Klavierspiel per Computer

Kann man für ein Stück, das man selber nicht wirklich beherrscht, tatsächlich vernünftige eigene Interpretationen erarbeiten?
Ja und nein. Nein, nicht wirklich, wenn man gar keine Ahnung hat. War zumindest bei mir so. Hatte mich ja zwei Winter mit so einer preiswerten DAW (Digital Audio Workstation) beschäftigt, um Videos zu unterlegen, nur die Ergebnisse waren unbefriedigend. Das hatte dann den Wunsch ausgelöst, wenigstens Piano zu lernen.
Wenn man dann aber so halbwegs weiß was man macht, kann man mit dem Arrangieren beginnen. Teilt zuerst einmal die Stimmen vom Piano auf unterschiedliche Spuren auf, danach kann man dann weitere Spuren für weitere Instrumente anlegen, gleich ob Flöte oder Geige oder was auch immer, vorausgesetzt diese virtuellen Instrumente klingen gut. In jeder Spur werden die Anschlagdynamiken entsprechend der Noten angepasst.
Dann stimmt man die Spuren aufeinander ab, damit mal das eine Instrument mehr im Vordergrund spielt, mal ein anderes, eins ganz ruht oder was auch immer und ganz zum Schluss benutzt man noch einen Mixer und speichert das Projekt als Audio-Datei ab, die sich dann als Tonspur in ein Video einfügen lässt.

Hier hatte doch im letzten Monat jemand eins vorgestellt, wenn ich mich nicht irre. Überlege nur gerade, in welchem Faden das war.

Habe es gefunden, nur etwas falsch in der Erinnerung behalten, es war gesampelt. Sampling wäre halt die andere Möglichkeit, etwas nur am Computer entstehen zu lassen.

https://www.clavio.de/threads/overtuere-fuer-abenteuerfilm.26413/
 
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@Melegrian langsam, gemach: ich hatte NIE davon gesprochen, orchestrierte Musik machen zu wollen...! (Themaverfehlung).

@mick viel Spaß dabei, ein Stück mit Wolters 15 (nicht: Henne 9) in ein paar Wochen auf Weltklassepianisten-Niveau zu bringen :super:

@FünfTon wenn Dir klargeworden ist, was der Unterschied zwischen Komposition und Interpretation ist, können wir uns (vielleicht) weiter unterhalten (sorry....)

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Wenn ich das richtig verstanden habe, dann macht der genau sowas, wovon ich spreche (Klavierspielen per MIDI und PC).

Was ich bisher von ihm angehört habe, gefiel mir allenfalls so mittel (besonders stört, wie bei vielen Digis, der doch leider etwas künstliche Klang).
 
Ich habe mich mit dem ganzen Thema übrigens schon mal vor vielen Jahren beschäftigt (könnte sogar tatsächlich sein, dass es damals MuseScore war, mit dem ich rumprobiert habe).

Ich hab' MuseScore dann über entsprechende Interfaces mit meinem V-Piano gekoppelt und herumprobiert. Aber besonders weit bin ich insgesamt damit nicht gekommen.

Zumindest damals fehlten noch Tools, mit denen man effizient in musikalischer Hinsicht MIDI Dateien bearbeiten konnte (z.B. rosa Rauschen auf Tonlautstärken legen um diese natürlicher klingend zu machen, oder z.B. bei Passagen stufenlos accelerando/ritardando zu realisieren usw.).

Notfalls müßte man sich solche Tools dann selber schreiben (das MIDI Format, und dessen Bearbeitung in diesem Sinne, wäre ja nun kein Hexenwerk...)
 
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langsam, gemach: ich hatte NIE davon gesprochen, orchestrierte Musik machen zu wollen...! (Themaverfehlung).
Brauchst Du auch nicht und wenn Du nur Klaviermusik bearbeiten oder wie auch immer verändern möchtest, wo liegt Dein Problem?

So eine DAW ist immer brauchbar, auch wenn jemand nur den Wusch verspüren sollte, Klavierspiel und Gesang getrennt aufzunehmen, um beides einzeln etwas nachzubearbeiten, bevor es auf YT veröffentlicht wird. War jetzt nur ein Beispiel.

Genauso war das andere von mir geschriebene nur ein Beispiel, wo ich im privaten Bereich Verwendungsmöglichkeiten sehe. Nachfolgend ein kurzes Video mit dem FL Studio, welches durchaus von einigen Komponisten verwendet wird und eigentlich noch in einem preiswerten Bereich liegt.


