Schwierigkeitsgrade und Schwierigkeiten

Zitat von Stilblüte:
Zitat von Hacon
Was mir gar nicht gefällt ist das mit der Toccatina und der Heroique. Die beiden kann ich jetzt erst mal vergessen.

Stilblüte:Würde ich nicht sagen.
Such dir ein Stück aus, was du unbedingt spielen willst, was dir schon längere Zeit gefällt und woran du auch bereit bist über einen Zeitraum von möglicherweise Jahren viele Stunden zu arbeiten.
Ein Langzeitprojekt eben.

Ich denke, an solchen Stücken kann man viel lernen.
Klar kann man an solchen Stücken viel lernen, das hast du ja mit der Ballade so gemacht. Aber ich denke nicht, dass das unbedingt der bessere Weg ist.
Und ich will-wenns nicht unbedingt nötig ist- an keinem Stück länger arbeiten, als ich es mit der Mondscheinsonate gemacht habe.
 
Wie würdet ihr Wagner/Liszt - Isoldes Liebestod einordnen?
 
Wie lange hast du die Sonate geübt und welchen Satz?
@Ubik: Das weißt du nicht? Es war mir eigentlich schon extrem peinlich, weil ich dachte, dass das das ganze Forum weiß;)
Geübt hab ich den dritten Satz. Angefangen hab ich Ende Januar, fertig geworden und vorgespielt hab ichs am 6.Mai. Waren also gut 3 Monate.
 
3 Monate, um einen Satz von einem Stück, das einen fordert, vorspielreif spielen zu können, finde ich voll OK (zumindest für einen Nicht-Profi). Ich habe an meiner Schmetterlingsetüde auch knapp drei Monate gesessen, bis die richtig lief - und die hat nur zwei Seiten.

Es gibt allerdings Leute, die das in drei Tagen oder so schaffen - das frustriert mich dann doch irgendwie :rolleyes:
 
@Ubik: Das weißt du nicht? Es war mir eigentlich schon extrem peinlich, weil ich dachte, dass das das ganze Forum weiß;)
Geübt hab ich den dritten Satz. Angefangen hab ich Ende Januar, fertig geworden und vorgespielt hab ichs am 6.Mai. Waren also gut 3 Monate.

Drei Monate für so ein Stück finde ich jetz auch nicht zu viel. Ich habe an der Op.90 (sie besteht aus nur zwei Sätzen) ein gutes Jahr geübt. Jetzt kann ich sie, allerdings stellenweise noch nicht richtig auswendig :(. Muß allerdings zugeben, daß ich zwischen durch noch an einigen anderen Stücken gearbeitet habe, dennoch finde ich an drei Monaten bis zur Vorspielreife beim 3. Satz der MS nichts schlimmes.
 
Geübt hab ich den dritten Satz. Angefangen hab ich Ende Januar, fertig geworden und vorgespielt hab ichs am 6.Mai. Waren also gut 3 Monate.

Das ist doch ganz normal, solche Stücke vorspielreif zu spielen dauert mindestens 3 Monate. Um es dann perfekt zu können bestimmt mehr als ein halbes Jahr.

Und was hält dich denn ab ein schwieriges Stück einzustudieren? Wie Stilblüte bereits gesagt hat: Dabei lernst du echt viel.
 
Und ich will-wenns nicht unbedingt nötig ist- an keinem Stück länger arbeiten, als ich es mit der Mondscheinsonate gemacht habe.

Ich glaub, wenn du es weiter bringen willst, solltest du dich mit dem Gedanken abfinden, dass 3 Monate für ein Stück nicht besonders viel sind.
Vielleicht, was das lernen der Noten und Technik angeht. Aber der Rest...
Außerdem: Der 3. Satz der Mondscheinsonate ist jetzt nicht soooo lang und es ist viel Wiederholung drin. Ich habe mal eine paar Tage dran geübt und konnte ihn so ungefähr.
Wenn aber die Stücke länger werden (bspw. Klavierkonzerte der Romantik) und man nicht gerade ein Genie ist, sind 3 Monate gar nichts...
 
Zitat von Sulan:
3 Monate, um einen Satz von einem Stück, das einen fordert, vorspielreif spielen zu können, finde ich voll OK (zumindest für einen Nicht-Profi).
Hab auch nichts anderes behauptet, aber Stilblüte hat nicht von Monaten, sondern von Jahren gesprochen.

Ich habe an meiner Schmetterlingsetüde auch knapp drei Monate gesessen, bis die richtig lief - und die hat nur zwei Seiten.
Welche Etüde ist denn das genau? Wenns eine von den schnellen von Chopin ist, wundert mich das überhaupt nicht, da hat die Länge des Textes nichts zu sagen.

