Klavierspiel per Computer

Dreiklang

Dreiklang

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Hallo zusammen,

ich denke schon länger darüber nach: warum soll man sich nicht einfach mal ein (sauschweres) Stück am Computer "zusammenrendern"?

Technische Hürden werden so bedeutungslos, und man könnte damit aufhören, wochenlang an 24 sehr schnellen Tönen zu üben, und dergleichen.

Man könnte sich ganz auf die musikalische Gestaltung konzentrieren.

Die Arbeit würde sich dann darauf beschränken, die Noten in Lautstärke, Dauer, Geschwindigkeit, etc. auf dem entsprechenden Sheet zu arraganieren, und dieses dann vom Computer "in Ton" verwandeln zu lassen.

Soweit die Theorie.

Wenn ich daran denke, wie lange man - zumindest als Amateur - an einem schweren Stück sitzt, bis es einigermaßen läuft...?

Viele Grüße
Dreiklang
 
??????

:konfus: Ich hab absolut nicht kapier, wie oder was du dir da vorstellst, laut denk ..aber ich weise nochmals auf meine helle Haarfarbe hin und Kaffee hatte ich auch noch nicht und Dreiklang leidet wahrscheinlich unter Schokoladenentzug.
 

Nur welchen Vorteil soll dir das bringen, spielen, beherrschen tust du das Stück dann doch immer noch nicht.

Bevor ich mich so selbstbetrügen würde, würde ich es einfach beiseite legen, (auch wenn es noch so schön ist und ich es so wahnsinnig gerne würde spielen wollen.) und meine Zeit in ein anderes schönes Stück investieren.
 
Nur welchen Vorteil soll dir das bringen, spielen, beherrschen tust du das Stück dann doch immer noch nicht.
Ja sicher... aber es gibt zum Beispiel Stücke, die ich nie vorhabe mir anzueignen, die mich aber interessieren würden, mal musikalisch umzusetzen (in einer eigenen Interpretation).

Aber ich muss zugeben, das Ganze ist momentan sowieso eher so ein Gedankenspiel...

Bevor ich mich so selbstbetrügen würde, würde ich es einfach beiseite legen, (auch wenn es noch so schön ist und ich es so wahnsinnig gerne würde spielen wollen.) und meine Zeit in ein anderes schönes Stück investieren.

Das heißt ja auch keineswegs, dass man dann damit aufhören muss, weiterhin ganz old-fashioned mit den eigenen Händen klavierzuspielen. Kann man ja trotzdem... und werd' ich sicher auch trotzdem...

Nur dieser andere Weg weckt irgendwie schon auch meine Neugier...
 
Ich verstehe auch nicht ganz wo der Unterschied zu einem reinen Abspielen der selbst eingegeben Noten über Midi sein soll, beispielsweise über das bekannte und kostenlose Musescore? Sicherlich können da bessere (oder vielleich eher professionelle) Programme noch menschliche Faktoren reinbringen (kleine Schwankungen im Rythmus, weitere Notationen für Details des Spiels etc.), aber grundsätzlich ist das Abspielen von Noten am Computer ja schon lange Standard.
 
Ja sicher... aber es gibt zum Beispiel Stücke, die ich nie vorhabe mir anzueignen, die mich aber interessieren würden, mal musikalisch umzusetzen (in einer eigenen Interpretation).

Kann man für ein Stück, das man selber nicht wirklich beherrscht, tatsächlich vernünftige eigene Interpretationen erarbeiten? Meine Frage ist durchaus ernst gemeint und nicht sarkastisch oder so.

Ich steh ja noch gaaaaanz am Anfang und hab mich mit so etwas noch nie befasst.
 
Ich verstehe auch nicht ganz wo der Unterschied zu einem reinen Abspielen der selbst eingegeben Noten über Midi sein soll, beispielsweise über das bekannte und kostenlose Musescore?
Im Grunde meine ich genau so etwas. Wobei ein entsprechendes Programm eben auch alle Freiheiten erlauben müsste, die man dann zum Arbeiten bräuchte, vor allem hinsichtlich der musikalischen Feingestaltung.

