Fragen über Fragen (ich bin doch kein Prophet)

  • Ersteller des Themas Klaviereinsteiger
  • Erstellungsdatum

Ich teile die Ansicht, dass einige der Kommentare hier in Richtung TE nicht zwingend als freundlich und wohlwollend interpretiert werden müssen, aaaaaber:

Der Umgangst auf dieser Plattform läss mEn zu wünschen übrig. Es ist völlig gleich, um welche Menschengruppe es geht und liegt bestimmt nicht an Autisten (zumal es umgekehrt sicher auch für Andersdenkende schwer und anstrengend ist, die angepassten Mitbürger zu verstehen).
Anfängern wird das Klavier Spielen ausgeredet, Autodidakten verspottet, Profimusiker, die sich hier selten beteiligen, aber ihre Einspielungen hochladen, fertig gemacht und Frauen sexualisiert.

Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, warum das hier so ist
Meiner Meinung nach ist das hier eben nicht so, zumindest nicht ausgeprägter als in anderen Foren, die mir bekannt sind. Was hier allerdings anders ist: Es wird immer wieder thematisiert, wie schlecht doch die Umgangsformen hier wären. Diese immer wiederkehrende, sehr intensive Diskussion über den Diskussionsstil kenne ich aus anderen Foren nicht. Das meine ich jetzt gar nicht wertend, und wenn ich es werten müsste, dann würde ich sagen, dass es eher für dieses Forum spricht, als dagegen.

Was hier teilweise zu Sperrungen von Usern und Schließungen von Threads führt, würde in anderen Foren gerade mal zu einem müden Achselzucken der Moderation führen.
 
I

Was hier teilweise zu Sperrungen von Usern und Schließungen von Threads führt, würde in anderen Foren gerade mal zu einem müden Achselzucken der Moderation führen.

Was meine Sperrungen, Verwarnungen und schließungen von Themen anbelangt,stimme ich Dir uneingeschränkt zu:

§1. Henry hat immer Recht
§2. Sollte Henry ausnahmsweise mal nicht Recht haben, tritt automatisch §1. in Kraft. :lol::lol::lol:

Die Foren sind da sehr sehr unterschiedlich, es gibt Foren da wirst bereits gesperrt wenn Du etwas mißliebiges nach ansicht der Nutzer schreibst, es gibt auch Foren wo Du bitterbös beleidigen kannst und sogar gegen die Gesetze verstoßen kannst, und es passiert nichts. Wo willst Du die goldene Mitte ansetzen? Das sich Peter und Trobadix für einen möglichen Irrtum entschuldigt haben, findest Du hingegen auf den wenigsten Foren - über die Entscheidung der Mod/Admins wird da einfach nicht diskutiert...peng, aus!

LG
Henry
 
Ich teile die Ansicht, dass einige der Kommentare hier in Richtung TE nicht zwingend als freundlich und wohlwollend interpretiert werden müssen
Das beruht auf der Tatsache, dass ein künstlerisches Fortkommen auf jedem denkbaren Leistungsniveau stets nur im Dialog mit fachkundigen Personen funktionieren kann, wenn man verbindliche Aussagen und klare Worte nicht scheut. Wenn das Blut schon beim Lesen satirisch angehauchter Formulierungen in der virtuellen Welt so hochkocht, dass man in zinnoberroten Großbuchstaben SCHREIEN muss, wie sehr wird man dann in der realen Welt mit dem Rücken zur Wand stehen? Wird ein Fadenthema mit "Fragen über Fragen" eingeleitet, sind vermutlich Antworten über Antworten gewünscht - aber anscheinend nur in einer bestimmten Gestalt, die obendrein nicht klar zum Ausdruck kommt. Wie soll das funktionieren? Das ist wie der Eintritt in einen Sportverein bei kategorischer Weigerung, ins Schwitzen gebracht zu werden. Gibt es Sportarten, bei denen man gänzlich ohne jede körperliche Belastung auskommt? Ich kenne keine - selbst Denksport kann einem Schweißperlen auf die Stirn treiben... .

