Alles über den Online-Chang, Erfahrungen, Diskussion

Ich glaube ja nicht, dass deine KL das denkt ;)

Als ich auf den Chang gestossen war, fand ich ihn auch ganz interessant. Aber als ich dann etwas von "Krümmungslähmung" gelesen habe, wurde mir der Chang suspekt. Und nachdem ich dann auch noch das Vorwort gelesen habe, ist das Thema für mich vollends erledigt. Aber wenn's anderen hilft, warum nicht. Ich würde nur warnen, es nicht für die "einzige" Wahrheit zu halten.

er meint ja einfach, dass ein gekrümmter Finger etwas bewegungseingeschränkter ist als ein locker Gestreckter. Der Begriff ist an sich schlecht gewählt- aber was er beschreibt stimmt schon.

Und die "einzige" Wahrheit verkünden ja nur die Politiker;)

Es stehen interessante Sachen in dem online Buch, aber für einen unkritischen Leser oder auch für einen, der noch nicht viel Klaviererfahrung hat, kann es nutzlos sein. Das Buch muss selbst interpretiert werden.

Ich habe so ziemlich sämtliche Literatur über Klavierdidaktik gelesen und in "keinem" steht die ganze Wahrheit. aber in vielen steht Lesenswertes und eine Stärke des chang ist, dass er eine ganz gute Compilation darstellt.
 
Ich glaube ja nicht, dass deine KL das denkt

Wie kannst Du das wissen, sie hat mich sogar gefragt. :cool:
Außerdem bin ich mit dem konsequenten (!) Üben erst ca. im Mai nach längerem Schleifenlassen wieder "eingestiegen", kann also beurteilen, ob es mehr bringt als das "einfach so vor sich hin üben"!

Um nochmal auf einen älteren Beitrag zurückzukommen, in dem erwähnt wird, dass die Musik dabei auf der Strecke bleiben würde oder das Stück steril würde, halte ich für Gegner-Blablabla!

Es geht einfach bei Chang nur darum, das Stück (schnell!) in- und auswendig zu können, dass man es in Gedanken spielen kann und um "Methoden", noch unspielbare Stellen beherrschen zu lernen. Was man anschließend mit dem Stück macht, ist doch jedem selber überlassen. Mancher spielt halt auch so steril...

Klavirus
 
Ich habe den Chang wiklich bis zum Ende gelsen!
Jeder der das macht oder machen möchte, kann auch hieraus seine Vorteile ziehen.
Es muß ja nicht alles probiert werden oder auch funktionieren. Ich kann mir auch nicht
alles vorstellen, dass dies funktionieren kann. Man kann aber dies und das für sich
herauspieken und aussprobieren.
Ich habe es mit der strengen linke und dann rechte Hand getrennt üben gemacht, und
bin zu der Erkenntnis gekommen, für mich ein Vorteil ich lerne das Stück schneller und
auch genauer Spielen.
Also Leute, probieren.
Grüße Jörg
 
Was mich beim Chang derzeit am allermeisten interessiert ist das mentale üben.
Ich weiß bisher nicht so ganz wo ich anfangen soll. Ich kann die Melodie der Stücke die ich spiele z.B vor mich hinsummen, aber das ist natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache. Mein Bestreben ist es auch nicht, mir die Notenblätter auswendig zu merken und sozusagen aus dem Gedächtnis vom Blatt spielen :D
Wie macht ihr das, stellt ihr euch wirklich eine Klaviatur vor und seht eure Hände auf den Tasten "hüpfen" undzwar mit richtigen Fingersätzen?

Was ich derzeit Versuche wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin ist, dass ich mir die Noten von einem Stück nehme und erstmal nur eine Stimme mitlese und dabei versuche den Bewegungsablauf der einen Hand auf der Klaviatur mental nachzubilden.
 
Ich habe das entsprechende Kapitel von Chang nicht gelesen aber es ist schon ganz richtig, das Stück komplett oder teilweise durchzugehen. Dazu kann man auch die Noten lesen. Meiner Meinung nach kann man nichts vernünftig spielen, wenn man keine Vorstellung davon hat, wie es klingen soll, und genau die entwickelt man mit dieser Methode.

Wenn einem eine Stelle partout nicht einfallen will, hat man übrigens einen Hinweis auf Arbeit.
 
