Klavier spielen in Mietwohnungen?

Soso, den Resonanzboden "dämpfen". Und wie willst du dann hören, was du spielst?
 
Anhand der schwingenden Saiten.
 
... wie ist das wohl bei Eigentumswohnungen...??
 
Man könnte aber auch den Resonanzboden bedämpfen. Dieser trägt doch die Schuld am lauten Klang. Ich glaube nicht, dass er einen Schaden davon trägt. Hat jemand damit Erfahrung?
Unser Klavierbauer/-stimmer erzählte, daß er zuhause eine Bettdecke zwischen Klavierrückwand und Zimmerwand angebracht habe. Wie gespannt / wo befestigt weiß ich jetzt aber nicht... Sei eine billigere Lösung als spezielles Dämmmaterial und auch wirksam und im Klang akzeptabel.
 
@Angelica

Bei Eigentumswohnungen dürfte es auch eine Hausordnung geben, weil die einzelnen Parteien ja doch näher beieinander sind als bei freistehenden Einfamilienhäusern. Allerdings ist bei Eigentumswohnungs-Mehrfamilienhäusern der Schallschutz zwischen den einzelnen Wohnungen oft besser als bei "billiger" gebauten Miet-Mehrfamilienhäusern.
 
Ich bin zwar kein Physiker/Akustiker, aber ich habe mir seinerzeit aus gegebenem Anlaß von einem Bauphysiker folgendes erklären lassen:

Ein Instrument erzeugt außer den Schallwellen in der Luft auch Energie, die sich auf Festkörper überträgt: Wände, Beton- und Holzdecken, Heizungsrohre ... Es ist vor allem diese Übertagung durch Körperschall, die für unmusikalische Mitmenschen störend ist. Wer nun seinen Raum mit Eierkartons, Pyramidenschaumstoff, Kaschmirwolldecken verschönert, verändert zwar die Raumakustik, aber das eigentliche Problem der Körperschallübertragung wird dadurch kaum tangiert. Hier hilft nur: das Instrument akustisch "abkoppeln" durch geeignete Gummi-Dämpfer. Was man mit Wasser- und Heizungsrohren macht, die sich durch das ganze Haus ziehen, weiß ich auch nicht.

Vielleicht gibt's ja hier einen Physiker, der das alles besser und genauer erklären kann.

Also weiterhin viel Spaß beim Dekorieren Eurer Übungsräume.

Und was die rechtlichen Aspekte anbelangt: Bauchgefühle und "gesunder Menschenverstand" helfen in der Juristerei leider herzlich wenig. Dafür empfehle ich nochmals den Link einige Postings weiter unten
 
Was man mit Wasser- und Heizungsrohren macht, die sich durch das ganze Haus ziehen, weiß ich auch nicht.

Genau das gleiche: Gummimuffen, wo sie Schall übertragen können, also an Befestigungsschellen und wo sie in Wand, Decke oder Boden verschwinden. Das funktioniert auch hervorragend, um die Geräuschübertragung vom Heizkessel in die Wohnungen zu dämpfen.

Daß der Körperschall den Hauptstörfaktor ausmacht, finde ich interessant.
 
