Macht Klavierspielen einsam?

AnnieOne

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*als Frage in den Raum werf*
 
Bei mir war es eigentlich eher so, dass ich einsam war, BEVOR ich Klavier lernen durfte.

NACHDEM dann das Klavier dazukam, gab es ja auch Ensembleunterricht und ganz plötzlich sogar Gesprächsthemen.
Außerdem stand in unserer Schule ein Klavier auf dem Flur, so dass ich dort auch spielen konnte und es ist schon erstaunlich, wie viele plötzlich mit mir reden wollen :D

Noch besser natürlich, wenn man dann ein Studium beginnt, das mit Musik zu tun hat ;)

Meiner Meinung nach ist man wohl eher einsam, wenn man nicht Klavier spielt.
 
Dem kann ich jetzt nur teilweise zustimmen.
Ich kenne viele Leute, die während ihrer Schulzeit Klavier gespielt haben und die wirklich damit aufgezogen worden sind.
"Der macht ja Musik, was ist denn das für einer".

Bei mir war das Gott sei Dank nie ein Problem. Ich habe es nie an die große Glocke gehängt, dass ich Klavier spiele und ich glaube, dass war im Nachhinein gut.
Letzendlich wußte sowieso jeder aus meiner Klasse, dass ich "was mit Musik" mache. Bin damit eigentlich immer gut gefahren.
 
Hm.... ich denke, wer Klavier spielt muss noch mehr als bei anderen Instrumenten bereit dazu sein, sich in erheblichem Maße mit sich selber zu beschäftigen. Es gibt ja in der Regel kein Ensemble oder Mitspieler, auf die man zu achten hätte (in der Regel... ausnahmen sind Vierhändig oder Ochester oder Keyboarder in der Band). Mir persönlich mach es Spaß, stundenlang für mich alleine so vor mich hin zu üben, oder auch mir selber etwas vorzuspielen. Dabei fühle ich mich nicht einsam, sondern frei.

Die Meinung und Einschätzung von anderen gegenüber dem Klavierspiel war und ist immer eher anerkennend oder gleichgültig. Führte also auch nicht zur Einsamkeit.

Mein Fazit also - Klavier spielt man zwar vorwiegend allein, einsam ist man deswegen überhaupt nicht.

Gruß
Netti
 
Ich glaube, man kann so pauschal nicht sagen, ob Klavierspielen einsam macht oder nicht - das ist sicherlich vom Spieler abhängig. Der eine „flüchtet“ sich vielleicht gewollt in seine (einsame) Klavierwelt, der andere nutzt das Spiel als Mittel der Kommunikation...

Gegenfrage: macht Briefmarkensammeln, Fernsehen oder Fahrradfahren einsam?

Es ist doch auf der einen Seite eine Frage der Dosierung. Ich z. B. finde es ganz klasse, wenn ich mich ca. eine Stunde am Abend - alleine - an mein Klavier setze abschalten kann. MEINE ZEIT! Das heißt ja nicht, dass ich den Rest des Tages mit niemandem zu tun habe und daher einsam bin.

Ich denke, dass die „professionelleren“ Spieler, die mehr Zeit am Klavier verbringen, auf der anderen Seite auch viel mehr Kontakte zu Gleichgesinnten haben, sei es zu Schülern/Lehrern, das Spiel im Ensemble etc.

Wenn ich die Berichte hier im Forum lese, habe ich nicht den Eindruck, dass wir hier alle einsam sind... Oder sind wir schon so verzweifelt, dass wir nur noch/wenigstens im Internet kommunizieren???

LG pianina
 
Es stimmt natürlich, dass Berufspianisten viel Zeit allein mit dem Üben verbringen, die Zeit, in der Lehrer Schüler unterrichten, Ärzte Patienten behandeln, Verkäufer Menschen abkassieren...
Das muss man wollen!
Aber dazu:
...oder spielt Klavier, wer einen Hang zur (inneren) Einsamkeit hat?
Ich vermute, dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig.
Wobei davon vielleicht weniger Gelegenheitsspieler als eher Berufsmusiker sind betroffen sind bzw. Menschen, die sich intensiv und oft und lange mit Musik beschäftigen.

