Goldberg Variationen

Auch wenn es in der Tat ein Frevel ist, wenn ich nun etwas aus diesem wunderbaren Variationenwerk heraus auswähle, so wäre es in meinem Falle wohl auch die Aria (auch mein Favorit ist Murray Perahia).

Ich habe die Aria direkt vor Antritt meiner Aufnahmeprüfungsvorspiele gehört und sie hat mich jedes Mal ganz, ganz tief im Innersten berührt und es geschafft, mich jenseits von aller Aufregung um die Prüfungen das Gefühl spüren zu lassen, warum ich so unbedingt Musik machen möchte. Mit dieser starken gefühlten Verbindung zur Musik ordnet man eine Prüfung ganz anders ein. Dann spürt man wieder, dass es nicht einfach nur irgendeine Prüfungs- und insofern eine Drucksituation ist, sondern dass jedes Spiel - auch die Aufnahmeprüfung - ein einmaliges Empfinden, Erleben und Weitergeben von Musik ist. Daher ist die Aria ein ganz besonderes Stück für mich und ich bin bin Bach unendlich dankbar dafür, dass er dieses wunderbare Stück geschrieben hat!
 
Ich war gestern auf einem Konzert, da wurden die Goldbergvariationen gespielt.
Am Schönsten finde ich die Aria.

Liebe Grüße
 
Ach, die Goldberg Variationen. :rolleyes:
Es gibt für mich nur eine Aufnahme: die frühe Version von Gould. Mit der späten kann ich gar nichts anfangen.
Aber bei der ersten Einspielung habe ich immer das Gefühl: genau so und nicht anders. Diese Brillanz und Tiefsinnigkeit! Einfach ein Wunder.
LG,
Nachtmusikerin
P.S.: Auswählen kann ich leider nichts, sonst würde ich morgen noch hier sitzen und überlegen
 
Welche Variation gefällt euch am besten?
Wir haben neulich darüber diskutiert und jetzt interessiert uns, was ihr dazu meint...
lg

der Canon in der Quinte -in der Mitte des Werkes stehend- ist als erstes moll Stück nach so viel G Dur für mich auch deswegen so schön,weil er zwischen der virtuosen 14.und der gravitätischen Ouverture mit ihrer angehängten Fuge einen umso stärkeren Kontrast bietet.Das riesige emotionale Spannungsfeld des ganzen Zyklus kommt in diesen drei Variationen unglaublich konzentriert zum Ausdruck.

Überflüssig zu sagen,dass beinahe jede Variation als prima inter pares gehen kann,sogar die kleine Gigue mit ihrem lieblichen Charme,bis hin zu den virtuosen Bravour-Stücken,den großen Canons(neben dem canon in der Quinte ist die erstaunliche Harmonie des Canons in der Septime,als stark dissonantem Intervall, immer wieder faszinierend für mich),sogar das spaßige "Kraut und Rüben" Quodlibet nach der pompösen 29.ist ein kleines Wunderwerk der Polyphonie.

Die Wiederholung der Aria nach all den Abgründen, die man als Hörer miterlebt hat,als Spieler erkämpfen musste,ist natürlich eine einsame Sternstunde in der Klavierliteratur.
 

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