Probestunde gratis: ja oder nein?

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
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Ich sehe das eher aus der Perspektive eines Schülers: wenn ich dafür einen guten Klavierlehrer bekomme, der nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch persönlich kompatibel bin ich absolut dafür, jede Stunde (auch die Probestunde) zu bezahlen. Die paar Euro fünfzig machen den Kohl auch nicht fett. Allerdings bin ich genauso absolut dagegen, mich ohne Probestunde längerfristig vertraglich an den Lehrer zu binden, bevor ich abschätzen kann, ob er nicht nur gut Klavierspielen kann, sondern auch didaktisch fähig und, last but not least, persönlich kompatibel ist. Daher: bezahlte Probestunde ja, aber ohne weitere vertragliche Bindung. Für alles andere bin ich zu sehr Jurist ;-).
 
Ob Probestunden kostenlos oder nicht angeboten werden, sagt nichts über die Kompetenz des KL aus, denn wenn derselbe KL seine Geschäftsstrategie in die eine oder andere Richtung ändern würde, wäre er nicht plötzlich besser oder schlechter geworden.
Siehe @Stilblüte, die sehr realistisch die Möglichkeit in Betracht zieht, bei sich evtl. veränderter Lebenssituatiin Probestunden im Gegensatz zu jetzt kostenlos anbieten zu wollen. Sie wird ja deswegen von diesem Tag an nicht eine schlechtere KL :-)
So wie ich nicht durch ein Wunder um Welten besser wurde, nachdem ich beschloss, keine kostenlosen PS mehr zu geben. Eine Kennenlernstunde wie sie @terrigol beschreibt biete ich zwar weiterhin kostenlos an (diese dient beiden Seiten gleichermaßen), aber wenn ich Unterricht erteile (und das tue ich nur bei bereits spielenden Interessenten), kostet es Geld. Da aber dieser Probeunterrucht nur ca. 30 Min dauert und der Rest der Zeit andere Dinge besprochen werden, ist der Betrag entsprechend angepasst (2/3 des normalen Stundenpreises).

Übrigens:
Als ich noch Probeunterricht kostenlos erteilte, gab es immer wieder mal Kanditaten, die offensichtlich versuchten, durch kostenlose PS bei verschiedenen KL in ihrem Lernen weiterzukommen, ohne dafür bezahlen zu müssen. In einer ländlichen Gegend wird wohl dieses Vorgehen mangels ausreichenden Angebots nicht so erfolgreich sein, in einer Großstadt könnte sich theoretisch so ein Stunden-Hopper locker ein Jahr Unterricht erschleichen (dass so ein Patchwork-Unterricht nicht viel bringt, ist ein anderes Thema, daran denken wohl solche Leute nicht oder erst rückblickend).
 
Wenn ein Klavierspieler bei der Probestunde wahrnimmt, dass mit großem Fachwissen auf ihn eingegangen wird (und ich bin sicher, dass ein Anfänger das durchaus feststellen kann).....

bist du dir da so sicher? denn....

  • Keyboard-Unterricht, Gratis-Probestunde. Bei diesem Lehrer hatte ich ab Sommer 2011 Klavierunterricht (an einem Digitalklavier!). Durch Clavio wurde mir klar, dass dieser Lehrer nicht viel Ahnung hat vom Klavierunterricht.
das wurde dir als Anfänger auch erst durch Clavio bewusst ;-).

Für Anfänger, die noch nie Musikunterricht hatten, ist es sehr schwierig die fachliche Kompetenz einer Lehrperson einzuschätzen - auch mit Probestunde. Da geht es doch eher um die persönliche Chemie. Den Rest merkt man doch erst mit der Zeit.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Probestunden gibt es durchaus nicht nur beim Musikunterricht.
Da kann ich dutzende Beispiele nennen, sei es nun Reiten, Kampfsport, Ballsport, Bogenschießen, Golfspielen etc. etc.

Hm. Also ich habe aus Deiner Liste alle Sportarten außer Bogenschießen und Kampfsport bereits ausprobiert und es gab NIE eine kostenlose "Probestunde"! Was vielleicht auch daran lag, dass es sich um gute Lehrer handelte, die ganz selbstverständlich nicht in Gruppen unterrichten. (Meine Meinung)
Ich würde mich bei kostenlosem Unterricht auch nicht wohlfühlen bzw. käme gar nicht auf die Idee, danach zu fragen. Vor allem, falls man erkennt, dass der Lehrer doch nicht der richtige ist - dann würde ich mich erst recht dafür schämen, ihm eine Stunde gestohlen zu haben.