Ich wage zu behaupten, dass alle Musiker ein bisschen eigen sind.
Zumindest kenne ich keinen, der es nicht wäre :)
Dieses "Anders-Sein" macht manchmal etwas einsam, wobei das auch zum (Groß-)teil vom Klavierspieler ausgeht.
Was wohl auch damit zu erklären ist, dass man als Klavierspieler kaum Gleichgesinnte in seiner Umgebung trifft, mit denen man sich über das Thema befriedigend unterhalten könnte.
Ich habe den Eindruck, dass Musiker mehr nachdenken und philosophischer geprägt sind - vielleicht stimmt das aber auch nicht.

Ich persönlich bin genauso gern allein wie mit anderen zusammen.
Es soll ja Menschen geben, die 7 Tage die Woche 24 Stunden lang Kontakt zu anderen wünschen, aber ich brauche ausreichend Zeit für mich ganz allein, in der niemand sonst im Raum ist, mich anschaut oder anspricht.

Und ich mag es gar nicht, wenn ich gerade vertieft und konzentriert Klavier spiele und plötzlich jemand reinkommt.
Besonders wenn ich improvisiere fühle ich mich dann "ertappt", so als lägen meine momentanen Gefühle und Gedanken ganz offen da und jeder könnte sie anschauen.
Geht das anderen auch so?

Beste Grüße
Stilblüte
 
@ Stilblüte,
ja, ich kann das nachvollziehen was Du sagst.

@ Rosenspieß,
bei mir ist es teilweise so.
 
Ich glaube nicht, daß Klavierspielen einsam macht. Der Vergleich mit Briefmarkensammeln etc. weiter oben macht es deutlich: Es gibt viele Aktivitäten und Passivitäten, in die man flüchten kann, um sich von der Umwelt abzuschotten. Man kann aber ein sehr geselliger Mensch sein, der so etwas eben "nebenbei" betreibt.

Wer intensiv Klavier spielt, ist natürlich in der Regel beim Üben alleine, geht dann vielleicht auch nicht immer ans Telefon. Das ist aber keine Einsamkeit.
Die Einsamkeit kann entstehen, wenn man intensiv vor der Welt flüchtet, Freunde anfangen, es einem übel zu nehmen und man sich nicht darum kümmert. Das kann man aber wirklich nicht dem Klavierspielen anlasten, nur dem Klavierspieler - der hat dann selbst schuld.
 
Einsam...weiß nicht.

Ich treffe mich selten mit anderen, weil ich eben sehr viel Musik mache und ich (besonders beim klavier) beim Üben meine ruhe will und möglichst niemand da sein sollte.
Es besteht beim Klavier ja die möglichkeit, dass man sich jede Woche mal mit einem anderen Spieler trifft zum Vierhändigspielen. Was natürlich nicht immer möglich ist, weil oft der Kontakt zu anderen fehlt (was bei mir leider der Fall ist)

Einsam macht es nur wenn man nichts anderes mehr macht. Ich halte mir einen Tag, manchmal auch zwei pro Woche für meine Freundin und Klassenkameraden frei (frei=ich verschiebe das Musik machen so, dass irgendwie 3-4 Stunden frei sind) So geht das bisher ganz gut.


Ich bin im insgeamsten eher ein Einzelgänger(obwohl ich auch manchmal gern in Gesellschaft bin, sollte nur nicht allzu oft sein, außer wenns ums Arbeiten (u.ä.) in irgendeinem Sinne geht), ich weiß nicht ob das vom klavierspielen kommt oder ob das angeboren ist. Ich bin mir aber sicher, dass die Musik im allgemeinen doch ein wenig von den anderen löst, bei mir zumindest. Ich bin am liebsten mit "Gleichgesinnten" zusammen.

