
mick
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Das ist interessant. Leitet die 7 also nicht immer zur 8?
Nein, die 7 der Dominante wird immer nach unten aufgelöst. Bei anderen Septakkorden kann man das nicht so pauschal beantworten. Ein Vorhalt mit großer 7 wird nach oben aufgelöst, aber im Barock gibt es oft ganze Septakkordketten (die man mit der Funktionstheorie kaum sinnvoll erklären kann!) - da hat die 7 meist keine klare Tendenz.
Die stilistischen Gründe sind mir noch ein bißchen fremd, aber das kommt vielleicht mit der Zeit.
Bestimmt! Ich habe das gelernt, in dem ich ganz viele Stücke vom Blatt gespielt habe. Da lernt man die typischen Wendungen der Komponisten bestens kennen. Ich kannte die Regeln sozusagen intuitiv, bevor ich sie später in Büchern bzw. im Unterricht theoretisch gelernt habe.
Das ist auch interessant. Bei Wikipedia steht einfach, dass die Funktionstheorie auf Barock, Klassik und Romantik angewendet werden kann. Bei meinen bisherigen barocken Anfängerstücken hatte ich das Gefühl, dass es ganz gut hingehauen hat, ganz oft nur T-S-D-T und ab und zu was anderes zwischenrein.
Machen kann man es natürlich auch bei Stücken aus dem Barock. Man wird nur immer wieder auf Dinge stoßen, die man funktionsharmonisch nicht vernünftig erklären kann (z.B. die erwähnten Septakkordketten). Einfache Stücke (z.B. Volkslieder) aus dem 19. Jahrhundert sind zum Lernen besser geeignet.
Generalbass würde ich auf jeden Fall interessant finden. Aber mit meinem Lehrer vielleicht dann nicht unbedingt, wenn ich nie sicher sein kann, ob es stimmt. Ich hätte schon gerne jemanden, der es mir erklärt und mit mir übt, und nicht nur Bücher. Ist es denn bei barocken Stücken dann auch nicht sinnvoll, die Stufen hinzuschreiben?
Die Stufen kannst Du hinschreiben - ob es viel bringt, weiß ich nicht. Es ist im Prinzip ja nur ein Abzählen. Sehr gut ist es, wenn Du lernst, nach der Bezifferung zu spielen. Das macht wirklich Spaß, und kann mitunter auch sehr knifflig werden (z.B. bei Bach). Aber man lernt soo viel dabei ...
Und bringt das dann überhaupt was, dass ich immer meine aktuellen Stücke versuche durchzugehen? Das nächste ist ein einfaches von Bartók, also auch nicht gerade "normal" und für mich ziemlich schwierig nachzuvollziehen. Aber ein bißchen hilft es glaub ich schon, dass ich es zumindest versuche.
Bei Bartok - jedenfalls bei den meisten Stücken - wirst Du mit den Theorien des 19. Jahrhunderts nicht viel erklären können. Der hat nach anderen Regeln komponiert und deshalb muss man da ganz anders herangehen.
Gruß, Mick