Was hier allerdings anders ist: Es wird immer wieder thematisiert, wie schlecht doch die Umgangsformen hier wären. Diese immer wiederkehrende, sehr intensive Diskussion über den Diskussionsstil kenne ich aus anderen Foren nicht.
In anderen Foren würde vermutlich eine solche Diskussion sofort unterbunden werden - in letzter Konsequenz landet man nämlich dann bei einer Erörterung der Frage, ob und unter welchen Bedingungen die Moderatoren moderieren dürfen. Letztlich hat die Verschiedenheit aller Menschen zur Folge, dass das, was für den einen ein allgemein gehaltenes belangloses Späßchen ist, anderen Naturen wie ein brutaler tätlicher Angriff auf Leib und Leben vorkommt. Wenn die Extreme so weit auseinander liegen, ist kaum die Einigung auf einen gemeinsamen Nenner zu erwarten - oder man müsste derart behutsam auf Zehenspitzen daherschleichen, dass man sich vor lauter Unverbindlichkeit fast gar nicht mehr rühren dürfte. Dann wären hier ganz schnell alle Seiten und Fäden gähnend leer.

Die Foren sind da sehr sehr unterschiedlich, es gibt Foren da wirst bereits gesperrt wenn Du etwas missliebiges nach Ansicht der Nutzer schreibst, es gibt auch Foren wo Du bitterbös beleidigen kannst und sogar gegen die Gesetze verstoßen kannst, und es passiert nichts.
So ist es. Man nehme sich mal die Seiten der großen Tageszeitungen vor, da erwartet einen in Übereinstimmung mit dem Bildungsgrad der Leserschaft die ganze Bandbreite. Im einen Fall wird jede unbequeme Meinung auch dann beiseite geschoben, wenn der Umgangston absolut anständig und korrekt gehalten ist - im anderen Fall liest man seitenweise mit aggressiven und persönlich beleidigenden Vokabeln bis hin zu knallharten Fäkalausdrücken gespickte Entgleisungen, die schon strafrechtlich relevant wären, wenn da mal jemand dazwischen ginge. Offensichtlich vertraut man in diesem Falle darauf, dass sich die Angreifer durch einen primitiven und vor Fehlern nur so strotzenden Schreibstil lächerlich machen. Dann nimmt es ohnehin im realen Leben keiner mehr ernst.

Wo willst Du die goldene Mitte ansetzen? Das sich Peter und Troubadix für einen möglichen Irrtum entschuldigt haben, findest Du hingegen auf den wenigsten Foren - über die Entscheidung der Mod/Admins wird da einfach nicht diskutiert...peng, aus!
Ich finde, dass wir hier der goldenen Mitte schon wesentlich näher kommen als andernorts und unsere Moderatoren des öfteren menschliches Format bewiesen haben und ihre eigene Auffassung nicht als Mittelpunkt der Welt betrachten, vor der man gefälligst sein Haupt ehrfürchtig zu beugen hat.

Den Thread zu löschen halte ich für wenig sinnvoll, aber vielleicht lassen sich die Mods ja auf eine Schließung an
Das fände ich persönlich schade, da wir uns ja durchaus Gedanken in der Sache gemacht haben. Wenn allerdings Kommunikation mit dem Fadenersteller allzu problematisch vonstatten geht, wird es äußerst schwierig, ihm in der Sache weiterzuhelfen. Am ehesten können wohl Komponisten auf einen Dialog mit kritischen Einlassungen verzichten - ich will das eben so haben, wie es auf dem Papier steht, und damit basta. Und wenn ich nicht verstanden werde, ist das ein Problem der anderen. Peng, aus. Kann man so machen, aber es hat keiner so wirklich was davon. Man selber eigentlich auch nicht.

LG von Rheinkultur
 
I wurde.

Der Umgangst auf dieser Plattform läss mEn zu wünschen übrig.
Anfängern wird das Klavier Spielen ausgeredet, Autodidakten verspottet, Profimusiker, die sich hier selten beteiligen, aber ihre Einspielungen hochladen, fertig gemacht und Frauen sexualisiert.
m
Komisch, wir müssen wohl in zwei ganz verschiedenen Foren lesen.
Ich lese hier von vielen Anfängern die viele und gute Ratschläge gerade auch von Autodidakten erhalten, die echte Ahnung von der Materie haben.