View: https://www.youtube.com/watch?v=8lvjFnAgWM0
 
@mick viel Spaß dabei, ein Stück mit Wolters 15 (nicht: Henne 9) in ein paar Wochen auf Weltklassepianisten-Niveau zu bringen

Ehrlich gesagt, verstehe ich dein Problem nicht. Es kommt natürlich auf das Stück an - für ein 50-Minuten-Monster wie op. 106 sind ein paar Wochen sehr wenig, aber für eine 5-Minuten-Konzertetüde sollte das bequem reichen. Falls nicht, ist man dem anvisierten Werk technisch und musikalisch eben nicht gewachsen - aber dann wird bei so einer Computer-Bastelei auch nichts Anhörbares herauskommen.

Ganz davon abgesehen ist Musik eine Form der Kommunikation. Ich empfinde schon Aufnahmen als ein merkwürdiges Phänomen, weil ihnen all das abgeht, was in einem Konzert zwischen Musiker(n) und Publikum spontan entsteht. Eine am Computer zusammengebastelte "Interpretation" toppt das eh schon Unnatürliche einer Aufnahme nochmal um Längen und ist für mich an Absurdität kaum zu überbieten. Ich frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. :016:
 
weil ihnen all das abgeht, was in einem Konzert zwischen Musiker(n) und Publikum spontan entsteht.
Dazu mal eine ernsthafte Frage, die mich schon lange beschäftigt (und damit der Faden wenigstens etwas Sinn bringt). Diese "Kommunikation" wird ja immer wieder erwähnt und als wichtig betont.
Normale Situation:
Ein klassisches Konzert, das Publikum lauscht aufmerksam und still (kein Räuspern oder Husten, weil das ist verpönt) und die Musiker machen Musik. Ich nehme eine gewisse Kommunikation zwischen den Musikern und dem Dirigenten und natürlich auch untereinander wahr. Aber Zwischen Musikern/Dirigenten und dem Publikum?
In welcher Situation ist hier Kommunikation oder entsteht gar Spontanität außer evtl. genervten Blicken, wenn jemand vergessen hat, das Handy auszuschalten?
 
Aber so ganz habe ich den Sinn von dem Faden immer noch nicht kapiert.
Zum Beispiel Erkenntnisgewinn. Dieser ist glücklicherweise wieder passiert, und das sieht ungefähr so aus:

Niemand braucht sich schämen, wenn er sich die Bewältigung der technischen Schwierigkeiten eines extrem schweren Stückes spart, und einfach eine Aufnahme davon über den Umweg MIDI macht.
Im Gegenteil: Bisher ist er für mich total gaga.

Das wundert mich bei Dir (ganz ehrlich gesagt) nicht... es war schon immer ein wenig so, dass Du mit meinen Handlungen/Einstellungen/Denkweisen etc. nicht viel anfangen konntest, würde ich sagen...
 
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Falls nicht, ist man dem anvisierten Werk technisch und musikalisch eben nicht gewachsen - aber dann wird bei so einer Computer-Bastelei auch nichts Anhörbares herauskommen.
Bullshit. Technik und Musikalität sind (und waren) schon immer zwei Paar Stiefel.
Ganz davon abgesehen ist Musik eine Form der Kommunikation. Ich empfinde schon Aufnahmen als ein merkwürdiges Phänomen, weil ihnen all das abgeht, was in einem Konzert zwischen Musiker(n) und Publikum spontan entsteht.
Aha - was entsteht denn da so? Der Dirigent verliebt sich in die dritte Frau aus der zweiten Reihe, oder...?? Unwahrscheinlich.

Ich war schon in ein paar Konzerten. Das einzige, was dabei interessiert, ist, dass der oder die Musiker eine gescheite Arbeit machen. Und ob das gelingt, ist je nach Niveau (und Tagesform?) der Musiker und Rahmen der musikalischen Veranstaltung, unterschiedlich.

Das einzige, was mich (wirklich) interessieren würde, das zwischen Publikum und Musiker passiert, wäre eine zünftige Tomatenschlacht etc.

Allerdings ist sowas ja eher selten.

Eine am Computer zusammengebastelte "Interpretation" toppt das eh schon Unnatürliche einer Aufnahme nochmal um Längen und ist für mich an Absurdität kaum zu überbieten. Ich frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. :016:
Tja, dann lies' nochmal gründlich meine Beiträge im Faden. Es könnte sich lohnen ;-)

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Davon ab: habe ich keine Ahnung, ob ich dieses Vorhaben jemals in die Tat umsetze. Aufwand/Nutzen-Abschätzung und so. Man kann wahrscheinlich Sinnvolleres tun, als sich die ganze Arbeit mit der Einarbeitung in die Software Programme etc. zu machen, um auf diese Weise die Welt um (noch eine) Aufnahme irgendeines Stückes zu bereichern... selbst wenn diese musikalisch etc. besonders gelungen sein sollte...
 