Ich habe das entsprechende Kapitel von Chang nicht gelesen aber es ist schon ganz richtig, das Stück komplett oder teilweise durchzugehen. Dazu kann man auch die Noten lesen. Meiner Meinung nach kann man nichts vernünftig spielen, wenn man keine Vorstellung davon hat, wie es klingen soll, und genau die entwickelt man mit dieser Methode.

Wenn einem eine Stelle partout nicht einfallen will, hat man übrigens einen Hinweis auf Arbeit.

Bravo Guendola,

gerade der letzte Satz kann nicht oft genug wiederholt werden.

Wie einige sicher wissen, arbeite ich auch mit Musikern der Gattung Pop und Rock zusammen. Und da fällt mir auf, dass die im Gegensatz zu KLavierspielern der klassischen Musik oft eine wesentliche genauere Vorstellung haben, was sie singen oder spielen wollen.

Fazit: Man kann überall dazu lernen
 
Ich bin auch gerade daran, mich durch den Chang 'durchzuarbeiten'.

Manches finde ich wirklich sehr gut, zum Beispiel, daß man den nächsten Takt des zu übenden Teils gleich mit üben sollte, um dann den Übergang besser bewältigen zu können. Das macht Sinn.

Mich hat nur die ziemlich heftige Kritik an Hanus etwas irritiert. Ich übe täglich mit Hanus und es hat mich weiter gebracht. Er mag vielleicht recht haben, daß die schwächere Hand dadurch überfordert wird, aber bei mir hat es die schwächere Hand (meine Rechte, ich bin Linkshänder und habe echte Probleme mit der rechten Hand) gestärkt.

Das mentale Üben hört sich recht interessant an und ist bestimmt auch gut, wenn man es beherrscht, aber sorry, ich kriege es nicht hin. Ich spiele zwar die Stücke, die ich kann, auswendig, aber ich schaffe es nicht, sie mir mental aufzurufen und rein theoretisch, nur im Kopf, zu spielen...

Ich werde den Chang auf jeden Fall bis zum Ende durchlesen und dabei rausholen, was für mich persönlich sinn voll ist, aber alles kann ich wirklich nicht unterschreiben.
 
Das mentale Üben hört sich recht interessant an und ist bestimmt auch gut, wenn man es beherrscht, aber sorry, ich kriege es nicht hin. Ich spiele zwar die Stücke, die ich kann, auswendig, aber ich schaffe es nicht, sie mir mental aufzurufen und rein theoretisch, nur im Kopf, zu spielen...

Ich werde den Chang auf jeden Fall bis zum Ende durchlesen und dabei rausholen, was für mich persönlich sinn voll ist, aber alles kann ich wirklich nicht unterschreiben.

Unterschreiben musst du ja auch nichts. Wie einige Vorposter schon sagten, kann man sich hier wirklich die Rosinen aus dem Teig picken.

Sicher wird ein guter Lehrer aber mehr Rosinen finden als ein Anfänger, der manches nicht richtig einordnen kann.

Über das mentale Üben kann man auch sagen, dass es niemand so beherrscht wie er es gerne hätte.

Wenn du deine Stück auswendig kennst, dann hast du doch bereits eine Vorstellung. Auch das ist ja bereits mentales Üben.

Man darf sich in seinem wollen auch nicht überfordern. Der Mensch hat ja die Gabe der inneren Vorstellung- wobei wir ja bisher nicht beweisen konnten, dass alle Tiere diese nicht hätten - .

wir haben doch ständig Bilder im Kopf, Pläne und ebenso hat man doch Klänge, Melodien im Kopf (Ohrwürmer).

Das künstlerische Hören braucht genauso viel Training wie das künstlerische Sehen. Beides muss in kleinen Schritten weiterentwickelt werden.

Ein guter Einstieg sind immer Volkslieder. Kannst du dir diesen Lied "Hänschen klein" so im Kopf vorstellen, als ob du es echt hörst ?

Als nächsten Schritt hörst du dann auch die Begleitung und die Harmonien mit.

So kann man anfangen.
 
@klavigen: Danke für den Tipp!

Einige der Stücke, die ich spielen kann, habe ich im Kopf, 'höre' sie praktisch als Thema mitsamt Begleitung.
Bei leichten Stücken weiß ich auch, was in welchem Moment die jeweilige Hand macht. Bei anderen Stücken 'höre' ich zwar die Begleitung, kann aber nicht wirklich sagen, was die Finger in jedem Moment tun. (Ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich beschrieben ist...)