Was allerdings stimmt und ich denke mit meinem GdB von 50% darf ich das sagen:
Auch behinderte können Arschlöcher sein :)

Was dich, Klavieranfänger betrifft, vielleicht wartest du mit Fragen erstmal ab, bis du etwas Klavier spielen kannst und/oder sprichst (so du das denn kannst) mit deinem Lehrer.
Du kannst ihn auch per E-Mail schreiben und deine Probleme so erklären.
Vergiss nur nicht, vieles ergibt sich von selbst. All deine Fragen, die dir jetzt vielleicht die Nerven oder den Verstand rauben, haben sich nach den nächsten 2 Stunden vielleicht in Luft aufgelöst.

Mein Lehrer stoppt meine Übungen bei jedem falschen Ton oder jedem falschen Rythmus.
Das ganze nervt weil ich mir denke "ich kann das. Das ist mir jetzt einmal passiert. Lass mich doch für die Sicherheit einmal ganz durch spielen!".
Aber es ist ganz gut weil wenn ich einen Fehler spiele, dann zeigt das, das ich es eben nicht kann und dass dieser Takt wohl doch eben schwer ist :)
Und eigentlich bin ich froh, dass wir solche Stellen nicht einfach liegen lassen, weil es eben noch Anfänger Stücke sind, sondern das er Perfektion im kleinen verlangt.
Ich glaube das hilft mir später sehr :)

Rede mal mit deinem Lehrer über Ziele, was du erreichen möchtest und auch, was er dir beibringen möchte.
Das sind schon manchmal Welten dazwischen.

Und mit der Nähe hab ich es auch nicht so, aber da musst du durch. Aber gerade wenn dich das Klavier so packt wie mich, wird das schon
 
Ich finde, es geht in diesem Forum nicht ruppiger zu als in anderen Forum, eher sogar gesitteter. Was aber nichts heißt, ich fand hier auch einige Beiträge neben der Spur, und man kann sich immer um einen guten Ton bemühen.

Aber ich bin auch kein Fan von übertriebener Political Correctness, wo jede Meinung, die irgendwo anecken könnte, gelöscht wird. Solche Foren gibt es gerade bei großen Medien- und Presseunternehmen zur Genüge und sie führen den Gedanken eines Forums ad absurdum. In der Konsequenz braucht es eine gewisse Kompetenz bei der Nutzung eines Forums.

@Klaviereinsteiger Ich würde dir dringend raten, dich mit einem Ansprechpartner, der sich mit Autismus auskennt, über deine Fragen auszutauschen. Vielleicht gibt es Klavierlehrer, die Erfahrungen im Unterrichten von Autisten haben und vielleicht lässt sich so jemand sogar hier über das Forum finden, mit dem du dich dann austauschen kannst.
 
[QUOTE="EMoll, post: 506350, member: 8733" Vielleicht gibt es Klavierlehrer, die Erfahrungen im Unterrichten von Autisten haben und vielleicht lässt sich so jemand sogar hier über das Forum finden, mit dem du dich dann austauschen kannst.[/QUOTE]

Autisten sind sehr unterschiedlich, es gibt keine Leitlinie im Umgang mit Autisten. Hier ist der Individuelle und persönliche Umgang gefordert, was bedeutet daß man den Menschen des autistischen Spektrums erst einmal persönlich kennenlernen muß, um sich auf seine Ansprüche und Bedürfnisse einstellen zu können. Schwierig erweist sich dies bei Autisten welche nicht verbal kommunizieren.

LG
Henry
 
Das sollte man sich bei jedem Menschen zu Herzen nehmen, nicht nur bei Autisten.

Das ist natürlich richtig, jedoch sind hier Reaktionen einschätzbarer. Bei Autisten kann es allerdings passieren daß sie sich durch irgendetwas arg getratzt fühlen (das kann eine Farbe, ein falsches - an sich harmloses - Wort, ein Tapetenmuster oder sonstwas sein) , kann es zu sehr heftigen Reaktionen bis hin zur Totalverweigerung kommen.
Über meinen Großen wurde oft behauptet "er hätte andere grundlos angeknabbert" - Grundlos mit Sicherheit nicht, der Grund war nur für die Betroffenen nicht erkennbar.

