Interpretations-Workshop #7 (defintiv)

Welches Stück möchtest du spielen?

  • Chopin - Military Polonaise, Op. 40/1

    Stimmen: 5 14,3%
  • Rachmaninoff - Prelude cis-Moll, Op. 3/2

    Stimmen: 12 34,3%
  • Chopin - Nocturne c-Moll, Op. 48/

    Stimmen: 7 20,0%
  • Brahms - Romanze F-Dur, Op. 118/5

    Stimmen: 4 11,4%
  • Scriabin - Prelude d-Moll, Op. 11/24

    Stimmen: 4 11,4%
  • Schubert - 2. Satz der B-Dur Sonate, D960

    Stimmen: 10 28,6%
  • Grieg - Hochzeit auf Troldhaugen

    Stimmen: 3 8,6%
  • Mozart - 2. Satz der a-Moll Sonate, KV. 310

    Stimmen: 10 28,6%
  • Rachmaninoff - Moment Musicaux Nr. 5

    Stimmen: 4 11,4%
  • Messiaen - Prelude "Plaint Calme"

    Stimmen: 4 11,4%

  • Umfrageteilnehmer
    35
Ich bin wieder einigermaßen fit ........


Gut, dass es deinem Finger wieder besser geht :)!

Ich bin ja schon richtig gespannt auf deine fertige Interpretation, nach deiner Beschreibung wie du was machst, muss die ja super werden.

Ich denke ich werde meine Endversion so in ca. ein bis zwei Wochen fertig haben, da die Stellen mit den Triolen noch nicht so flüssig gehen, wie ich mir das vorstelle.
 
So, von mir gibts jetzt eine neue Fassung in etwas ruhigerem Tempo, mit ganztaktigem Pedal :D und kräftigerem Bass

(Videos am 4.11. wieder entfernt)
 
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haydnspaß, auch wenn du meinen persönlichen Geschmack mit der Interpretation nicht wirklich getroffen hast, klingt das ganze für mich in sich sehr schlüssig und rund. Und genau das ist ja auch das Wesentliche.

Ich persönlich interpretiere das ganze mittlerweile (besonders in den beiden Randteilen) ziemlich anders, aber schön zu sehen, dass es bei einem solchen Stück eben nicht den einen Königsweg gibt, und wie breit die Spanne an verschiedenen möglichen guten Interpretationen ist.

In meinem (bisher einzigen) Beitrag hier im Thread interpretiere ich das ganze ja selbst noch recht ähnlich, mit Ganztaktpedal. Mittlerweile gestalte ich das ganze selbst etwas transparenter, und gehe ein Stück weit in die Richtung von koelnklaviers Interpretation. Aber ganz so weit treibe ich die Transparenz bei weitem noch nicht. Eine aktuelle Aufnahme werde ich wohl am nächsten Wochenende mal wieder machen.

Was mir sehr gut gefällt an deiner Interpretation ist die differenzierte und klangvolle Interpretation des Mittelteils. Was mir am wenigsten gefällt ist das Verschwimmen der Akkorde im Anfangsteil, eben bedingt durch das Ganztaktpedal.
Das Tempo finde ich für diese Interpretation sehr schön gewählt, auch wenn ich selbst zu noch langsamerem Tempo tendiere.

Trotzdem lass dich durch mich auf keinen Fall von deiner Interpretationsweise abbringen, denn die hat sehr wohl ihre Berechtigung.
 
Trotzdem lass dich durch mich auf keinen Fall von deiner Interpretationsweise abbringen, denn die hat sehr wohl ihre Berechtigung.

