Klavier für 6 Jahre alten buben

  • Ersteller des Themas kub0815
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Um es anders auszudrücken:

Wenn er später mal das Roland FP-30 zu 100% beherrschen sollte und sagt, dass er massiv an die Grenzen des FP-30 stößt und ein neues Klavier braucht, dann könnte er sicher auch auf einem großen Flügel ein Konzert geben, ohne dass im Publikum jemand merkt, dass er vom Digitalpiano kommt... :super:
Diese Behauptung ist mindestens so unsinnig (sorry, das ist ja wieder eines Admins nicht würdig ... sagen wir "falsch") wie die Behauptung, ein 6-jähriger müsse unbedingt auf einem Flügel anfangen.
 
Warum ist die Behauptung den falsch Peter. Bei dem Sohn meines bekannten ist es ja so er übt auf seinem P35 spielt aber schon die tollsten sachen bei Konzerten der Musikschule.
 
Ich ziehe mich mal raus, habe alles gesagt, was ich zu sagen habe ;-)
 
@Riesenpraline

Disclaimer: Wie höchstwertige Digis reagieren (also die Geschosse, die preislich mit guten Neuinstrumenten der traditionellen Machart mithalten), weiß ich nicht. Man munkelt ja Erstaunliches. Wir reden aber von Unter- und Mittelklasse.

Das Grundproblem ist weniger, dass das Digi-an-sich in der Darstellung von musikalischen Nuancen begrenzt ist (kann ich nicht beurteilen), sondern Folgendes:

Anschlagskultur, die auf einem Digitalpiano nur rudimentär gelernt werden kann.

... und das kannst Du jetzt glauben oder es bleiben lassen. Das Digi ist nicht in der Lage, Unzulänglichkeiten im Anschlag mit der natürlichen Originalgrausamkeit eines akustischen Instruments darzustellen. Es lässt einen gewissermaßen besser dastehen als man ist. ;-)

Insofern beruht diese Aussage:

aber wenn man aus diversen Gründen nun einmal 20 Jahre auf einem (hochwertigen) Digi üben muss, sehe ich keine Gründe, warum man da nicht ein hervorragender Klavierspieler werden kann.

auf spürbarer Unkenntnis. Ein Gerät, das Sampleklänge abspielt, kann überhaupt nicht die erschreckende Hässlichkeit wiedergeben, mit der ein richtiges Instrument gegen schlampigen Anschlag anmeckert. Dafür müsste es auch aufjaulende Töne gesampelt haben, die im z. B. im Zusammenhang mit den Dämpfern auftreten können. :-D Hat es aber nicht.


Das muss @kub0815 aber (noch) nicht interessieren. ;-)
 
Das Digi ist nicht in der Lage, Unzulänglichkeiten im Anschlag mit der natürlichen Originalgrausamkeit eines akustischen Instruments darzustellen. Es lässt einen gewissermaßen besser dastehen als man ist.
Schon lustig, wie Meinungen da divergieren können.
Die bekannte Pianistin Elzbieta Stabrawa ist da etwas anderer Ansicht:
"Auch der Anschlag ist nicht ganz wie bei einem akustischen Klavier. Aber gute Digitalpianos haben eine Hammermechanik, damit kann man schon ganz gut arbeiten. Man muss auf dem Digitalpiano sogar besonders präzise spielen – kleine Unsauberkeiten verzeiht es noch weniger als ein echtes Klavier. Das kann beim Üben ein Vorteil sein. Umso besser klingt dann der Vortrag auf dem akustischen Instrument"

Quelle: https://www.test.de/E-Pianos-DigitalpianosTest-4280890-4280896/

Wenn man manche hier verfolgt, könnte man meinen, man wechselt vom Digitalpiano auf eine Trompete und nicht auf einen akustischen Flügel.

Es ist nicht so, dass man nach 20 Jahren aus einer Gefängniszelle mit Digi erstmals auf einen Flügel/Klavier wechselt.

Auch ich hab schon öfters auf einem Yamaha C6 Flügel gespielt.
Und aus meiner Froschperspektive kann ich sagen, dass der Unterschied wahrlich nicht soooo groß ist.
(Pianisten werden an dieser Stelle sicher das Gegenteil behaupten).

Vermutlich ist es so, dass die Akustikverfechter die Unterschiede zwischen akustischen und digitalen Geräten möglichst groß erscheinen lassen wollen, die Verfechter der Digis eher möglichst klein.
 