LG
Henry
 
Ich kenne einige Autisten aus persönlichen Gründen, und zumindest die, die ich kenne würden ähnlich auf @Rheinkultur 's Post mit den lustigen Videos reagieren wie der OP des Threads. Ich habe hier lange genug mitgelesen und würde den Post ansonsten auch als Total-Newbee verstehen, dass es eher lustig und nicht böse gemeint ist, aber allen Autisten die ich kenne würde das üble Kopfzerbrechen bereiten. Das provoziert teilweise schon einen sogenannten Overload... Wenn man weiß dass die Hauptperson unter so etwas leidet, sollte man schon darauf Rücksicht nehmen und sowas lassen, denke ich.
 
Ich kenne einige Autisten aus persönlichen Gründen, und zumindest die, die ich kenne würden ähnlich auf @Rheinkultur 's Post mit den lustigen Videos reagieren wie der OP des Threads. Ich habe hier lange genug mitgelesen und würde den Post ansonsten auch als Total-Newbee verstehen, dass es eher lustig und nicht böse gemeint ist, aber allen Autisten die ich kenne würde das üble Kopfzerbrechen bereiten. Das provoziert teilweise schon einen sogenannten Overload... Wenn man weiß dass die Hauptperson unter so etwas leidet, sollte man schon darauf Rücksicht nehmen und sowas lassen, denke ich.

Nun ja, da komme ich wieder auf die Unterschiedlichkeiten; meinen Großen würde das zum Beispiel in keinsterlei Weise anfichten, was er hingegen absolut haßt, wenn man ihn warten läßt, oder man ihn zu irgendetwas zu bewegen versucht, was er nicht will. Freilich gibt es auch Filme welche er offensichtlich nicht mag, da geht er dann allerdings einfach weg.

LG
Henry
 
Ou ja, kenne auch welche die das vollkommen kalt lassen würde... Also muss ich mich für meine engstirnige Argumentation entschuldigen, die meisten mit denen ich mich gut verstanden habe waren halt eher so die sensible Art die sich wegen solchen Threads noch für eine längere Zeit Gedanken machen würden. Es gibt aber in der Tat auch so impulsivere Typen die da etwas "derber" drauf sind bei zwischenmenschlichen Dingen... Im Prinzip sind Autisten genau so unterschiedlich wie alle anderen Menschen auch, aber einige lassen sich halt leichter bei den einen Dingen verunsichern (wie z.B. im Internet wie in diesem Thread z.B.) und andere eher bei anderen äußeren Einflüssen. Was ja auch in gewisser Weise bei NTs genau so sein kann.
 

Autisten können nichts ausblenden, daher sind sie beständigen Reizüberflutungen ausgesetzt, jedoch geht da jeder von ihnen völlig unterschiedlich mit um.

LG
Henry
 
Da stimm ich dir ebenfalls zu, wobei das wiederum recht unterschiedlich sein kann. Vom Kanner bis zum, sagen wir mal leichtem Asperger ist schon ein recht großer Abstand, ähnlich geht es wohl individuell bei den Reizüberflutungen. Aber naja, ich bin Schüler und kein Fachmann, wollte nur anmerken dass zweideutige Witze eher hinderlich sein könnten für die weitere Kommunikation.
 
Da gibt es auch keine Chance mit Verhaltenstraining zumindest zu lernen, nicht immer sofort impulsiv zu reagieren, sondern Verantwortung für die eigene Antwort zu übernehmen?

Daß man etwas nicht versteht ist das Eine. Aber wenn selbst man schon weiß, daß man das Meiste nicht richtig auffast, ist das doch die beste Grundlage, mit diesem Wissen sich seine Reaktion aufzuschieben und nochmal gründlich abzuwägen und ggf. nachzufragen.

Das ist ja erstmal eine Frage der Impulskontrolle.
 
OK, bei Kindern.
Was ist, wenn man schon ein paar Dekaden auf'm Buckel hat?

