Stilblüte komponiert: Etüde in As-Dur (für die Geläufigkeit der rechten Hand)

Und Mixo#11 wird auch als Bartok-Skala bezeichnet. Verschiedene Kulturkreise verwenden das Gleiche, immer wieder interessant.
Oder Lendvai-Skala, weil der Fachkollege Bartóks mit diesem Zunamen dieses Phänomen thematisiert. Paradebeispiel für die Verwendung dieser Skala taucht im Finalsatz der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug auf.

LG von Rheinkultur
 
Anstatt über den musikalischen Inhalt dieser Etüde zu reden wird hier über den Preis diskutiert. Kaum zu glauben! Ist das typisch deutsch?
ja, das finde ich auch unangemessen angesichts der Schönheit dieses Musikstückes. Muss man in erster Linie dem Clavio-Mitglied anlasten, der dieses Fass aufgemacht hat. Die Frage, die Du wiederum daraus ableitest, sollte man so nicht stellen, sonst setzt schlimmstenfalls eine Welle der Solidarisierung seitens Bevölkerungsgruppen ein, die sich aufgrund anderer Merkmale wie Geschlecht, Religion, sexuelle Orientierung etc. irgendwelchen Alltagsdiskriminierungen ausgesetzt sehen:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe @Stilblüte , ich finde die Etüde sehr schön. Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis ich mich damit beschäftigen kann. Ich arbeite dran ;-)und bin gespannt auf deine nächsten Werke.
 
Und wo ist die andere Etüde?
 
Was Du übrigens "akustische Tonleiter" nennst (ich höre diesen Ausdruck zum ersten Mal, woher hast du den??),
:001: Ich hatte bei seinem (inzwischen ebenfalls pensionierten) Nachfolger Musiktheorie, Hubert Nordhoff. Schande über mich, ich weiß gar nicht, wo ich das Buch habe - aber ich glaube, Nordhoff war auch Autor davon.
Stilblüte setzt die Skala übrigens bei 0:26 nach dem chromatischen Aufstieg der Quartakkorde in der linken Hand ein.
War mir gar nicht bewusst, danke für den Hinweis!
in Form einer Verkürzung der Heptatonia Segunda zu einer hemitonischen Pentatonik. In diesem Fall die Kumoi (In-Sen wird
Nie davon gehört... Aber ich hab ja auch weder Jazz, noch Musiktheorie studiert...
Kommt nächstes Wochenende :005:
 
Genau. Messiaen geht bei seinem 2. Modus von der durch die in der Distanzharmonik entstandenen periodisch strukturierten Skalen der Kleinterzkette aus.
Der Hohe Tritonusgehalt (4 Stück) macht diese Skala zu einem idealen Werkzeug für Dominantisches und Modulationen.

OT
Ich hingegen halte es für kontraproduktiv, Skalen wie Mixo#11 oder Alteriert primär von der melodischen Molltonleiter her zu betrachten und zu bezeichnen, da dies eine nicht praxisrelevante sowie "von hinten durch die Brust ins Auge" Sichtweise ist.
Da gebe ich Dir nur bedingt Recht. Klar, die Bezeichnung Mixo #11 gibt gleich einen Hinweis auf Dominantfunktion (-> Mixo). Aber das ist nicht immer so. Siehe z.B. "On A Clear Day 3. Takt. Oder auch in Stilblütes Etüde bei 1:20. Dort ist es Db9(#11) mit Subdominantmollfunktion.
Bei modalen Austauschakkorden benutze ich prinzipiell immer die Namen ihrer Herkunfts-Materialtonleiter, auch wenn der Name eine andere Funktion suggerierten sollte. Meiner Ansicht nach ist das konsequenter. Wenn Du auf den Namen "Alteriert" verzichten wolltest, müsstest Du konsequenterweise Mixo b9, #9, #11, b13 schreiben. Nicht sehr komfortabel. ;-)


:001: Ich hatte bei seinem (inzwischen ebenfalls pensionierten) Nachfolger Musiktheorie, Hubert Nordhoff. Schande über mich, ich weiß gar nicht, wo ich das Buch habe - aber ich glaube, Nordhoff war auch Autor davon.
Ja, Nordhoff hat diese Harmonielehre mit Gardonyi zusammen verfasst. Du kannst Dich glücklich schätzen bei ihm studiert zu haben.
 
Du bist ganz klar erkennbar kein Jazzmusiker (oder jedenfalls jemand, der das nur "auch nebenbei" macht).

Wir Jazzmusiker (also wirkliche Musiker, nicht Herausgeber von "Jazztheoriebüchern") denken sehr praktisch und direkt, auch wenn dabei die Feinheiten und "Konsequentheiten" der Theorie manchmal etwas unter die Räder kommen.

Bei Skalen denken wir zweckmäßigerweise: Ist das eine Dur- oder Moll-Skala? Zu welcher Akkordart passt die Skala? Außer den Basisakkordtönen Grundton, Terz, Septime - welche Töne sind da noch drin? Über Funktion ist da erstmal nix ausgesagt.