Oh, doch - einmal habe ich es erlebt, dass ein sehr guter Klavierlehrer (ehemaliger Prof. aus der UdSSR) absolut kein Salär annehmen wollte - allerdings haben wir uns super verstanden und gleich einen Termin für die nächste (bezahlte Stunde) ausgemacht. Er begründete es so, dass wir ja schließlich nur gesprochen und ein bisschen miteinander musiziert hätten - und das traf zu! Er hat mich in dieser "Probestunde" noch nicht unterrichtet, sondern ich habe ihm vorgespielt, wir haben 4-händig vom Blatt gespielt, uns über Musik unterhalten usw...einfach, um sich gegenseitig kennenzulernen. Fand ich sehr schön und unter diesen Umständen (kein direkter Unterricht, sondern eher Austausch und "Beschnuppern") dann auch in Ordnung.

@mick hat es schon richtig erfasst, denke ich - gratis ist nur gang und gäbe, wenn der Lehrer sowieso die Leistung erbringen würde (Gruppenunterricht für Anfänger). Natürlich kann der Lehrer sich auch so dafür entscheiden, Gratisunterricht zu erteilen, aber ich würde es niemals (!) von ihm erwarten.
 
Mein Klavierlehrer nennt es auch explizit nicht Probe-, sondern Kennenlernstunde. Er selber möchte auch feststellen, ob er die Person überhaupt unterrichten mag, ob es also vom Persönlichen und den Zielen her passt. Ich finde es fair, dass so ein beiderseitiges "Beschnüffeln" ohne Bezahlung stattfindet, da es eine vorbereitende Handlung für ein eventuelles Unterrichtsverhältnis ist und man in der Regel in dieser Stunde auch keinen regulären Unterricht hat. Dass man als Suchender dabei Maß hält, also nicht eine Vielzahl unterschiedlicher Lehrer erstmal "antestet", einfach weil die Möglichkeit dazu gegeben ist, setze ich voraus.
 
Mich würde eine kostenlose Probestunde eher zu dem Gedanken verleiten, dass diese/dieser KL es nötig hat Schüler zu finden. Ein Klavierlehrer, der so kompetent ist, dass er jeden Cent seines Honorars wert ist, sollte eine Probestunde voll berechnen.

Oh Marlene, dann sind wir hier alle nicht kompetente Berater inklusive Rolf, Mick und c/o. Für deine PC Probleme gibt es gute und kompetente Informatiker, die jeden Cent des Honorars wert sind. Deine Beiträge hier sind Schätzungsweise zu 80% Hilferufe ...... , Sorry, selbst Wein trinken und dann Wasser Predigen. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was @Peter und @Andre73 beschreiben, kennen sicher viele von uns, egal ob sie selbstständig sind oder nicht. Bei mir gibt es momentan ein Großprojekt, das Ende des Monats vergeben wird und für dessen Vergabe wir seit Monaten arbeiten. Da sind viele Personen involviert und insgesamt sind mehrere hundert Stunden bereits reingeflossen. Unserem Mitbewerb (das sind alles renommierte, große Firmen) geht es genauso und wenn vergeben wird, schauen alle bis auf einen durch die Finger. Klar trifft das nicht den einzelnen Mitarbeiter, weil der trotzdem von der Firma bezahlt wird, besonders für stark ausgelastete Unternehmen kann das aber durchaus problematisch sein, zumal andere Kunden auch bedient werden wollen und die Ressourcen begrenzt sind. Manche Unternehmen sind daher bereits dazu übergangen, schon für eine Grobkonzept- und Angebotserstellung Geld zu verlangen. Als Projektleiter habe ich solchen Zulieferern schon oft kategorisch abgesagt, wenn Alternativen vorhanden waren und das ist oft der Fall.