Das Digi ist nicht in der Lage, Unzulänglichkeiten im Anschlag mit der natürlichen Originalgrausamkeit eines akustischen Instruments darzustellen.
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Ein Gerät, das Sampleklänge abspielt, kann überhaupt nicht die erschreckende Hässlichkeit wiedergeben, mit der ein richtiges Instrument gegen schlampigen Anschlag anmeckert.
Ich kann Dich ja mal zu einem kleinen Privatkonzert einladen.
Dann wirst Du schon sehen, und vor allem hören, dass dies gar nicht so schwer ist und mit etwas gutem Willen durchaus machbar ist
:lol::lol:
 
Ich lerne ja erst seit einem halben Jahr, hab ein Digitalpiano zuhause, das ich wirklich ganz gut finde - aber wenn ich beim KL am akustischen Klavier oder am Flügel sitze, dann fällt selbst mir Anfänger auf, dass man dort deutlich mehr Möglichkeiten hat, über den Anschlag den Klang zu formen. Wenn ich nach der Stunde wieder zuhause am Digi sitze, dann ist das schon etwas enttäuschend, dass es damit einfach nicht möglich ist, das auch so hin zu bekommen.
Nach ner Weile hab ich mich dann daran gewöhnt - um dann in der nächsten Klavierstunde wieder bemerken zu müssen, dass ich zuhause manches einfach gar nicht üben kann, weil mein Instrument das einfach nicht hergibt.
Ich bin noch im Prozess, mich damit irgendwie zu arrangieren - aber ich gucke auch immer mal verstohlen durch die wenigen Räume, ob da nicht doch irgendwo Platz wäre für was Echtes.
 

Na ja, die Fragestellung ging von einem 6 Jahre alten Jungen aus, der nach 3 Tagen die Lust verlieren könnte, um sein Geschenk ab dem vierten Tag nicht mehr anzuschauen. Später könnte er sein einstiges Geschenk dann gegen ein anderes Spielzeug oder Instrument eintauschen, womit sich ebenfalls die Frage nach dem Wiederverkaufswert erledigt hätte.

Dass so ein Digital-Piano nicht mit einem Flügel mithalten kann, bestreitet niemand. Nur einige Späteinsteiger werden vielleicht keine Konzerte an einem Flügel sitzend mehr geben. Für diese könnte es wichtiger sein, erst einmal so gut wie möglich ihr Instrument spielen zu lernen und dieses Instrument wird im Hobbybereich oftmals nur ein Digital-Piano sein.
 
manche machen aber auch ein Theater um "Anschlagskultur". Snobs - fällt mir da nur zu ein. Es geht um einen Sexjährigen, der alle Mühe haben wird, bei Hänschen klein die Linke von der Rechten zu unterscheiden. Die Koordinationsproblematik steht anfangs dermaßen im Vordergrund, daß all das Geschwafel um "Anschlagskultur" völlig an den Haaren herbeigezogen erscheint. Es geht wohl eher darum, sich vom gemeinen Volk abzugrenzen, das sich doch nun ernsthaft erdreistet, auch Klavier spielen zu wollen. Wo kommen wir denn da hin? Am Ende spielen die auch noch Tennis und Golf und reiten und segeln. Und was bleibt den wahren Kulturbürgern dann noch? Richtig: es bleibt nur die Ming-Vase. Und wehe, die fällt runter...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Günstige Angebote gibt es immer wieder: https://klavierladen.de/produkt/yamaha-p-115w
(Dort wird man auch ehrlich beraten)

Ansonsten ist der Tipp mit dem Roland FP 30 sicher nicht verkehrt (da es vielfach empfohlen wird, kann man es auch gut wiederverkaufen, oder man kauft gleich gebraucht).

Hier die beiden E-Pianos im Direktvergleich:


View: https://www.youtube.com/watch?v=sDjokwNhu4c


Der Kern des Ganzen ist die Kraft, Neugier und Lust des Jungen. Der/die Klavierlehrer(in) und die ausgewählte Übungsliteratur sind m.E. viel wichtiger als die Kiste, auf der er klimpert.

