Klavier spielen nach Handverletzung

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MissSunshine

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15. Mai 2016
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Hallo,

im Oktober des letzten Jahres habe ich mir beim Inliner fahren die rechte Hand verletzt.
Um genau zu sein habe ich laut MRT Bericht von Ende November einen Einriss der dorsoulnaren Gelenkkapsel in Höhe des Os Triequetrum.
Meine Hand wurde für 2 Wochen ruhig gestellt und darauf folgte Physiotherapie.
Ich spiele jetzt seit etwa 9 Jahren Klavier und seit 3 1/2 Jahren Gitarre. Nachdem die Hand verletzt war habe ich damit auch nicht aufgehört, habe immer weiter versucht zu spielen.
Irgendwann musste ich einsehen , dass es nicht funktioniert.
Ich war nochmals beim Arzt, war wieder bei der Physiotherapie und habe die Belastung der Hand so gut es geht reduziert. (D.h. kein Sport bei dem die hand belastet wird, keine Schweren Sachen tragen...)
Auf Anraten von Ärzten und Physiotherapeuten habe ich mit dem Klavier und Gitarre spielen weiter gemacht.
Leider ist die Beweglichkeit der Hand nicht erhalten geblieben.
Anfang Januar konnte ich keine Oktave mehr greifen, auch nicht für kurze Zeit.
Inzwischen schaffe ich das wieder, aber trtzdem bin ich im Spieltempo und in der handhaltung eingeschränkt

Ich möchte nun anfangen wieder einfache Stücke zu üben, Techniktraining und all so was, einfach alles was die Beweglichkeit fördert. Leider habe ich die meisten meiner alten Klavierstücke nicht aufgehoben und auch an die meisten Technikübungen kann ich mich nicht mehr erinnern.
Ich suche nun nach Übungsstücken, Technikübungen, Übungen die die Beweglichkeit der Hände schulen.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, vielleicht stand ja jemand schon mal vor einem ähnlichen Problem

Liebe Grüße
MissSunshine
 
Hallo MissSunshine
Als Krafttraining und Dehnung für die Hände würde den " kleinen oder den großen Pischna " empfehlen, für diemechanische Geläufigkeit Czerny oder Evtl. sogar Moszkowski Etüden, zunächst in sehr gemäßigtem Tempo. Damit das musikalische nicht zu kurz kommt Bach, z.B. zweistimmige Inventionen und Bartok Mikrokosmos. Natürlich müsste ein Klavierlehrer/in das Ganze flankieren.
Ich hatte auch eine Handverletzung mit einer bleibenden Verkrümmung des rechten Kleinfingers, was ich über die Jahre mit Dehnungen ( z.B. Pischna) ganz gut kompensieren konnte.
LG Doc88
 
Angesichts einer solchen Verlaufsbeschreibung "Fernempfehlungen" zu geben, halte ich für gewagt. Suche Dir lieber einen Klavierlehrer mit "physiotherapeutischen" Grundkenntnissen oder zumindest mit einer gewissen Fähigkeit, sich in Deine Problematik hineinzuversetzen, und erarbeite mit ihm ein Programm, das Dich auch musikalisch befriedigt. Deine Probleme primär mithilfe technischer Übungen zu lösen (ich warte, wann der erste Vorschlag mit Hanon kommt), scheint mir der falsche Weg. Evtl. mußt Du auch neue Bewegungsmuster entwickeln, die für Deine Disposition angemessen sind. In jedem Falle wünsche ich Dir viel Erfolg und viel Geduld.
 
Oh weh ich fahre auch gerne Inliner... Erzähl mir bitte, dass du keinen Handschoner anhattest, ja? :schweigen:
Alles Gute!
 
Bisher hast Du anscheinend nur Physiotherapie machen lassen. Ich würde alternative Behandlungsmethoden in Betracht ziehen und denke dabei an Neuraltherapie und Tuina-Massage (TCM, Traditionelle Chinesische Medizin).