Ich meine: Ich leide unter einer Persönlichkeitsstörung, und habe auch die Wahl, nicht an mir zu arbeiten, immer meiner Störung die Schuld an meinem Verhalten zu geben oder zu lernen, mit meinen automatischen Reaktionsmustern umzugehen, bewußt anders zu reagieren (so wie ich - meine Ratio - will, nicht wie das Tier in mir), Verantwortung für mein zutagetretendes Verhalten zu übernehmen, unabhängig davon, woher es kommt.

Man kann es Verhaltenstraining nennen, Selbsterziehung oder einfach Selbstentwicklung.
Mit genug geistiger Power ist es meiner Meinung nach jedem intelligenten Menschen gegeben diesen Weg zu gehen.
Ist hart, fühlt sich ungerecht an, hat mir auch nicht gefallen, ich bin ihn gegangen, und das Ergebnis gefällt mir.
Deshalb erwarte ich ihn auch von anderen, anstatt sich auf seinem Leiden auszuruhen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine: Ich leide unter einer Persönlichkeitsstörung, und habe auch die Wahl, nicht an mir zu arbeiten, immer meiner Störung die Schuld an meinem Verhalten zu geben oder zu lernen, mit meinen automatischen Reaktionsmustern umzugehen, bewußt anders zu reagieren (so wie ich - meine Ratio - will, nicht wie das Tier in mir), Verantwortung für mein zutagetretendes Verhalten zu übernehmen, unabhängig davon, woher es kommt.
Wenn solche Störungen nicht selten als "Krankheit" deklariert werden, ist ein bestimmter Aspekt problematisch: Die Krankheit hat mich von außen her befallen und weil sie nicht aus mir selber kommt, ist auch die Außenwelt daran schuld, dass es so ist. Da es an den Verhältnissen liegt und nicht an mir, sollen gefälligst die anderen was ändern. - Nein, krank oder einfach nur anders sein legitimiert nicht dazu, die Kommunikation mit der Umwelt einzustellen und dem Zusammenleben mit anderen abträgliche negative Gewohnheiten nicht abzustellen. Oftmals ist der Leidensdruck (noch) zu schwach, um diesbezüglich einsichtig zu werden. Viele Therapien und ärztliche Behandlungen misslingen aufgrund falscher Erwartungen: Doktor, hier bin ich, mach mich gesund, aber dalli. Natürlich ohne lästige Veränderungen an meiner Lebensführung und ohne die dämlichen Pillen schlucken zu müssen. Letztlich dient professionelle Hilfe dazu, sich selbst wieder in Ordnung zu bringen.

Mit genug geistiger Power ist es meiner Meinung nach jedem intelligentem Menschen gegeben diesen Weg zu gehen.
Ist hart, fühlt sich ungerecht an, hat mir auch nicht gefallen, ich bin ihn gegangen, und das Ergebnis gefällt mir.
Deshalb erwarte ich ihn auch von anderen, anstatt sich auf seinem Leiden auszuruhen.
Genau. Wenn Konfrontationen mit der Umgebung hier nicht zu einem gedeihlichen und auskömmlichen Miteinander führen, setzen sich die Konflikte andernorts eben solange fort, bis der Glaubenssatz korrigiert wird, wonach immer die anderen an allem schuld sind. Wie heißt es so schön: Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege. Kenne ich nur zu gut aus dem Laienchorwesen, wo Chorsänger zu alt, zu krank und zu gebrechlich oder im Berufsalltag zu gestresst sind, um regelmäßig zu Proben und Auftritten zu erscheinen. Niemals würden die gleichen Kandidaten eine ihrer vielen Urlaubsreisen oder Partys versäumen, dafür ist immer genügend Power und Fitness vorhanden. Aber bloß nicht dieses heikle Thema ansprechen, sonst verlieren diese Personen den letzten Rest an Kooperationsbereitschaft und kommen gar nicht mehr. Diese Konstellation ändert sich freilich, sobald Ziele mit existenziell bedeutsamen Inhalten anvisiert werden: Wer dann nicht die nötige Disziplin und Leistungsbereitschaft an den Tag legt, wird bestraft oder ausgeschlossen. Beim Laienchor ist das eher nicht der Fall (da ist natürlich der Chorleiter dran schuld, wenn der Auftritt in die Hose geht), beim Themenersteller hingegen eher schon. Wer die geforderten Leistungen nicht erbringt, fällt eben bei der Prüfung durch. Und wenn genügend Mitbewerber die Hürden nehmen, forscht bei den Gescheiterten auch niemand nach den Gründen für das Scheitern. Hart, aber Realität.

