Eure Meinung zu Hanon

Eure Meinung zu Hanon Etüden?

  • Ich übe intensiv mit Hanon-Etüden

    Stimmen: 11 11,8%
  • Ich finde einzelne Hanon-Etüden hilfreich

    Stimmen: 32 34,4%
  • Ich halte nichts von Hanon-Etüden

    Stimmen: 23 24,7%
  • Ich kenne keine Hanon-Etüden

    Stimmen: 27 29,0%

  • Umfrageteilnehmer
    93
Wo gerade Cramer/Bülow erwähnt wurde:

Der gleiche Klavierlehrer hatte mir neben Hanon, was ich wie gesagt durchgearbeitet habe (Teil 2 und 3 aber nicht mit den von ihm empfohlenen Variationen) auch Cramer/Bülow verschrieben, wovon ich aber nur das erste Stück geübt habe. Ich habe auf dem Plan, damit später weiter zu arbeiten, wenn ich im Bereich Jazz-Piano weitergekommen bin, um mich dann der technischen Seite wieder etwas intensiver zu widmen. Ist das auch mit Vorsicht zu genießen und sollte ich eher z. B. zu Chopin greifen oder kann man bei Cramer/Bülow eher als bei Hanon sagen, dass dies nicht unbedingt mit Vorsicht zu genießen ist?

Danke im Voraus für eine Einschätzung.
Die technische und die musikalische Seite greifen stets ineinander - und der bei Cramer/Bülow erlangte Fortschritt hinsichtlich Geläufigkeit und Ebenmaß der technischen Abläufe kann in der improvisatorischen Praxis sofort musikalisch sinnvoll eingesetzt werden. Das eine muss nämlich keineswegs zugunsten des anderen auf der Strecke bleiben. Die Trennlinie zwischen "klassischer" und "Jazz"-Pianistik ist inzwischen sehr viel durchlässiger geworden - und das ist unbedingt zu begrüßen, sage ich als jemand, der sich in seinen Ausbildungsjahren für seine stilistischen "Grenzüberschreitungen" des öfteren rechtfertigen musste.

Ein interessantes Kriterium ist übrigens der Vergleich zwischen "pädagogisch-didaktischer" und "künstlerisch intendierter" Literatur: Czerny und Cramer haben ohne den erhobenen Zeigefinger des Pädagogen ebenfalls Überzeugendes geschaffen - und was Brahms, Liszt, Chopin und andere geleistet haben, darüber braucht man überhaupt nicht diskutieren. Hanon hat im Bereich des kreativ-künstlerisch hochwertigen Schaffens seinerzeit keine nachhaltigen Spuren hinterlassen - im Thread über wenig bekannte Klavierwerke hat rolf ein mittelmäßiges Salonstückchen aus Hanons Feder ausgegraben...! Aus diesen Ausführungen lässt sich meine persönliche Einschätzung unschwer erraten,

meint Rheinkultur
 
nein, sind wir nicht (und ich kann auch keine Tatsache, sondern nur eine Behauptung sehen) - nachm Urlaub wäre un Sospiro besser (passt zur tränenreich zum Ferienende und bringt die Finger auf Trab)
Lieber rolf,

vielleicht versüßt die Amateuraufnahme mit einem wenig auf Tonträgern präsenten Liszt-Schüler das tränenreiche Ferienende:
Siloti Plays Fragments from Liszt,Rachmaninoff Rec.1930's - YouTube

Wie gesagt, viel zu selten hat Siloti auf Aufnahmen unter Beweis stellen können, wie gut er seine Finger auf Trab hatte!

Viel Spaß beim Hören (trotz der vielen Störgeräusche)
wünscht Rheinkultur
 
Aus diesen Ausführungen lässt sich meine persönliche Einschätzung unschwer erraten,

durchaus, und ich sehe das nicht anders.

zu den krassen Fehlern und damit der Schädlichkeit (sic!) bzgl. einer lockeren Spielpraxis in den Hanon-Übungen besonders des 2. und 3. Teils habe ich mich umfangreich genug geäußert und keinerlei Lust, das zu vertiefen bzw. en Detail zu erklären - es ist offensichtlich genug! Wer das nicht begreift, dem mag ich nicht helfen - soll er sich seinen Spielapparat ruinieren: "was fallen will, das muss man nicht noch stoßen" (Arno Schmidt) :D

Der große Witz ist, dass es sehr wohl rein motorisch-technische Übungen gibt, die - vernünftig betrieben! - sehr lehrreich und tatsächlich nützlich sind. Diese sind dadurch charakterisiert, dass den Übungen der Bewegungsmotor immanent ist (und unschwer erkannt werden kann!) und geschult wird - diesen Übungen ist das motorische Verständnis regelrecht anzusehen. Und mich wundert nicht, dass diese Übungen teils von großen Komponisten (die zugleich exzellente Pianisten waren), teils von großen Pianisten stammen :):) - Hanon zählt in keine der beiden Kategorien.
 

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