Vll. bin ich einsam, aber ich fühlte mich nie einsam wenn ich lange Zeit alleine bin und mich dabei mit Musik beschäftige.

Bist du wohl einsam, AnnieOne ?


oli
 
Ich denke Mal, wenn man so viel Zeit mit dem Klavier verbringt, dass man für Freunde gar keine Zeit mehr hat, dann vielleicht schon. Andererseits hat man ja -zumindest als Schüler- sowieso ständig Kontakt zu Menschen.

Außerdem stand in unserer Schule ein Klavier auf dem Flur, so dass ich dort auch spielen konnte und es ist schon erstaunlich, wie viele plötzlich mit mir reden wollen
Hattest du ein Glück...

Noch besser natürlich, wenn man dann ein Studium beginnt, das mit Musik zu tun hat
Was studierst du denn?

Besonders wenn ich improvisiere fühle ich mich dann "ertappt", so als lägen meine momentanen Gefühle und Gedanken ganz offen da und jeder könnte sie anschauen.
Geht das anderen auch so?
Kenne ich. Wenn ich aber eine neue Improvisation anfange, dann fühle ich mich eher dabei ertappt, wie ich neue Akkorde, Melodien etc. ausprobiert habe, was sich vielleicht noch nicht so toll angehört hat.

Abgesehen davon ist es mir aber egal. Es kann ja eh jeder Spaziergänger auf der Straße hören, was ich spiele.

Es besteht beim Klavier ja die möglichkeit, dass man sich jede Woche mal mit einem anderen Spieler trifft zum Vierhändigspielen. Was natürlich nicht immer möglich ist, weil oft der Kontakt zu anderen fehlt (was bei mir leider der Fall ist)
Ich hab eher das Problem, dass eigentlich nur 2 Leute in Frage kämen, nämlich meine Schwester und ein Freund von mir.
Meine Schwester ist zu schlecht, und hat deshalb keine Lust, mein Kumpel hält schon mal gar nichts davon, dass ich überhaupt Klavier spiele, und hat daher auch keine Lust aufs Vierhändigspielen.
 
Ich kenne viele Leute, die während ihrer Schulzeit Klavier gespielt haben und die wirklich damit aufgezogen worden sind.
"Der macht ja Musik, was ist denn das für einer".
Ich war ja ohnehin schon Außenseiter, wäre also nicht weiter aufgefallen ;)

Bei mir war das Gott sei Dank nie ein Problem. Ich habe es nie an die große Glocke gehängt, dass ich Klavier spiele und ich glaube, dass war im Nachhinein gut.
Ich konnte diese Reaktion meiner Mitschüler auch nicht vorhersehen. Aber da ich ja leider nur mein Keyboard hatte, musste ich natürlich jede Chance zum Üben nutzen. Sonst hätte ich doch nach ein paar Monaten Unterricht nicht vor so vielen Menschen gespielt...

Das habe ich doch sowieso immer :D
Meiner Meinung nach ist aber sowieso jeder Mensch ein absoluter Glückspilz, der ein Instrument spielen darf (mag es nun einsam machen oder nicht...)

Das Problem ist ja eigentlich eher, dass so gut wie keiner spielt und man deswegen keine Gesprächsthemen hat, wenn man sich mit anderen unterhalten will.
Allerdings würde ich mich viel einsamer fühlen, wenn ich mit etlichen anderen Menschen zusammen wäre und ihre Gespräche mich nur langweilen...
 

Lass uns unterscheiden zwischen "einsam" und "weniger mit anderen Menschen zusammen sein".

Letzteres ergibt sich automatisch durch mehr oder weniger lange Übezeiten, was die Zeit für anderes automatisch beschneidet. Außer für die wenigen, die entweder mit reichlich Zeit gesegnet sind oder ihre Übezeiten recht gering halten.
 
Das Problem ist ja eigentlich eher, dass so gut wie keiner spielt und man deswegen keine Gesprächsthemen hat, wenn man sich mit anderen unterhalten will.
Allerdings würde ich mich viel einsamer fühlen, wenn ich mit etlichen anderen Menschen zusammen wäre und ihre Gespräche mich nur langweilen...