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klavierspiel in mietwohnung

Ich habe auf der Suche als Mieter, über dessen Wohnung seit Neuestem Klavier gespielt wird, bei google diese Forum gefunden.
Ich liebe Musik sehr, gehe sehr häufig in Konzerte und weiß natürlich, dass man üben muß. Ich wußte bis vor kurzem nicht, wie es sich unter so einer Wohnung anhört.
Die ganzen Argumente, Regeln, Tips und Vorschläge aber auch vor allem manche Einstellungen der jungen Künstler haben mich teilweise schon sehr erstaunt, aber auch ungemein frustriert. Ich glaube, dass Studenten (war ich selbst mal vor langer Zeit) sich irgendwie nicht vorstellen können, wie es ist morgens um sechs aufzustehn, einen anstrengenden Job zu haben, der einem in zunehmenden Alter sehr viel mehr fordert (Leute ihr werdet auch älter, könnt ihr euch nicht vorstellen? )ich komme nach 5 nachmittags völlig geschafft, körperlich, nervlich, heim und kann erst mal nix mehr machen. Wenn ich dann so da liege, und von obendrüber über die Oropax diese Geräuschkulisse höre, wenn ich über Fernseh, Radio, telefonieren, diese sehr laute Musik höre, ich habe nur noch den Wunsch auszuziehen. Lesen geht gar nicht. Ich hatte einen Hörsturtz, muß mein Radio, Fernseh,Telefon lauter stellen, damit ich es über die Musik vernünftig hören kann, ist fürchterlich für mich. Besuch und Unterhaltung während oben geübt wird? Nicht mehr wirklich angenehm. Oft hilft nur noch die Flucht, aber es ist Winter und muß ich aus meiner Wohnung flüchten, ich bezahle sie und wohne viele Jahre hier. Muß ich mein Leben jetzt so einschränken lassen? Wo findet man heute überhaupt noch Ruhe, überall Geräuschkulisse, egal wo. Wo , wenn nicht in der eigenen Wohnung kann man noch Ruhe finden? Ich überlege mir, wie ich das weiter durchhalte, wenn ich die Erholung nach der Arbeit nicht mehr habe, ich werde das gar nicht schaffen. Soll ich ausziehen? Die Kunst und das Verständnis für die Künstler in allen Ehren, aber lebt man dann in einer anderen Welt? Ist ein Nachvollziehen der Lebens-und Arbeitswelt von anderen Menschen da nicht mehr oder noch nicht möglich? Auch für den Freizeitklavierspieler, der von irgendeinem Job heimkommt und sich mit dem Spiel entspannen möchte, ist dem nicht nachvollvielbar, dass andere Menschen sich mit Ruhe enspannen? Es gibt so einen Satz : Musik öffnet Horizonte und Herzen, manchmal glaube ich, sie soll es vor allem bei der Umwelt, wo ist Horizont und Herz bei den Musikern, wenn sie durch das Spiel massiv beeinträchtigte andere Menschen als notorische Nörgler und Spassbremser hinstellen, als verständnislose Kunstbanausen und vieles mehr?
Musik kann auch krank machen, wenn man ihr ausgeliefert ist , Körperverletzung mit zarten Fingern? Liebe Leute, wo ihr so empfinsam, einfühlsam und mit allem euch der Musik hingebt, bitte ein bißchen Einfühlsamkeit auch außerhalb eurer Finger und eures Horizontes.
Leonardo, der Musik sehr liebt und den Musik glücklich macht, der aber auch Ruhe braucht um zu überleben
 
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Leonardo, ich kann Dich 100% uneingeschränkt verstehen! Du hast mein volles Mitgefühl!

Deswegen sollte man als Klavierspieler in eine Wohnung ziehen, wo man vor Einzug sichergestellt hat, daß es niemanden stören wird.

Hast Du schon mit dem Typ über Dir gesprochen?

LG,
Hasenbein
 
Hallo,

wir hatten früher im Musikunterrichtsraum immer so fette mit Pyramidenförmigen Höckern bestückte Schaumstoffmatten an den Wänden.

Gibt es so etwas nicht etwas stylischer auch für den normalen Hausgebrauch? Damit dürfte sich doch die Schallausbreitung soweit eindämmen lassen, daß man jederzeit spielen kann, oder bin ich damit auf dem Holzpfad?

Wäre doch eine Alternative.

Hallo,

ich habe Eierkartons hinten ans Klavier genagelt und das Klavier auf Plexiglas- Untersetzern stehen (Glasuntersetzer sollen noch besser sein). Das soll die Schallübertragung ein wenig mildern. Meine Nachbarn fühlen sich trotzdem belästigt, da sie im allgemeinen allergisch auf klassische Musik reagieren:rolleyes:
...was mich nicht am Üben und Spielen hindert:D

Lg madlon
 
Natürlich ist das gut, daß Klavierspieler auch ihre Rechte haben.

Aber ich für meinen Teil weiß es auch sehr zu schätzen, wenn ich nicht dauernd Krach um mich herum habe.

Daher weiß ich ganz genau, wie der arme Leonardo leidet!

