Keiner will Erwachsene Unterrichten, und nu?

Also ist man froh überhaupt einen K.L gefunden zu haben der eine 10er Karte zum Abarbeiten anbietet damit man wenigstens nicht ganz auf dem Schlauch steht, und ab und an Kontrolle und Hilfe, wenigstens zu den wichtigsten Fragen hat.
Gerade als Erwachsener braucht man keinen wöchentlichen "Unterricht" (schreckliches Wort), sondern z.B. alle zwei Wochen, um Blockaden und Hürden zu beseitigen und neue Impulse zu erhalten. Da sind diese Zehner-Arrangements ideal, auch hinsichtlich Terminplanung/-änderung. Eine feine Sache.
 
Gerade als Erwachsener braucht man keinen wöchentlichen "Unterricht" (schreckliches Wort), sondern z.B. alle zwei Wochen, um Blockaden und Hürden zu beseitigen und neue Impulse zu erhalten. Da sind diese Zehner-Arrangements ideal, auch hinsichtlich Terminplanung/-änderung. Eine feine Sache.

Für die Lehrer eventuell auch nicht schlecht. Weil die "Kartenschüler" ja Lücken füllen können, die durch Absagen entstehen.
 
Ich habe tatsächlich keine Antworten bekommen. Aber das ist jetzt auch in Ordnung, weil ich leider nicht weiss, wie es mit mir weiter geht. Leben ist halt immer wieder spannend.
 
Gerade als Erwachsener braucht man keinen wöchentlichen "Unterricht" (schreckliches Wort), sondern z.B. alle zwei Wochen, um Blockaden und Hürden zu beseitigen und neue Impulse zu erhalten.
Also das kann man so allgemein formuliert nicht stehen lassen. Auch Erwachsenen tut wöchentlicher Unterricht (warum schreckliches Wort!?) gut. Vielen passt es nicht in den Terminplan und sie wählen deswegen einen zwei Wochen Turnus. Aber besser ist das nicht.
 
Es hat aber auch Vorteile. Ich habe bei meinem Lehrer-Wechsel auf einen Zwei-Wochen-Rhythmus umstellen müssen, da es beim Lehrer terminlich nicht anders ging. Dafür dann aber immer eine "Doppelstunde", also 90 Minuten. Der Vorteil dieser Doppelstunde ist für mich, dass wir einfach intensiver in die "Arbeit" eintauchen können. Ein gewisser Teil des Unterrichts geht ja doch immer für Ankommen, "Warmwerden" etc. drauf.

Andererseits würde ich mir durchaus auch manchmal häufigeres Feedback wünschen. Besonders wenn ich an die kommenden Herbstferien denke aufgrund derer mein nächster Unterricht erst in vier Wochen ist.

Momentan erscheint mir persönlich wöchentlich 90 Minuten ideal.
 
Entscheidend ist, dass man objektiv vorwärts kommt in Richtung der selbst gesetzten Ziele. Wie dies geschieht, ist letztendlich eine Frage der Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Das erscheint mir alles recht subjektiv, auch die Einstufung als Einsteiger, Fortgeschrittener, ... . Bei Fremdsprachen gibt es da ganz klare Stufen und Eingangstests. Existiert dies open-source (also keine verstaubten Lehrpläne, die keiner kennt/nutzt) auch für Klavierspiel?
 
Wohnt man auf dem Dorf, sieht es ganz schlimm aus, da nimmt man was da ist !
Dazu kommt....!!! Kein Geld....keine Bildung !! Oder als Kassenpatient gesprochen: " kein Geld ...Standardleistung ! " Aber in der Bildung gibt es noch nicht einmal die !! Da heißt es: " kein Geld keine Musik " !!! Also ist man froh überhaupt einen K.L gefunden zu haben der eine 10er Karte zum Abarbeiten anbietet damit man wenigstens nicht ganz auf dem Schlauch steht, und ab und an Kontrolle und Hilfe, wenigstens zu den wichtigsten Fragen hat.
Und betrachte ich unsere hiesigen privaten Musikschulen, so gibt es unzählige Angebote und Fördermöglichkeiten, aber..nur für Kinder und Jugendliche !