Würde mentales Training bedeuten, daß ich praktisch ein Stück so in Gedanken 'spielen' kann, daß ich jederzeit weiß, wo genau sich meine Finger befinden?

Das wäre ja bei Stücken, wo die linke Hand eine schwierigere Begleitung tätigt, richtig schwer zu lernen...
 
Würde mentales Training bedeuten, daß ich praktisch ein Stück so in Gedanken 'spielen' kann, daß ich jederzeit weiß, wo genau sich meine Finger befinden?
Das wäre ja bei Stücken, wo die linke Hand eine schwierigere Begleitung tätigt, richtig schwer zu lernen...
Ich mache es so. Wenn man immer einen Schritt nach dem anderen beim Lernen macht ist das kein Problem. Im ersten Heft einer Klavierschule gibt es noch keine Begleitungen die extrem schwierig auswendig zu lernen sind. Der Schwierigkeitsgrad nimmt ja schrittweise zu. Auch bei schwereren Stücken , die dem eigenen Können entsprechen, ist es kein Problem - es braucht nur Zeit, aber mit entsprechender Übung geht es immer schneller.

Zuerst höre ich mit Noten innerlich ganz genau die rechte und danach die linke Hand. Wenn das geht beide zusammen. Dann stelle ich mir ganz genau vor welche BEWEGUNGEN die einzelnen Hände machen. Die Bewegung ist für mich wichtiger als die richtige taste, da ich diese ja bei richtiger Bewegung automatisch habe. Beim Vorstellen des Spielens sehe ich das Klavier mit seinen schwarzen und weißen Tasten quasi vor mir und "spiele" darauf. Wenn das klappt, und das dauert bei komplizierteren Stücken manchmal auch recht lange, dann spiele ich das Stück innerlich ohne Noten. Bei unsicheren Stellen oder Tönen schaue ich noch einmal nach.

Wenn ich ein Stück so geübt habe, dann kann ich an jeder beliebigen Stelle beim Spielen einsteigen und weiß sogar jede einzelne Note auswendig. Vor allem aber ist ein so gelerntes Stück dann relativ stressresistent und ich kann es auswendig vorspielen und WEISS, dass ich egal was passiert immer wieder reinkomme.
Anfangs braucht diese Methode allerdings viel Zeit. Ich übe seit 15 Jahren auf der Zugfahrt so Geige und kann so problemlos alle erforderlichen Stücke in einer angemessenen Zeit auswendig lernen und spare mir dadurch Übezeit.

Mentales Üben von neuen Techniken habe ich noch nie ernsthaft betrieben. Wenn ich mit einer bestimmten Technik Probleme hätte würde ich es machen, aber Bewegungsabläufe nach mehrmaligem Spielen abzuspeichern ist nicht mein Problem.
 
Vielen Dank Chrissi, das hört sich wirklich nach einer langwierigen Arbeit an, aber vielleicht wird es ja mit der Zeit dann auch immer einfacher, je länger man es übt. Wie halt bei so vielem.

Ich werde mir auf jeden Fall mal ein nicht ganz so leichtes Stück raussuchen und damit anfangen. ;-)
 

Hi,

hab' hier eine gute Zusammenfassung vom Chang gefunden. Er schreibt ja sehr viel, aber eigentlich lässt es sich sehr kompakt zusammenfassen:

His method is based on 4 major concepts: Hand Separate Practice, Segmental Practice, Parallel Sets, and Memorization. Here’s the outline:

1) Learn only musical compositions, no Hanon, Czerny, etc., but Scales and Arpeggios (III.5) are necessary.

2) Listen to performances/recordings, but do not try to imitate them exactly.

3) Practice old finished pieces Cold (without warm-ups).

4) When starting a new piece, sight read to identify difficult sections, and practice the most difficult sections first; then

a) Practice Hands Separate, in overlapping Segments.

b) Memorize first, HS, then start practice; the key to memorizing is to get up to speed as quickly as you can. Memorizing slowly can be impossibly difficult.

c) Use Parallel Sets to diagnose your weaknesses; Cycle parallel sets to strengthen those weaknesses and for getting up to speed quickly.

5) Play the last repetition of any repeated practice slowly before switching hands or moving to a new segment.

6) Practice Relaxation at all times, especially HS; this includes the entire body, including Breathing and swallowing.

7) Play through all mistakes; do not stop to correct it. Correct it later using segmental practice only at the mistake.

8.) Use the metronome to check the rhythm or speed briefly; do not use it for "slowly ramping up speed".

