Mit Klavier spielen beginnen Ja oder Nein

  • Ersteller des Themas hobbyuser
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Sollte ich Klavier spielen lernen sofort beginnen oder warten?

  • Ich rate sofort zu beginnen.

    Stimmen: 10 52,6%
  • Ich rate zu warten bis Klavierunterricht möglich ist.

    Stimmen: 5 26,3%
  • Ich gebe der Person keinen Rat. (Egal ob nicht können oder wollen.)

    Stimmen: 4 21,1%

  • Umfrageteilnehmer
    19
Es gibt ein paar Stücke unter den vierhändigen Sachen aus Kurtags "Jatekok", die fast mehr Choreografien als Musik sind. Da gibt es welche, bei denen man seine Hände und Arme kunstvoll mit denen der Mitspielerin verschränken muss. Ich habe die leider nur mit meiner Schwester gespielt. :lol:
 
An dieser Umfrage darf jeder teilnehmen, der selbst in so eine Situation kommen kann. Also mindestens ein Stück an einem bedingt öffentlichen Ort auf einem Instrument zu spielen.
Diese Situation erlebe ich an fast jedem Buchungstag, wenn ich Piano-Livemusik öffentlich oder bei geschlossenen Gesellschaften spiele. Eine durchaus nicht ungewöhnliche Versuchsanordnung - aber ich habe folgende Überlegung im Hinterkopf, wenn es darum geht, selbst das Klavierspielen lernen zu wollen: Man unterscheide sorgfältig zwischen der Faszination des Zuhörers durch souveränes und situationsgerechtes Klavierspiel, das so wunderbar entspannt und entspannend stattfindet - und dem zunächst meist sehr unbeholfenen und ungeschickten Agieren durch einen Anfänger, der es selber mal probieren will. Bei den meisten ist die zum eigenen Spielen erforderliche Begeisterung dann sehr schnell wieder dahin. Wer mit Klavier spielen lernen beginnen will, sollte nicht lange diskutieren und zaudern, sondern entweder die Herausforderung annehmen und loslegen oder es eben sein lassen. Die Leute wollen sich selber entscheiden und nicht irgendeine Vorgabe ("lerne Klavierspielen") aufgeschwätzt bekommen. Müssen muss man aufs Klo, aber Klavierspielen muss man nicht. Und irgendwann mal sterben muss man auch - ich bewerbe mich hiermit um den Auftrag, dann bei der Trauerfeier das Ave Josef zu orgeln.

Der Sachverhalt ist nicht änderbar, also darüber keine Diskussion bitte.
Im Moment vielleicht nicht, aber Rahmenbedingungen können sich ändern. Beispielsweise sich im Laufe der nächsten Monate und Jahre durch neu erschlossene Einnahmequellen oder anders gesetzte wirtschaftliche Prioritäten doch Klavierunterricht leisten zu können.
Bis auf die Lebensauffassung "Einmal Schalker, immer Schalker" ist nichts endgültig im Leben:



Die Auflösung kommt am Ende dieser Aufnahme: "Erstens kommt es anders, zweitens, als man denkt"... .

Deshalb muss die Entscheidung für eine bestimmte Aufgabe mit einer solchen Nachhaltigkeit fallen, dass die Tragweite auch über Durchhänger, Niederlagen und Misserfolge hinausführt. Erfahrungsgemäß entscheidet sich bereits im ersten Lebensjahrzehnt, ob jemand ein so ausgeprägtes Durchhaltevermögen besitzt. Das "Versuchskaninchen" in diesem Modellversuch soll vierzehn Lenze aufwärts zählen und hat sich noch nicht für diese Aufgabe entschieden, so die Vorgabe. Daraus ist abzuleiten, dass eine eher begrenzte Motivation gegeben ist - sonst wäre die Entscheidung dafür, selbst zu musizieren, längst gefallen.

Ein weiterer Aspekt ist von Interesse: Noch nie war es so einfach wie heute, Zugang zu Musik zu erhalten. Die in praktisch jedem Haushalt für wenig bis gar kein Geld verfügbaren (oft negativ eingeschätzten) technischen Apparaturen und sozialen Medien ermöglichen es, problemlos überall Musik kennen und erleben zu lernen, auch wenn man beispielsweise durch die eigenen Eltern in keinster Weise an Musik herangeführt wird. Wäre eine solche Umfrage nicht heute, sondern einige Jahrzehnte früher durchgeführt worden, kämen ganz andere Ergebnisse heraus. Da konnte es passieren, dass im zweiten Lebensjahrzehnt oder noch später kein Antrieb zum Musizieren erkennbar ist, weil man damit nie in Berührung kam - heute praktisch undenkbar...!

