Behördliche Kammermusik

Da bin ich strikt dagegen. Ich will nicht, dass bei öffentlichen Arbeitgebern von meinen sauer verdienten Steuergeldern gefiedelt, gepfiffen und gebrummt wird.
auch ein interessanter Aspekt: Wenn der Mensch sich zwischendurch, vielleicht zwei Stunden in der Woche dem gemeinsamen Musizieren widmet, dann ist das:
Gut für ihn selbst
Gut für die Gemeinschaft
Gut für die Arbeitseffektivität.

Wir haben eine Gesellschaft, die auf das Bruttosozialprodukt schielt und nicht überlegt, daß der Mensch das sensible Zünglein an der Waage ist. Ein Mensch, der sich in irgendeiner Form der Kunst und dem Sport widmet, ist mit Sicherheit ein besserer Mitarbeiter, als der, der den ganzen Tag nur vor seiner Computerglotze hockt und innerlich verarmt.
Dieser Typ verliert wegen Arbeitsfrust vielleicht irgendwann seine Arbeit ....
und dann wird von deinen sauer verdienten Steuergeldern Hartz 4-6 gezahlt....
Da zahl ich lieber für das Öffiorchester, das in der Adventszeit in´s Altenheim geht und den Menschen dort eine schöne Zeit beschert...
 
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Ich will nicht, dass bei öffentlichen Arbeitgebern von meinen sauer verdienten Steuergeldern gefiedelt, gepfiffen und gebrummt wird.

Im Vergleich zu den Stunden, die öffentliche Verwalter vor den Türen ihrer Bürohäuser stehen und rauchend klönen oder klönend rauchen, vernachlässigbar. Aber Musik machen UND rauchen, das ist dann in jedem Fall zuviel !
 
Immer weitermachen, oder so.
Die Besetzung mit Flöten und Maultrommeln fegt alle Räume leer.
Habe halbschlafend die Beiträge gelesen und schlaftrunkend, oder so, geschrieben.
Krawehl, Krawehl :008::008:

Gauf! :017:
 
Die Hoffnung ist, dass sich die Ensembles einfach so finden und untereinander ausmachen, was sie spielen und wo/wie oft sie sich treffen. 4 mal im Jahr könnten wir uns alle zusammen treffen und spielen. Ein Raum mit Flügel - auch zu Probezwecken - kann vom Arbeitgeber gestellt werden.
Dann kehren wir mal zum ursprünglich geplanten Projekt zurück und ich nehme mir mal die Behauptung heraus, dass ohne ein Mindestmaß an Koordination vermutlich viel Chaos und Frust vorprogrammiert ist. So wie bei einer Betriebssportgruppe ein Übungsleiter vonnöten ist, sollte bei einem solchen Instrumentalmusik-Projekt ein Koordinator ein paar Grundstrukturen schaffen:
  • Ansprechpartner in organisatorischen Fragen (Raumnutzung!)
  • Berater in Fragen der Ensemblestruktur (Leistungsvermögen der Musiker ermitteln und dafür geeignete Literatur ermitteln und besorgen!)
  • Zuweisung der Teilnehmer in geeignete Projekte (stilistische Prioritäten?)
  • Vermittlung bei auftretenden Schwierigkeiten (Fehlbesetzungen korrigieren!)
  • Programmkonzeption bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen...
Eine ganze Menge von Erfordernissen, die in der Regel nur durch erfahrene Kammermusiker und souveräne Ensembleleiter mit sehr breit gefächerten Literaturkenntnissen zu bewältigen ist. Das mal eben zu leisten und am besten noch auf ehrenamtlicher Basis - kannst Du das neben Deinen beruflichen Verpflichtungen leisten? Oder ein Organisationsteam, dem Du angehörst?

LG von Rheinkultur
 
Immer weitermachen, oder so.
Die Besetzung mit Flöten und Maultrommeln fegt alle Räume leer.
Habe halbschlafend die Beiträge gelesen und schlaftrunkend, oder so, geschrieben.
Krawehl, Krawehl :008::008:

Gauf! :017:
Halbschlafend? Schlaftrunken? Das wären doch glänzende Voraussetzungen, in dem Behörden-Musikverein die Funktion des Orgelmanns zu übernehmen. Vor allem dann, wenn in dem ausgewählten Repertoire dank vieler Flöten und Geigen barocke Triosonaten dominieren. Literaturempfehlung zum Weiterschlafen:



Gauf!:017:
 
Das mal eben zu leisten und am besten noch auf ehrenamtlicher Basis - kannst Du das neben Deinen beruflichen Verpflichtungen leisten?