Und was hält dich denn ab ein schwieriges Stück einzustudieren? Wie Stilblüte bereits gesagt hat: Dabei lernst du echt viel.
Das habe ich eigentlich an anderer Stelle schon mal erklärt. Laut meiner Lehrerin ist es vor allem das Musikalische, was die Sache mit der Aufnahmeprüfung fürs Musikstudium ziemlich knapp machen würde.
Daher macht es keinen Sinn, jetzt wieder ein Stück zu nehmen, an dem ich vorwiegend Technik und so lerne.
Da schweben mir eher langsame Sonatensätze oder die von thepianist73 vorgeschlagene Op.10 No.6 von Chopin vor.

Vielleicht haben wir uns nur nicht richtig verstanden: Ich will erstmal kein Stück üben, an dessen Technik ich länger als 3 Monate arbeiten muss, das bringt mich jetzt nicht weiter.
 
Hallo,

wie schwer ist Scriabin, op.8 nr.12 einzuschätzen?
 

Hallo,

ich würde gern ne Einschätzung vom Liebestraum Nr3 von Liszt haben, damit ich das mit Un Sospiro vergleichen kann... will ja nicht dass die Stücke zu leicht werden die ich jetzt spielen, aber auch nicht zu schwer ;)
 
bin Profi, d.h. Konzertpianist
leicht: alles, was musikalisch und manuell unproblematisch ist (z.B. Chopins Abschiedswalzer)
mittel (nach eurer Skala so 8-11): alles was manuell & musikalisch noch nicht völlig alles fordert (z.B. Brahms Balladen op.10, Beethoven Sturm & Mondschein)
schwierig: alles, was schwer zu verstehen und darzustellen ist, auch was manuell sehr viel fordert (z.B. Beethoven Waldstein, Appassionata, Chopins Scherzi, Brahms Klaviersonaten, zahllose Konzertetüden, mache Opernparaphrasen etc.)
SEHR SCHWER ist, was alles fordert und noch darüber hinaus geht (kleine Auswahl bei mir, d.h. aus meinem Repertoire: MOZART (fast egal, was!!), BACH (sogar das Notenbüchlein... ist mein Ernst - Bach hat wohl nur für Glenn Gould komponiert...), BEETHOVEN Spätwerke, CHOPIN z.B. Sonaten II&III, Ballade IV, LISZT Sonate, Mephistowalzer, Tannhäuserouvertüre, Liebestod, Sinfonie-fantastique-Transkription), RAVEL Gaspard, STRAWINSKI Trois Mouvements de Petrouchke, SCHUMANN Kinderszenen (!!!!!!!), JANACEK Auf verwachsenem Pfad
----- hilft das bzw. habe ich meine Tendenz klar machen können? es gibt Musik, die alles an Emotion von uns fordert, und da spielt Technik keine Rolle mehr (sie ist dort bestenfalls eine sekundäre Angelegenheit: "waschen sie ihre Schmutzige Wäsche zuhause" Liszt über technische Probleme). Soll man die Trillerketten in op.111, die rieselnden Pianissimo-Girlanden in Ondine, die Oktaven der h-Moll Sonate nur deshalb üben, dass man sie fehlerfrei durchtrommeln kann?? NEIN: die bedeuten doch alle etwas, und nur darum geht es!
"Die richtige Technik kommt aus der Musik" Liszt
und der verstand was vom Klavierspiel.
also: man muss es WOLLEN, man muss es MÜSSEN (und man sollte ein paar Voraussetzungen mitbringen, z.B. Musikalität, Talent, motorisches Verständnis)
 
bin Profi, d.h. Konzertpianist
leicht: alles, was musikalisch und manuell unproblematisch ist (z.B. Chopins Abschiedswalzer)
mittel (nach eurer Skala so 8-11): alles was manuell & musikalisch noch nicht völlig alles fordert (z.B. Brahms Balladen op.10, Beethoven Sturm & Mondschein)
schwierig: alles, was schwer zu verstehen und darzustellen ist, auch was manuell sehr viel fordert (z.B. Beethoven Waldstein, Appassionata, Chopins Scherzi, Brahms Klaviersonaten, zahllose Konzertetüden, mache Opernparaphrasen etc.)
SEHR SCHWER ist, was alles fordert und noch darüber hinaus geht (kleine Auswahl bei mir, d.h. aus meinem Repertoire: MOZART (fast egal, was!!), BACH (sogar das Notenbüchlein... ist mein Ernst - Bach hat wohl nur für Glenn Gould komponiert...), BEETHOVEN Spätwerke, CHOPIN z.B. Sonaten II&III, Ballade IV, LISZT Sonate, Mephistowalzer, Tannhäuserouvertüre, Liebestod, Sinfonie-fantastique-Transkription), RAVEL Gaspard, STRAWINSKI Trois Mouvements de Petrouchke, SCHUMANN Kinderszenen (!!!!!!!), JANACEK Auf verwachsenem Pfad
----- hilft das bzw. habe ich meine Tendenz klar machen können? es gibt Musik, die alles an Emotion von uns fordert, und da spielt Technik keine Rolle mehr (sie ist dort bestenfalls eine sekundäre Angelegenheit: "waschen sie ihre Schmutzige Wäsche zuhause" Liszt über technische Probleme). Soll man die Trillerketten in op.111, die rieselnden Pianissimo-Girlanden in Ondine, die Oktaven der h-Moll Sonate nur deshalb üben, dass man sie fehlerfrei durchtrommeln kann?? NEIN: die bedeuten doch alle etwas, und nur darum geht es!

