Die Clavio-Variationen

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20. Aug. 2012
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Hallo zusammen,

die "Großen" haben es vorgemacht: Variationszyklen von mehreren Komponisten über ein vorgegebenes Thema - das dann manchmal auch nach Lust und Laune verändert wurde, wenn es dem Komponisten nicht passte. :D Daher bin ich auf die Idee gekommen, ob wir hier so etwas nicht auch mal machen sollten, da es sicherlich sehr interessant, aber auch amüsant sein dürfte, zu sehen, was andere mit dem thematischen Material so machen.

Ich hätte zur Zeit ein Thema, was ich zur Variation anbieten könnte, würde mich natürlich aber auch bereit erklären, fremde Themen (von Euch oder den "Großen" :D ) zu variieren, da ich auf dem Gebiet sowieso noch nicht so viel Erfahrung habe.

Mitmachen könnte jeder, vom ausgebildeten Komponisten bis zum normalen Klavierschüler, der sich ein wenig ausprobieren will.

Vorher wollte ich mich jedoch erkundigen, ob mein Interesse bei Euch, werte Clavioaner, auf Widerhall stößt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn einige Zeit und Muse opfern würden, um an diesem tollen Projekt mitzuarbeiten. :D

Herzliche Grüße

Euer Marco

P.S.: Wusste nicht schon der Verfasser der "Rhetorica ad Herennium": "Variatio delectat!" :D

Und für Friedrich: Μεταβολὴ πάντων γλυκύ. (Euripides, Orestes 234)
 
Oh, diesen Thread hatte ich noch gar nicht gesehen...:D

Aber vielleicht könnte man im Zuge dieses Threads die vorher schon so erfolgreich gewesene Idee reaktivieren - da sich im von Dir geposteten Thread ja leider seit ca. einem Jahr nichts mehr tut.

Ich lade morgen mal mein Thema hoch, und ihr könnt mir dann sagen, was ihr davon haltet - und ob es Variations-würdig ist :D

Herzliche Grüße

Euer Marco

P.S.:

Ein gewisses Grundinteresse scheint also vorhanden zu sein :)
 
...je nach Themavorgabe könnte (Konjunktiv) das freilich auch rasch abebben...
also erstmal her mit nem Thema, dann seh´n wa weita

Hallo rolf - ja, ich kann es verstehen, dass Du erst mal das Thema sehen willst, aber:

1. Das ist keine Themavorgabe, sondern eine Themaanregung - wenn es Euch nicht gefällt oder für zu leicht bzw. schwierig befunden wird, kann auch gerne ein anderes verwendet werden.

2. Das Thema kommt ja. Also keine Sorge...:D

Herzliche Grüße

Dein Marco

P.S.: Vielleicht schaffe ich es schon heute Abend. Dann ist es hinsichtlich der Dynamik und der Artikulation zwar noch nicht perfekt ausgereift, aber Du siehst wenigstens die Töne :D
 
Genau. Das Thema sollte auch einem Anfänger zugänglich sein. Schwierig kann man die Variation immer noch machen. :)
 
Ob das Thema einem Anfänger zugänglich ist, entscheidet bitte Ihr - von der thematischen Grundsubstanz besteht es aber eigentlich nur aus Figuren, die jeder Anfänger kennen sollte. Und auch die Harmonik ist nicht allzu komplex. Ich finde es aber doch recht hübsch...:D
 
So, hier ist die Rohfassung des Themas. Genauere Hinweise zu Dynamik und Artikulation werden noch ergänzt, erschließen sich aber größtenteils auch so...:D

Stürzt Euch drauf, aber geht bitte nicht zu hart mit mir ins Gericht - es ist schließlich nachts um 2...:D

Den Anhang Thema - Partitur.pdf betrachten

Konstruktive Kritik erwünscht! :D

Herzliche Grüße

Euer Marco
 
....irgendwie kennt man die Akkordfolgen... Pachelbl... Beethoven op.109... Fanny Mendelssohn "neue Liebe"... Chopin "Schmetterlingsetüde"....

ich bin für ein neues anderes Thema ;););)
 
Natürlich ist die Akkordfolge in Teilen nicht ganz unbekannt - aber gerade dieses bewerte im Thema (was sich übrigens ziemlich häufig in Themen für Variationen findet) spricht für mich auch dafür: Durch die ganze Musikgeschichte ziehen sich diese und andere Akkordfolge, und doch hat sie jeder Komponist für sich neu entdeckt und ihnen ganz nach seinem eigenen Stil neues Leben eingehaucht! Klingt sie doch bei Pachelbel anders als bei Beethoven - der sie sogar ZWEimal verwandt hat (er muss also überzeugt gewesen sein von ihr! :D ), anders als bei Mendelssohn und da wieder anders als bei Chopin oder mir...:D Baut nicht die ganze Musik auf der Kadenzharmonik auf, die eig. überall gleich ist? Und ist nicht doch jede Musik eine eigene Schöpfung? Niemand würde zum Beispiel Mozart Bastienne und Bastienne mit Beethovens 3. Sinfonie in eine Ecke packen, nur weil sie das gleiche Thema als Grundlage haben. Und die wussten noch nicht mal von einander, haben aber aus musikalischem Empfinden unabhängig so gehandelt - wer soll es ihnen verübeln?