Kann ich nicht bestätigen. Ich wohne auf dem Dorf und fahre etwa 10 km zu meinem Unterricht, den ich durchaus als gut bezeichnen würde.
Erwachsene werden an unserer kommunalen Musikschule selbstverständlich auch angenommen; sie können auch - im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten - Instrumente ausleihen. (also wenn die Instrumente nicht von Kindern benötigt werden). Ich hatte ein ganzes Jahr lang eine Flöte zur Ausleihe und hätte sogar - vor einigen Jahren - eine Harfe bekommen, wenn ich angefangen hätte.
Erwachsene müssen bei uns mehr zahlen als Kinder und Jugendliche, die monatlich vom Bundesland (BaWü) einen Extrazuschuss bekommen. Das finde ich in Ordnung.
Aber bei privaten Musikschulen mag es durchaus anders sein.

Ich hätte, wenn ich es anders wollte, allerdings sofort auch eine Möglichkeit für privaten Klavierunterricht, da müsste ich dann sogar nur 3 km aus meinem Dorf heraus fahren.

Übrigens: Erwachsene unterrichten? Meine KL sagt: "Klar, unbedingt, die wollen ja."
 
Das finde ich ehrlich gesagt korrekt. "Fördern" (im Sinne von "Kohle zuschießen") sollte - wenn überhaupt - tatsächlich Kindern und Jugendlichen vorbehalten sein.

genau.. was wollen die alten denn auch noch.... noch mal Musik lernen.. und kein Geld... n Unding...
sollen Blätter sammeln...und ins Heim gehen..
Zuschüsse für musikalische Bildung für die alten... rausgeschmissenes Geld...können die eh nix mehr mit anfangen...!! sollen auf den Kamm blasen....
Genau... " keine Arme ???? keine Kekse " !!!! Pech....!

Im Jahr 2016 betrugen die Militärausgaben Deutschlands rund 40,99 Milliarden US-Dollar.
Besser es werden noch mehr Waffen und Panzer gekauft....ist das Geld auch besser angelegt...
 
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@amicusrarus

Du kannst das so überzogen darstellen wie Du willst - im Zweifelsfall bin ich tatsächlich dieser Auffassung.

Kinder und Jugendliche fördern - ja logo, selbstverständlich!

Erwachsene sollen zusehen, wie sie ihren Traum realisieren. Wer will, wird Wege finden, ohne dass die Allgemeinheit dafür blechen muss.


P.S. Auf dem Kamm zu blasen haben wir übrigens im Kindergarten gelernt. Macht Spaß, is´ für umme und fördert die Musikalität.
 
Erwachsene können direkt entscheiden wofür sie ihr Geld ausgeben. Kinder sind darauf angewiesen, dass ihre Eltern das Geld locker machen.
 

@amicusrarus

Du kannst das so überzogen darstellen wie Du willst - im Zweifelsfall bin ich tatsächlich dieser Auffassung.

Kinder und Jugendliche fördern - ja logo, selbstverständlich!

Erwachsene sollen zusehen, wie sie ihren Traum realisieren. Wer will, wird Wege finden, ohne dass die Allgemeinheit dafür blechen muss.


P.S. Auf dem Kamm zu blasen haben wir übrigens im Kindergarten gelernt. Macht Spaß, is´ für umme und fördert die Musikalität.

Ich denke, ich habe noch untertrieben..., Gesundheit und Bildung sollte jedem zugänglich sein... egal ob Mann, Frau, jugendlich oder alt....arm oder reich....!!
Politiker die sich selber die Taschen vollstopfen...unendliche Milliarden in das Loch Griechenland stopfen...weitere Milliarden für Rüstung ausgeben... aber an Bildung und Gesundheit immer mehr Abstriche machen....armes Deutschland.... wir streben immer mehr Amerikanische Verhältnisse an..
der Großteil unserer Kinder und Jugendliche...wird.. wenn es so weite geht..im Alter noch nicht einmal ( wie in Amerika ) das Geld für Medikamente oder gesundheitlich Versorgung haben...
von Bildung ganz zu schweigen....