Mir hat beides nach einem Unfall geholfen, bei dem die rechte Rotatorenmanschette verletzt wurde. Ich habe mich gegen eine OP und für eine alternative Behandlung entschieden. Die Neuraltherapie hat etwas bewirkt aber mehr Erfolg brachte die Tuina-Massage, die den erheblich eingeschränkten Bewegungsspielraum des Schultergelenks deutlich vergrößert hat. Diese Form der Massage vermag z.B. auch zeinen "Hexenschuss" in Kürze zum Verschwinden zu bringen.

Allerdings möchte ich nicht verheimlichen, dass man sich auf mehr oder weniger starke Schmerzen bei der "TCM-Massage" einstellen sollte. Aber wenn der Leidensdruck groß ist, dann hält man die Schmerzen aus.
 
Hallo,

also ich weiß nicht ob dieser Beitrag nun hilfreich ist, aber ich möchte ihn dennoch (zwecks Beruhigung) mal schreiben:

Zwei Geschichten:

1.) Ich habe mir im Jahr 2007 den kleinen Finger (unkompliziert) gebrochen (war ne Fraktur, welche nicht operiert werden musste). Kurz nachdem der Gips abkam war weder an Klavier noch an Geige spielen zu denken. Mein Ansatz war (ich war ja noch recht jung damlas) ziemlich pragamtisch: Ich habe einfach versucht zu üben wie bisher und aufgehört wenn es weh tat. Ich kann mich erinnern, dass ich noch fast 2 Jahre danach Probleme mit meinem kleinen Finger hatte, mittlerweile ist allerdings alles wieder völlig in Ordnung.

2.) Ein Freund von mir hat sich auch einen Finger gebrochen, allerdings wesentlich komplizierter. Bei ihm befindet sich auch noch immer eine Schraube im Finger. Da er auch Klavier spielt sind sie damals zu irgendeinem Spezial-Handchirurgen gegangen. Ich habe ihn auch mal gefragt, wie es mit dem Klavierspielen aussah, und er meinte, dass es am Anfang schon nicht so gut ging, aber mittlerweile (als ich gefragt habe muss es 2 Jahre hergewesen sein) wieder alles wie vorher ist.

Also zusammengefasst: Ich habe einfach weitergeübt wie bisher und einfach Geduld gehabt. Es hat zwar etwas gedauert, aber nach einigen Jahren war wirklich wieder alles beim alten. Aber es war auch ein Bruch und kein Gelenkkapselriss.

Gute Besserung!

Daniel
 
Dann auch von mir was zur Beruhigung.
Ein Vertretungslehrer (als ich mal Unterricht nahm), inzwischen nur noch als Konzertpianist/Komponist unterwegs, hatte vor 2-3 Jahren einen schweren Unfall. Die Hand war total hinüber, mehrere Brüche, OPs... Vor ca. 1,5 Jahren fragte ich ihn, wie es aussieht. "Scheisse, geht noch nicht, aber es wird"
Als ich ihn kürzlich fragte "Alles gut, die Hand ist besser denn je".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mir 1990 mal ne Radiusfraktur links zugezogen, dies wurde wieder an die richtige Stelle gebracht, und die Hand so wie der Arm wurden eingegipst. Nun konnte ich links keine Oktave mehr greifen, was mich ärgerte, und ich den Gips in Fingerhöhe aufsägte um wieder Oktaven greifen zu können. Als der Gips nach einigen Wochen dann ab war, tat ich mich anfangs erst einmal schwer mit der linken Hand - ich mußte sie erst einmal wieder trainieren.
2005 brach ich mir den Mittelhandknochen der rechten Hand des 4. Fingers, Tags darauf mußt ich wo spielen.....wußte garnicht wie oft man beim Klavierspielen den 4. Finger braucht :dizzy:
Später wurde die Hand dann geschient, und der Knochen wuchs schief zusammen, so daß der 4.Finger nun tiefer ist als zuvor, was da zu führte daß meine gewohnte Technik in der rechten Hand nicht mehr funkrionierte, und hier eine Umgewöhnung nötig war.

