Klavier spielen in Mietwohnungen?

S

Snitzy

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5. Okt. 2007
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Hallo,
.

ich wollte mal fragen ob jemand von Euch in einer Mietwohnung wohnt
und ob sich schonmal Nachbarn bei Euch wegen Eures Klavierspiels
beschwert haben.
Ich wohne in eine Mietwohnung, weder Alt- noch Neubau, irgendwas
dazwischen in einem Reihenhaus, mit 8 Parteien.
Das Zimmer in dem meine Klavier dann stehen soll, liegt mitten in meiner
4 Zimmer Wohnung, also "störe" ich nur die Leute über und unter mir.
Die Frage ist nun: Wie durchdringend ist so ein Klavier? Oder soll man
meistens mit Moderator spielen?
Für den Härtefall: wie sieht es juristisch aus? fiele Klavierspiel unter
"Zimmerlautstärke"?

Klar hängt es immer von der Hellhörigkeit der Wohnung ab und wie laut man
spielt. Aber trotzdem würde mich interessieren, wie stark ein Klavier wohl durch Wände zu
hören ist. Bei Euch z.B.

Mit der Bitte um Antworten dankend und grüßend verbleibend
Snitzy
 
Ohne Gewähr: Man hat das Recht auf vier Stunden pro Tag mit normaler Lautstärke, außerhalb der Ruhezeiten (ich glaube das ist von 8 - 20 Uhr, mit Pause von 13-15 Uhr). Vielleicht kann das jemand anderes bestätigen oder korrigieren - am besten jemand, der es genau weiß, denn in etwa stimmen die Angaben.

Es kann bestimmt nicht schaden, die Nachbarn zu informieren, daß man aktiver Klavierspieler ist und regelmäßig spielen wird. Manche Leute haben bestimmte Eigenheiten und dann kann man möglicherweise entsprechende Abmachungen treffen.

Ich würde aber niemals fragen "Darf ich Klavier spielen?" sondern eher "Wie darf ich beim Klavierspielen auf Sie Rücksicht nehmen?". Auf diese Weise konnte ich durchsetzen, mit einer Rockband (ohne Schlagzeug allerdings) in einem Wohnhaus zu üben und das sogar erst, nachdem uns ein Mitbewohner mit der Polizei gedroht hatte. Wenn du aber gleich mit dem Moderator anfängst, werden mißgünstige Hausbewohner glatt versuchen, dich klein zu halten.

Das soll keine Werbung für Egoismus sein, lediglich der Vorschlag, deinen eigenen Wunsch - nämlich möglichst oft und in normaler Lautstärke Klavier zu spielen - deutlich zu machen.

Achso: Klavier geht ganz gut durch die Wände. Glücklicherweise kompletter als zum Beispiel Stimmen, es klingt also tatsächlich nach Musik und nicht nur nach Geräusch :)
 
Ich wohne im 4.Stock in einem 8 Parteien Reihenhaus. Im Erdgeschoss wurde vor einer 3/4h noch fleißig geübt. Soviel zum "durchdringen".
Bei uns liegt das aber daran, dass die Chrissi da unten ihr Klavier an einem Lüftungsschacht stehen hat. Laut Hausordnung sind 4 Stunden/ Tag erlaubt, Mittagsruhe ist einzuhalten (spanische Siesta-Zeit!), und um 19h sollte Schicht im Schacht sein.
Probier doch einfach mit schönen Klängen aus, ob dein Spiel deinen Nachbarn gefällt (so bis ca. 22h)! ! Und sprech in der nächsten Zeit jeden mal an und frag, ob dein geklimper sehr stört. Dann weiss bald jeder, wo er im Falle eines Falles klingeln darf, wenn er mitspielen möchte:tuba: !!
 
Ach, ich werde einfach gar nichts sagen. Ist eh ein anonymes Haus, was seine Vor- und Nachteile hat.
Sollte sich jemand beschweren, lade ich ihn auf eine Tasse Kaffee ein
und verspreche ihm eine Eintrittskarte bei meinem Auftritt in der Carnegie-Hall
in 15 Jahren.
 