Bund, Länder und Gemeinden haben im vergangenen Jahr rund 30 Milliarden Euro verschwendet. Das hat der Bund der Steuerzahler errechnet, der die schlimmsten Fälle in einem Schwarzbuch zusammengetragen hat.
Die Allgemeinheit blecht für so viel politischen Schwachsinn.....nur 70 % davon.. und die Gesundheit und Bildung wäre für alle gesichert....und die Lehrer müßten in maroden Schulen nicht mehr an kaputten Tafeln schreiben....also. guck über den Tellerrand.....wenn wir schon davon reden wo die Allgemeinheit für blechen muß.....
 
@amicusrarus: Darüber, wofür wie viel Steuergelder ausgegeben werden lässt sich sicher sehr breit und engagiert streiten. Das ändert aber meines Erachtens nichts an der ganz konkreten Frage, ob Musik-Unterricht für Erwachsene vom Steuerzahler subventioniert werden sollte. Und da bin ich ganz bei @Barratt: Nein. Sollte er nicht. Klavierunterricht für Erwachsene hat meines Erachtens nichts mehr mit sinnvoller, notwendiger und damit unterstützenswerter Bildung zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Hobby und somit um ein selbst zu finanzierendes Privatvergnügen.

Auch wenn tatsächlich durch weniger "Verschwendung" Geld übrig sein sollte, sollte das immer noch nicht für Erwachsenen-Musik-Unterricht ausgegeben werden. Dann sollten die Steuern entsprechend gesenkt werden.

Übrigens: 21 Mrd. Euro (also die von Dir genannten 70% von 30 "verschwendeten" Mrd.) wären bei weitem nicht genug, um "Gesundheit und Bildung für alle" zu finanzieren.

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland beliefen sich im Jahr 2015 auf 344,2 Milliarden
Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFa.../Gesundheitsausgaben/Gesundheitsausgaben.html
Da erscheinen 21 Mrd. irgendwie nicht mehr soooo wahnsinnig viel.

Das soll es von meiner Seite auch zu diesem Thema an dieser Stelle gewesen sein. Ich möchte nicht weiter zur überbordenden Politisierung der Klavierthemen in diesem Forum beitragen. Dafür haben wir eigene Unterforen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür ein fettes Like:

Das soll es von meiner Seite auch zu diesem Thema an dieser Stelle gewesen sein. Ich möchte nicht weiter zur überbordenden Politisierung der Klavierthemen in diesem Forum beitragen. Dafür haben wir eigene Unterforen.

Sehr gut, ich bin es ehrlich leid, dass jeder sobald er irgendwo Schwierigkeiten hat oder sieht es der Politik zuschiebt. Ja es gibt Missstände und ja, wir müssen diese bekämpfen, wenn sie uns stören (im Kleinen wie im Großen). Das machen wir vermutlich nicht mit jammern, meckern und Schuldzuweisungen, auch wenn das immer leichter fällt als Eigeninitiative ;-).
 
Ich denke, ich habe noch untertrieben..., Gesundheit und Bildung sollte jedem zugänglich sein... egal ob Mann, Frau, jugendlich oder alt....arm oder reich....!!
Politiker die sich selber die Taschen vollstopfen...unendliche Milliarden in das Loch Griechenland stopfen...weitere Milliarden für Rüstung ausgeben... aber an Bildung und Gesundheit immer mehr Abstriche machen....armes Deutschland.... wir streben immer mehr Amerikanische Verhältnisse an..
der Großteil unserer Kinder und Jugendliche...wird.. wenn es so weite geht..im Alter noch nicht einmal ( wie in Amerika ) das Geld für Medikamente oder gesundheitlich Versorgung haben...
von Bildung ganz zu schweigen....