9) Use pedal only where indicated; practice without pedal until satisfactory, then add pedal.

10) To learn Hands Together: practice HS until faster than final HT speed; then pick a short segment, play the more difficult hand, and progressively add notes of the other hand.

11) Practice musically, softly but with authority and expression. Piano practice is not finger strength exercise; it is the development of brain power and nerve cells for control and speed. Add forte after you have acquired the necessary technique.

12) Before quitting practice, play everything you practiced (on this day) slowly for ensuring correct Post Practice Improvement, which occurs mainly during sleep. The last thing you want is to include your mistakes (especially from Fast Play Degradation in PPI!

Quelle:
http://thepracticeroom.typepad.com/the_practice_room/2005/12/fundamentals_of.html

Gruß
 
Bachopin,

könntest Du das Ganze auch ins Deutsche übersetzen? Ich bin leider der englischen Sprache nicht mächtig - jedenfalls dann nicht, wenn es ernst wird.

Kulimanauke
 
Ich bin zwar nicht Bachopin, aber ich will dennoch versuchen, die englischen Chang-Sätze möglichst gut (aber auch dennoch etwas frei - ich hoffe nicht in sinnverfälschender Weise) zu übersetzen. Für eventuelle Fehler (die gewiss drinstecken) entschuldige ich mich und bitte um Verbesserung im Sinne der Verständlichkeit und Richtigkeit von Changs Konzept:


Changs Methode basiert auf vier Hauptkonzepten: dem separaten Üben beider Hände, dem abschnittsweisen Üben, den "Parallel Sets" (Anmerkung: Das kann ich leider nicht übersetzen, siehe unten...) und dem Auswendiglernen. Hier folgt nun ein kurzer Überblick:

1.)
Lerne nur (echte) musikalische Komposition, keinen Hanon, Czerny, etc.; Skalen und Arpeggien (III.5 [Anmerkung: wofür auch immer diese "Zahl" steht...]) sind allerdings notwendig.

2.)
Höre Aufführungen/Aufnahmen an, aber versuche nicht, diese genau zu imitieren.

3.)
Übe alte, abgeschlossene Stücke "kalt" (d.h. ohne vorige Aufwärmübungen).

4.)
Gehe beim Beginnen eines neuen Stücks zunächst die kompletten Noten durch, um schwierige Abschnitte zu identifizieren und übe diese schwierigen Abschnitte als Erstes. Dann:
a)
Übe beide Hände einzeln, in überlappenden Abschnitten.
b)
Lerne zunächst beide Hände separat auswendig, beginne danach erst mit dem Üben; der Schlüssel zum Auswendiglernen ist, so schnell als möglich zu hoher Geschwindigkeit zu kommen. Langsames Auswendiglernen kann sich als unausführbar schwierig erweisen. (Anmerkung: Über die tatsächliche Bedeutung dieses Punkts bin ich mir selbst nicht ganz sicher.)
c)
(Anmerkung für den folgenden Punkt: Was Chang mit "Parallel Sets" meint, muss leider jemand anders übersetzen, das weiß ich beim besten Willen nicht und kann es mir auch aus dem Kontext nicht erschließen)
Benutze "Parallel Sets" um deine Schwachstellen zu erkennen; wiederhole diese "Parallel Sets" (quasi pausenlos in einer Endlosschleife) um bei diesen Schwachstellen sicherer zu werden und um rasch zur (Ziel)geschwindigkeit zu gelangen.

5.)
Spiele die jeweils letzte Wiederholung einer solchen wiederholten Übung in langsamem Tempo, bevor du zum Üben der anderen Hand, bzw. des nächsten Abschnitts übergehst.

6.)
Übe jederzeit auch die Entspannung, besonders beim getrennten Üben beider Hände; diese Entspannung bezieht sich auf den kompletten Körper, einschließlich der Atmung und des Schluckens.

7.)
Überspiele alle Fehler; halte nicht an, um sie zu korrigieren. Korrigiere sie später durch abschnittweises Üben ausschließlich der fehlerhaften Stelle.

8.)
Benutze das Metronom, um Rhythmus oder Geschwindigkeit kurzzeitig zu überprüfen; nutze es nicht, um langsam die Geschwindigkeit zu steigern.

9.)
Benutze das Pedal nur dort, wo es angebracht ist; übe ohne Pedal, bis du zufrieden bist, füge dann erst das Pedal hinzu.

