Bekomm vielleicht endlich ein Klavier!

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bechode

bechode

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14. Okt. 2006
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Hallo
Ich bekomme vielleicht aber wirklich nur vielleicht ein richtiges Klavier! Endlich!
Jedenfalls will sich mein Vater mit mir mal ein Klavier von einer Bekannten ansehn, die kann nicht mehr spielen wegen Krankheit oder so und will es jetzt verkaufen. (ich denke mal nicht, dass man sich einfach nur mal so ein Klavier anschaut ohne die Absicht es auch vllt zu kaufen.) Ich weiß bis jetzt nur dass es 5 Jahre alt ist, die Marke SCHIMMEL ist und sie 5000€ dafür will.
Jetzt hab ich was richtige Klaviere angeht überhaupt keine Ahnung auf was man alles achten muss. Ein neues Klavier kommt denk ich nicht in Frage da die zu teuer sind. Jetzt, da wir uns vllt eins kaufen hab ich natürlich ein paar Fragen, da ich nicht völlig ahungslos davor stehen möchte.
1.Wie erkennt man ob ein Klavier (zum Beispiel 5000€) noch wert ist? Wovon ist das abhängig?
2.Wie alt sollte ein gebrauchtes Klavier höchstens sein (zum Teil sind die ja schon über 100 Jahre alt...)?
3.Genügt es wenn das Klavier einfach gut klingt und toll aussieht?
4.Wie erkenn ich ob das Klavier schon Schäden hat und vllt schon nach einem Jahr zusammen fällt?
5.Gibt es irgendwelche Tests die auch ich als Laie mit dem Klavier machen kann um mögliche Fehler zu entdecken?
6.Wieviel sollte man für ein vernünftiges Klavier ausgeben? (hab auch schon Angebote für 400€ gesehen aber ich kann mir nicht vorstellen dass das was ist.)
7. Müssen es wirklich Marken wie Kawai, Schimmel, Yamaha, Steinway, Bösendorfer... sein? oder sind unbekannte Marken auch nicht zu verachten?
8.Darf die Temperatur in dem raum wo das klavier steht stark schwanken? (wir haben einen Ofen in dem Raum wo es stehen würde)


Bei dem Ganzen stell ich mir die Frage, ob ein Klavier auch das richtige ist, weil da kann ich nicht einfach mal mit Kopfhörer spielen. Ich hab auch keine geregelte Spielzeiten. So kann es sein, dass ich mich am Wochenende noch nachts um 1 dran setz, was ich dann mit nem richtigen klavier nicht kann. (ist aber trotzdem toll, wenn man Clair de lune mal mit echtem Mondlicht spielen kann;)). Außerdem hab ich noch 2 Brüder, die davon nicht sehr begeistert sein werden, da die auch lernen müssen und da ein lautes Klavier nicht gerade vorteilhaft ist. Meine Eltern sagen zwar oft, dass ich auch mal laut spielen soll, was ich aber so gut wie nie mache, aber wenn ich dann ein Klavier hab und täglich so bis zu 3 stunden spiel, werden die davon irgenwann auch genervt sein vor allem wenn man über einen langen Zeitraum nur das selbe spielt wie bei mir jetzt die g-moll Ballade von Chopin. Außerdem denk ich, dass man das Klavier im ganzen Haus hören würde, weil es halt mitten im Haus steht. Ob ich mein e-piano behalten könnte weiß ich nicht so recht, weil ich jetzt nicht so recht wüsste wo das noch Platz hat. Sonst wär das mit dem laut spielen kein Problem!

Aber ein echtes Klavier wäre (jedenfalls für mich) von Vorteil. Mein e-piano genügt einfach meinen Ansprüchen nach 4 einhalb jahren Klavier spielen nicht mehr. Selbst meine Lehrerin sagt, dass es eine Schande sei so großartige tolle Stücke auf so einem e piano zu spielen, wo sie denk ich nicht ganz unrecht hat!

gruß bechode
 
Wenn du nach viereinhalb Jahren die Ballade spielen kannst, kannst du Pianist werden :)
Ich komm in dein Konzert.

Stilblüte
 
Ballde ist gut, aber noch besser tä. na lassen wir das besser.

Chief
 
Du warst schneller als ich.
Sprichst mir aus den Gedankenwindungen...
Ich täte das auch so sagen.

Stilblüte
 
Hi Bechode,

da ich mich seit einiger Zeit ja auch nach einem (neuen) Instrument umschaue kann ich Dir ein paar Tipps geben, welches aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat und evtl von Klavierbaumeistern in diesem Forum ergänzt werden könnte.