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Dazu mal eine ernsthafte Frage, die mich schon lange beschäftigt (und damit der Faden wenigstens etwas Sinn bringt). Diese "Kommunikation" wird ja immer wieder erwähnt und als wichtig betont.
Normale Situation:
Ein klassisches Konzert, das Publikum lauscht aufmerksam und still (kein Räuspern oder Husten, weil das ist verpönt) und die Musiker machen Musik. Ich nehme eine gewisse Kommunikation zwischen den Musikern und dem Dirigenten und natürlich auch untereinander wahr. Aber Zwischen Musikern/Dirigenten und dem Publikum?
In welcher Situation ist hier Kommunikation oder entsteht gar Spontanität außer evtl. genervten Blicken, wenn jemand vergessen hat, das Handy auszuschalten?
Situation Rock- oder Pop Konzert: hier ist die Kommunikation offensichtlich.
Jazz/Klassik: sie findet im Grunde genau so statt, aber alles subtiler.
Wir hatten zu dem Thema vor vielen Jahren mal einen Faden.
 
Nachtrag: die Musiker senden auch lobenswerterweise überwiegend ich-Botschaften ;-)
 
Ein klassisches Konzert, das Publikum lauscht aufmerksam und still (kein Räuspern oder Husten, weil das ist verpönt) und die Musiker machen Musik. Ich nehme eine gewisse Kommunikation zwischen den Musikern und dem Dirigenten und natürlich auch untereinander wahr. Aber Zwischen Musikern/Dirigenten und dem Publikum?

Dazu ein Beispiel:
Ich habe vor etlichen Jahren mal ein Benefizkonzert gespielt. Das Publikum kam zu großen Teilen nicht wegen der Musik und hätte lieber das Geld abgedrückt und sich wieder verdrückt. Ich komme auf die Bühne und die feindliche Athmosphäre war mit Händen zu greifen: "Mach schnell, dass es vorbeigeht und wir nach Hause dürfen!!!"
Da begann dann für mich der Kampf um die Seelen. Am Ende nach Mussorgskis Bildern dann großer Applaus und viele positive Rückmeldungen: "Hätte ich nicht gedacht, dass ... ."
Das ist Kommunikation zwischen Bühne und Zuschauerraum! Sehr anstrengend!!!
 
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Oh, muss ich mal suchen. Hoffe ich finde den.

Also "Applaus" am Ende, oder Stille am Anfang oder Mittendrin, halte ich für keine bemerkenswerte Kommunikation...

Wo?
@Dreiklang Es geht weniger um den Applaus nach oder zwischen dem Musizieren.


Hier der Faden:
https://www.clavio.de/threads/musiz...icht-und-motive-fuer-musik.15980/#post-273083
 
Da begann dann für mich der Kampf um die Seelen. Am Ende nach Mussorgskis Bildern dann großer Applaus
Nix für ungut aber das ist für mich keine Kommunikation sondern Reaktion. Und das Einzige, was mir hier an Spontanität einfällt, ist, dass Du Dir spontan bei so einem Publikum besonders viel Mühe gibst. Ich bin mir aber sicher, dass machst Du auch bei "gutem" Publikum.

Ich lese mir jetzt erst mal den anderen Faden durch; evtl. finde ich da eine für mich nachvollziehbare Erklärung für die von @mick erwähnte Kommunikation und Spontanität.
 
Ganz davon abgesehen ist Musik eine Form der Kommunikation.
Entschuldige - aber das ist Quatsch mit Soße. Was Musik ist, ist wohldefiniert (und Kommunikation ist Musik sicher nicht). Was Kommunikation ist, ist ebenfalls wohldefiniert (nämlich ein Austausch in beide Richtungen), während bei Kunst - sehr sehr typisch für sie übrigens - stets bzw. meist ein Austausch von einem Part (den Künstlern) hin zum anderen Part (dem Publikum, den Rezipienten) stattfindet.
 
Man kann wahrscheinlich Sinnvolleres tun, als sich die ganze Arbeit mit der Einarbeitung in die Software Programme etc. zu machen, um auf diese Weise die Welt um (noch eine) Aufnahme irgendeines Stückes zu bereichern...
Die Programme, die ich kenne und das sind nicht viele, hättest Du heute Morgen begonnen, hättest Du heute Mittag ein erstes Ergebnis gehabt. Bei MuLab, in der Free Version von mutools.com, habe ich anfänglich nicht einmal in ein Handbuch geschaut. Einfach Noten ins Raster eingegeben, Instrument ausgewählt und das war es für den Anfang.
Der Rest kommt nach und nach, wo man dann auch ab und an ins Handbuch schauen muss. Sehr viel Arbeit würde es mit etwas Experimentierfreude nicht machen. Was mir aber anfänglich fehlte, war das musikalische Verständnis und da fehlt ja gelegentlich immer noch das eine oder andere.

Wenn Du aber so etwas ernsthaft vorhättest und dann nicht machst, wirst Du ja auch nie als Reaktion eine Mio Likes und als Reaktion darauf einen Plattenvertrag erhalten.
 

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