Bund, Länder und Gemeinden haben im vergangenen Jahr rund 30 Milliarden Euro verschwendet. Das hat der Bund der Steuerzahler errechnet, der die schlimmsten Fälle in einem Schwarzbuch zusammengetragen hat.
Die Allgemeinheit blecht für so viel politischen Schwachsinn.....nur 70 % davon.. und die Gesundheit und Bildung wäre für alle gesichert....und die Lehrer müßten in maroden Schulen nicht mehr an kaputten Tafeln schreiben....also. guck über den Tellerrand.....wenn wir schon davon reden wo die Allgemeinheit für blechen muß.....


Lieber amicusrarus,

dass viele Milliarden an Steuergeldern verschwendet werden - da stimme ich dir gerne zu. Es sei aber zunächst darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht besteht. Das heißt in diesem Fall, nur weil in bestimmten Bereichen Geld aus dem Fenster rausgeworfen wird, darf man nicht fordern, dass dies im Bereich Bildung auch passieren soll.

Damit habe ich mich noch gar nicht festgelegt, dass ich kostenlose Bildung für alle ablehnen würde und auch würde ich jetzt (noch) nicht behaupten, dass kostenlose Bildung für alle Unrecht wäre, ich wollte nur zunächst auf das o. g. Prinzip hinweisen und es könnte ja sein, dass man bei reiflicher Überlegung zum Ergebnis kommt, dass eventuell uneingeschränkte, kostenlose Bildung für alle unter Berücksichtigung der Konsequenzen am Ende nicht sinnvoll ist.

Denn bevor ich mir eine Meinung darüber mache, ob die Allgemeinheit kostenlose Bildung für alle finanzieren soll, möchte ich dich weiter fragen warum du dieses Prinzip forderst und warum also Erwachsene von ihnen begehrte Bildungsangebote nicht selbst bezahlen sollen.

Wie gesagt ich habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet und der Gedanke ist für mich verlockend, wenn ich jeden Unterricht kostenlos in Anspruch nehmen könnte. Mir scheint es jedoch bei spontaner Überlegung einleuchtend, dass die Allgemeinheit außerhalb von Bildung für Kinder, Erststudium und Berufsausbildung oder ähnlichem nicht für Bildung aufkommt, dass z. B. gutverdienende FreiberuflerINNEN, ManagerINNEN etc. ihreN GolflehrerIN selbst bezahlen müssen und auch DurchschnittsverdienerINNEN für Klavierunterricht und andere Hobbies selbst aufkommen und dies nicht zur einer zusätzlichen Steuerbelastung der Allgemeinheit führt. Denn die Steuerlast sollte meiner Meinung nach auf ein Minimum reduziert sein. Das heißt für mich bei diesem spontanen Gedanken nicht, dass es nicht auch Ausnahmen geben könnte und dürfte, etwas Zuschüsse für Musikschulen oder die Steuerbegünstigung von Institutionen, die Bildung fördern oder Unterstützung von armen Menschen, die sich Bildung auch bei oberster Priorität nicht leisten können.

Und wenn man unterstellt, dass fast jeder Erwerbstätige irgendwo Bildungsangebote wahrnimmt und auf der anderen Seite Steuern zahlt, gleicht sich dass auch irgendwo wieder etwas aus. Anstatt das jeder in einen großen Topf der Allgemeinheit einzahlt und aus diesem Topf Bildung für alle finanziert wird, könnte im Grundsatz auch jeder selbst die von ihm gegehrte Bildung bezahlen.