Was blöd wäre (bzw. eigentlich ein no-go), wenn ein Programm es nicht erlauben würde, alle musikalischen Vorstellungen, die man hat, wirklich umzusetzen.

Zum Beispiel, dass alles am Ende immer noch künstlich-starr klingt, oder so... das wäre schlecht, wobei ich in der Materie dieser Notensatzprogramme/Sequencer eben nicht so tief drin bin.
 
Kann man für ein Stück, das man selber nicht wirklich beherrscht, tatsächlich vernünftige eigene Interpretationen erarbeiten? Meine Frage ist durchaus ernst gemeint und nicht sarkastisch oder so.
Zumindest vorstellen könnte ich mir das. Würde halt ähnlich ablaufen wie beim "physikalischen" Klavierspiel: etwas versuchen, genau anhören, dann wieder korrigieren und so weiter, bis man am Ende mit allem zufrieden ist.
 

Zumindest vorstellen könnte ich mir das. Würde halt ähnlich ablaufen wie beim "physikalischen" Klavierspiel: etwas versuchen, genau anhören, dann wieder korrigieren und so weiter, bis man am Ende mit allem zufrieden ist.

Aber woher weißt du dann, ob es sich beim richtigen Spielen auch wirklich so umsetzten ließe, wenn du es selber nicht kannst? Programme können dir alles mögliche vorgaukeln und machbar erscheinen lassen.
 
Aber woher weißt du dann, ob es sich beim richtigen Spielen auch wirklich so umsetzten ließe, wenn du es selber nicht kannst? Programme können dir alles mögliche vorgaukeln und machbar erscheinen lassen.
Zunächst einmal sind die allermeisten Kompositionen der klassischen Klaviermusik nicht per se unspielbar (vielmehr ist es so, dass erhöhten technischen Schwierigkeiten und Hürden in einem Stück normalerweise auch immer eine ganz besondere Entlohnung in Sachen Klang und Faszination gegenüber steht - deswegen mögen und lieben wir ja auch oft solche schweren Stücke).

Zwotens, wenn man schon genug virtuoses Klavierspiel gehört hat, dann weiss man ungefähr, was noch realistisch ist (etwa in Sachen Geschwindigkeit), oder ab wann es lächerlich wird, wenn man etwas z.B. einfach zu schnell vom Computer abspielen läßt.
 
vielmehr ist es so, dass erhöhten technischen Schwierigkeiten und Hürden in einem Stück normalerweise auch immer eine ganz besondere Entlohnung in Sachen Klang und Faszination gegenüber steht - deswegen mögen und lieben wir ja auch oft solche schweren Stücke).

Und wo bleibt die Entlohnung, wenn du es von einem Computer generieren lässt?

Du kannst dem Computer sagen spiele hier mp und dort ff. Es wird immer gleich klingen.

Spielt ein guter Klavierspieler mp kann es z.B. ein liebliches, ein trauriges, ein ängstliches mp sein, je nachdem was er/sie ausdrücken will. Da kannst du am Computer so viel rumspielen wie du willst, es ist und bleibt seelenlos.
 
Spielt ein guter Klavierspieler mp kann es z.B. ein liebliches, ein trauriges, ein ängstliches mp sein, je nachdem was er/sie ausdrücken will. Da kannst du am Computer so viel rumspielen wie du willst, es ist und bleibt seelenlos.
Genau das wäre die interessante Frage. Unter anderem... selbst der beste Klavierspieler macht nichts anderes, als Tasten und Pedal zu bedienen. Egal, wie sehr den Zuhörer das, was er macht, am Ende umhaut, oder berührt.