Ich habe meine Wohnung daher extra so ausgesucht, daß ich a) vor der Anmietung ganz genau mit den Mitmietern gesprochen habe und ihnen die zu erwartende Lärmbelästigung ungeschönt mitgeteilt habe und b) das Haus nicht so hellhörig ist. (Außerdem habe ich noch leichte Dämmungsmaßnahmen vorgenommen.)

So sind alle zufrieden, und ich kriege höchstens mal gesagt: "Übrigens, Sie spielen wirklich schön!" (Und die 92jährige Oma gegenüber hört mich sowieso gar nicht. :D)

Ich finde es ehrlich gesagt sehr unklug oder manchmal sogar etwas dreist, in ein hellhöriges Haus einzuziehen, sich mit den Nachbarn nicht vernünftig wegen der Zeiten (oder überhaupt Üben) abzusprechen und sich dann auf eine "Rechtsposition" zurückzuziehen und einfach draufloszuklimpern, am besten noch abends bis 22 Uhr, "weil das ja so erlaubt ist".

Das ist ziemlich antisozial!

LG,
Hasenbein
 

Leonardo, ich finde es recht interessant was du schreibst.

Allerdings kann ich nicht herauslesen in welchem Umfang der über dir wohnende Klavierspieler spielt. Es hört sich so an, als würde er quasi den ganzen Tag/Abend spielen. Ist das so?

Ich persönlich finde ja auch, dass man in einem Mietshaus ein vernünftiges Mittelmaß finden muss. Wenn ich gucke wie lange ich teilweise an den Wochenenden übe, das könnte ich in einem Mehrparteienhaus nicht bringen, die würden mich zerhacken!
 
Natürlich ist das gut, daß Klavierspieler auch ihre Rechte haben.

Aber ich für meinen Teil weiß es auch sehr zu schätzen, wenn ich nicht dauernd Krach um mich herum habe.

Daher weiß ich ganz genau, wie der arme Leonardo leidet!

Ich habe meine Wohnung daher extra so ausgesucht, daß ich a) vor der Anmietung ganz genau mit den Mitmietern gesprochen habe und ihnen die zu erwartende Lärmbelästigung ungeschönt mitgeteilt habe und b) das Haus nicht so hellhörig ist. (Außerdem habe ich noch leichte Dämmungsmaßnahmen vorgenommen.)

So sind alle zufrieden, und ich kriege höchstens mal gesagt: "Übrigens, Sie spielen wirklich schön!" (Und die 92jährige Oma gegenüber hört mich sowieso gar nicht. :D)

Ich finde es ehrlich gesagt sehr unklug oder manchmal sogar etwas dreist, in ein hellhöriges Haus einzuziehen, sich mit den Nachbarn nicht vernünftig wegen der Zeiten (oder überhaupt Üben) abzusprechen und sich dann auf eine "Rechtsposition" zurückzuziehen und einfach draufloszuklimpern, am besten noch abends bis 22 Uhr, "weil das ja so erlaubt ist".

Das ist ziemlich antisozial!

LG,
Hasenbein

Das finde ich ganz hervorragend. Ich möchte auch einerseits selbst spielen, andererseits kann ich die anderen wie Leonardo absolut verstehen, wenn man halt seine Ruhe haben will, ist die beste Musik nur noch Lärm.
Hasenbein, ich wollte dich fragen, wie du vorgegangen bist, um ein "nicht sehr hellhöriges" Haus zu finden, wohnst du eventuell im Dachgeschoss und hast es nach unten gedämpft oder wie ist es bei dir, welches Haus ist es ungefähr neu/altbau etc. und welche Dämmungsmaßnahmen du vorgenommen hast. Ich wil es praktisch ungefähr so machen wie du, wenn ich umziehe, bis jetzt hatte ich die idee dem Vermieter gleich zu sagen, dass ich zu spielen beabsichtige aber den Mietern das noch vor dem Mietvertrag zu sagen - so weit habe ich nicht gedacht...

