Sooooooo schlecht ist die kleine Skizze nicht. Du wendest eines der wichtigsten Formprinzipien an, nämlich die Wiederholung. Durch die Wiederholung des gleichen Motivs in Takt 3, 5 und 7 erhält die Musik einen "roten Faden". Das Ohr erkennt etwas Gehörtes in abgewandelter Form wieder. Gelungen.
Die Takte 1 und 2 stehen allerdings etwas isoliert: Zwar ist hier die Grundrhythmik ähnlich wie das Folgende, aber die spezifische Figur tritt nicht noch einmal auf. Es wäre sinnvoll, z.B. nach Takt 6 etwas Ähnliches wie in Takt 1 und zwei zu schreiben.
Der letzte Akkord in Takt 5 gefällt mir übrigens sehr gut. Der klingt ein bisschen wie Ravel (was allerdings deine Skizze qualitativ nicht auf die Ebene von Ravel hebt).
Takt 7 kann ich trotz der Motivik nicht in Bezug zum Vorigen setzen, er läuft ins Nichts.
In Takt 8 erklingt eine neue Figur. Sie wirkt ziellos und nichtssagend. Das betrifft auch das Folgende.
Die Arpeggien in Takt 14-16 sind vollkommen unpersönlich und langweilig, haben null Aussagewert und überhaupt keinen Bezug zur Anfangsidee (keine Variante davon, kein Kontrast dazu).
Fazit: Ich merke dir die Lust am Experimentieren mit Klängen an. Du hast auch hin und wieder mal eine gute Idee. Um den hier bereits gepflegten Bezug zur Sprache zu ziehen: Es ist wie ein Kind, das Sprechen lernt. Einzelne Satzbrocken sind da, aber es fehlt noch der Sinn für eine etwas komplexere und vor allem stimmige Syntax.
Mein Tipp: Arbeite an Satzlehre und an Formenlehre. Dann kann sich aus deinen Gehversuchen etwas Gutes entwickeln.
Kannst du einmal beschreiben, wie du beim Entwerfen dieser Skizze vorgegangen bist?