Na, da wärst du ja der erste, der das jemals geschafft hätte :D

Ich finde meine aktuelle Version auch sehr extrem (aufgrund des Pedals), aber irgendwie denke ich, daß es so wohl gemeint sein muß. Du glaubst garnicht, wie sehr sich die verschwimmenden Akkorde für mich beißen. Die Überwindung, den Fuß auf dem Pedal zu lassen, war riesig. Kannst dir ja nochmal meine alte Aufnahme anhören, wo ich das Pedal immer schön artig bei jedem Harmoniewechsel gewechselt habe. Also, die saubere Aufnahme von mir gibts ja schon. Die Stimmung dieses Satzes kommt da aber nicht richtig rüber. Ingrids Aufnahme hat mich dann zu dem großzügigeren Pedalgebrauch inspiriert. Soll aber keine Ausrede sein! Ich übernehme die volle Verantwortung für meinen Frevel ;)
 
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Womit du die vermutlich größte Crux am Stück erwähnt hast. Egal wie man es interpretiert, irgendetwas stellt einen bei jeder Art der Interpretation nicht zufrieden.
Entweder es verschwimmt irgendwie nervig, oder aber es klingt nicht voll genug, weil die Basstöne nicht über den ganzen Takt liegen, sondern nur einen Schlag, oder die Staccati werden zu rigoros überspielt, oder aber die Staccati sind vorhanden und dafür die Melodie nicht mehr rund, oder, oder, oder...
Genau aus dieser Crux heraus finde ich dieses Stück auch so abartig schwer, obwohl ich es schon nach einem halben Tag üben irgendwie runterspielen konnte. Da ist ja der erste Satz der Mondscheinsonate fast harmlos dagegen...
 
Womit du die vermutlich größte Crux am Stück erwähnt hast. Egal wie man es interpretiert, irgendetwas stellt einen bei jeder Art der Interpretation nicht zufrieden.
Entweder es verschwimmt irgendwie nervig, oder aber es klingt nicht voll genug, weil die Basstöne nicht über den ganzen Takt liegen, sondern nur einen Schlag,

Ich nehme an, daß man auf einem Instrument aus Schuberts Zeit das Pedal sicher poblemlos ganztaktig nehmen konnte (im 1. und letzten Teil). Auf einem heutigen Flügel klingen die Töne sehr lang und kräftig nach, daher das Problem.

Ich hab aber vorhin eine Möglichkeit entdeckt, das Problem auszutricksen. Deshalb hab ich meine Videos gleich wieder gelöscht und werde heute oder morgen neue reinstellen. :D
 
Ich hab aber vorhin eine Möglichkeit entdeckt, das Problem auszutricksen.

Da bin ich jetzt sehr gespannt. Also, bei meinem Klavier kriegt man das recht gut per Halbpedal hin, denn das Pedal hat da sehr viel Spiel. In der Hinsicht ist das ein Vorteil, aber bei schnellen Stücken mit viel Pedalwechsel ein Nachteil. Da muss ich dann meinen Fuß sehr schnell sehr viel bewegen, was natürlich Krach macht.

Naja, vielleicht sollte man mal ein Klavier mit zwei rechten Pedalen bauen, wenn das möglich ist: eines mit vielen Nuancen und eines für schnelle Stücke...
 
Da bin ich jetzt sehr gespannt. Also, bei meinem Klavier kriegt man das recht gut per Halbpedal hin

Halbpedal klappt in diesem Fall bei mir nicht zufriedenstellend.

Ich hatte mir überlegt (und ausprobiert) im Takt 9 und entsprechenden Takten die tiefe Baßnote mit dem Finger zu halten, dann direkt beim 2.Akkord einen Pedalwechel (Baßnote immer noch gedrückt) und dann die beiden gisse mit dem 1. Finger zu spielen. Ist aber sehr heikel. Vielleicht mache ich den Pedalwechsel doch auf dem 2.Viertel.
 
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Halbpedal klappt in diesem Fall bei mir nicht zufriedenstellend.

Nee, bei mir auch nicht. Habe zwar das Stück bisher kaum geübt (obwohl ich auch für Schubert gestimmt habe, Schande...), aber ich nehme auch immer Ganzpedal. Halbpedal benutze ich beim bereits erwähnten ersten Satz der Mondscheinsonate, wenn ich das spiele (was auch nicht sehr oft ist). Da klingt dann auch die extreme Ohne-Dämpfer-Version ganz gut.

Hmm, du spielst also diese gebrochenen Oktaven mit 1-1? Das ist natürlich nicht wirklich riskant. Also, ich finde es auch schön, wenn der Baß nicht ganz durchklingt, ist für mein Ohr nicht nötig. Aber, wie gesagt, habe ich es noch nicht viel gespielt.
 