Eine weitere Schwierigkeit sehe ich in der Frage wo Bildung anfängt und wo sie aufhört. Soll der Staat mir nur Unterricht finanzieren bzw. gleich direkt durch beim Staat beschäftigte LehrerINNEN anbieten oder z. B. auch die Kosten für Musikfachliteratur erstatten? Das würde auch schnell zu Missbrauch führen: ich kaufe mir zunächst auf Kosten der Allgemeinheit alle Noten, die ich irgendwann mal spielen möchte, könnte neben Klassik auch in Jazz reinschnuppern und diverse Werke wie Harmonielehrebücher, Gehörbildungssoftware etc. anschaffen und nutze vielleicht am Ende nur wenig davon. Was ist mit den Kosten, wenn ich mir zur optimalen Instrumentalausbildung einen Flügel miete - soll das auch die Allgemeinheit bezahlen, weil es für meine Bildung förderlicher wäre als das Üben auf meinem Digi? Wo sind also die Grenzen oder soll es keine geben?

Und wenn die Allgemeinheit ausnahmslos Bildung für alle finanzieren würde, würde ich mich spontan fragen, ob es an Leistungskontrollen gebunden sein soll. Also ob man nicht nur zum Zeitvertreib zum Klavierlehrer geht, sondern auch fleißig übt und für das Bildungsangebot tatsächlich geeignet ist, ähnlich wie der Studierende auch Prüfungen ablegen muss, um weiter studieren zu können.

Wie denkst du oder auch andere über diese kritischen Fragen?

Viele Grüße
Bassplayer
 
Bei Kindern sind Stipendien für Musikunterricht auch an Leistungskontrollen gebunden. Was ich mir als sinnvoll vorstellen könnte ist, dass Musiklehrer eine Unterstützung bekommen, als Kulturförderung, damit könnte man dann eventuell einen Auftrag verbinden zum regionalen Kulturleben aktiv beizutragen.
 
Und betrachte ich unsere hiesigen privaten Musikschulen, so gibt es unzählige Angebote und Fördermöglichkeiten, aber..nur für Kinder und Jugendliche !
Prinzipiell richtig, aber so ist es auch sinnvoll. Kinder und Jugendliche sind wirtschaftlich nicht unabhängig und haben gar nicht die Möglichkeit, die kostendeckende Finanzierung für derartige Angebote selbst übernehmen zu können. Personen im Erwachsenenalter hingegen sollten nach Abschluss von Schule und Berufsausbildung im Regelfall in der Lage sein, für den wirtschaftlichen Bedarf von sich und ihren Angehörigen aufkommen zu können. Ein Musikinstrument erlernen zu wollen ist eine gute Entscheidung, aber sie gehört für erwachsene Personen in den Bereich von Freizeitgestaltung und Hobby.

Es gibt einen übergroßen Kreis von Menschen, die mit dem Musizieren teilweise oder ganz ihren Lebensunterhalt verdienen wollen - übergroß deshalb, weil die Nachfrage deutlich geringer ist als es viele wahrhaben wollen. Deshalb gibt es an Ausbildungsstätten für Musikberufe auch Altersgrenzen, nach deren Überschreiten die ohnehin schon meist geringen Karrierechancen meist gegen Null tendieren. Den Weg ins zwangsläufige Scheitern und in die Perspektivlosigkeit muss man nicht auch noch öffentlich fördern.

Eine Parallele sehe ich zu vielerorts bei vorhandenen Kapazitäten möglichen Studiermöglichkeiten für Senioren: Diese sind auf berufsqualifizierende Abschlüsse ja nicht zwingend angewiesen und wissen das auch. Großes persönliches Interesse an den Lerninhalten stellen einen Wert dar, keine Frage. Aber die Wertigkeit von Ausbildungszielen für die Personen, die selbige erreichen wollen, ist ebenso relevant. Es wäre also nicht in Ordnung, wenn Kandidaten mit professionellen Aussichten der Berufsweg verbaut würde, weil andere ohne diese Perspektiven mit Geldern der Allgemeinheit gefördert werden und der wirklich der Förderung bedürfende Personenkreis leer ausgeht.

Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass der Eröffner dieses Fadens das von mir beschriebene Selektionsprinzip an sich in Frage stellt. Sein Problem ist vielmehr, dass er offensichtlich noch keinen Kontakt zu den Spezialisten für das Unterrichten für Erwachsene gefunden hat, die es in der Branche sehr wohl gibt. Im eigenen Kollegenkreis habe ich eine ganze Reihe von engagierten und kompetenten Dienstleistern, die Privatunterricht ausdrücklich nicht nur für Kinder und Jugendliche anbieten. Diese Spezialisten kennen auch die Problematik dieser Altersgruppen, Familie, Berufstätigkeit und eben das Musizieren unter einen Hut bringen zu müssen. Schüler im Erwachsenenalter sind idealerweise besser geübt in der Praxis, sich gut organisieren zu müssen - und sie bringen eine beachtliche Lebenserfahrung aus anderen Bereichen mit. Wer sich da für Unterricht entscheidet, tut dies in der Regel aus freien Stücken und mit überdurchschnittlicher Motivation.

Meine Letzte Mail lautete so:

Sehr geehrte Frau ***,

ich bin auf der Suche nach Klavierunterricht für mich.
Meine Eckdaten
- Vorkenntnisse: wenig (zwei Jahre Unterricht)
- Interesse: Klassik (Bach - Satie)
- Terminwunsch 45 oder 60 min, Wochentags (ausser Mi) 16-21 Uhr
Wenn ich für Sie als Schüler in Frage kommen, machen Sie mir bitte einen Terminvorschlag.
In einen solchen Text gehört unbedingt eine Angabe der Altersgruppe, der man angehört - und auch ein paar Details zur eigenen Berufstätigkeit plus vielleicht noch der Information, ob andere Familienangehörige ebenfalls musizieren. Daraus erfährt die Lehrkraft eine Menge darüber, wie sich der Interessent vermutlich künstlerischen Inhalten annähern wird und wie er mit den angewandten Lerntechniken voraussichtlich zurechtkommen dürfte. Wenn kreative Ambitionen (Improvisation, selbst Stücke schreiben) oder das gemeinsame Musizieren mit anderen von Interesse sein könnten, darf diese Angabe ebenfalls in ein solches Anschreiben aufgenommen werden, das sich trotzdem gut überschaubar und kurz halten lässt. Frohes Schaffen!

LG von Rheinkultur
 
Lieber amicusrarus,


Wie denkst du oder auch andere über diese kritischen Fragen?

Viele Grüße
Bassplayer

muss mich entschuldigen.. meine Forderung nach kostenloser Bildung war wohl doch zu pauschal formuliert. Wo soll man anfangen und wie soll man trennen...ein Unding..ist mir klar !!! Und zusätzlich wäre dem Missbrauch Tor und Tür geöffnet. Ich fand es nur schade und etwas ungerecht, das es Menschen, die vielleicht durch Krankheit oder sonstigen Umständen am Existenzminimum nagen, verwehrt ist aus finanziellen Gründen am kulturellen Leben teil zu haben oder sich musikalisch fortbilden zu wollen.
Aber eine Diskussion darüber würde hier auch zu weit führen....
danke, denke damit wollen wir es auch belassen....
 
@amicusrarus: Darüber, wofür wie viel Steuergelder ausgegeben werden lässt sich sicher sehr breit und engagiert streiten. Das ändert aber meines Erachtens nichts an der ganz konkreten Frage, ob Musik-Unterricht für Erwachsene vom Steuerzahler subventioniert werden sollte.
Die Frage ist vielmehr, ob Erwachsene gezwungen werden sollten, den Musikunterricht von fremden Kindern besser betuchter Eltern (denen mit Flügel zu Hause) zu finanzieren. Denn bei genau solchen Verhältnissen endet man mit den hier geforderten Einschränkungen.

Sobald man anfängt Musiklehrer (teilweise) aus Steuergeldern zu bezahlen, muß deren Angebot auch diskriminierungsfrei allen Steuerzahlern offenstehen (natürlich gegen Kostenbeteiligung).
 

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