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xLacrimosax3
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- 24. Juli 2019
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Hallo Zusammen,
ich (M22) hoffe, dass das Thema hier reinpasst. Ich habe eine gewisse perfektionistische Problematik und einen zu hohen Anspruch an mich selber, deshalb würde ich gerne den Rat bzw. Sichtweisen und Erfahrungen der Mitglieder und Mitgliederinnen des Forums lesen.
Vermutlich durch mein Wesen sowie auch meinem Autismus habe ich oftmals den Drang Sachen zu 100 Prozent fehlerfrei zu können/machen und keinen Fehler zuzulassen. In der Schule habe ich immer länger gebraucht, solange bis ich zufrieden war und keinen Fehler mehr sah. Beim Aufräumen meines Zimmers habe ich oftmals den ganzen Tag wie verrückt Sauber gemacht, bis jede Stelle sauber war ( und meine Mutter nicht mehr gemeckert hat ). Beim Klavierspielen ist eine ähnliche Problematik.
Zum Beispiel ist gerade mein "Hyperfokus" alle Inventionen von Bach zu können. Seit Anfang des Jahres bin ich dran und nun bei der 8. in F-Dur angekommen, alle anderen sind vorspielbar und klingen zumindest für den nicht geübten Hörer gut, auf einem Konzert auf der Arbeit spielte ich auch die ersten 5 vor und es gab keine Kritik. Ich selber weiß aber, dass ich einige Stellen nicht so gut beherrsche, da zum Beispiel die Hände asynchron sind (5. Invention) oder ich die Fingersätze noch nicht so gut drauf habe (3. Invention). Natürlich weiß ich, dass ein Mensch keine Maschine ist, Fehler passieren und das nicht mein Beruf sondern nur mein Hobby ist (gleichwohl mir das Spielen so wichtig wie mein Atmen ist, überspitzt dargestellt). Wenn ich einen Fehler mache, demotiviert mich das total und ich zweifle an meinem Können. An einem Tag kann es ja gut laufen, am nächsten macht man nur Fehler, aber insgesamt gibt es immer ja einen (kleinen) Fortschritt, dessen bin ich mir bewusst.
Nun stellt sich mir ebenfalls die Frage: Warum will ich diese Werke wie alle Inventionen von Bach, alle Fantasien von Telemann oder alle Sonaten von Haydn können? Wer, der vom Beruf und Fach ist oder nicht, kann wirklich ALLE Werke einer Gattung eines Komponisten? Konnten die Komponisten selber alle Ihre Werke spielen? Was "sollte" man können und was nicht?
Momentan habe ich keinen Lehrer und ich weiß auch genau wo meine Fehler im spielen sind, ich brauche da einfach nur Zeit und Geduld und vor allem ruhiges üben, ich sollte nicht zu hastig sein und dennoch habe ich diesen, wie unkontrollierten, Zwang.
Ich hatte auch dieses Problem meiner Therapeutin anvertraut, vor allem da ich in so gut wie allem diese Art von Perfektionismus weitestgehend zurückgestellt und vor allem realistischer an Sachen dran gegangen bin. Sie konnte aber mir keine zufriedenstellende Antwort geben und meinte nur, dass ich spielen soll, was ich will, da ich ein freier Mensch bin. Doch das ist ja das Problem, ich will und möchte Sachen können, die mir durch den Zwang die Freude am wirklichen Spiel nimmt.
Hoffentlich konnte ich meine Problematik erläutern und bedanke mich sehr für eure Unterstützung.
ich (M22) hoffe, dass das Thema hier reinpasst. Ich habe eine gewisse perfektionistische Problematik und einen zu hohen Anspruch an mich selber, deshalb würde ich gerne den Rat bzw. Sichtweisen und Erfahrungen der Mitglieder und Mitgliederinnen des Forums lesen.
Vermutlich durch mein Wesen sowie auch meinem Autismus habe ich oftmals den Drang Sachen zu 100 Prozent fehlerfrei zu können/machen und keinen Fehler zuzulassen. In der Schule habe ich immer länger gebraucht, solange bis ich zufrieden war und keinen Fehler mehr sah. Beim Aufräumen meines Zimmers habe ich oftmals den ganzen Tag wie verrückt Sauber gemacht, bis jede Stelle sauber war ( und meine Mutter nicht mehr gemeckert hat ). Beim Klavierspielen ist eine ähnliche Problematik.
Zum Beispiel ist gerade mein "Hyperfokus" alle Inventionen von Bach zu können. Seit Anfang des Jahres bin ich dran und nun bei der 8. in F-Dur angekommen, alle anderen sind vorspielbar und klingen zumindest für den nicht geübten Hörer gut, auf einem Konzert auf der Arbeit spielte ich auch die ersten 5 vor und es gab keine Kritik. Ich selber weiß aber, dass ich einige Stellen nicht so gut beherrsche, da zum Beispiel die Hände asynchron sind (5. Invention) oder ich die Fingersätze noch nicht so gut drauf habe (3. Invention). Natürlich weiß ich, dass ein Mensch keine Maschine ist, Fehler passieren und das nicht mein Beruf sondern nur mein Hobby ist (gleichwohl mir das Spielen so wichtig wie mein Atmen ist, überspitzt dargestellt). Wenn ich einen Fehler mache, demotiviert mich das total und ich zweifle an meinem Können. An einem Tag kann es ja gut laufen, am nächsten macht man nur Fehler, aber insgesamt gibt es immer ja einen (kleinen) Fortschritt, dessen bin ich mir bewusst.
Nun stellt sich mir ebenfalls die Frage: Warum will ich diese Werke wie alle Inventionen von Bach, alle Fantasien von Telemann oder alle Sonaten von Haydn können? Wer, der vom Beruf und Fach ist oder nicht, kann wirklich ALLE Werke einer Gattung eines Komponisten? Konnten die Komponisten selber alle Ihre Werke spielen? Was "sollte" man können und was nicht?
Momentan habe ich keinen Lehrer und ich weiß auch genau wo meine Fehler im spielen sind, ich brauche da einfach nur Zeit und Geduld und vor allem ruhiges üben, ich sollte nicht zu hastig sein und dennoch habe ich diesen, wie unkontrollierten, Zwang.
Ich hatte auch dieses Problem meiner Therapeutin anvertraut, vor allem da ich in so gut wie allem diese Art von Perfektionismus weitestgehend zurückgestellt und vor allem realistischer an Sachen dran gegangen bin. Sie konnte aber mir keine zufriedenstellende Antwort geben und meinte nur, dass ich spielen soll, was ich will, da ich ein freier Mensch bin. Doch das ist ja das Problem, ich will und möchte Sachen können, die mir durch den Zwang die Freude am wirklichen Spiel nimmt.
Hoffentlich konnte ich meine Problematik erläutern und bedanke mich sehr für eure Unterstützung.