Eine kleine Umfrage...

Was haltet ihr von Yann Tiersen


  • Umfrageteilnehmer
    23
Bevor ich mich ernsthaft mit dem Klavierspielen beschäftigt habe, fand ich "Comptine..." (ich nehme jetzt mal bewusst das Paradebeispiel) eigentlich ganz schön. Als ich dann begann, das Klavierspielen zu lernen, merkte ich schnell, daß die Stücke, die ich erarbeitete, sich nicht nur vom Anspruch her sehr von Tiersen unterschieden, sondern in erster Linie auch von den Emotionen, die sie in mir hervorgerufen haben. Und wenn man sich mit Stücken wie der Pathétique oder Chopin's Balladen beschäftigt (nicht, daß ich sowas jemals spielen könnte) fragt man sich wirklich, was die Leute eigentlich an Tiersen's Musik so toll finden. Ohne jetzt überheblich klingen zu wollen - ich bezeichne mich immer noch als Anfänger und habe auch nicht wirklich riesig viel Ahnung von Klavierliteratur. Wenn ich z.B. Mussorgsky's Träne spiele, oder Khachaturjan's Andantino, dann tue ich das jedes Mal gerne obwohl ich diese Stücke schon gefühlte tausende Male gespielt habe. Und ich fühle mich wohl dabei, so schöne Klänge zu produzieren. Ich merke, wie wichtig es ist, nicht nur den Notentext hinunterzuklimpern, sondern das Stück auch zu "fühlen". Wenn ich dann aber Tiersen's "Comptine" spiele(n soll), werde ich jedesmal schneller beim spielen, um es "hinter mich zu bringen". Es langweilt mich einfach zu Tode.
Trotzdem spiele ich es immer noch, da der Großteil meines Umfeldes mit Khachaturjan oder Beethoven-Sonatinen einfach nichts anfangen kann, während man für die Comptine immer wieder kleine Seufzer der Entzückung erntet (was mich jedes Mal aus dem Konzept wirft, weil ich so lachen muss).
Für mich ist es allenfalls "Hintergrund-Plätschermusik" (wobei ich es mir in einem Kaufhaus noch gefallen lasse, nicht aber bei einem guten Glas Wein vor dem Kamin). Es gibt an Tiersen's Stücken - einmal gehört - einfach nichts mehr zu entdecken und das ist meiner Meinung nach das, was mich daran so langweilt.
 
Dass Tiersens Stücke schnell ihren Reiz verlieren stimmt bis zu einem gewissen grad.
Dafür sind sie beim ersten mal hötren umso ergreifender.

Dass du beim spielen von "Comptine..." immer schneller wirst, ist aber keine Sache die du mit der Begründung, dass du es tust weil es dich langweilt, abzutun kannst. Vielleicht langweilt es dich, aber du musst beim Klavierspielen immer die Kontrolle über dein Spiel behalten, denn dass es dann langweilig wir- wenn du das Stück nicht mehr richtig spielst- ist eig. klar.

Grüße, sebi678
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich mag seine Stücke eigentlich...von "comptine .." mal ganz abgesehen, weil es zu oft gehört und gespielt wird,
find ich "la plage", "first Rendevouz" oder "Rue des cascardes" echt gut..vom Schwierigkeitsgrad sind sie ja alle recht einfach, nicht besonders anspruchsvoll zu spielen und mit etlichen Wiederholungen gefüllt, deswegen nervt es schnell wenn man "nur" seine Stücke spielt. Sie sind auch wenig Abwechslungsreich..aber sehr gefühlsbetont und so sollte man sie auch spielen, denn das ist ja das besondere daran...nicht genervt "comptine..." runterklimpern weil es jeder hören will..dann lieber ein anderes von ihm oder auch nicht von ihm ..;-)

lg Janett
 

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