LG
Henry
 
Hallo,
ersteinmal danke an alle, die mir geantwortet haben. Vielen Dank für alle, die versucht haben mich zu beruhigen, für alle Vorschläge.

Hallo MissSunshine
Als Krafttraining und Dehnung für die Hände würde den " kleinen oder den großen Pischna " empfehlen, für diemechanische Geläufigkeit Czerny oder Evtl. sogar Moszkowski Etüden, zunächst in sehr gemäßigtem Tempo. Damit das musikalische nicht zu kurz kommt Bach, z.B. zweistimmige Inventionen und Bartok Mikrokosmos. Natürlich müsste ein Klavierlehrer/in das Ganze flankieren.
Ich hatte auch eine Handverletzung mit einer bleibenden Verkrümmung des rechten Kleinfingers, was ich über die Jahre mit Dehnungen ( z.B. Pischna) ganz gut kompensieren konnte.
LG Doc88

Danke, ich habe mir das gestern Abend bereits angeschaut (vorallem Czerny) und muss sagen, dass es auf jeden Fall eine gute Übung für mich sein wird. Ich bin gar nicht mehr an das Erarbeiten von Klavierstücken gewöhnt.

Oh weh ich fahre auch gerne Inliner... Erzähl mir bitte, dass du keinen Handschoner anhattest, ja? :schweigen:
Alles Gute!

Nein, Ich hatte keine Handschoner an. In meinem Jugendlichen Leichtsinn, ich hab mich noch nie ernsthaft verletzt, bei keiner Sportart, also wird schon nichts passieren...
Seit dem Unfall trage ich die jedoch immer .


Angesichts einer solchen Verlaufsbeschreibung "Fernempfehlungen" zu geben, halte ich für gewagt. Suche Dir lieber einen Klavierlehrer mit "physiotherapeutischen" Grundkenntnissen oder zumindest mit einer gewissen Fähigkeit, sich in Deine Problematik hineinzuversetzen, und erarbeite mit ihm ein Programm, das Dich auch musikalisch befriedigt. Deine Probleme primär mithilfe technischer Übungen zu lösen (ich warte, wann der erste Vorschlag mit Hanon kommt), scheint mir der falsche Weg. Evtl. mußt Du auch neue Bewegungsmuster entwickeln, die für Deine Disposition angemessen sind. In jedem Falle wünsche ich Dir viel Erfolg und viel Geduld.

Natürlich sind Fernempfehlungen sehr gewagt und ohne einen Lehrer der da ein Auge drauf hat ist die ganze Sache unglaublich schwierig. Leider ist es mir im Moment nicht möglich regelmäßig Unterricht zu nehmen, aufgrund von Zeit, Geld und vorallem einem Mangel an einem geeigneten Lehrer vor Ort. ( Hier gibt es zwar einige, auch wirklich gute, aber leider ist es schwierig da für gelegentlich mal nen Termin zu bekommen). Ein Programm zu erstellen, was mich musikalisch befriedigt ist ziemlich unmöglich, da ich meist den Spaß an einem Stück verlieren sobald ich für längere Zeit daran arbeiten muss.
Ich bin praktisch der Horror für jeden Klavierlehrern und habe deshalb auch mit dem regelmäßigen Klavierunterricht aufgehört.
Das Entwickeln von neuen Bewegungsmustern ist zum Teil nötig und ich nutze dies auch, aber ich will ich nicht nur durch schummeln weil ich damit sehr schnell an die Grenzen des Machbaren komme.
Ich habe früher rein klassischen Unterricht gehabt. Bin aber in den letzten 2 Jahren, zum Teil mit Hilfe eines neuen Lehrers, davon weg, hab neue Stilrichtungen ausprobiert usw. (Das meiste eher weniger erfolgreich) Ich habe viel einfach frei nach Schnauze gespielt ungeachtet von Rhythmus, Technik, sondern einfach nach Gefühl (klang meist auch so). Richtig bewusst geworden, dass ich unbedingt was an meiner Technik machen muss, ist es mir als ich vor kurzem für die Schule eine sehr leichte Bearbeitung von Chopins "Tristesse" gespielt habe ( Ergebniss: hätte meine frühere Klavierlehrerin das gehört, hätte sie mich raus gejagt).