LH/RH-Koordination, Rhythmus, Fingertechnik, Ausdauer ...
Das sind wichtige Punkte, nicht die Anschlagstechnik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist auch noch ein ganz interessanter Vergleich, bei dem verschiedene Stücke auf Yamaha P-125, Roland FP-30 und Kawai ES-110 gespielt werden:


View: https://www.youtube.com/watch?v=ujim0BfT_As


Ich finde alle drei E-Pianos klanglich akzeptabel. Das will etwas heißen, denn ich bin voll auf Yamaha Sound eingeschworen. Man kann den Sound auch noch in irgendwelchen Menüs verändern.
 
manche machen aber auch ein Theater um "Anschlagskultur". Snobs - fällt mir da nur zu ein. Es geht um einen Sexjährigen, der alle Mühe haben wird, bei Hänschen klein die Linke von der Rechten zu unterscheiden. Die Koordinationsproblematik steht anfangs dermaßen im Vordergrund, daß all das Geschwafel um "Anschlagskultur" völlig an den Haaren herbeigezogen erscheint. Es geht wohl eher darum, sich vom gemeinen Volk abzugrenzen, das sich doch nun ernsthaft erdreistet, auch Klavier spielen zu wollen. Wo kommen wir denn da hin? Am Ende spielen die auch noch Tennis und Golf und reiten und segeln. Und was bleibt den wahren Kulturbürgern dann noch? Richtig: es bleibt nur die Ming-Vase. Und wehe, die fällt runter...
Da wäre dann nur noch zu eruieren, ob der geneigte und versnobte Flügelianer die Nase mehr über DPs oder über akustische Klaviere rümpfen sollte.
Den (besseren) DPs wird nachgesagt, dass sie das Tastengefühl eines Flügels besser nachempfinden, als Klaviere.
Andererseits sind sie elektronisches Teufelszeug, während akustische Klaviere, nun..., akustisch sind.
Oder wäre es angemessen, beide mit gleichmäßig verteilter Verachtung zu belegen?
:teufel::lol:

Mal im Ernst: könnte die schlechtere Anschlagskultur eines DPs auch ein Resultat der geringen Layeranzahl der Samples sei?
Soweit ich informiert bin, liegt die Anzahl der Layer bei DPs rgendwo zwischen 1 bis 8.
D.h., dass bspw. bei 4 Layern pro Taste 4 verschiedene Samples aufgenommen wurden.
Je nachdem, wie schnell man nun die Taste anschlägt, wird eines der 4 Samples abgespielt. Theoretisch hat man bei Midi 127 Lautstärkestufen. Die 4 Layer werden also über die 127 Stufen verteilt.
Also wird bei Lautstärkestufe 1 bis ca. 30 das erste Layer abgespielt, bei Stufe 31 bis 60 Layer 2, usw.
Für relativ weite Anschlagshärtebereiche stehen also sehr wenige Layer zur Verfügung. Natürlich wird die Lautstärke trotzdem zusätzlich angepasst und diverse Filter etc. sorgen dafür, dass es trotzdem gut klingt.
Die Frage wäre, inwieweit diese Beschränktheit Einfluss auf die Anschlagskultur hat.
Hätte ein DP mit im Idealfall 127 Sample-Layern eine bessere Anschlagskultur?
 
Der/die Klavierlehrer(in) und die ausgewählte Übungsliteratur sind m.E. viel wichtiger als die Kiste, auf der er klimpert.

Da bin ich mir nicht so sicher. Das Instrument ist doch ein mindestens so wichtiger Faktor wie die Literatur. Worauf ich spiele trägt maßgeblich zur Freude und Motivation bei, um jetzt mal noch einen weiteren Faktor zu nennen. Ich musste während meines Studiums zeitweise auf ein Digi ausweichen das mir eine Freundin geliehen hatte. Da waren Welten zwischen dem und meinem akustischen Klavier und das Spielen hat definitiv weniger Spaß gemacht.
 
@Muck: Mit 6 Jahren "studiert" man i.d.R. noch nicht, und wenn der Junge ein echtes Wunderkind ist, dann braucht er einen hochwertigen Flügel und kein E- oder Upright-Piano. :party:

Wir reden hier über den Einstieg im zarten Kindesalter, in dem man anfängt zu lesen.
 
@ehenkes Ich bin mir da nicht sicher. Glaubst du, dass ein Kind den Unterschied nicht hört /spürt? Wie gesagt, ich bin mir da nicht sicher. Ich selbst fand auch im Kindesalter akustische Instrumente viel interessanter und lebendiger. An Stelle des TEs würde ich zu einem gebrauchten akustischen Klavier tendieren.
 
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