Hi Amaryllis / all ;)
@ Paralleltonarten:
W. Ziegenrücker, ABC Musik: Allgemeine Musiklehre, 3. unveränd. Aufl. 2000, beschreibt es auf S. 114, § 200, so wie von Hasenbein und von Rheinkultur beschrieben:
Zitat:
Paralleltonart zu einer Durtonleiter = kleine Terz abwärts.
Paralleltonart zu einer Molltonleiter = kleine Terz aufwärts.
Allerdings schreibt er auch eine Seite zuvor, auf S. 113, § 197:
Die Stammtonreihe in der Folge c ' bis c ' ' ergibt die Durtonleiter, in der Folge a bis a ' die Molltonleiter. Räumlich betrachtet verlaufen beide Leitern parallel. Der Abstand der Grundtöne beträgt drei Halbtonschritte ( eine kleine Terz ).
6. Stufe in Dur = Grundton des parallelen Moll.
3. Stufe in Moll = Grundton des parallelen Dur.
( Folgt Notenbeispiel mit a-Moll und C-Dur- Leiter übereinander. )
Was ich bei dieser Erklärung ( also § 197 ) evtl. etwas schwierig finde, ist, dass man nicht vergessen darf, die erste Stufe mitzuzählen ;) ... und zweitens, dass einem die Stammtöne BEKANNT sein sollten, wenn man z.B. die 6. Stufe von E- Dur erreichen will. ( Man muss also IM KOPF schon WISSEN, dass folgendes anliegt: E - FIS - GIS - A - H -
CIS - DIS - E ( Cis wäre also die 6. Stufe und damit Grundton der parallelen Molltonleiter zu E-Dur, nämlich cis-Moll. )
Also wer evtl. die Stammtöne nicht schnell und zügig benennen kann, kriegt hier Probleme. ANDERERSEITS: Wer die Stammtöne für beliebige Tonleitern aus dem FF beherrscht, dem machts so nat. keine Probleme.
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Schauen wir uns an, was ein weiterer Musikfachmann, Prof. Christoph Hempel, im Werk "Neue Allgemeine Musiklehre", c 2001, ergänzte Aufl, zu Paralleltonarten sagt:
Zitat Seite 132:
Wählt man aus einer Durtonleiter den Ausschnitt, der mit der 6. Stufe beginnt, erhält man die natürliche ( reine, äolische ) Molltonleiter. Diese Tonleiter steht im Abstand einer kleinen Terz zur Durtonleiter. Sie ist die parallele Molltonleiter, die Mollparallele. Alle Durtonleitern haben eine parallele Molltonleiter. Beide benutzen das gleiche Tonmaterial, haben also dieselben Vorzeichen. ( Folgt: Notenbeispiel mit a-h-c-d-e-f-g-a-h-c, wobei a-h-c-d-e-f-g-a untenrum geklammert ist, und c-d-e-f-g-a-h-c obenrum, sowie Erläuterung "Dur-Tonleiter" ( über c-d-e usw. ) und "Parallele Moll-Tonleiter" ( unter a-h-c usw. )
Gäbe es krit. Anmerkungen oder Ideen zu den Büchern, würd ich mich freuen ;)
LG, Olli !
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(
OFF TOPIC: Prof. Hempel schreibt über
VARIANTTONARTEN folgendes ( S. 133 ):
Zwei Tonarten mit gleichem Grundton, aber verschiedenem Tongeschlecht ( und damit verschiedenem Tonmaterial ) nennt man Varianttonarten. ( C-Dur, c-Moll ). Varianttonarten haben 3 Vorzeichen Unterschied: Die Mollvariante hat 3 Be mehr bzw drei Kreuze weniger als die zugehörige Durtonart.
Wobei ich finde, dass, wenn ich so an G-Dur / g-moll denke, oder an D-Dur / d-Moll, MINDESTENS der unterstrichene Satzteil ein wenig verwirrend - wenn nicht unsinnig und für Anfänger auf keinen Fall verständlich - klingt, nicht wahr ?