Bisher hast Du anscheinend nur Physiotherapie machen lassen. Ich würde alternative Behandlungsmethoden in Betracht ziehen und denke dabei an Neuraltherapie und Tuina-Massage (TCM, Traditionelle Chinesische Medizin).

Mir hat beides nach einem Unfall geholfen, bei dem die rechte Rotatorenmanschette verletzt wurde. Ich habe mich gegen eine OP und für eine alternative Behandlung entschieden. Die Neuraltherapie hat etwas bewirkt aber mehr Erfolg brachte die Tuina-Massage, die den erheblich eingeschränkten Bewegungsspielraum des Schultergelenks deutlich vergrößert hat. Diese Form der Massage vermag z.B. auch zeinen "Hexenschuss" in Kürze zum Verschwinden zu bringen.

Allerdings möchte ich nicht verheimlichen, dass man sich auf mehr oder weniger starke Schmerzen bei der "TCM-Massage" einstellen sollte. Aber wenn der Leidensdruck groß ist, dann hält man die Schmerzen aus.

Ja, bisher habe ich es nur mit Physiotherapie versucht. Ich werde mich allerdings auch mal nach alternativen Behandlungsmethoden erkundigen. Schmerzen sind mir dabei ziemlich egal, die habe ich seit einem halben Jahr und auch die Physiotherapie war nicht schmerzfrei.
Auch wenn der Arzt beim letzten Besuch angedeutet hat, dass man die Hand vielleicht doch operieren könnte, wenn weiter Physiotherapie nichts bringt, kommt das für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage.
Also zusammengefasst: Ich habe einfach weitergeübt wie bisher und einfach Geduld gehabt. Es hat zwar etwas gedauert, aber nach einigen Jahren war wirklich wieder alles beim alten. Aber es war auch ein Bruch und kein Gelenkkapselriss.

Gute Besserung!

Daniel

Danke, erstmal für die Beruhigung, weiter üben wie bisher habe ich versucht, aufgehört wenn die Schmerzen zu groß waren.
Die Probleme sind mir selbst ersteinmal gar nicht so aufgefallen. Familie und Freunde haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich am Klavier zum Beispiel sehr unsauber anschlage, oder beim Gitarrespielen mein Handgelenk fest mache.
Mir selbst ist es erst beim Spielen technisch anspruchsvollerer oder schnellerer Stücke aufgefallen.
Aber auch erst nach einiger Zeit, wo die Schmerzen soweit abgeklungen waren, dass ich tatsächlich auch wieder ein oder zwei Lieder nach einander spielen konnte.



Liebe Grüße
MissSunshine
 
@Peter meinst er freut sich, wenn du in einem Beitrag seine Website verlinkst und erzählst, dass er ...:konfus:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Stilblüte
Dem wird´s egal sein. Das ist eine Frohnatur. Aber hast schon Recht....ich werde es mal bissel bearbeiten.

Ähh, jetzt fällt mir auf, dass ich Deinen Beitrag auch bearbeiten muss. Ich hoffe auf Dein Verständnis....ist ja in Deinem Sinn.
 

Mod:
Guter Beitrag von jk (like von mir), ich muss den nur wegen meiner eigenen Blödheit editieren.
-Peter-
 
Oh nööö, jetzt muss ich das auch noch bearbeiten. Whaa, ich hab ne Lawine losgetreten.
Sorry @jk82 .
 

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