Im Großen und Ganzen finde ich das gesammelte Wissen dort exzellent. Viele mir vorher völlig unbekannte Techniken (wie der Daumenübersatz) und wunderbare Methoden (wie das notenweise Hinzufügen beim HT-Spielen) habe ich dort zum ersten Mal kennengelernt. Außerdem ist wohl die Lektüre dieses Werkes unter anderem dafür verantwortlich, dass ich Klavierspielen als das verstanden habe, was es ist: als eine Sammlung von Bewegungen, um einen Ausdruck hervorzubringen und nicht als ein Krafttraining oder sowas in der Art.
Die zweite besondere Quelle an dieser Stelle (die ich sogar noch umfangreicher finde, da dort nicht nur die Methoden sondern auch ihr Einsatz im alltäglichen Üben sehr praxisnah dargestellt werden) sind die Beiträge von Bernhard im pianostreet.com-Forum.
Ich weiß, es gibt genug Stimmen, die seinen wissenschaftlichen Ansatz kritisieren. Aber ich bin momentan durchaus überzeugt von diesen Methoden (bei einem hohen Endtempo nicht wochenlang schrittweise beschleunigen, sondern einfach in der Endgeschwindigkeit anfangen, die richtigen Bewegungen herausfinden, mit denen diese Geschwindigkeit entspannt gespielt werden kann, fertig, das mit einem kleinen Abschnitt und über ein paar Tage, bis der Abschnitt sitzt).
Womöglich funktionieren bei anderen wirkliche andere Methoden besser, aber letztendlich gibt es ja auch grundlegende Prinzipien, die allgemeingültig sind (Üben in kleinen Einheiten, Kontinuitätsregel und so weiter) und allein schon deshalb finde ich dieses Buch sehr wertvoll.