Auf die Situation eines Klavierlehrers ist das sicher nicht komplett umzulegen. Ich habe bei Lehrern schon die unterschiedlichsten Szenarien erlebt und es kommt auch viel auf das Konzept des Lehrers in der ersten "Stunde" an. Ich hatte zum Beispiel mal eine "Probestunde" bei einem Lehrer, den ich vermittelt bekam. Er hat mich eingeladen, wir haben einen Kaffee getrunken und uns unterhalten, ich habe ihm vorgespielt und am Ende hat er mir gesagt, dass er mir nicht das bieten könne, was ich mir vorstelle und wir haben einvernehmlich von weiterem Unterricht abgesehen. Dafür hat er dann auch kein Geld verlangt. Bei einem Lehrer, der Universitätsprofessor ist (also sicher nicht darauf angewiesen wäre, so zu agieren) war es so, dass wir uns getroffen haben, ich habe ihm vorgespielt und gesagt, wo ich hinmöchte, er hat mich akzeptiert und wir haben die nächste dann richtige Unterrichtsstunde ausgemacht, ohne dass ich etwas für das Kennenlernen zahlen musste. Dann hatte ich auch schon den Fall, dass ich bei einem ziemlich schlechten Lehrer eine kostenlosen richtige Unterrichtsstunde hatte und er kein Geld verlangt hat. Bei der Stunde blieb es auch. Das fand ich dann auch OK. :-D

Hat der Lehrer ein Konzept, mit dem er bereits in der ersten Stunde voll einsteigen und eine vollwertige Unterrichtsstunde bieten kann (habe ich auch schon erlebt) spricht für mich auch nichts dagegen, wenn er diese voll verrechnet. Möchte der Lehrer diese trotzdem kostenlos anbieten, so gehört das eben zu seiner Geschäftsstrategie und da spricht dann auch nichts dagegen. Einen kategorischen Anspruch auf eine kostenlose Probestunde gibt es sicher nicht.

Viele Grüße!
 
Bei mir gibt es grundsätzlich keine kostenlosen Probestunden.

Wer meine Zeit als KL in Anspruch nimmt, muss dafür zahlen, peng, aus.

Kommuniziert man das klar und deutlich (natürlich in erheblich netterer Form als ich das gerade formuliert habe :coolguy:), dann verschafft man sich auch gleich von Anfang an mehr Respekt. Kostenlose Probestunden zu geben (oder z.B. auch zum Unterricht zu den Leuten nach Hause zu kommen) hingegen erweckt sehr leicht den Eindruck, "es nötig zu haben", und verschiebt das "Machtgleichgewicht" sogleich zugunsten des Schülers bzw. dessen Eltern. Daher rate ich sehr davon ab.

Was ich aber mache: Enthält die 1. Stunde sehr viel Gerede und wenig konkreten Lerninhalt, verzichte ich auf einen Teil des vereinbarten Honorars. Man wird also potentiell auch noch als großzügig wahrgenommen und als jemand, der darauf bedacht ist, nicht nur irgendwie Geld einzunehmen und mit möglichst wenig Anstrengung seine Arbeit rumzukriegen, sondern wirklich Gegenwert fürs Geld zu bieten.

Leute, die Anspruch auf kostenlose Probestunden erheben (evtl. mit dem Verweis darauf, dass "XY es doch auch macht"), sind bei mir eh' untendurch und können mir gestohlen bleiben. Geiziges Pack.

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich schon "nötig haben", "Machtgleichgewicht", "geiziges Pack", "was nix kost kann nix taugen" etc. höre ist mir sowieso alles klar.
Leute die vernünftiges Geld für vernünftige Arbeit verdienen, die regen sich auch nicht darüber auf, dass sie etwas Zeit in die Kundenaquise stecken - und sei es nun im Fall von Lehrern eine kostenfreie Schnupperstunde. Das macht jeder Handwerker, jede Firma, viele Selbständige - das gehört einfach zum ganz normalen Leben. Auf solche Beißreflexe zu dem Thema kämen die nie.

Mehrere Leute habens ja nun beschrieben, jeder kanns machen wie er mag und wie er in seinem Umfeld damit zurechtkommt. Eine pauschale Schlechtmachung der kostenlosen Probestunden halte ich für falsch, eine pauschale Einforderung von kostenlosen Probestunden ebenfalls. Es ist Situationsbedingt.
 