Am riskantesten ist es meiner Meinung nach, zu viel über ein Stück nachzudenken. Natürlich kann man es nicht dem Zufall überlassen, wie man etwas spielt aber ich spiele meistens erstmal drauflos und prüfe dann, was ich ändern muß, damit es halbwegs "werktreu" (was immer das bedeuten mag) wird. Wenn ich dialektisch betrachtet recht weit vom Originaltext entfernt bin, es mir aber so gut gefällt, dann scheue ich mich auch nicht, mich bei Profis rückzuversichern, ob die es vielleicht ähnlich spielen.

Ich benutze in der vieldiskutierten Stelle ein Zwischenpedal, damit die Akkorde nicht verschwimmen. Die erste Bassnote kontrolliere ich nicht direkt, sie bleibt mal stehen und mal überleben nur die Obertöne (was man am Digitalpiano nicht so deutlich hört).

By the way, weiß jemand, wie genau Schubert seine eigenen Vortragsanweisungen genommen hat, wenn er selbst spielte?

Der letzte Teil ist insofern schwer, als ich mich erstmal entscheiden muß, wie ich ihn spielen will, bevor ich mit dem ernsthaften Üben anfangen kann. Mit echtem Stakkato tendiere ich dazu, ganz andere dynamische Bögen zu spielen als notiert sind, daher glaube ich, daß das falsch ist. Hier muß ich wirklich nachdenken, den intuitiv komme ich nicht auf den Punkt.

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß die Triolen im Mittelteil immer noch nicht sicher sind (jeweils ein halber Takt in jedem Abschnitt, aber immer ausgerechnet der wichtigste). Sonst wäre längst eine neue Aufnahme hier. Aber ich nehme dieser Tage dauernd auf und lade etwas hoch, wenn meine Interpretation dabei erkennbar ist.
 
By the way, weiß jemand, wie genau Schubert seine eigenen Vortragsanweisungen genommen hat, wenn er selbst spielte?
Als Schubert seine letzten Sonaten komponierte, hatte er gar kein Instrument mehr zur Verfügung. Ob er seine Klavierkompositionen (z.B. Wandererfantasie) wirklich selbst spielen konnte, möchte ich bezweifeln. Vom "Erlkönig" gibt es (von Schuberts Hand) eine Klavierfassung, in der die rasenden triolischen Akkordrepetitionen als Achtel notiert sind. (Da sind dann die Repetitionen ein bißchen langsamer, dafür aber wird es rhythmisch intrikater.)
 
blubb
ich hab das hier unter "neue Beiträge" mal gefunden...
daher hab ich grad nur leicht ne Ahnung worums hier geht und wie alles ablaufen soll xD
kann mir das bitte einmal einer erklären bzw mich iwo hinverweisen wo ich es erklärt bekomme?^^:D ... danke ;)
lg
 
So, hier jetzt meine vorerst letzte Fassung. Besser krieg ich's zur Zeit nicht hin.

(Links entfernt)
 
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So, hier jetzt meine vorerst letzte Fassung. Besser krieg ich's zur Zeit nicht hin.

Andante Teil 1

Andante Teil 2

Takt 30 - 41 hat bei dir sehr viel Kraft, das gefällt mir gut.

Interessant, wie du in Takt 46 Fis, E und Dis hervorhebst. Nur irgendwie zieht das intensiv nach Cis, was aber dann nicht kommt - und eigentlich ist ja auch im Folgetakt das A mit der Melodie wieder dran. Aber wenn du die Hervorhebungen beibehalten und das lösen könntest, wäre das ein echter Haydnspaß, bzw. es würde mir ausgezeichnet gefallen.

In Takt 52 spielst du am Ende der ersten Sextole h und Dis gemeinsam, bei mir ist das H eine 32tel (Urtext, G.Henle). Steht das bei dir anders oder ist das eine interpretatorische Freiheit?

Ab Takt 59 wird's spannend, lyrisch. Vielleicht könntest du dich im Moll-Teil (der dir eigentlich gut gelungen ist) etwas mehr gehen lassen und dann in Takt 74 leichter enden?

Hmmm, wieder die 32/16 Frage, das muß bei dir anders stehen, aber da ist auch noch Takt 78, das G vor dem A rechts bzw. G vor Fis links.