Naja, es ist ja nicht so, dass man nur über Musik reden kann, oder?
Es wäre traurig, wenn man durch die Musik nicht mehr in der Lage ist, über andere Dinge zu reden ;-)
 
Naja, es ist ja nicht so, dass man nur über Musik reden kann, oder?
Es wäre traurig, wenn man durch die Musik nicht mehr in der Lage ist, über andere Dinge zu reden ;-)

Wenn ich so mal darüber nachdenke... Sogar bevor ich spielen durfte, war Klavier eigentlich das hauptsächliche Gesprächsthema (nicht das einzige, das ist ein Unterschied :D)

Sicher kann man auch über andere Dinge reden, aber irgendwie muss man ja einen Anfang machen und dafür eignet sich nur etwas, das alle Gesprächsteilnehmer interessiert.

Kann natürlich sein, dass ich einfach in den falschen Kreisen verkehrt habe. Themen, die an unserer Schule normal waren (Partys, Alkohol, mit 17/18 der Führerschein, sogar HAUSAUFGABEN!!!), fand ich persönlich eher langweilig und dazu hätte ich auch nicht wirklich was sagen können :mrgreen:

Einsam war ich deshalb aber noch lange nicht. Und ich bleibe dabei, dass Klavier ein super Mittel gegen Einsamkeit ist. Wenn ich erwähne, dass ich spiele, dann hilft das einfach ungemein. Plötzlich sind viele wesentlich netter und man kann erheblich leichter neue Kontakte knüpfen. (Gibt natürlich auch immer jemanden, der Klavier total hasst und wo dann das genaue Gegenteil eintrifft *g*)

Ist das bei mir nun wirklich so ein Zufall (oder Glück), dass Klavier gerade diese positive Nebenwirkung hat? Kann es mir eigentlich kaum vorstellen.
 
Also ich denke es kommt auch auf das gesamte Umfeld und natürlich auf den Charakter drauf an, ob KLavier spielen nun einsam macht oder nicht.
Wenn man gerne oft und lange Klavier spielt, aber absolut niemanden in seinem Umfeld hat mit dem man sich darüber unterhalten oder austauschen kann, dann denk ich schon, dass es einsam macht. Hat man aber noch viele andere Klavierspieler in seinem Umfeld ist es denk ich eher förderlich.
Es kommt aber auch drauf an wie fixiert man auf das Klavier ist, ob es eben nur ein "Nebenhobby"ist, man noch einige andere Hobbys hat oder ob es wirklich das einzigste ist was man hat.
Ich persönlich glaube, dass viele Klavierspieler dazu neigen eher alleine zu sein, weil man Klavier haupsächlich alleine spielt und man sich zum Teil auch deswegen dieses Hobby "ausgesucht" hat.

lg bechode
 
Hallo, entschuldigt, dass ich mich erst jetzt in mein selbstiniziertes Theam einmische. Ich hatte viel zu tun. Zunächst einmal möchte ich auf die Beiträge der anderen Forenteilnehmener zu diesem Thema eingehen.

Eva: du sagtest du seist einsam gewesen bevor du mit dem Klavierspielen angefangen hattest. Nun. Ich weiß nicht ob es bei mir so war. Ob ich einsam war damals, noch mehr als heute, ich weiß es nicht. Ich war zu klein. Ich glaube ich kannte das Wort einsam damals noch garnicht. Vielleicht das Gefühl?!

Rosenspieß: Nunja Rosenspieß ich finde deine Worte bezüglich der inneren Einsamkeit und dem Hang eben dazu sehr schön, obgleich nein ich würde eher sagen wer einen Hang zur inneren Trauer hat.

netti: Ja, du hast recht man muss sich beim Klavierspielen immer mit sich selbst beschäftigen....mehr als bei anderen Instrumenten meiner Meinung nach, aber meine Meinung zählt nicht, da ich nicht weiß wie ein Bratschist fühlt.

pianina: deine Meinung, dass professionelle Spieler nicht einsam sein können, da sie Klavierunterricht geben etc. Nun also die kann ich aus meinem Standpunkt heraus nicht teilen. Vielleicht sieht du Einsamkeit eher als körperliche Anwesenheit.