Gruß
 
Hallo Hasenbein, danke für dein Verständnis. Nein, habe noch nicht mit dem Typ gesprochen, es ist eine sehr nette junge Frau und noch bin ich am schauen wie es so läuft...ich wollte mich bei googel einfach mal kundig machen und als ich das Forum hier fand war ich schon schockiert über die intoleranten Außerungen der Klavierspieler, die von allen anderen Mitbewohnern Toleranz erwarten und das die sich einschränken. Ich werde, wenn es zu arg ist, natürlich versuchen eine win-win Regelung abzusprechen, es ist mir überhaupt nicht nach Streit oder Krieg, ich suche doch Ruhe :-) PS, du siehst ein bißchen aus wie Helge Schneider , find ich sympathisch, den find ich musikalisch wie auch auch sonst klasse....
 
und als ich das Forum hier fand war ich schon schockiert über die intoleranten Außerungen der Klavierspieler, die von allen anderen Mitbewohnern Toleranz erwarten und das die sich einschränken.

Hallo leonardo,

wenn man die Menschheit in zwei Gruppen teilt, Klavierspieler und Nichtklavierspieler, dann sind Toleranz wie Intoleranz sicherlich in beiden Gruppen gleichstark vertreten ;)

ärgerlich ist natürlich, wenn man an einen intoleranten Zeitgenossen gerät - egal aus welcher der beiden Gruppen ;)

Gruß, Rolf
 
Hallo Pirata,
die Dame über mir ist erst seit kurzem eingezogen und ich bin noch am abwarten und hören, wie sich das so einspielt. Ich renne nicht direkt nach oben und mosere los.
Ich habe hier mal meinen Frust über die ganzen Kommentare der Forumbenutzer kundgetan, mit meiner Übermieterin werde ich ganz nett und in Ruhe erstmal reden und schauen ob wir Zeiten finden , normalerweise bin ich berufstätig, vielleicht kann sie zwischen acht und fünf üben, zumindest überwiegend, mal sehen.
 
Leonardo, Du klingst so vernünftig - die Klavierspielerin schilderst Du als nette Frau. Da wird es doch möglich sein, ganz lieb und nett miteinander umzugehen? Ich wünsch es Dir von Herzen!

Toi, toi, toi.
 
Ich habe hier mal meinen Frust über die ganzen Kommentare der Forumbenutzer kundgetan,

...dass in einem Klavierforum das Pendel eher für als gegen das Klavier ausschlägt, dürfte doch keine besondere Überraschung sein. Zudem befassen sich mehrere Fäden mit diesem Thema - Du darfst sicher sein, dass hier nicht überall undifferenziert und einseitig losgewettert wird.

audiatur et altera pars ist ein alter, aber vernünftiger Grundsatz - daher finde ich Deinen Beitrag und Deine Zweifel sogar sehr hilfreich - - - wie es ganz anders aussieht, kann man in einem insgesamt recht traurig stimmenden Faden nachlesen, wo eine junge klavierspielende Frau von intoleranten Nachbarn drangsaliert wird.

Das Problem "Mehrfamilienhaus und Klavier" wird immer zu Kompromissen beider Seiten führen müssen, damit kein Streit unnötig eskaliert. Um dergleichen einzudämmen, gibt es einige juristische Urteile.

Gruß, Rolf
 
hallo fishermann, genauso, ich werde das sicher versuchen und gehe auch normalerweise davon aus , dass meine Seite da auch verstanden wird. Ich liebe klassische Musik sehr und sie spielt gut, ich denke, sie weiß wie laut das Klavier ist, sie ist keine Anfängerin. Ich versuche ja auch noch mich damit zu arrangieren, mal sehen , vielleicht muß ich dann , wenn ich es nciht mehr hören kann meine Opern gaaaaanz laut aufdrehn :-) vielleicht auch mal die Rolling stones früh morgens, dann kann man ganz gut in der anderen Wohnung nachempfinden , wie sich das so anhört ....nein ernsthaft, ich möchte eine gute Hausgemeinschaft , wer braucht schon Streit .....
 
Leonardo, vielleicht sollte Sie dann ÜBEN, wenn Du ausser Haus bist und wenn Du da bist, muss Sie Dir ein Konzertchen geben? :D

PS. Die Stones sind zu zahm!
 

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