Nichts anderes passiert (allerdings auf elektronischer Ebene), wenn Du ein entsprechend ausgefeiltes Midi von einem Sequencer abspielen läßt: definiertes Erzeugen von Tönen.

Wenn gewisse auf musikalischer Ebene "verräterische" Elemente aus dem Midi eleminiert wurden, kannst Du nicht mehr unterscheiden, ob ein Mensch, oder der Computer spielt.

Sowieso spielt dahinter der Mensch (der das Midi ja ausgefeilt bzw. kreiert hat).

Interessante Sichtweise, nicht wahr...
 
Eine ganz andere Frage ist, wie ein Publikum reagieren würde, wenn ihm eine so erzeugte Musik, z.B. hier im Forum, vorgesetzt würde.

Wie viele könnten noch objektiv über diese Musik urteilen, und wie viele würden diese Musik als "leblos", "seelenlos", "starr", "reizlos" usw. usf. beurteilen, selbst wenn's (siehe Post oben drüber) ja gar nicht stimmen sollte...?
 
ich denke schon länger darüber nach: warum soll man sich nicht einfach mal ein (sauschweres) Stück am Computer "zusammenrendern"?

In vielen Musikrichtungen entstehen Stücke ausschließlich auf diese Weise.

Genauso wurde vor einem Jahrhundert auch schon für die Welte-Mignon-Rolle komponiert.

Und genau da willst du eigentlich auch hin: Deine eigene Musik erfinden - auf welche Weise auch immer.
 
Und genau da willst du eigentlich auch hin: Deine eigene Musik erfinden - auf welche Weise auch immer.
Nein, es geht weniger darum, neue Arten von Musik zu schaffen, sondern eher um eine eigene (neue? bisher unbekannte?) Art des Musizierens. Speziell eben auch hinsichtlich Klaviermusik.

Wie gesagt: man nehme z.B. ein schweres Stück X (von Chopin usw.), bringe die Noten auf MIDI Format, und dann geht die Bastelei an der Lautstärke der Töne, dem Pedalgebrauch usw. los.

Ich bin sicher, da kann man schon mal ein paar Wochen an einem Stück sitzen, bis es wirklich so klingt, dass man selbst damit zufrieden ist, und/oder man es auch anspruchsvollen Hörern zumuten wollte.
 
Nein, es geht weniger darum, neue Arten von Musik zu schaffen, sondern eher um eine eigene (neue? bisher unbekannte?) Art des Musizierens. Speziell eben auch hinsichtlich Klaviermusik.

Wie gesagt: man nehme z.B. ein schweres Stück X (von Chopin usw.), bringe die Noten auf MIDI Format, und dann geht die Bastelei an der Lautstärke der Töne, dem Pedalgebrauch usw. los.

Da ist weder was Neues noch was Unbekanntes dran. Das wird schon seit Jahrzehnten in bestimmten Musikrichtungen so gemacht, inklusive Übernahme von Themen oder gleich ganzen Stücken aus der Klassik und Romantik. Dabei entsteht am Computer aber automatisch eine neue Komposition, keine Interpretation. Das, was du da beschreibst, ist Komponieren bzw. Sequenzieren.

Du hältst dich in deiner Hybris selbst für einen Erfinder, aber du bist einfach in der Musik nicht weit genug herum gekommen. Daher ist es neu für dich, daß es Leute gibt, die sich seit Jahrzehnten mit Synthesizern und Sequencern beschäftigen und damit natürlich auch auf die beschriebene Weise Musik machen.

Warum? Weil nachdem aus den ersten Gitarrenbegleitgeräten mit Klangsynthese vollständige Sequencer entwickelt wurden (und später auf Computer übertragen wurden), es naheliegend war, sie entsprechend zu verwenden. Deshalb bist auch du darauf gekommen. Du weißt aber fast nichts darüber, "entdeckst" deshalb jeden Tag etwas Neues und präsentierst es deinem Forum, was letztlich nur ein Gähnen hervorruft.
 

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