100% Zustimmung!!!

also: man muss es WOLLEN, man muss es MÜSSEN (und man sollte ein paar Voraussetzungen mitbringen, z.B. Musikalität, Talent, motorisches Verständnis)

Ja, und daraus folgt: man muss es KÖNNEN!
Nicht jeder, der will und muss (= wie ein Besessener übt), kann es dann auch.
 
Gesammelt aus drei verschiedenen Threads:
ich bin Konzertpianist, habe also Klavier studiert und mich während des Studiums mit allerlei technischen Fragen und Problemen geplagt.
aber es ist wirklich nur ein mentales, kein manuelles Problem - ich attestiere mir, das zu beurteilen, da ich erstens Konzertpianist bin und zweitens die Solofassung der Variationen oft im Konzert gespielt habe.
Lieber Rolf,

danke für Deine fundierten Beiträge, aber mit der Selbstdarstellung kann man es auch übertreiben. Ich denke, wir wissen jetzt alle, daß Dir niemand das Wasser reichen kann. :floet::floet:
 
Hallo!
tut mir leid, ich wusste nicht, dass alle alle Beiträge hier "mit Argusaugen" komplett durchlesen, aber ok, dann genügt also künftig mein Vorname.
ich hoffe, dass meine Beiträge gelegentlich ein wenig helfen: irgendwer hier hat mal bedauert, dass die "profis" immer mal wieder abwandern - sofern es meine zeit erlaubt, schaue ich hier herein.
"das wasser reichen" tun mir übrigens viele, sogar mehr, als mir lieb ist... meinesgleichen hat doch das Pech, überall alles mögliche zu spielen und dann mit anderen verglichen zu werden... falls also meine Tipps bei diversen Fragen nützen, freut es mich.
liebe Grüße
Rolf
 
Hallo!
tut mir leid, ich wusste nicht, dass alle alle Beiträge hier "mit Argusaugen" komplett durchlesen, aber ok, dann genügt also künftig mein Vorname.
ich hoffe, dass meine Beiträge gelegentlich ein wenig helfen: irgendwer hier hat mal bedauert, dass die "profis" immer mal wieder abwandern - sofern es meine zeit erlaubt, schaue ich hier herein.
"das wasser reichen" tun mir übrigens viele, sogar mehr, als mir lieb ist... meinesgleichen hat doch das Pech, überall alles mögliche zu spielen und dann mit anderen verglichen zu werden... falls also meine Tipps bei diversen Fragen nützen, freut es mich.
liebe Grüße
Rolf

Hallo Rolf, deine Beiträge helfen eine ganze Menge und ich bin erstaunt, von welchem Fachwissen jeder einzelne Beitrag gezeichnet ist. Also mach weiter so:p ( Das hervorheben deines Könnens hat mich übrigens nie gestört)

irgendwer hier hat mal bedauert, dass die "profis" immer mal wieder abwandern - sofern es meine zeit erlaubt, schaue ich hier herein.
Das stimmt leider. Deswegen bin ich froh zu sehen, dass mit dir doch immer wieder ein echter profi hier reinschaut.
 
Hallo rolf,
gerade die fundierten Beiträge von Profis bringen uns Hobbyspielern sehr viel, besonders, wenn man dieses Hobby ernsthaft (natürlich mit Freude an der Sache) betreiben möchte.

Ich bin jedenfalls dankbar für jeden Profitipp :kuss:
 
Nichts als Schwierigkeiten

Hallo zusammen,

wer's noch nicht kennt: unter http://pian-e-forte.de/noten/kv_index.htm
gibt es den Versuch einer Einteilung in Schwierigkeitsgrade.

Guckt man in den hinteren Spalten (Grade 8-10), drängt sich der Verdacht auf, dass manche Komponisten richtig gut Klavier spielen konnten (die üblichen Verdächtigen), und andere eben nicht.

Viel Spaß!
 

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