Klavierunterricht mit Lang Lang

Das ist jetzt lustig.
Ich habe mich heute mit einer Journalistin einer münchner Zeitung getroffen (Merkur), die über Flüchtlinge in den USA schreibt, und wir haben uns zu dritt, mit Milad, meinem ehemaligen Kurzzeitschüler, sehr lange und gut unterhalten.
Eine ihrer Fragen lautete: Was hast du bei Anne und deiner jetzigen Lehrerin (von Mannes) gelernt, was du vorher nicht wusstest? Und er sagte sinngemäß: Jeder Ton muss schön klingen. Sogar mit einer Tonleiter kann man schöne Musik machen.
Früher hätten ihm seine Lehrer beigebracht, eine Tonleiter im forte zu spielen (demonstriert ähnlich wie Lang Lang), aber jetzt hat er gelernt, wie man schön spielt (spielt melodisches Legato).
Echt passiert.
 
Und ich dachte, es gehöre zu den völlig veralteten Hinweisen, dass die Finger wie kleine Hämmerchen agieren müssen. Das Hinsehen (das Hinhören sowieso) tat förmlich weh und es ist wohl eine Frage der Zeit, bis durch diese "Technik" Verletzungen von Kapsel und/oder Sehne auftreten.
 
Jeder Ton muss schön klingen. Sogar mit einer Tonleiter kann man schöne Musik machen.
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Boah ich bin nicht der bashing Typ aber LL aktiviert schon etwas Immunreaktionen.

Der Satz von @Stilblüte oben hat mich selbst auch sehr geprägt, und diese Herangehensweise scheint mir auch die Lösung für viele Probleme zu sein. Auch das typische Anfängerproblem "die linke Hand ist so schwach" kann doch so angegangen werden. Jeden Ton wirklich schön spielen, und zwar so langsam und oft, bis er wirklich schön ist - danach ist die linke Hand nicht mehr schwach.

Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist, aber ich habe inzwischen sogar den Eindruck, dass man Obertöne durch Anschlag beeinflussen kann (beim akustischen Klavier, oder besser noch Flügel natürlich). Also dass es möglich ist, das Ausmaß der Vibration, oder Nachhall, oder wie auch immer man es nennt, (es gibt da bestimmt Fachbegriffe, die ich wieder nicht kenne), zu beeinflussen - fast so wie bei Blasinstrumenten.
 

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Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist, aber ich habe inzwischen sogar den Eindruck, dass man Obertöne durch Anschlag beeinflussen kann (beim akustischen Klavier, oder besser noch Flügel natürlich). Also dass es möglich ist, das Ausmaß der Vibration, oder Nachhall, oder wie auch immer man es nennt, (es gibt da bestimmt Fachbegriffe, die ich wieder nicht kenne), zu beeinflussen - fast so wie bei Blasinstrumenten.

Das einzige, was du steuern kannst, ist die Geschwindigkeit, mit der der Hammer auf die Saiten trifft. In welcher Weise sollte das die Obertöne beeinflussen?
 
Boah ich bin nicht der bashing Typ aber LL aktiviert schon etwas Immunreaktionen.

Der Satz von @Stilblüte oben hat mich selbst auch sehr geprägt, und diese Herangehensweise scheint mir auch die Lösung für viele Probleme zu sein. Auch das typische Anfängerproblem "die linke Hand ist so schwach" kann doch so angegangen werden. Jeden Ton wirklich schön spielen, und zwar so langsam und oft, bis er wirklich schön ist - danach ist die linke Hand nicht mehr schwach.

Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist, aber ich habe inzwischen sogar den Eindruck, dass man Obertöne durch Anschlag beeinflussen kann (beim akustischen Klavier, oder besser noch Flügel natürlich). Also dass es möglich ist, das Ausmaß der Vibration, oder Nachhall, oder wie auch immer man es nennt, (es gibt da bestimmt Fachbegriffe, die ich wieder nicht kenne), zu beeinflussen - fast so wie bei Blasinstrumenten.

Huch, was hast du denn da angehangen..? Absicht?
 
Das einzige, was du steuern kannst, ist die Geschwindigkeit, mit der der Hammer auf die Saiten trifft. In welcher Weise sollte das die Obertöne beeinflussen?
Das könnte aber schon eine Erklärung sein, also der Anschlag beeinflusst, wie der Hammer die Saiten trifft, und damit die Tonerzeugung. Obertöne und Schwingungen (incl einer Art Vibrato) höre ich definitiv.