Zum einen muß Dich der Klang ansprechen, das ist so fast das wichtigste!
Dann mal in das Klavier reingucken:
Sieht die Mechanik OK aus? Liegen die Dämpfer richtig auf den Saiten? (ich hatte schon einen Flügel gesehen, da zeigten die Dämpfer in alle Himmelsrichtungen) Sind die Hämmerköpfe abgenudelt? Zeigen die Saiten einen Anflug von Rost?
Ist die Klaviatur in einer Linie, sprich, stehen Tasten etwas über oder unter?
Wurde es regelmäßig gestimmt oder gewartet?
Zeigt der Resonanzboden (bzw ~wand) Risse oder anderweitige Beschädigungen?

Was ich beim Testspielen immer gemacht habe: Mal pp spielen und auch fff, grad beim fff hören, ob der Klang scheppernd ist (in allen Lagen!)

Die Preislage um 3-5000 € für ein Klavier ist schon in Ordnung für ein vernünftiges Instrument. Angebote um 400 € würde ich sehr skeptisch betrachten. Bei meiner Flügelsuche hatte ich Instrumente (neu und alt) um 5000 € gespielt und es war schrecklich. Natürlich kann mal ein Schnäppchen dabei sein, aber die Regel wird das nicht sein.

Bezüglich der Standortfrage: Das Optimum für ein Klavier ist ein gleichbleibendes Klima (20 °C, 50% r.Lf), aber wenn das Klavier nicht direkt am Ofen steht, sehe ich kein Problem darin, es wird ja nicht eine Temperaturschwankung von 15 bis 30 °C (also 15K) geben :confused:

Soweit erstmal von meiner Seite.

Gruß,
Sascha
 
Es geht hier, wie schon so oft, um die Ballade I Op 23 von F. Chopin,
den hier im Forum einige Leute so runterspielen.

Chief
 
Bezüglich der Standortfrage: Das Optimum für ein Klavier ist ein gleichbleibendes Klima (20 °C, 50% r.Lf), aber wenn das Klavier nicht direkt am Ofen steht, sehe ich kein Problem darin, es wird ja nicht eine Temperaturschwankung von 15 bis 30 °C (also 15K) geben :confused:
hallo

Also vor allem im Winter kann es bei uns schon mal vorkommen, dass im Verlauf eines Tages schon mal so eine Tempteraturschwankung von 10K geben kann. Wirkt sich das wirklich so gravierend auf ein Klavier aus?

Zitat von chief:
Es geht hier, wie schon so oft, um die Ballade I Op 23 von F. Chopin,
den hier im Forum einige Leute so runterspielen.

Chief
Also eigentlich geht es mir darum nicht wirklich in diesem Threat, ist eben nur so ein Nebenthema, aber nett, dass du es erwähnt hast!;)

gruß bechode
 
Um was denn sonst?
Du sagst doch selber bei Damen.....
Ich kann das nur bestätigen,
Ich steh mehr auf Schumann, aber der hat auch eine Dame gehabt "Clara"

Chief
 

hast ja recht chief:D
 
Ein Professor von mir hat einmal gesagt:
"In einer Stunde, in der nicht gelacht wird, ist eine verlorne Stunde"
Man, hab ich das alles richtig geschrieben.

Chief
 
Also vor allem im Winter kann es bei uns schon mal vorkommen, dass im Verlauf eines Tages schon mal so eine Tempteraturschwankung von 10K geben kann. Wirkt sich das wirklich so gravierend auf ein Klavier aus?

Erfahrungen aus der Praxis habe ich nun nicht, aber die Physik lehrt uns, das sich ein Stoff bei Erwärmung ausdehnt und beim Abkühlen zusammenzieht. Bei einer Stahlsaite von 1 m Länge würde es bei 10 K Erwärmung eine Ausdehnung von ca. 1,5 mm geben. In wie weit sich das auf die Frequenz der Saite auswirkt, keine Ahnung - passt nicht in mein Berufsbild (Chemielaborant) :-) Und das Holz arbeitet in gleicher Weise auch (für z.B. Eiche wären das 0,8 mm). Und wenn das jeden Tag auftritt? Haben wir keine Klavierbaumeister in diesem Forum?

Gruß,
Sascha
 
Nun, auch wenn sich unsere forumsansässigen Physiker, Klavierbauer und Klavierstimmer mit Patent C6/CI gewiss detaillierter dazu äußern können: Es geht ja nicht nur um die alleinige Ausdehnung der einzelnen Saite, sondern das gesamte Innenleben aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten arbeitet ja unter den Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, so dass die Stimmung selbst nach Rückgang der Temperatur auf genau den gleichen Wert nicht mehr die selbe sein wird wie vorher. Ebenso wird sich auch das Zusammenspiel der Mechanik allmächlich verändern.
 