10.)
Zum Üben des Zusammenspiels beider Hände: Übe beide Hände einzeln, bis du sie in einem Tempo spielen kannst, welches das spätere Zieltempo im Zusammenspiel beider Hände übertrifft; wähle anschließend einen kurzen Abschnitt aus, spiele die schwierigere Hand und füge Schritt für Schritt die Töne der anderen Hand hinzu.

11.)
Übe musikalisch, sanft, aber mit Nachdruck(??? - "authority" kann so ziemlich vieles bedeuten...) und Ausdruck. Das Klavierüben ist keine Übung zur Stärkung der Finger; vielmehr bezweckt es eine Entwicklung geistiger Stärke und die Verknüpfung von Nervenzellen zum Erreichen von Kontrolle und Geschwindigkeit. Füge "forte" erst hinzu, wenn du dir die nötige Technik erarbeitet hast.

12.)
Bevor du das Üben beendest, spiele alles, was du (an diesem Tag) geübt hast langsam durch, um eine "weitere Entwicklung nach dem Üben" zu gewährleisten, welche sich hauptsächlich während des Schlafs vollzieht. Das Letzte was du willst, ist wohl, Fehler (welche besonders durch verschlechterndes schnelles Spiel aufkommen) bei der nächtlichen "Entwicklung nach dem Üben" zu verfestigen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi DonBos,

super Übersetzung und mit zusätzlichen Erläuterungen.

III.5 ist wohl ein Kapitel, hab's aber nicht geprüft.

Die Parallel Sets sind eine Defintion/"Erfindung" von Chang.
Es sind damit alle möglichen Fingerkombination einer Handposition gemeint, bei der alle Finger auch gleichzeitig (akkordisch) gespielt werden können.
Das gleichzeitig Spielen einer Kombination ist unendliche schnelle Geschwindigkeit. Von da aus versucht man dann die Finger doch nacheinander anschlagen zu lassen.

Ist meiner Meinung eine ganz gute Sache, aber trotzdem nur die "halbe Wahrheit". Man muss auch das Spielen von Finger-Abfolgen durch aktive Muskelbewegung und nicht nur durch gemeinsames Herunterkommen der Finger mit unterschiedlichen Zeitpunkten (Parallel Sets) trainieren.

Danke und Gruß
PS: Ich war zu faul. ;-)
 
DonBos, vielen Dank :) für Deine Mühen während der Übersetzung des Textes.

Ein intensives Studium zu den parallelen Setz hier: ttp://foppde.uteedgar-lins.de/c1ii10.html#c1ii11

ganz allgemein:
Bei Chang gibt es viel zu lesen. Leider gehen viele Tips unter, da das Studium horrende ist. Bis man sich bei ihm durchgewurschtelt hat, empfehle ich Peter Feuchtwangers Übungen, der schon seine guten Grpnde hatte, warum er seine Übungen nicht aufschreiben wollte, bzw. sich von (s)einem versierten Klavierlehrer unterrichten zu lassen dessen Bestreben es ist, seinem Schüler diese Technik zu vermitteln und damit viel übersichtlicher und klarer das Verständnis dafür.

Manchmal ist mir nicht klar: Ist er ein Klavierpädagoge oder nur ein Vielschreiber?

In seinen Beschreibungen und Betrachtungen kommt es mir manchmal vor, als drehe er sich um seine eigene Achse. Der Kern der Sache ist versteckt - eine Schatzsuche! Er überfordert viele seiner Leser damit. Aber das scheint ihm egal zu sein, und sogar seinen deutschen Übersetzern, die sich den endlosen Tiraden fügen. Schade eigentlich!
Bachopin: hab' hier eine gute Zusammenfassung vom Chang gefunden. Er schreibt ja sehr viel, aber eigentlich lässt es sich sehr kompakt zusammenfassen:
Bachopin, wenn wir Dich nicht hätten :).
 
Der Chang ist wirklich umfangreich.
Nach dem Lesen des Vorwortes kann man sich wie in einem Nachschlagewerk zu einzelnen Punkten informieren.

Warum er teilweise redundant schreibt und so den Ruf des Vielschreibers sich einhandelt hängt auch mit seiner Gründlichkeit zusammen. Über Klaviertechnik schreiben und nicht gleichzeitig zeigen können ist nunmal schwierig.