Beispiel: In einem Stall sitzen 4 Hasen. Frage: Ist einer der Hasen einsam? Antwort: Nein sie sind ja zu viert.

So einfach ist das nicht.

Stilblüte: ja, das mit dem ertappt kenne ich sehr wohl und eigen bin ich auch *lach*

Amfortas: Einzelgänger. Ja.

Und jetzt zur Frage, ob ich einsam bin. Ich mag fröhliche und gesellschaftlich gut gefestigte Menschen. Ich selbst bin es nicht. Das ist schade. Aber nicht schlimm. Vielleicht wäre ich ein besserer Mensch, wenn ich mehr Freunde hätte. Aber von Freunden allein bekommt niemand einen Orgasmus. Ich weiß nicht, ob man sich in diesem Forum so ausdrücken darf, falls es gegen irgendwelche Regeln verstößt, tut es mir Leid....

Ich hatte ein Konzert. Open Air. Die Presse hat mich innerlich zerrissen.

Zitat so in etwa: ...und während 3000 Menschen in der Kälte warteten, trat ***** auf die Bühne, begann ihr Programm und traf das Publikum bis ins Mark. Klänge, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen und der bekannte und allseits geliebte Blick ins Leere einer Pianistin die alle Blicke auf sich zieht. Sie wirkt auf der Bühne wie ein Geist, der einsam seine Musik spielt und sich alleine wähnt während 3000 Menschen mit offenem Mund nur sie anschauen. Sie wirkt in ihrer Rolle einsam.

So in etwa schrieb die Presse das. Und naja sie bezogen das aufs Photo....habs jetzt als Profilphoto hochgeladen für diese Diskussion... versteht mich nicht falsch aber ich bin seit dem Zeitungsartikel so an mir selbst am zweifeln. Manchmal wenn ichs lese denke ich, hey, die Zeitung meint das schmeichelnd und manchmal denke ich Hey hallo? Die verletzen dich... ganz komisch irgendwie... wer kann mich verstehen?
 
Hallo AnnieOne,
ich lese die Kritik eher als Kompliment. Scheinbar hat der Kritiker deine Konzentriertheit als geistige Abwesenheit vom Publikum interpretiert. Daraus würde ich mir nichts weiter ableiten.
Aber sich daraus nichts zu machen ist schwer. Mir hat mal ein Zuhörer beim Schülervorspiel hernach gesagt... schön gespielt, aber viel zu lang. Das nagt auch noch an mir, obwohl ich ja nichts für die vermeindlich zu lange Komposition kann...und ich auch finde, dass man ruhig mal 15 Min. zuhören können muss.

Was hast du den vorgespielt? Dein Avatarbild kann man leider fast nicht erkennen.

Musikkritiken sind überhaupt schwer zu verstehen, finde ich. Meistens wird sich da ganz hochgestelzt ausgedrückt, so dass mir der Kopf schwirrt.

lieber Gruß
netti
 
Hallo netti

hm ja manchmal denke ich auch er interpretierte das als geistige Abwesenheit manchmal lese ich zwischen den Zeilen einen Angriff und mach mir voll den Kopf, so wie du mit deinem "zu lang". Naja jedenfalls was habe ich gespielt? Ähm... Rue des Cascades glaube ich, ist schon eine Weile her.

Ja das Avatar kann man leider nich sehen zu klein, is mir jetzt auch aufgefallen... schade.
 