Danke für deine ausführliche Antwort! Bin gerne bereit, mein bestes zu geben. Von erfahrenem Kammermusiker bin ich allerdings weit entfernt. Ich habe mal ein paar Monate unseren Schulchor als Krankheitsvertretung geleitet und ein wenig Kammermusik gemacht.

Ansprechpartner in organisatorischen Fragen (Raumnutzung!)

Das hatte ich vor.

Berater in Fragen der Ensemblestruktur (Leistungsvermögen der Musiker ermitteln und dafür geeignete Literatur ermitteln

Mit geeigneter Literatur kann ich wahrscheinlich dienen, wenn meine Kenntnisse da auch nicht überragend sind. Das Leistungsvermögen ermitteln? Ich hatte vor, dass sie sich selbst einschätzen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich meine Kollegen, die mich oftmals gar nicht kennen werden, von mir einschätzen lassen wollen...

Außerdem glaube ich fast, dass ich das auch nicht kann... Im Klavierunterricht meines Sohnes bespreche ich Stücke oftmals mit unserem KL, da mein Sohn einfach nicht übt, wenn ihm das Stück nicht gefällt (:-((
) und ich seine Vorlieben ganz gut kenne. Das ein oder andere mal habe ich mich da schon verschätzt ("ist doch nicht so schwierig") und wurde vom KL eines besseren belehrt. Und da kenn ich mich ein bisschen mit dem Instrument aus...

Zuweisung der Teilnehmer in geeignete Projekte (stilistische Prioritäten?)

Hm. Kann ich durchaus. Habe halt Angst, dass ich sie so bevormunde. Ich initiiere das ja erstmal nur. Wieviel "Kontrolle" ist notwendig?

Vermittlung bei auftretenden Schwierigkeiten (Fehlbesetzungen korrigieren!)

Das weiß ich nicht, ob ich das kann :-(

Programmkonzeption bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen...

Hm. Glaube schon.

Ich weiß einfach nicht, wie stark ich die Leitung übernehmen soll und wie sehr autark die Gruppe geführt werden soll. Ich habe die Befürchtung, dass wenn ich zu viele Vorgaben mache, dass ich sie verschrecke (auch mit meinen Ansprüchen).

Im Vordergrund soll natürlich die Freude am gemeinsamen musizieren stehen (und die Möglichkeit, das ein oder andere Stück spielen zu können). Bei mir steht das nicht im Gegensatz zu gehörigem üben und ernsthaften Proben. Im Gegenteil, wenn mein Partner bei der Probe nicht vorbereitet ist, dann vergeht mir die Freude... Aber es gibt wahrscheinlich auch Kollegen, denen es ausreicht, irgendwie was rumzufiedeln.

Also ich denke, ich biete das, was du mir vorgeschlagen hast an. Damit dürfte ich hoffentlich mal niemanden vergraulen.
 
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Ich bin mal gespannt, ob die Idee außer mir noch jemand gut findet oder ob ich am Schluss allein da sitze...

Schöne Idee. Selbst wenn daraus nur ein musikalisches Kaffeekränzchen werden sollte, egal.
Was letztlich dabei herauskommt, weiß eh niemand – davon darf man es nicht abhängig machen.

Wer so eine "Einladung" herumschickt, setzt auch zwangsläufig den Rahmen und trägt zunächst die Verantwortung. Heißt: Setzt sich den Hut auf, ist automatisch "Rudelführer" und muss gewisse Erwartungen der Interessenten erfüllen. Auch "Selbstorganisation" beinhaltet "Organisation". Du wirst Aktivierungsenergie investieren müssen. Bis so etwas zum Selbstläufer wird, muss irgendjemand verlässlich koordinieren, Termine festsetzen, Ansprechpartner sein, den Leuten hinterhertelefonieren o.ä.

@Rheinkultur bringt m. E. auf den Punkt was geleistet werden müsste, um so etwas wie "Erfolg" zu haben. Wichtig wäre daher, dass die evtl. Interessenten für sich selbst und für die Gruppe klare Ziele definieren: Plant man musikalische Qualität oder zwischenmenschlich orientiertes Beisammensein (Auftritte vs "Spaß haben")?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bekommst Du es mit zwei Gruppen mit unterschiedlicher Motivation zu tun: Einige sind mehr an musikalischer Qualität interessiert, und andere wollen lieber nette Kollegen mit ähnlichem Hobby treffen. Beide Interessenlagen sind kaum miteinander vereinbar. Die Einen wollen diszipliniert etwas erarbeiten, die Anderen wollen "Spaß haben" = sich wohlfühlen (nicht negativ gemeint!)