Hallo Snitzy,

ich habe vor kurzem im Fersehen grob einen Beitrag über Rechtsirrtümer mitbekommen (ich glaube akte02 auf sat.1). Dort wurde bestätigt, dass man mehrere Stunden (wieviel hab ich vergessen) spielen darf, ABER: hierin dürfen nur 30 Minuten "nervige" Übungen enthalten sein.
Hier wird anscheinend noch der Unterschied zwischen Spielen und Üben gemacht! Ich würde mich allerdings nicht davon abhalten lassen zu üben, sonst wird das mit dem Spielen ja nie was ;)

Ich habe in einem Mehrfamilienhaus die Erfahrung gemacht, dass ein Klavier seeeehr laut für alle Nachbarn ist (sogar im allerletzten Kellerloch war es zu hören).

Ich würde mich aber auch an die vorgeschriebenen Ruhezeiten halten, damit kein böses Blut aufkommen kann. Wenn Du beim Üben zeitlich flexibel bist würde ich noch abwägen, ob bestimmte Nachbarn besondere Bedüfnisse haben (z. B. Babys, Opas Nickerchen oder jemand, der Nachtschicht hat). Allerdings würde ich mich auch von den Nachbarn nicht zum Sklaven machen lassen (schließlich hast Du ja das Recht zum Spielen). Je mehr Nachbarn Du hast, desto weniger wirst Du eine Zeit finden, die allen passt...

LG, pianina
 
Richtig. Die Nachbarn müssen meinem Genie und der Kunst weichen !
 
Habt ihr in euren Hausordnungen wirklich die Erlaubnis 4 Stunden zu musizieren? - Bei uns steht drin, dass Musizieren nur von 9 h - 12 h und von 14:30 - 20 h erlaubt ist, und zwar maximal eine Stunde:( ! Da das Haus sehr hellhörig ist, versuche ich mich auf diese eine Stunde zu beschränken. Allerdings verzichte ich dann auch auf den Moderator, der kommt erst zum Zug, wenn ich mich nach einer Stunde nicht von den Tasten losreissen kann :D .
 
Thema Klavier und Mietwohnung im Mehrparteienhaus ist immer wieder ein großes Streitpunkt. Aber die Sachlage sieht wie folgt aus (es wurde das ein oder andere schon genannt):

Je nach BUNDESLAND! (und der Auffassung der dortigen Richter) ist dem Klavierspielenden pro Tag eine Spielzeit (in HH 2h) zugesprochen, die außerhalb der Ruhezeiten in der Hausordnung liegen muß. Meines Wissens nach ist eine Beschränkung oder gar das Verbot des Musizierens in der Hausordung unzulässig!

Wie die Sachlage bei Dir aussieht, würde ich immer beim hiesigen Mieterbund erfragen. Ich würde mich aber zeitig rechtlich informieren, damit man die Argumente vorbringen kann, sollte es zu einem nachbarschaftlichen Disput kommen, der auf vernünftiger Art und Weise nicht mehr zu klären ist (habe da meine Erfahrungen).

Gruß,
Sascha
 
An deiner Stelle (wir wohnen auch in einer Wohnung) würde ich die Nachbarn um Erlaubnis fragen, das ist der sicherste Weg. So haben wir es auch gemacht. Wenn das Klavierspiel dann stört, soll einfach Bescheid gesagt werden. Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert, obwohl ich meistens drei Stunden am Tag übe (in den vorgegebenen Zeiten).
 
Oh du Arme! Hast echt mein vollstes Mitleid! (Im Ernst!) Was soll man denn da noch machen??

Danke für dein Mitleid, Madita. Allerdings komme ich meist sowieso nicht viel mehr als eine Stunde pro Tag zum Klavierspielen. Und wenn ich dann doch mal etwas überziehe, hat sich bisher noch niemand beschwert :). Zum Glück haben wir ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn - und ich hatte auch alle vorgewarnt und gebeten, dass sie sich bei mir melden, wenn ihnen mein Geklimper mal zuviel wird.