Das macht jeder Handwerker, jede Firma, viele Selbständige - das gehört einfach zum ganz normalen Leben.
Wie kommst Du auf derartigen Unsinn? Ich kenne keinen Handwerker, der ne kostenlose Probereparatur macht.

Diese merkwürdige Kostenlos-"Kultur" ist doch eigentlich nur im künstlerischen, pädagogischen und Medienbereich verbreitet, wo sich die Betreffenden entweder a) für geschäftlich schlau halten, wenn sie Kostenloses anbieten oder b) dies für "menschlich geboten" halten oder c) meinen, anders keine Chance zu haben.

In Wirklichkeit ist das alles aber nur Teil von Selbstausbeutung und trägt weiter zur Zementierung der Niedrigbezahlung bestimmter Berufsgruppen bei.
 
Ich kenne keinen Handwerker, der ne kostenlose Probereparatur macht.
Aber bestimmt fragst Du den Handwerker, was eine Reparatur kostet? Er kommt, sieht sich den Schaden an, berät Dich über Alternativen, lässt Dir ein schriftliches Angebot zukommen, vermittelt evtl. auch noch andere Handwerker...
Was glaubst Du, wie schnell da ein ganzer Tag einfach so weg ist nur wegen nem 100€Auftrag? Sagt Dir der Handwerker am Telefon: "Ich weiß zwar nicht was bei Ihnen kaputt ist und ob ichs´reparieren kann, aber ich schaue es mir nur an, wenn ich vorab mal nen Fuffi bekomme" bin ich mir sicher, legst Du auf.

Und bei größeren Projekten geht es dann ganz anders:
"Bitte mal 4 Probaanstriche an der Fassade, 3 m² Probeziegel eindecken"
und wenn der Denkmalschutz noch dazu kommt.... oh je, reden wir nicht drüber. :-D
 
Und was wenn der Lehrer von vornherein den Schüler gar nicht will aber er sich sagt, nehme ich die Probestunde trotzdem mal mit?
Von unseren Verbandskollegen weiß ich, dass sie mit viel Herzblut und persönlichem Interesse am künstlerischen Weiterkommen ihrer Partner im Unterrichtsverhältnis bei der Sache sind. Kein Interesse und trotzdem mal schnell noch die Kohle für eine absichtslos erteilte Probestunde mitnehmen, das macht kein auch nur halbwegs seriöser Fachkollege - zumal er damit rechnen muss, dass sich eine solche "Mitnahmementalität" herum spricht.

Der Vergleich mit Ärzten oder Anwälten zieht übrigens nicht. Bei Ärzten ist die Besprechung eine Kassenleistung. Anwälten ist eine kostenlose Beratung untersagt. Kommt es am Ende der Beratung aber zu einer mandatierung, so wird die Beratungsgebühr voll angerechnet.
Eine Sonderregelung bei Rechtsanwälten kenne ich vom Berufsverband. Aktive Verbandsmitglieder erhalten eine für sie kostenlose Erstberatung bei der Klärung berufsspezifischer Angelegenheiten. Über den Mitgliedsbeitrag ist dieser Service abgegolten und der Verband regelt hier das Finanzielle.

LG von Rheinkultur
 
Von unseren Verbandskollegen weiß ich, dass sie mit viel Herzblut und persönlichem Interesse am künstlerischen Weiterkommen ihrer Partner im Unterrichtsverhältnis bei der Sache sind. Kein Interesse und trotzdem mal schnell noch die Kohle für eine absichtslos erteilte Probestunde mitnehmen, das macht kein auch nur halbwegs seriöser Fachkollege - zumal er damit rechnen muss, dass sich eine solche "Mitnahmementalität" herum spricht.


Eine Sonderregelung bei Rechtsanwälten kenne ich vom Berufsverband. Aktive Verbandsmitglieder erhalten eine für sie kostenlose Erstberatung bei der Klärung berufsspezifischer Angelegenheiten. Über den Mitgliedsbeitrag ist dieser Service abgegolten und der Verband regelt hier das Finanzielle.

LG von Rheinkultur
Das sind aber in aller Regel Verbandsjuristen, die dort beraten und die oftmals keine zugelassenen Rechtsanwälte sind. Was Pianojayjay meinte sind freiberuflich tätige Rechtsanwälte, die aus standesrechtlichen Gründen nicht kostenlos tätig werden dürfen, ansonsten droht Ungemach von der Kammer.
 
