Abschied (Eigenkomposition)

Richtig so. Von der einen oder anderen niederschmetternden Reaktion lasse man sich keineswegs entmutigen.
@Rheinkultur was ist niederschmetternd daran, wenn jemand von allein auf einen Melodieabschnitt kommt, der in einem Thema von Albeniz vorkommt und man dann entdeckt, dass Albeniz doch etwas versierter in Sachen Klaviersatz war? Das ist nicht niederschmetternd, sondern ein guter Anlass, daran zu lernen.
 
@Rheinkultur was ist niederschmetternd daran, wenn jemand von allein auf einen Melodieabschnitt kommt, der in einem Thema von Albeniz vorkommt und man dann entdeckt, dass Albeniz doch etwas versierter in Sachen Klaviersatz war? Das ist nicht niederschmetternd, sondern ein guter Anlass, daran zu lernen.
Objektiv niederschmetternd ist das natürlich nicht, subjektiv für so manchen schon. Wie oft sind hier schon selbst geschriebene Sachen in der Erwartung hochgeladen worden, nur anerkennende bis begeisterte Reaktionen zu erhalten? Und wie oft führten kritische Rückmeldungen zum beleidigten Rückzug oder wutschnaubendem Zähnefletschen, weil die anderen alle so böse und gemein zu einem sind?

Daraus zu lernen, ist natürlich sinnvoller - schon klar. Immerhin kam es zur persönlichen Begegnung zwischen Albéniz und Liszt, dessen Klaviersatz @mick richtigerweise als so beispielhaft hervorgehoben hat.

LG von Rheinkultur
 
Mir gefällt es gut, beschäftige mich auch etwas mit Komposition (wobei ich eher Elektrozeug machen möchte), bei Klavierstücken bin ich aber noch nicht so weit wie du, mir fehlt da auch etwas Theoriehandwerkszeug usw. D:
 
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@Rheinkultur was ist niederschmetternd daran, wenn jemand von allein auf einen Melodieabschnitt kommt, der in einem Thema von Albeniz vorkommt und man dann entdeckt, dass Albeniz doch etwas versierter in Sachen Klaviersatz war? Das ist nicht niederschmetternd, sondern ein guter Anlass, daran zu lernen.

Da ist nichts niederschmetternd drann. Das ist sogar sehr cool das es jemanden gibt der dieses Motiv auch benutzt und so viel besser ist. Ich bin nur etwas bissig geworden wegen der Sache mit der Liszt Etüde, weil ich was den Vorwurf anbelangte unschuldig war.
Das zweite Lied hab ich eingestellt, weil es mich intressiert hat ob ich einfach grundsätzlich unbewusst Melodien kopiere und ob da auch gleich jemandem was ins Ohr springt.

LG Vio
 
@Rheinkultur , merci für's Posten der Sonate von Poulenc. Es war eine Wiederentdeckung. Ich kannte sie, habe sie aber seit Urzeiten nicht mehr gehört!

Mmhm, die wäre was für mich in ein paar Jahren. (auf der Flöte)
 
richtig!!! thumbs up!!!
. Das ist sogar sehr cool das es jemanden gibt der dieses Motiv auch benutzt und so viel besser ist.
sagen wir lieber, dass es jemanden gab (nämlich den spanischen Komponisten I. Albeniz 1860-1909) ...und dass auftaktig im 6/8 Takt d-g--a-b--a-g-- seinetwegen (!) halt doch in vielen Ohren ist ;-) (die spanische Suite für Klavier ist durchaus sehr bekannt, speziell "Asturias" ist eine Art late romantic evergreen und wird gerne verpfuscht... das Ding ist fies)
=> und du wärst nicht der erste und auch nicht der einzige, der beim herumprobieren in Sachen improvisieren und komponieren von Albeniz was lernen kann:-)
Ich bin nur etwas bissig geworden wegen der Sache mit der Liszt Etüde, weil ich was den Vorwurf anbelangte unschuldig war.
(aus deiner Feder ist mir nichts bissiges aufgefallen) ich erklär´s dir gerne noch mal: manche Titel / Namen sind für Klaviersachen halt tabu, z.B. Irrlicher, Glöckchen, Teufelswalzer u.v.a. Der Grund dafür ist ganz einfach: sie sind die Namen von genialen Klavierwerken und... sie fristen kein Dasein irgendwo unerkannt tief im Hobbykeller, sondernsie sind sehr präsent. Wenn dann eine recht unbeholfene Petitesse plötzlich denselben Namen trägt, wirkt das mindestens komisch. Ob du das weisst oder nicht weisst, ändert an dieser Tatsache nichts. Ich bin sicher, du würdest grinsen, wenn jemand zu dir käme und dich fragt, wie du sein Werk namens "Yesterday" findest, welches darin besteht, dass er auf dem Xylophon alle meine Entchen spielt und dazu als Text "yesterday oh my mother was so far away"... ;-):-D:-D