@Bachopin,

bezüglich der parallelen Sets muss man sich viele gedanken machen und prinzipiell sagst du das richtige.
Aber das mit den aktiven Fingerbewegungen sollte genauer untersucht werden.

Durch das jahrelange Üben mit aktiven Fingerbewegungen ohne die gleichzeitige Erkenntnis welche anderen Gruppen noch an diesen Bewegungen beteiligt sind, können Finger sich auch isolieren und verlieren ihre Verbindung zum Spielkörper insgesamt.

Beispielt Radfahren:

Ein Kind lernt Rad fahren. Es wird relativ schnell lernen, wie es die Balance halten kann und sich nach kürzerer Zeit wie automatisch richtig verhalten.
Der Körper hat gelernt, auch als Radfahrmaschine zu funktionieren.

Vor dem Radfahren oder während dieser Lernphase käme doch niemand auf die Idee erstmal die Muskeln der Beine separat zu trainieren, oder ?

Wenn dann später grössere Leistungsnaforderungen kommen, dann könnte ein Krafttraining als Unterstützung sinnvoll sein.

Und so sehe ich das auch mit den Fingern. Zuerst sollten wir lernen, dass das Spiel mit den Tasten sehr natürlich ist wie auch andere Tätigkeiten, bei denen wir die Hand gebrauchen. Suppe essen, Brot schmieren, Zähneputzen usw. Während dieser Tätigkeiten wird wie von selbst auch bereits die Fingermuskulatur mittrainiert.
Stellt man dann später fest, dass die finger irgendwie zu kraftlos opder schlapp sind, kann man dann speziellere Übungen machen.

Mir ging es nur mal um die Reihenfolge und dass an jeder gespielten Tonfolge der gesamte Körper beteiligt ist.

Dass wir als erfahrene Klavierspieler auch Tonfolgen spielen können, die fast rein aus den Fingern kommen ist kein Gegensatz. aber das ist nicht der Normalfall.
 
In seinen Beschreibungen und Betrachtungen kommt es mir manchmal vor, als drehe er sich um seine eigene Achse. Der Kern der Sache ist versteckt - eine Schatzsuche! Er überfordert viele seiner Leser damit. Aber das scheint ihm egal zu sein, und sogar seinen deutschen Übersetzern, die sich den endlosen Tiraden fügen. Schade eigentlich!

Warum er teilweise redundant schreibt und so den Ruf des Vielschreibers sich einhandelt hängt auch mit seiner Gründlichkeit zusammen. Über Klaviertechnik schreiben und nicht gleichzeitig zeigen können ist nunmal schwierig.

Es hängt aber auch damit zusammen, dass der Konsument immer "dümmer" wird oder fü dumm gehalten wird (Anwesende ausgenommen). Die amerikanische Praxis der Informationsübermittlung setzt sich global durch.

Typische US-Nachrichtensendung: Im Studio Bob und Jane.

1st step. "Jane, in XYZ hat sich ja ein schreckliches Unglück ereignet" - "Ja Bob, es ist furchtbar. Ein vollbesetzter Bus raste (es folgt epische Schilderung)." - "Oh, Jane, das ist unglaublich - zeigen wir unseren Zuschauern Bilder aus XYZ?" - "Sicher, Bob, unser Mann vor Ort hat einiges zusammengestellt"...

2nd step. Filmberichte vom Unglück, nebst ausführlicher Erklärung samt Vor- und Nachgeschichte.

3rd step. Studio: "Jane, das war ja nun wirklich erschütternd" -"Ja, Bob und so wollen wir nochmals unser Augenmerk darauf legen, wie es zu .... (das ganze wird ein drittes Mal durchgehechelt...)

Es scheint nötig zu sein, ein und denselben Sachverhalt drei Mal (!!!) aufzuarbeiten, damit auch wirklich jeder kapiert, was Sache ist...
(und wenn ich mich so in Unernehmen umschaue, so ist dies wohl auch bei uns inzwischen wirklich notwendig. Vermutlich haben alle Aufmerksamkeitsstörungen :confused:
 
Es hängt aber auch damit zusammen, dass der Konsument immer "dümmer" wird oder fü dumm gehalten wird (Anwesende ausgenommen). Die amerikanische Praxis der Informationsübermittlung setzt sich global durch.
Das erinnert mich an das Schema, das Paul Watzlawick als wichtigstes Wissen eines Journalisten beschreibt :D

1) Tell them, what you are going to tell them
2) Tell them
3) Tell them, what you have just told them

lg marcus
 

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