Umgekehrt kann ich nur entgeistert in die Beipflicht-Runde schauen, unter welch negativem Gesichtspunkt man eine kostenfreie Probestunde sieht, man sieht sich offenbar übervorteilt.
Ganz so dramatisch ist es nicht, es gehören immerhin zwei Parteien dazu und man hat selbstverständlich als Lehrkraft die Möglichkeit abzulehnen. Aber Hand aufs Herz: Wer arbeitet denn aus Jux und Dollerei einfach für lau, nachdem er viele Jahre in seine berufliche Existenz kräftig investiert hat? Nur vor diesem Hintergrund kann er die von ihm erwartete hochwertige Leistung überhaupt erbringen. Übrigens üben sich oftmals gerade die eher finanzstärkeren Kreise in der Kunst des Preisedrückens, die widerspruchslos das Geld für große Häuser, dicke Autos, teure Urlaube und aufwendungsintensive Hobbys abdrücken und bei Musikunterricht so lange um einen Fünfziger mehr oder weniger feilschen wollen, bis es nur noch peinlich ist. Weniger betuchte Kreise mit nachhaltigem Interesse an der Sache sind da oftmals angenehmere Verhandlungspartner, da schafft man die finanziellen Spielräume eher durch Prioritätensetzung im wirtschaftlichen Gesamtkontext. Selbst bei geringer materieller Leistungsfähigkeit lässt sich bei begabtem und ambitioniertem Nachwuchs eine gute Lösung finden - das hat aber nichts damit zu tun, Preisnachlässe gerade denen zu gewähren, die problemlos marktkonforme Preise bezahlen können.

Mal ein Extrembeispiel in andere Richtung: Ausschreibungen.
Diese entsprechen in Musikberufen Probelektionen (für eine Anstellung suchende Musikpädagogen), Probespielen oder Vorsingen (für eine Anstellung suchende Instrumentalisten oder Sänger) oder Probedirigaten (für eine Anstellung suchende Chor- oder Orchesterleiter) - auch da gehen die nicht zum Zuge gekommenen Mitbewerber leer aus. Obwohl die einschlägige Qualifikation der meisten Bewerber nachweisbar ist, möchte die ausschreibende Institution erfahren, ob der Kandidat auch persönlich "ins Team passt". Wer den Job haben will, muss sich diesem Verfahren zu den vorgegebenen Bedingungen stellen oder sich eben nicht bewerben. Auch hier gehören immer zwei dazu.

LG von Rheinkultur
 
Was glaubst Du, wie schnell da ein ganzer Tag einfach so weg ist nur wegen nem 100€Auftrag? Sagt Dir der Handwerker am Telefon: "Ich weiß zwar nicht was bei Ihnen kaputt ist und ob ichs´reparieren kann, aber ich schaue es mir nur an, wenn ich vorab mal nen Fuffi bekomme" bin ich mir sicher, legst Du auf.

Ich handhabe das so: ein Kostenvoranschlag kostet Geld, das aber bei Auftragserteilung angerechnet wird. Und ständig rufen Leute an, die ein ganz altes Klavier haben und bei denen ich vorbei kommen soll um zu schauen, ob sich das noch stimmen lässt. Für einen potentiellen 100 Euro Auftrag arbeite ich ganz bestimmt nicht gratis, also "auf Probe".
 
Das sind aber in aller Regel Verbandsjuristen, die dort beraten und die oftmals keine zugelassenen Rechtsanwälte sind. Was Pianojayjay meinte sind freiberuflich tätige Rechtsanwälte, die aus standesrechtlichen Gründen nicht kostenlos tätig werden dürfen, ansonsten droht Ungemach von der Kammer.
In unserem Falle handelt es sich nicht um einen für den Verband zuständigen "hauseigenen" Juristen - vielmehr erhält er sein Honorar nicht von dem Mitglied, das die Beratung in Anspruch nimmt, sondern der Verband übernimmt diesen Service. Natürlich arbeitet der Anwalt nicht zum Nulltarif, sondern zu den vorgeschriebenen Sätzen.

LG von Rheinkultur
 

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