Sonnige Grüsse
Tamerlana
 

Nachbarn

Hallo,
in einem viel früheren Beitrag haben wir schon sehr ausgiebig über Nachbarn und Klavierspielen geschrieben.
Auch beim Reihenhaus (nicht Mietshaus) kann es passieren, daß sog. Kunstbanausen den kleinsten Klavierton schon nicht mögen und dann z. B. rohes Ei an Haustür werfen oder selber laut Radio anmachen, den Lautsprecher an die Wand hängen, um dann beim Klavierspielen zu stören aber selber in den Garten gehen, wo natürlich dann auch ein Radio hingestellt wird, das dann stören soll.

Meistens hilft dann nur darüber hinweg zu hören und selber einfach weiterspielen (oder die zeit abpassen, wenn solche Nachbarn einkaufen gehen) . Am besten habe ich mit Chopins Nocturnes und Schubert-Sonaten Erfolg gehabt, die mag er am wenigsten und man kann sie auch teilweise schön laut spielen (und auch falsch!).

Üben läßt sich nicht immer auf einem Silent-Piano, aber etliches kann man natürlich damit an Ärger vermeiden. Das Recht zum Klavierspielen kann jedoch nicht genommen werden und man muß sich notfalls auch durchsetzen.

Für alle, die es interessiert:
Ich hatte schon Polizei gerufen, weil mein Nachbar am Pfingstsonntag morgens einen bestialischen Gestank im Garten verbreitete, der uns auf der Terrasse beim Frühstück stören sollte.
Sein Komentar war schon am Vortag zu hören, als ich ja auf dem Schimmelklavier spielte: Na dann man schöne Pfingsten!
Und als ich ihn wegen des Gestanks ansprach, kam die Antwort:
Sie haben ja auch Klavier gespielt!
Netter Nachbar, der nun aber langsam aufgegeben hat, weil er selbst seinen Krach dann ja anhören muß und schon sehr kränklich geworden ist.
Fragt mal Geli, die weiß davon.

Gruß Hartwig
 
Ich würde freundlichen Kontakt mit allen Bewohnern aufnehmen, ihnen davon berichten das ich Piano spiele und beabsichtige das auch im Rahmen der mir zustehenden Möglichkeiten zu tun aber dezitiert jeden nach den Gewohnheiten z. B. eines eventuellen Nachmittagsschläfchens oder das kleiner Kinder zu fragen um meine Spielzeit darauf abstimmen nehmen zu können. Auch würde ich die Leute bitten mir mitzuteilen wenn z. B. jemand schwer erkrankt und deshalb mehr Ruhe braucht um dann darauf Rücksicht zu nehmen.
 
Also ich wohn zum Glück nicht in einer Wohnung, da muss ich mir darüber keine Gedanken machen :guitar2::cool:
 
Hallo,

wir hatten früher im Musikunterrichtsraum immer so fette mit Pyramidenförmigen Höckern bestückte Schaumstoffmatten an den Wänden.

Gibt es so etwas nicht etwas stylischer auch für den normalen Hausgebrauch? Damit dürfte sich doch die Schallausbreitung soweit eindämmen lassen, daß man jederzeit spielen kann, oder bin ich damit auf dem Holzpfad?

Wäre doch eine Alternative.
 
Hallo,

wir hatten früher im Musikunterrichtsraum immer so fette mit Pyramidenförmigen Höckern bestückte Schaumstoffmatten an den Wänden.

Gibt es so etwas nicht etwas stylischer auch für den normalen Hausgebrauch? Damit dürfte sich doch die Schallausbreitung soweit eindämmen lassen, daß man jederzeit spielen kann, oder bin ich damit auf dem Holzpfad?

Wäre doch eine Alternative.

Es gibt spezielle Dämmplatten, die sehen völlig neutral aus und können zum Beispiel tapeziert werden. Irgendwo im Forum müßte dazu auch ein Link sein.

Am stilechtesten sind aber immer noch bunt bekleckerte Eierkartons, möglichst direkt auf Bunkerbeton geklebt :)
 
Man könnte aber auch den Resonanzboden bedämpfen. Dieser trägt doch die Schuld am lauten Klang. Ich glaube nicht, dass er einen Schaden davon trägt. Hat jemand damit Erfahrung?

Dazu würde ich dann das Klavier auf Untersetzer zum Entkoppeln stellen und gut is´. Ich glaube, ohne größeren Aufwand kann man nicht mehr machen.
 

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