LG von Rheinkultur
 
Kenne ich nur zu gut aus dem Laienchorwesen, wo Chorsänger zu alt, zu krank und zu gebrechlich oder im Berufsalltag zu gestresst sind, um regelmäßig zu Proben und Auftritten zu erscheinen. Niemals würden die gleichen Kandidaten eine ihrer vielen Urlaubsreisen oder Partys versäumen, dafür ist immer genügend Power und Fitness vorhanden. Aber bloß nicht dieses heikle Thema ansprechen, sonst verlieren diese Personen den letzten Rest an Kooperationsbereitschaft und kommen gar nicht mehr.
Ich kann das gut verstehen. Was macht man im Urlaub? Entspannen, wandern, Baden, Essen gehen usw. Was macht man auf Parties? Ein Bier trinken, quatschen, Spaß haben.

Das geht auch, wenn man im Alltag hohem Druck ausgesetzt ist. Musikalische Arbeit z.B. im Chor erfordert aber Konzentration, Aufmerksamkeit und Disziplin. Wer durch Arbeit, Familie, Krankheit oder persönliche Probleme belastet ist, der kann eben die nötige Energie nicht aufbringen. Trotzdem kann er sich aber an den Strand legen und abschalten. Für mich ist das nachvollziehbar.
 
OK, bei Kindern.
Was ist, wenn man schon ein paar Dekaden auf'm Buckel hat?

Ich meine: Ich leide unter einer Persönlichkeitsstörung, und auch die Wahl, nicht an mir zu arbeiten, immer meiner Störung die Schuld an meinem Verhalten zu geben oder zu lernen, mit meinen automatischen Reaktionsmustern umzugehen, bewußt anders zu reagieren (so wie ich - meine Ratio - will, nicht wie das Tier in mir), Verantwortung für mein zutagetretendes Verhalten zu übernehmen, unabhängig davon, woher es kommt.

Man kann es Verhaltenstraining nennen, Selbsterziehung oder einfach Selbstentwicklung.
Mit genug geistiger Power ist es meiner Meinung nach jedem intelligenten Menschen gegeben diesen Weg zu gehen.
Ist hart, fühlt sich ungerecht an, hat mir auch nicht gefallen, ich bin ihn gegangen, und das Ergebnis gefällt mir.
Deshalb erwarte ich ihn auch von anderen, anstatt sich auf seinem Leiden auszuruhen.
Eine Verhaltensstörung ist ein ganz anderes Problem, welches man mMn mit Training gut in den Griff bekommen kann. Das Schwierige bei z.B. Asperger, die sich sehr wohl im Griff haben können (u.U. besteht das gesamte Leben darin, sich ständig in den Griff bekommen zu müssen), dass man es mit der Reizüberflutung zu tun hat, die man NICHT beeinflussen kann, nur versuchen zu vermeiden (Flucht aus auslösenden Situationen) oder auszuhalten. Und dort geschehen dann die für die Mitmenschen so auffälligen und für alle belastenden "Ausfälle.
Nähe lässt sich natürlich auch aushalten, je nach Einstellung zu der Person, kann aber nach einer Zeit auch unerträglich werden und dazu führen, dass man z.B. im Unterricht Ratschläge und Anweisungen nicht richtig versteht und annimmt (Aversion). Mit Training ist da leider nur sehr wenig zu erreichen. Aber der TE hat ja schon Glück, dass er weiß, warum er so tickt und es kommunizieren kann. Viele bekommen die Klärung erst im Mittelalter und habe sich lange durch ihr Scheißleben gekämpft.
Danke für die Aufmerksamkeit
Klavirus
 

Zurück
Top Bottom