Sind Klavier-YouTuber wirklich so profesionell?

Die Mimimi-Fraktion nimmt langsam überhand...

Welche Mimimi-Fraktion ist gemeint?

  • die Mimimi-Fraktion der Hasenbein-Befürworter (einschließlich des Mimimi-Hasenbeins: "Alles Shit außer Profis")
  • die Mimimi-Fraktion der Hasenbein-Gegner
Bitte genau hinschauen: #04 dieses Threads ist ganz großes Mimimi. Und das Erste in diesen Faden.
 
Ach, und da fällt mir auch schon das Grundproblem auf: Polemik ist das Stichwort. Warum polemisch, wenn ein ruhiger, sachlicher Ton die Sache genauso gut trifft?
Wieso Polemik, es handelt sich um teils "groteske" Satire, Ironie und beißenden Spott, knallhartes Wissen und absolute Topp-Information zum Klavierspiel :-D, nicht zu vergessen, dass die blödeste und x-mal wiederkäuernde Frage:blöd: ihre Antworten findet (obwohl mit Bemühen der Suchfunktion einschließlich google schon eine ganze Palette von korrekten Anworten verfügbar ist)
Thomann hat nicht umsonst diese Forum übernommen, ( auch wenn die Langweileranmoderationen und subtile Stimulierung des Anspruches eines Neulings auf sofortige persönliche Beratung zumindest verquer rüberkommen:teufel:)
 
Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass Clavio die wahrscheinlich "meist frequentierte" Website in Deutschland für Klavierspieler, also ziemlich erfolgreich, ist.

Wahrscheinlich auch oder wegen der hier stattfindenden bunten Querelen, die schon lange Tradition sind. Stellt euch mal vor hier würden nur trockene, klavierspezifische Themen diskutiert....das wäre ziemlich öde.
 
Ja aber irgendwie auch schade. Ich hätte es nämlich schön gefunden wenn noch ein paar sachliche Kritiken zu eben diesen Impromptu zusammengekommen wären.


Es hätte mich wirklich interessiert.
 
Als stiller Mitleser muss ich mich nun auch mal zu Wort melden.

In dieser hitzigen Diskussion stellt sich mir die Frage, ob überhaupt jemand befähigt ist, ein objektives
Urteil über das eingangs gepostete Video zu fällen?

Ich schaue mir auch oft Videos von großen Künstlern und bestimmten Musikstücken auf You Tube an, um diese qualitativ miteinander zu vergleichen.
Mein Resümee ist: alle spielen grundverschieden, nicht mehr und nicht weniger!

Auf das Eingangsvideo bezogen:

Klar können Effekthaschereien, wie diese Lichtanzeigen, vom eigentlichen Spiel ablenken, aber dadurch wird die Musik ja nicht per se schlechter, oder weil es ein E-Piano ist. Gerade dadurch sollte man der spielerischen Leistung Respekt zollen.
 

Richtig !
Eine stichhaltige Kritik an den Interpretationen, die über Geschmacksurteile hinausgeht wurde leider nicht gegeben.
Dann müsste man zunächst mal einen Kriterienkatalog aufstellen, nach denen man Interpretationen möglichst objektiv beurteilen kann. Ich fange mal an:

- innere Beteiligung des Musikers/Musikerin
- stilepochenspezifische Merkmale der Interpretation (z.B. bei Chopin tempo rubato)
- Klangbalance (vertikale Dynamik)
- Dynamisch-dramaturgischer Verlauf (horizontale Dynamik und Phrasierung)
- Nicht Übertriebenes, Künstliches

Wenn ich mich nicht irre, hat Stilblüte einmal einen Faden entworfen, was gutes Klavierspiel ausmacht. Da stehen noch weitere Kriterien drin.

Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass man kein Profi sein muss, um zu erkennen, ob eine Interpretation gelungen ist oder nicht. Auch ein musikalisch sensibilisierter Laie wird spüren, ob die Interpretation „ankommt“ oder eben nicht. Nur muss man eben aufpassen, sich nicht von Effekten blenden zu lassen. Hier ist sicherlich auch viel, viel Hörerfahrung nützlich.
 
Was erwartest du denn? Warum sollte sich ein Profi die Mühe machen, das Geklimper von vorne bis hinten anzuhören und dann seine Meinung dazu auch noch schriftlich zu fixieren?

Vielleicht weil ein Nicht-Profi sich für die Meinung und Sichtweise eines Profis interessiert?
Ich wollte auch nachfragen, welche konkreten Kritikpunkte Profis haben, aber das lasse ich jetzt lieber.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass man kein Profi sein muss, um zu erkennen, ob eine Interpretation gelungen ist oder nicht. Auch ein musikalisch sensibilisierter Laie wird spüren, ob die Interpretation „ankommt“ oder eben nicht. Nur muss man eben aufpassen, sich nicht von Effekten blenden zu lassen. Hier ist sicherlich auch viel, viel Hörerfahrung nützlich


Natürlich!

Klaviertechnisch gehöre ich auch zu den E-Piano Fritzen, wie @hasenbein so schön zu sagen pflegt, aber das schmälert je nicht meinen Bezug zur Musik. Musik ist mein Leben.
Gibt es überhaupt einen laienhaften Zuhörer?
 
[QUOTE="PERFORMANCE, post: 678499]
Gibt es überhaupt einen laienhaften Zuhörer?[/QUOTE]

Ja, mich. Wenn es um Klaus und Klaus oder Gottlieb Wendehals geht.

Mal wieder eine schöne Grundsatzdiskussion, was?

Sind die reinen Schlagerparade-Hörer nicht laienhafte Hörer, wenn sie zum ersten Mal z.B. Chopin hören?
 
Richtig. Schwieriger wird es bei Musik anderer Kulturen. Beim indonesischen Gamelan-Ensemble kann ich höchstens noch die Energie der Musiker spüren, aber weitere Beurteilungskriterien habe ich dann nicht.

Übrigens fällt mir noch ein, dass Vergleiche auch immer sehr hilfreich sind, wenn es um das Beurteilen von Interpretationen, aber überhaupt von Musik geht.
 
Übrigens fällt mir noch ein, dass Vergleiche auch immer sehr hilfreich sind, wenn es um das Beurteilen von Interpretationen, aber überhaupt von Musik geht

Das mache ich ja ständig. Momentan versuche ich mich an Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung".
Mittlerweile habe ich da schon fast alle Videos von den Top Pianisten durch.
Wie soll man darüber urteilen?
Die Lisitsa z.B.(die ich sehr schätze), hat m.(bescheidenen)M.n. ein wenig Probleme mit den Tempowechseln. Mal zu schnell, mal zu langsam. Viele der Anderen spielen entweder stellenweise zu unsauber, oder zu hektisch.
Was soll's?
Leben tun die alle noch, da offenbar der Mensch mit dem Revolver (im Nacken) in Urlaub war.
 

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