In diesem Sinne

Dein Marco

P.S.: An für sich macht dann die ganze Gattung Variation keinen Sinn: baut sie doch immer auf einem Thema für viele Variationen auf. Aber - zumindest finde ich das -: Es wird trotzdem nicht langweilig. Und wie ist es denn bei den Pianisten: Spielen die (nicht) auch alle "das Gleiche"? :D
 
Ich möchte zumindest - um es mal so zu formulieren :D - trotz - oder vielleicht gerade ob - des selben Themas keines der von Dir aufgezählten Meisterwerke (einschließlich op. 79) missen..:D
 

Hihi, Pachelbel hätte ich vorgeschlagen. :D

Ich wäre dabei, wenn die Zeit reicht.

Rolf: Mensch, für einen Profi muss das doch eine Herausforderung sein, aus so einem Thema was "Neues" zu machen, gerade dann, wenn man meint, dass das schon in alle Richtungen variiert wurde.

Gibt es eigentlich irgend welche Regeln (wie z.B. Beibehalten der Ton- oder Taktart) ?

Bin jedenfalls schon gespannt, ob´s bei dem Thema bleibt und was so Alles dabei raus kommt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Peter,

die Regeln würde ich recht frei Handhaben. Natürlich sollten die typischen Merkmale eine Variation enthalten sein, also: Thema als Grundlage, motivische Neuerfindung etc. Wenn wir später - falls es soweit kommt - die Variationen zu einem Werk zusammenfügen, müssen eventuell weitere Regeln in betracht gezogen werden, aber am Anfang würde ich der Kreativität freien Lauf lassen. :D Die meisten werden, wenn sie mit machen, sicher die ganz "normalen" Variationen schreiben, aber Du kannst daraus gerne auch eine Fuge, eine Toccata, eine Grand Fantasie, Etüde, ein Scherzo, ja sogar eine Sonate - wenn Du soviel Zeit hast - machen - oder ganz minimalistisch: Ein Lied! :D So etwas bereichert einen Variationszyklus und kann an gehaltvollen thematischen Schwerpunkten eingefügt werden, um dem Werk die nötige musikalische Struktur zu geben.

Es sind natürlich aber auch die "ganz normalen" Variationen gefragt! :D

Herzliche Grüße

Dein Marco
 
Und übrigens: Der von rolf erwähnte "bekannte Teil", des Themas stellt nur den Anfang das Themas dar: Die Abschnitte danach habe ich in diesem Kontext zumindest noch nicht so gefunden. Und gerade sie begründen und definieren doch - rückwirkend - das vorher Gesagte und erzwingen vielleicht sogar eine ganz andere Deutung, was eine enorme charakterliche Vielfalt zu lässt, wenn man auch ein Thema mit einer bekannten Akkordfolge (wobei ein Thema aus weit mehr als aus Harmonie besteht) eröffnet! :D
 
Ist der Rhythmus des Themas wirklich so gemeint? Warum steht das dann im 3/8-Takt? Oder wolltest Du eigentlich punktierte Achtel - Sechzehntel - Achtel notieren und hast Dich verschrieben?

Fragt sich Mick.
 
Der Rhythmus ist so gemeint: (1-2-3)(1-2)(3). Zahle = Sechzehntel des Taktes; Zahlen in Klammern = Notenwerte

Ich habe es im 3/8-Takt notiert, weil er gemeinhin einen schnellen tänzerischen Charakter hat und mir auf dem ersten Blick am geeignetsten schien. Bezüglich der komischen Notenverteilung für einen 3/8-Takt - die es aber durchaus gibt, nur sehr selten - habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Wenn Du es auch inadäquat findest, würden sich noch Folgende Notationsweisen anbieten:

1. 3/8: (1-2-3)|(1-2)(3)| (Zahlen = Achtel)
2. 6/8: (1-2-3)(1-2)(3)|
3. Triolisch, was aber keinen Sinn macht.
4. was meinst Du? :D

Herzliche Grüße

Dein Marco
 
Da der Rhythmus nicht synkopisch gemeint ist, würde ich einfach 6/16 schreiben. 6/8 bei verdoppelten Notenwerten geht natürlich auch.

Gruß, Mick.
 
Ich fänd das Thema ok. Den Rhythmus würde ich aber als erstes variieren, glaube ich :D
 
1. Die Notation des Rhythmus wird noch nachgebessert! :D
2. Der Rhythmus an sich ist deshalb so markant:

1. Weil man ihn dann als thematisches Material verwenden kann.
2. Um durch Rhythmusveränderung Charaktervariationen zu erreichen.
 

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