Du musst vorher überlegen, wie Du mit diesem Dilemma umgehst.
 
Oh, überschnitten, liebe @Muck

Ich initiiere das ja erstmal nur. Wieviel "Kontrolle" ist notwendig?

"Nur" initiieren klingt mir zu harmlos und zu unverbindlich ... siehe oben, dazu hab ich etwas geschrieben. Unterschätz das nicht. Du übernimmst als Initiator eine Grundverpflichtung (und sei sie nicht größer als dass die Interessenten ihre kostbare Lebenszeit investieren, um DEINE Idee anzuhören).

Im Gegenteil, wenn mein Partner bei der Probe nicht vorbereitet ist, dann vergeht mir die Freude... Aber es gibt wahrscheinlich auch Kollegen, denen es ausreicht, irgendwie was rumzufiedeln.

Stichwort Motivationsdiskrepanzen. Du brauchst ein Konzept. Nichts ist so demotivierend, wie zu einem Treffen zu gehen, dessen Initiator kein Konzept vorlegt. Eine "Tischvorlage", eine Diskussionsgrundlage, irgendwas halt. Eine Gruppe, die sich neu organisiert, braucht Führung.
 

@Muck
Ich weiß nicht, ob das hier schon geschrieben wurde, aber ich würde unbedingt die Leute einzeln ansprechen und versuchen, sie mit deiner Begeisterung anzustecken. Das fördert die Verbindlichkeit und macht jedem Einzelnen klar, wie wichtig dir da eine gewisse Ernsthaftigkeit ist. Also lieber keine Rundmail schreiben und keine Aushänge machen.
 
@Demian
das käme mir etwas umständlich (und seltsam) vor, wenn ich mir vorstelle, ich würde durch so ein Gebäude „tigern" und jeden, der mir über den Weg läuft, ansprechen, ob und wie gut er/sie musiziert, etc...
 
@Demian
das käme mir etwas umständlich (und seltsam) vor, wenn ich mir vorstelle, ich würde durch so ein Gebäude „tigern" und jeden, der mir über den Weg läuft, ansprechen, ob und wie gut er/sie musiziert, etc...
Naja, man kann ja in der eigenen Abteilung anfangen. Dann kann es sich schneeballartig herumsprechen. Es dient halt der Verbindlichkeit. Ja, dafür muss man dann Energie aufbringen. Und genau das merken die Leute, denen ebenfalls etwas daran liegt. Bei anonymen oder halbanonymen Mails bzw. Aushängen wird viel leichter das passieren, was hier manche befürchten.
 
Wenn, dann würde ich beide Wege beschreiten.
Bei der „stille Post-Variante“ könnte ich mir vorstellen, dass viele potentielle Interessenten übersehen werden und nichts von der Aktion mitkriegen.
 
Der persönliche Kontakt hilft immer. Ich habe einmal längere Zeit Vereinsarbeit gemacht. Dazu gekommen bin ich, weil mich jemand angerufen hat und mich persönlich gefragt hat.
Dadurch fühlt man sich auch persönlich angesprochen und denkt eher über die Sache nach, als wenn eine anonyme e-mail im Postkasten ist. Die überliest man leicht.
Also den persönlichen Kontakt kann man nicht hoch genug einschätzen. Die e-mail kann dann immer noch folgen.
 
So ein Aushang ist trotzdem nicht verkehrt - mitunter melden sich Menschen, an die man nicht im Traum gedacht hätte.
 
Leute, Landkreisverwaltung.
Dazu gehört u.a. Jobcenter, Sozialamt, Zulassungsstelle, Gesundheitsamt, Bauaufsicht, Kasse, Personalamt, Hauptamt..... Wir sind über - keine Ahnung - 10 Gebäude verstreut, hinzu kommen noch Außenstellen in kreisangehörigen Städten ... Ich kenne vielleicht 20% der Mitarbeiter, und damit bin ich schon gut dabei!

Prinzipiell habt ihr ja recht, aber das ist hier echt nicht umsetzbar. Da müsste ich ja schon einen Dienstreiseantrag stellen :lol:
 

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