Das zweite Lied hab ich eingestellt, weil es mich intressiert hat ob ich einfach grundsätzlich unbewusst Melodien kopiere und ob da auch gleich jemandem was ins Ohr springt.
...den Noten kann niemand ansehen, ob du sie bewusst oder unbewusst komponiert hast... - - ich nehme an, du willst was anderes fragen: ob es anderen auch passiert, dass sie eine Melodie erfinden und später ernüchtert entdecken müssen (oder gezeigt kriegen), dass in der vermeintlichen Erfindung manches längst bekannte drin steckt - das kommt vor! Das passiert sogar gelegentlich berühmten Komponisten:
- Melodie und Akkordfolge des anonymen Dresdner Ave Maria tauchen in Mendelsohns Reformationssinfonie und Wagners Parsifal auf :-)
- eines der zentralen Leitmotive in Wagners Tristan und Isolde entdeckt man überrascht in einigen viel älteren Musikstücken, nämlich in einer Fantasie von Mozart, in einer berühmten Beethovensonate und in einer Chopinballade :-)

Mein Tipp wäre:
- probiere trotzdem weiter im g-Moll 6/8 Takt mit d-g-a-b-a-g herum, schau dir die Harmonik von Albeniz an, schau dir deine (nicht ganz so gelungene) Akkordik an, versuch da, bissel was zu verbessern, zu verändern, probier halt Variationen über das Thema und die Harmonien von Albeniz
- wenn du deine Irrlichter sicherheitshalber in Glühwürmchen umtaufst, dann überleg dir, ob deine Albertifiguren (Begleitung) eine sinnvolle Basslinie oder sonstwie interessante Nebenstimmen enthalten; wenn du erkennst, dass das nicht der Fall ist (das ist da erkennbar), dann überleg dir zu deinen Themen/Melodien/Motiven erst mal eine geschickte Basslinie

also frisch voran!
 
...und dass auftaktig im 6/8 Takt d-g--a-b--a-g-- seinetwegen (!) halt doch in vielen Ohren ist
(...)
Mein Tipp wäre:
- probiere trotzdem weiter im g-Moll 6/8 Takt mit d-g-a-b-a-g herum(...)
Einen Ton tiefer gesetzt und nach Dur umgewandelt könnte das hier rauskommen:



- wenn du deine Irrlichter sicherheitshalber in Glühwürmchen umtaufst
Also daraus hier



so was machen?:



OK, OK - an der Nase herumführen kann man sich genauso gut selber, obwohl der Quartsprung bei Schubert nach unten geht... .

Die Vorbelastung durch prominente Vorbilder gleichen Namens allein ist nicht so entscheidend, wenn die Titelgebung inhaltlich nicht nachvollziehbar ist. In diesem Falle erschließt sich gar nicht, warum das Stück ausgerechnet mit "Irrlichter" überschrieben wird.

Abseits der zunächst aufgebrachten Blödelei meinerseits gibt @rolf absolut plausible Anregungen, was man mit dem vorhandenen Material eventuell anstellen könnte. Und die Wiener Klassiker haben nicht wahllos alles, was nicht bei drei auf den Bäumen war, einfach mit Albertibässen unterlegt.

Deshalb sind analytische Betrachtungen geeigneter Literatur so hilfreich: Welche thematische Substanz liegt vor? Wie wird diese verarbeitet? Was wird ihr an Nebenstimmen gegenüber gestellt? Finden Entwicklungen unter Ausnutzung des thematischen Materials statt und wie sehen diese aus? Und so weiter und so fort.

Mit entsprechenden Kenntnissen im Hinterkopf kann man die eigenen schöpferischen Intentionen grundsätzlich besser kanalisieren. Das macht allerdings das Komponieren nicht automatisch leichter - wer viel kennt, ringt zunächst noch unerbittlicher mit der tonsetzerischen Materie. Schnell stellt sich ein gehöriger Respekt vor diesem nicht immer leicht zu bändigenden Material ein. Allerdings macht man mit der Zeit die Erfahrung, dass sich die Anstrengungen durchaus lohnen können.