Ich weiß, hört sich vielleicht etwas esoterisch an... aber es ist mir schon ein paarmal aufgefallen, va im Zusammenhang mit bewusst "schön" spielen.
 


Durch Wollen!

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Das könnte aber schon eine Erklärung sein, also der Anschlag beeinflusst, wie der Hammer die Saiten trifft, und damit die Tonerzeugung. Obertöne und Schwingungen (incl einer Art Vibrato) höre ich definitiv.

Ich weiß, hört sich vielleicht etwas esoterisch an... aber es ist mir schon ein paarmal aufgefallen, va im Zusammenhang mit bewusst "schön" spielen.

Dazu verlinke ich nur das Video, er zeigt sehr schön dass alles jenseits der Anschlagsgeschwindigkeit Einbildung ist. Man hört nur mehr Obertöne, wenn man lauter spielt.


View: https://www.youtube.com/watch?v=YIUXBhw-7Wo
 
Sorry, möchte die Diskussion nicht stören, aber habe gerade gesehen, dass es auch ein youtube Video in seinem Kanal gibt. @Stilblüte dann kannst du oder deine US Lehrer mal einen professionellen Kommentar abgeben ;)


View: https://www.youtube.com/watch?v=JIokpqpiFK0
 
Ich habe die beiden Videos mal angesehen. Bin nicht wirklich überzeugt. Im ersten redet er ja nur von verschiedenen Lautstärken, aber das ist ja nicht alles. Dann würde es ja auch keinen Unterschied machen, ob man mit der Hammermethode von LL spielt, oder halt nicht.

Also wie würde denn "guter Anschlag" in schönen Ton übertragen, wenn nicht durch Übertragung des Anschlags, auf die Saiten.

Auf dem zweiten Video sieht man bei etwa 1 Min auch eine Schwingung, die wohl das Vibrato, was ich manchmal höre, erzeugt. Ist ja möglich , dass man zB die Frequenz des Vibrato beeinflussen kann.
 
Also wie würde denn "guter Anschlag" in schönen Ton übertragen, wenn nicht durch Übertragung des Anschlags, auf die Saiten.

Auf dem zweiten Video sieht man bei etwa 1 Min auch eine Schwingung, die wohl das Vibrato, was ich manchmal höre, erzeugt. Ist ja möglich , dass man zB die Frequenz des Vibrato beeinflussen kann.

Es ist egal, ob du die Taste mit einem Finger mit schöner weicher Haut oder zB mit einer Kuchengabel runterdrückst, es kommt einzig auf die Geschwindigkeit des Impulses an.

In dem Video von @agraffentoni wird die suboptimale Kraftübertragung des Hammers auf die Saite aufgrund elastischer Stiele geschildert, aber das ist nichts, was man zur Klangbeeinflussung einsetzen kann. Es sorgt höchstens für Erstaunen, weil eine Taste sich anders verhält als die andere. Einschränkend muss man auch noch erwähnen, dass es sich um ein Werbevideo handelt. Mich würde es sehr wundern, wenn gute Hersteller die Stiele nicht entsprechend testen.
 

Hmmm, ich verstehe jetzt aber nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Sie beschreiben das Problem, dass verschiedene Stielformen verschieden auf Beschleunigungskräfte reagieren und selbst wenn man eine perfekte Form hat, Holz immer noch ein natürliches Material ist und Schwankungen unterliegt. Es gibt also Biegemomente durch die Beschleunigung, wo Hammerstiele nachgeben und den Hammer damit leicht unkontrollierbar machen.

Soweit so gut. Wie groß der Effekt ist kann ich schwer einschätzen, es klingt in großen Teilen zu sehr wie ein Werbevideo eines Herstellers für Karbonstiele.
Aber das hat doch nix mit der Anschlagsbeschleunigung in der Taste zu tun, bis zum Escapement-Point sind die Wege dort sowieso viel zu klein und es gibt gewiss auch eine Menge anderer Eigenschaften des handwerklich gefertigten Holzinstrumentes, die ebenso Schwankungen unterliegen und nicht durch das Spielen sondern durch Regulation/Intonation etc. ausgeglichen werden müssen.
 

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