Letzter Teil (den ich selbst noch nicht richtig durchgearbeitet habe, daher sehr oberflächlich): Dein Übergang zu C-Dur in Takt 103 gefällt mir sehr. Und zum Schluß hast du ein wirklich schönes Happy End hingelegt :)

Ich muß wirklich sagen, daß du Worte wie "heikel" und "schwer" benutzt hast, erstaunt mich jetzt aber ziemlich. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, daß du in dem Stück musikalisch gut zuhause bist, vielleicht bis auf das Ende des Teils von Takt 59 - 74. Und bis auf aawpiano2007 und hamiltonrrw waren ja auch alle Hörer auf Youtube sprachlos :D
 
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Wo sind eigentlich die anderen? Ich habe Haydnspaß gegenüber ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich mir so viel Zeit lasse, aber das liegt auch daran, daß sich hier sonst keiner meldet - wir sind wohl alle noch ein wenig am kämpfen ;)

Ich fange jetzt an, den dritten Teil einzuüben und es gibt leider noch ein paar Takte in den anderen Teilen, die nicht so wollen, wie ich will. Wenn ich eins von beiden so weit habe, kommt eine Aufnahme, selbst wenn ich dann nur mein Digitalpiano zur Verfügung haben sollte. Das Stück kostet mich beim "richtigen" Spielen enorm viel emotionale Kraft, deswegen bin ich mit Aufnahmen sehr sparsam.
 
Interessant, wie du in Takt 46 Fis, E und Dis hervorhebst. Nur irgendwie zieht das intensiv nach Cis, was aber dann nicht kommt -

Diese Stelle ist mir leider völlig mißlungen. Natürlich sollte eigentlich h cis d (die Altstimme) hervorgehoben werden, wegen der Gegenbewegung zum Baß.


In Takt 52 spielst du am Ende der ersten Sextole h und Dis gemeinsam, bei mir ist das H eine 32tel (Urtext, G.Henle). Steht das bei dir anders oder ist das eine interpretatorische Freiheit?

Es gibt in Schuberts Werken viele Fälle, wo er in der einen Stimme punktierte Achtel + Sechzehntel notiert, während er in der anderen Stimme triolisch (Viertel + Achtel) notiert, und zwar so, daß das Sechzehntel genau über der Triolen-Achtel oder sogar davor steht (siehe Anhang, Manuskript-Ausschnitt aus dem 4.Satz) . Leider habe ich das Manuskript unseres Andante nicht, aber ich würde fast wetten, daß im Manuskript h und d direkt übereinanderstehen. Wenn jemand das Manuskript hat - bitte nachsehen!

Ab Takt 59 wird's spannend, lyrisch. Vielleicht könntest du dich im Moll-Teil (der dir eigentlich gut gelungen ist) etwas mehr gehen lassen und dann in Takt 74 leichter enden?

In bezug auf Takt 74 stimme ich dir zu. Bei Takt 59 und dem Mollteil verstehe ich nicht recht, worauf du hinauswillst.

Letzter Teil (den ich selbst noch nicht richtig durchgearbeitet habe, daher sehr oberflächlich): Dein Übergang zu C-Dur in Takt 103 gefällt mir sehr. Und zum Schluß hast du ein wirklich schönes Happy End hingelegt :)

Es war ja nicht wirklich als Happy End gedacht. Vielleicht sollte ich doch mehr ritard. spielen... :rolleyes:

Ich muß wirklich sagen, daß du Worte wie "heikel" und "schwer" benutzt hast, erstaunt mich jetzt aber ziemlich. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, daß du in dem Stück musikalisch gut zuhause bist, vielleicht bis auf das Ende des Teils von Takt 59 - 74.

Nun, ich finde das Stück immer noch höllisch schwer bis zur Unspielbarkeit. Aufnahmen kann man ja hundertmal wiederholen. So ein Stück in einem Konzert zu spielen wäre für mich der Horror.

Und bis auf aawpiano2007 und hamiltonrrw waren ja auch alle Hörer auf Youtube sprachlos :D

:D

Hmm, ja, Sprachlosigkeit kann viele Ursachen haben...
 

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