Frohes Schaffen und
LG von Rheinkultur
 
merci für's Posten der Sonate von Poulenc. Es war eine Wiederentdeckung. Ich kannte sie, habe sie aber seit Urzeiten nicht mehr gehört!
Ein sehr beliebtes Stück, das beispielsweise bei Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen gerne und oft gewählt wird. Viele Elemente klassischer und frühromantischer Duowerke werden sehr originell weiterentwickelt. Ein Klavierwerk mit einem analogen Ansatz wäre das auf einer sehr populären Clementi-Sonatine beruhende folgende Stück:



LG von Rheinkultur
 

Musik und Titelgebung durchleuchten? Nimm Dir doch mal ein ähnlich überschriebenes Stück aus der Literatur vor:



Wie wird der von der Überschrift herzuleitende Tonfall musikalisiert? Welche Mittel werden benutzt und könnte eine andere Überschrift ebenso in Frage kommen? Sicherlich ein interessanter Impuls für eigene analytische Bemühungen... .

Findest Du andere thematisch verwandte Beispiele und was passiert in diesen Stücken?

LG von Rheinkultur
 
Ein sehr beliebtes Stück, das beispielsweise bei Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen gerne und oft gewählt wird. Viele Elemente klassischer und frühromantischer Duowerke werden sehr originell weiterentwickelt. Ein Klavierwerk mit einem analogen Ansatz wäre das auf einer sehr populären Clementi-Sonatine beruhende folgende Stück:



LG von Rheinkultur


Ja, die kenne ich (und finde sie auch sehr witzig). Gespielt habe ich sie allerdings noch nicht (die Noten liegen aber im Schrank ;-)und warten auf einen möglichen Einsatz).
 
Ein sehr beliebtes Stück, das beispielsweise bei Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen gerne und oft gewählt wird. Viele Elemente klassischer und frühromantischer Duowerke werden sehr originell weiterentwickelt. Ein Klavierwerk mit einem analogen Ansatz wäre das auf einer sehr populären Clementi-Sonatine beruhende folgende Stück:



LG von Rheinkultur


Ja Clementi, es müsste gleich die erste aus op. 36 sein. :super:...

Das Satie-Ding habe ich grad VORGESTERN angesehen ( wohlbemerkt: nicht angehÖRT )...
ABER ich habe die kl. Texte gelesen..( warum nur habe ich das SATIE Ding angeschaut, könnte ich mich fragen...! ABer jetzt, wo ich es höre:

Nicht schlecht :super:

Danke, @Rheinkultur! und LG, -Rev.-
 
Danke für die ganzen interessanten Ideen!
Da komm ich im moment leider kaum hinterher. Bin vollauf mit Klausuren, dem lernen von Cataluna und dem Einlesen in musikalische Begrifflichkeiten beschäftigt. :dizzy:

Noch kurz zur Titelgebung:
Ich habe das zweite Stück Irrlichter genannt, weil ich mir einen Typ vorgestellt habe der sich verirrt hat, im Sumpf Irrlichter sieht und denkt sie wären Leute.
Er fängt also an ihnen hinterher zu rennen und zu rufen. Da haben mir die Albertibässe ganz gut gefallen, weil sie sich wie rennen anhören. (An der Stelle ist mir aufgefallen das die Noten die ich hier reingestellt habe vom Tempo her total falsch notiert sind. Am anfang muss da 115 stehen nicht 95 und der rest stimmt auch nicht so richtig.)
Sobald ich dazu komme werd ich aber schauen ob ich mir irgendwelche hübschen Läufe einfallen lassen kann die sich auch wie rennen anhören.

Das zweite Lied hat zum Thema, dass mich meiner Freundin vor ein paar Monaten verlassen hat, aber ich gemerkt habe das es doch nicht so schlimm ist(, weshalb ich es in Dur enden lassen habe).

An dieser Stelle würde ich gern sagen, dass das Forum meine erwartungen an Input und interessanten Hilfestellungen total übertroffen hat :herz:
Nicht das sie so niedrig gewesen wären, aber das hier ist echt super.

LG Vio
 
- Melodie und Akkordfolge des anonymen Dresdner Ave Maria tauchen in Mendelsohns Reformationssinfonie und Wagners Parsifal auf !

Lieber @rolf, da du ja immer alles ganz genau haben willst, erwähne ich

1. das Ding heißt Dresdner Amen
2. es wurde von Johann Gottlieb Naumann komponiert
3. Wagner hat es in seiner Jugend wahrscheinlich gehört (ob er es bewußt oder unbewußt wiederverwendet hat, weiß ich nicht)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Amen
 
Och, so ein Abschiedslied ginge sehr leicht und kurz, bestehend aus 2 Tönen: A-D :rauchen:

LG
Henry
 

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