das nur mit der Begründung, dass das Ergebnis das gleiche ist, bloß mit dem Unterschied, das man als ein Mensch, der es bewusst wahrnimmt, unglücklicher ist?

Ich finde es wäre schon wirklich viel erreicht, wenn jeder einsieht, dass Luxusgüter, undzwar zu teils solch niedrigen Preisen, ihre Opfer fordern und man anfängt sparsamer zu leben.
Das Argument im übrigen, dass die Leute dadurch in ihrem Land die Arbeit verlieren finde ich ist nicht sonderlich wirksam. Es läuft nämlich darauf hinaus, dass man diesen Zustand gutheißt. Zumal das verlieren einer solchen Arbeit längerfristig gesehen das kleinere Übel ist.
Wenn die Nachfrage nach solchen Gütern zurückgeht, wird die Wirtschaft eventuell umlenken müssen und von solchen Massenfabrikationen ablassen.

Eine weitere vernünftige Chance für die Arbeiter in China beispielsweise ist, meiner Meinung nach, ohnehin eine Gewerkschaftsbildung. Soetwas existiert dort nämlich nicht. Und erste Stimmen werden dort auch schon langsam laut, auch wenn es nur kleinere Proteste und Demonstrationen sind.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Klavigen: unbedingt Deutsch lernen; das hülfe, die Gedanken zu sortieren.


Hallo Kernbeisser,

du kannst ganz sicher sein, dass klavigen ganz ausgezeichnet Deutsch spricht und sich hier im Forum immer sehr überzeugend, durchdacht und eloquent äußert. Jedenfalls sind das meine Erfahrungen mit ihm und seinen Posts, die ich sehr schätze! Ich habe auch nicht erkennen können, dass er sich in irgendeiner Form unsachlich geäußert hätte. Er ist halt anderer Meinung!

Ich hoffe sehr!!!, klavigen, dass du dich durch solche Äußerungen nicht beirren lässt. Ich finde sehr gut, wie mutig und konsequent du hier deine Meinung vertrittst!!!

Ich habe auch den Eindruck, dass wir alle gar nicht so weit entfernt liegen. Die Art und Weise des Umgangs mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Realitäten ist vermutlich eine andere.

Ich persönlich ziehe meine Informationen kaum aus dem Internet und habe auch noch keine Blogs gelesen. Ich lese lieber Zeitungen verschiedener Richtungen. Da ist der Stil doch ein sehr sachorientierter und deswegen hat mich der Ton der beiden von dir zitierten Blogger so gestört. Bist du denn sicher, klavigen, dass, wenn man immer so einen Stil liest, man davon nicht sehr geprägt wird. Mich stört die Vermischung sehr schneller Urteile mit Fakten. Ich hätte lieber nur die Fakten!

Andererseits kann und wird es natürlich sein, dass in den Zeitungen bestimmte Themen oder unternehmerische Praktiken gar nicht erwähnt werden, aus was für Gründen auch immer. Nur: kann man den Bloggern denn trauen? Woher wissen die das, was sind die Quellen? Ich kann das nicht einschätzen.


Und richtig sind wir hier automatisch auch Mittäter aber nicht eben freiwillig. Es gibt ja keine Alternativen oder glaubst du, es sei besser nach Somalia auszuwandern?


Ich bin wirklich ein Fan davon, wie ihr vieles kritisch zu hinterfragen! Aber macht man es sich da nicht zu einfach???

Es gibt schon Alternativen und da erinnere ich mich an ein Forumsmitglied namens Verlierer, der jetzt irgendwo draußen mit seinem Fahrradanhänger unterwegs ist und glücklich ist, weil er frei ist.

Nun ist das auch nicht meine Option, aber warum nicht? Weil mir der Konsum, der Luxus bequem geworden ist. Dafür bin aber ich voll verantwortlich und auf gar keinen Fall irgendeine Wirtschaft. Gerade wenn man "gebildeter" ist (vielleicht ist verlierer viel gebildeter als wir alle zusammen) und einige Zusammenhänge erkannt hat, hat man doch sogar noch eine größere Verantwortung für die eigene Lebensweise, finde ich. Mir ist jedenfalls klar, dass ich einfach zu faul und zu bequem bin und mir ein gemütliches Bett im Warmen wichtiger ist als gewisses Elend auf der Welt. Der reine Egoismus. Das ist meine Entscheidung, die darf ich m.E. keinem anderen in die Schuhe schieben. Ich bemühe mich schon, nachhaltig zu leben, aber auch Ökokost und Ökostrom etc. sind da letzten Endes nur Peanuts. Aber immerhin, besser als gar nichts.

Außerdem gibt es ja schon viele Abstufungen - es gibt Leute, die fast Selbsternährer, -erzeuger sind. Es gibt Versuche von Menschen, die versucht haben, 1 Jahr nur von deutschen Produkten zu leben, oder möglichst wenig CO2-Emmissionen zu verbrauchen. Man kann schon eine Menge tun, wenn man will. Meine Meinung ist immer noch, dass die Wirtschaft sich nach dem Konsumenten richtet, nach seinen Bedürfnissen, nach seinen Träumen, nach vermeintlichen Bedürfnissen, die er vielleicht noch gar nicht kennt.

Insofern ist doch diese Diskussion nicht schlecht, sondern ein kleines Puzzleteilchen, das vielleicht Anstöße geben kann.

Viele Grüße

chiarina
 
Meine Meinung ist immer noch, dass die Wirtschaft sich nach dem Konsumenten richtet, nach seinen Bedürfnissen, nach seinen Träumen, nach vermeintlichen Bedürfnissen, die er vielleicht noch gar nicht kennt.

Tut sie nicht. Der Markt ist ein zu krudes Steuerungsinstrument, weil er Alternativen zu wenig differenziert. Wir bekommen nur die Wahl zwischen der Unzumutbarkeit für die Chinesen und der Unzumutbarkeit für uns (Fahrrad...), aber nichts dazwischen.
 

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