Annieone, mit solchen Pressestimmen wirst du leben müssen. Immerhin wird deine Musik ja noch erwähnt (und das ziemlich positiv). Sehe es doch pragmatisch: Das Attribut "einsam" ist wesentlich positiver als "überheblich". Viele Menschen werden wahlweise mit dem einen oder dem anderen bedacht; es scheint als hätten beide Eigenschaften ähnliche Wirkung auf Publikum und werden je nach Wohlwollen gewählt. Ich frage mich natürlich, ob du mit 3.000 Zuschauern open-Air und Pressebericht nicht etwas mehr live-Erfahrung hast als ich. Aber vielleicht nützt es anderen Lesern.

Aber es ist schon so, daß man fürs Publikum wie ein offenes Buch auf der Bühne ist. Nur leider sind bei einem offenen Buch eben genau zwei Seiten zu sehen, der Rest ist verdeckt - sogar der Umschlag mit Titel!

Meine Auftritte ohne Band beschränken sich auf ein paar Klassenfahrten, wo ich mich mit Gitarre beim Singen begleitet habe. Da ich wußte, das zwei oder drei mich gut fanden, bin ich mit dem Rest der Zuschauer klar gekommen - es war halt vor allem unterhaltsam, sich über mich lustig zu machen. "Klar gekommen" in dem Sinne, daß ich die Auftritte nicht aufgegeben habe, natürlich habe ich manchmal die Bühne zitternd und mit knallrotem Kopf erlassen. Aber wie gesagt, zwei oder drei treue Fans haben gereicht, daß ich nicht vor Scham geflohen bin. Ich war also nicht einsam, nur ein bischen alleine.

Mit Band habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Wenn ich dort z.B. Blickkontakt mit einzelnen Zuschauern bekam, hatte das teilweise eine Intensität, die es mir fast unmöglich machte, weiter zu spielen. Im moment habe ich keine Band, bin mir aber sicher, daß ich das weiter erforschen möchte, wenn sich die Gelegenheit bietet. Wenn man solche Erfahrungen Musikalisch umsetzen kann, sollte das eine enorme Wirkung haben. Man kann es aber mit dem Gefühl vergleichen, jemand hätte das geheimste aller geheimen Tagebücher gefunden und auch noch die "schlimmsten" Seiten entdeckt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
pianina: deine Meinung, dass professionelle Spieler nicht einsam sein können, da sie Klavierunterricht geben etc. Nun also die kann ich aus meinem Standpunkt heraus nicht teilen.

So habe ich es nicht gesagt und so, wie Du es verstanden zu scheinen hast, würde ich es auch nicht sehen. Ich meine, dass professionelle Spieler ggf. auch KONTAKTE zu anderen Musikern haben – das sagt natürlich nichts über die Qualität und Emotionalität der Beziehungen aus.

Vielleicht wäre ich ein besserer Mensch, wenn ich mehr Freunde hätte.

Man ist sicherlich kein besserer Mensch, nur weil man mehr Freunde hat!
Vielleicht macht es auf andere den Eindruck, als ob man beliebter ist, wenn man sich mit hunderten von Leuten (Bekannte) umgibt. Aber wirkliche Freunde hat man nicht viele.

Ich habe in den letzten Jahren meine "Freunde" erheblich "aussortiert". Ich habe gemerkt, dass mir meine Zeit viel zu kostbar und rar ist, um sie mit Menschen zu teilen, die mir zu oberflächlich, nicht auf meiner Wellenlänge sind, mir unter dem Strich nicht genügend bedeuten.

Die Lieben, die ich zu meinen Freunden zähle, wären/sind immer für mich da (und umgekehrt). Es gibt darunter auch Freunde, die ich zwischendurch ewig nicht sehe oder höre, weil z. B. die beruflichen und privaten Umstände das nicht zulassen, aber wenn wir uns sehen/sprechen, ist es "wie immer", mit einer tiefen emotionalen Verbundenheit.

Deinen Presseartikel empfinde ich übrigens auch nicht als negativ.
Und selbst wenn mal etwas negatives kommt: lass Dich doch nicht von den anderen Meinungen (oder der EINES Reporters) runterziehen!

LG; pianina
 

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