Hallo --

Bislang gehe ich davon aus, dass es in erster Linie Schwankungen der Luftfeuchtigkeit sind, die permanent die Stimmung eines Klaviers zum Schlechteren verändern; im Extremfall könnten vielleicht auch die Hammerfilze hörbar ihre Eigenschaften ändern bzw. die Mechanik leiden. Ohnehin sollten extreme Luftfeuchten vermieden werden, da sie die Entstehung von Rissen im Resonanzboden befördern (genaugenommen sind es eben die SCHWANKUNGEN der Luftfeuchte).

Damit wäre auch schon ein ganz wichtiger Punkt bei der Begutachtung von Gebrauchtinstrumenten genannt: Der Resonanzboden sollte unbedingt frei von Rissen sein!

Desweiteren ist selbstverständlich auf den Klang zu achten. Wenn man in der Hinsicht noch unerfahren ist, empfiehlt es sich, Erfahrungen zu sammeln -- in Klaviergeschäften, bei privaten Anbietern. Allerdings kann je nach Zustand der Stimmung und der Hammerfilze der momentane Klang auch recht erheblich variieren ...
Stichwort "Stimmung": Am besten sollte ein Klavierbauer den "Stimmstock" daraufhin in Augenschein nehmen, ob alle Wirbel (oder wie heißt das?) noch ordentlich Halt finden, sonst hält die Stimmung nicht richtig (bzw. noch weniger als sowieso schon.. ;) ).

Äußerst wichtig ist natürlich auch die "Spielart", also wie sich die Tastatur/Mechanik anfühlt -- ist sie leicht- oder (zu) schwergängig (beides sollte vermieden werden, denke ich), bewegen sich die Tasten alle gleichermaßen geschmeidig, entstehen bei einzelnen Tasten Geräusche? Usw.
Darüberhinaus unterscheidet sich das Spielgefühl auch von Klaviermodell zu Klaviermodell etwas, je nach Auslegung/Qualität der Mechanik. Was dem einzelnen besser oder schlechter gefällt, kann letztlich nur dieser einzelne für sich ermitteln ... Gegebenenfalls könnte aber vielleicht auch ein guter Klavierspieler, z.B. ein(e) Klavierlehrer(in), Hilfestellung geben.

--

Grundsätzlich wäre es für Dich, bechode, sicher höchste Zeit, auf ein richtiges Klavier zu wechseln, wenn dies das Instrument ist, welches Du tatsächlich lernen möchtest. Denn die "Spielart" einer Klaviermechanik ist eben doch deutlich anders als die (normaler) Keyboards oder Digitalpianos. Die meisten Spieler werden sich beim Umstieg auf ein richtiges Klavier wohl erst gründlich an das geänderte Verhalten der Mechanik gewöhnen müssen, schätze ich (wäre bei mir jedenfalls so).

Andererseits haben die elektronischen Instrumente aber auch gewichtige Vorteile, die offenbar in Deinem Fall keinesfalls unterschätzt werden sollten (da Du vielerlei Rücksichten auf Mitbewohner/Nachbarn(?) nehmen musst oder netterweise nehmen willst).

Daher scheint es mir nicht sinnvoll, zukünftig komplett auf das Digitale Piano zu verzichten.


Grüße

Bernd
 
Grundsätzlich wäre es für Dich, bechode, sicher höchste Zeit, auf ein richtiges Klavier zu wechseln, wenn dies das Instrument ist, welches Du tatsächlich lernen möchtest. Denn die "Spielart" einer Klaviermechanik ist eben doch deutlich anders als die (normaler) Keyboards oder Digitalpianos. Die meisten Spieler werden sich beim Umstieg auf ein richtiges Klavier wohl erst gründlich an das geänderte Verhalten der Mechanik gewöhnen müssen, schätze ich (wäre bei mir jedenfalls so).
Erstmal danke für die ausführlichen Antworten:p
Also auf ein Klavier kann ich denk ich nicht mehr verzichten! Klavierspielen macht mir so viel Spaß wie noch nie und habe deshalb nicht vor damit mal aufzuhören.
das mit dem e-piano ist halt so eine sache...ich wüsste momentan (leider) nicht wo ich das noch hinstellen könnte.

gruß bechode
 
bechode,
es ist hier im Forum so viel schon über Stimmen, Klavierbau usw. gesagt worden.
Bitte mache dir die Mühe und lies die nötigen Beiträge dazu.

Gruß Chief
 
Ich glaub die entscheidenden Hinweise hab ich ja jetzt!
 

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