LG von Rheinkultur
 
Müssen muss man aufs Klo, aber Klavierspielen muss man nicht. Und irgendwann mal sterben muss man auch - ich bewerbe mich hiermit um den Auftrag, dann bei der Trauerfeier das Ave Josef zu orgeln.

Ich kenne Leute im Bereich Ballet, die bei Auditions für eine Ausbildung keine Bewerber annehmen, die tanzen wollen. Sie nehmen nur die, die tanzen müssen ;-)
 
Die Leute wollen sich selber entscheiden und nicht irgendeine Vorgabe ("lerne Klavierspielen") aufgeschwätzt bekommen.
Hier geht es nicht ums aufschwätzen, diese Entscheidung ist eigentlich schon gefallen. Die Person will nur eine Einschätzung ob es unter diesen Bedingungen zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist anzufangen, oder sie besser noch warten sollte.

Im Moment vielleicht nicht, aber Rahmenbedingungen können sich ändern. Beispielsweise sich im Laufe der nächsten Monate und Jahre durch neu erschlossene Einnahmequellen oder anders gesetzte wirtschaftliche Prioritäten doch Klavierunterricht leisten zu können.
Natürlich können sich Dinge ändern! Ich könnte aber auch genau so gut Situationen aufzeigen, welche relativ Konstant sind. Mir ging es eher um die grundsätzliche Frage, soll diese Person erst mal ohne Unterricht beginnen oder ist der Schaden größer als der nutzen, wenn man so lernt.
 
Ist doch eigentlich ganz simpel!

Das kurze und knackige Barratsche "Ran an die Tasten, kann ich nur empfehlen!" äußern.

Und alles andere dem Fragenden überlassen!

Wenn derjenige nachbohrt deine eigenen Erfahrungen schildern, da bietet sich ebenfalls die Kurzfassung an!
 
Wozu abwarten? Man baut sich dadurch nur psychologische Mauern auf. Da hilft auch nicht der Rat von Anderen. Wenn man etwas will, muss man es angehen!

Andreas
 
Hier geht es nicht ums aufschwätzen, diese Entscheidung ist eigentlich schon gefallen. Die Person will nur eine Einschätzung ob es unter diesen Bedingungen zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist anzufangen, oder sie besser noch warten sollte.
Alles klar, bei dieser "Versuchsanordnung" nimmt man dem Fragesteller die Entscheidung nicht ab, diese hat er selbst ja vorgenommen. Nicht abnehmen kann man ihm allerdings die Einschätzung, wann er anfangen soll, da er es ja in jedem Falle auf eigene Faust und ohne Lehrer tut. Dazu müsste man Kenntnisse über den Fragesteller haben, die man gar nicht haben kann. Man müsste wissen, ob und wie er in der Lage ist, sich selbständig Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen - beispielsweise aufgrund einschlägiger Lebenserfahrungen aus anderen Lebensbereichen, indem er etwa wissenschaftliches Arbeiten und geeignete Lerntechniken beherrscht. Alles äußerst vage oder mit dem Stempel "Unbekannt" behaftet - deshalb auch meine Entscheidung in der Umfrage, keine Ratschläge zu erteilen.

Etwas anderes sehe ich aber auch als unstimmig an: Die Entscheidung, selbst mit dem Klavierspielen zu beginnen, erfolgt vermutlich nach einer mehr oder minder großen Anzahl nachhaltiger Erlebnisse und Anregungen. Ein einziges Mal jemanden am Instrument beobachten und dann bereits "das mache ich jetzt auch" entscheiden und diese Entscheidung über alle Krisen und Anfechtungen hinweg durchziehen - diese Variante ist sehr unwahrscheinlich.

Wozu abwarten? Man baut sich dadurch nur psychologische Mauern auf. Da hilft auch nicht der Rat von Anderen. Wenn man etwas will, muss man es angehen!
So sehe ich es auch. Zögern, zaudern und hin und her überlegen - vor diesem Hintergrund wird das nichts. Entweder ja oder ja heißt die Devise.

Als es noch lange nicht in praktisch jedem Haushalt einen Computer gab, existierte Murphys Gesetz bereits: "Wenn ein Mann Äußerungen wie 'Wir leben heute im Informationszeitalter' von sich gibt, dann will er sich einen Computer kaufen. Sagt er nichts, dann hat er ihn schon bestellt".

LG von Rheinkultur
 
Wenns brennt, wird nicht gefragt.
 

Und wo ein Wille ist, z. B. der, Unterricht zu nehmen, ist meistens doch ein Weg.
 

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