Ab Takt 9 geht so Einiges durcheinander -
Sehr freundlich ausgedrückt. In dieser Analyse herrscht blankes Chaos, möglicherweise ist mehr falsch als richtig bezeichnet - und was da als Ausweichung in die parallele Durtonart ab Takt 9 zurechtgebogen wird, ist abenteuerlich. Da greift sich jeder Lehrbeauftragte für Tonsatzfächer an den Kopf, wenn er das als studentische Arbeit präsentiert bekommt (geschrieben von Nachwuchskräften, die wenige Jahre später mit der Musik ihren Lebensunterhalt zu verdienen beabsichtigen).
Nicht immer kann man Wikipedia-Artikel empfehlen, aber der Text zur
Stufentheorie (Harmonik) hilft beim Einstieg schon eher als das, was Dein Lehrer Dir offensichtlich bislang mit auf den Weg gegeben hat. Um Dir weiterzuhelfen, gäbe es zwei Vorgehensweisen: Entweder das Beispiel korrekt analysieren und Dir so beim Verständnis des Stückes helfen, aber mehr eben auch nicht. Im Sinne von Laotse gäbe man Dir dann einen Fisch, um Deinen gröbsten Hunger stillen zu können. Lobenswert, aber wenig hilfreich im Hinblick auf weitere Stücke. Oder man erklärt Dir, wie Du zu den notwendigen Voraussetzungen für das Analysieren und Verstehen eines Notentextes gelangst. Im Sinne von Laotse lernst Du dann gleich das Fischen und musst dann künftig nicht mehr hungern. Liebe chiarina, Du wirst es mir hoffentlich nachsehen, dass ich mich an Deiner Signatur schadlos gehalten habe.
Über den Wikipedia-Text wird deutlich, dass es zwei Analyse-Ansätze gibt. Die u.a. von Bruckners Lehrer Simon Sechter vermittelte Stufentheorie ist international verbreiteter als die auf Regers Lehrer Hugo Riemann zurückgehende Funktionstheorie, die die harmonischen Funktionen innerhalb tonaler Ebenen sehr präzise definiert. Das soll aber nicht weiter stören und verwirren.
Allerdings: Es empfiehlt sich, jemanden zu konsultieren, der sich mit so etwas wirklich auskennt, um es mit der Gelbe-Seiten-Werbung zu sagen. Diese Materie lässt sich recht gut in den Griff bekommen, wenn sie denn sachlich kompetent vermittelt wird. Der Dialog mit einer Lehrkraft erbringt meist bessere Resultate als die Beschränkung auf autodidaktisches Lernen - aber die Lehrerin oder der Lehrer muss wirklich handwerklich sattelfest sein, was eigentlich nicht übermenschlich schwierig zu bewerkstelligen ist, meint
mit LG Rheinkultur