Das heißt, sowohl Mixo#11 als auch Alteriert als auch Halbton-Ganzton werden als Skalen über Dominantseptakkorde (nicht über Dominanten, wichtiger Unterschied!) gesehen, bei denen die 4 "Fülltöne" unterschiedlich sind - bei Mixo#11 halt die 9, #11, 5 und 13, bei Alteriert die b9, #9, #11 und b13 (also ausschließlich die 4 alterierten Optionstöne, daher der passende Name der Skala). Und Halbton-Ganzton hat halt 5 "Fülltöne" - b9, #9, #11, 5, 13. In der wirklichen Praxis sind diese Skalen sowieso sehr oft austausch- und "mix"-bar.
 
Ja, Nordhoff hat diese Harmonielehre mit Gardonyi zusammen verfasst. Du kannst Dich glücklich schätzen bei ihm studiert zu haben.
Das mag sein, allerdings habe ich die ersten Monate leider nur Bahnhof verstanden. Bis ich mal kapiert habe, was "Kreuz vier" eigentlich sein soll, hat es gedauert. Dabei kam ich mir so blöd vor, dass ich mich anfangs nie getraut habe, zu fragen. Die erhöhte vierte Stufte als "Kreuz vier" zu bezeichnen, war mir einfach noch nie untergekommen - die ich doch erst wenige Jahre zuvor überhaupt widerwillig den Quintenzirkel gelernt hatte :004:
Es hat einige Jahre gedauert, bis mir die Bedeutung von Harmonielehre und Musiktheorie (v.a. auch Formenlehre) wirklich bewusst wurden, und sie keine von der Musik getrennt wahrgenommene Theorie-Pflicht mehr waren. Wirklich umfänglich habe ich das erst begriffen, als ich 2015 in New York nochmals mehrere für mich extrem gute Musiktheorie-, Formenlehre- und Analysekurse besucht hatte.
 

Du bist ganz klar erkennbar kein Jazzmusiker

Wir Jazzmusiker (also wirkliche Musiker, ...
Was rauchst Du denn?


PS
Ich habe mir das nochmal durchgelesen. Was du da schreibst ist definitiv beleidigend.
Du willst Jazzmusiker sein? So etwas Arrogantes wie dich sieht man in Jazzmusikerkreisen eher selten. Ich bin seit sehr langer Zeit im Jazz zu Hause und habe es in der Regel mit Kollegen zu tun die sich gegenseitig respektieren.

Sorry für OT.
 
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Aber ein "Dominantseptakkord" (der Begriff ist hier vermutlich widersprüchlich gemeint, also eher ein Durakkord mit kleiner 7) ist nicht automatisch dominantisch zu hören bzw. zu verstehen.
 
@Stilblüte
Genau, im Blues, aber das ist doch eine Ausnahme.
 
Dominantseptakkord = Durakkord + kleine Septim (Akkordsymbol Grundtonname + hochgestellte 7).
Dominante = ein Akkord, der in dem Kontext, in dem er steht, Dominantfunktion hat

Im Jazz, Blues, Rock und Pop gibt es reichlichst Fälle von Dominantseptakkorden, die keine Dominanten sind, sondern häufig sogar Tonika sind. Hier ist die kl. Septime lediglich als "blue note", als Einfärbung, aufzufassen. Ist KEINE Ausnahme, sondern in diesen Musikarten das Normalste von der Welt.
 
Jetzt weiss ich endlich, woher der Name des Jazz Labels "Blue Note" kommt. Tja, man lernt nie aus ... war mir bis jetzt immer ein Rätsel, obwohl ich an die hundert Blue Note LP's in der Plattensammlung habe. Danke Hasenbein!
 
Hier ist die kl. Septime lediglich als "blue note", als Einfärbung, aufzufassen.
OT-Steilvorlage für eine Anekdote aus der Schulzeit. Vor fast vier Jahrzehnten hatte ich beim Konzert den Schulchor meines Gymnasiums bei einem Programmpunkt "Aus der Welt des Blues" zu begleiten. Den anschließenden Bericht für die Tageszeitung verfasste eine Geigenlehrerin, die damals um die siebzig Jahre alt war und viele Rezensionen zu schreiben pflegte. Schon damals musste man beim Lesen des Artikels schmunzeln: "Höchste Zeit, dass endlich vom Schulchor die Rede ist und von (Name des Musiklehrers, der den Chor leitete) Verdiensten um die 'Welt des Blues' (mit erniedrigten 'blauen Noten'!). Es handelte sich um Negerlieder für Vorsänger und Chor, unbekümmert mit viel Frische, natürlich englisch gesungen." - An späterer Stelle wurde ich namentlich erwähnt, allerdings wieder einmal mit falsch geschriebenem Namen. War ja klar. Übrigens waren gar keine Vorsänger dabei, die tauchten in einem anderen Programmpunkt auf.

LG von Rheinkultur
 

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