Lick des Monats

  • Ersteller des Themas pianomobile
  • Erstellungsdatum

... und füge gleich den Februar-lick an, bei dem es wieder bluesig zugeht. Ist anwendbar für die Takte 5-8 eines Blues bzw. IV/IV/I/I.

und nicht nur für die Takte 5-8. Ich habe die Phrase mit leichten Abwandlungen als Call, Release und Response verarbeitet.
Call, auch Exposition genannt, nennt man die ersten 4 Takte eines 12-bar Blues. Release, auch Durchführung genannt, sind die Takte 5-8 und Response, auch coming home genannt sind die letzten 4 Takte des Blues Schemas.

Auch könnte man die Gliederung Frage - Frage - Antwort nennen.
Oft wird in der Durchführung wortwörtlich die Exposition übernommen, was ich auch tat. Einzig das Ending der letzten Phrase habe ich merklich geändert um das Gefühl eines Abschlusses zu erzielen. Hier das Beispiel.
 
Natürlich lassen sich mit diesem Lick eine Reihe von Übungen kreieren. Das Motiv in Takt eins und zwei bietet sich im Blues aufgrund der lydischen Struktur vor allem für IV7 an, kann aber auch über I7 verwendet werden. Auch über Moll Major-Akkorde (in unserem Fall C-) und halbverminderte Akkorde (hier Am7/b5) passt diese line bestens, da es sich um identes Skalenmaterial handelt. Möglich sind auch Ebmaj/#5 bzw. B7 alt.
Freds Beispiel zeigt die richtige Übungsweise von Licks: Das Motiv wird durch den ganzen Chorus durchgezogen und fallweise angepasst bzw. variiert. Dies lässt sich natürlich auch mit anderen Licks im Standard-Programm praktizieren. Damit sollte bewiesen sein, dass auch das Üben von Licks durchaus kreativ sein kann und nicht bloß ein Nachspielen von Zitaten darstellt.
Am Anfang ist es sinnvoll, den Lick bewusst nur an bestimmten Stellen einzubauen, um sich Zeit zum Reagieren zu geben. Übt man einen maj - Lick beispielsweise über Autumn Leaves, so wird man sich zuerst nur auf die tatsächlichen maj-Akkorde konzentrieren. Erst später kann man dann versuchen, das Motiv auch in eine IIm7-V7- Verbindung zu verpacken.
Der Februar-Lick stammt übrigens von Michel Petrucciani.
 
Pinomobie darf ich an dieser Stelle fragen was alteriert heißt?
4+ oder?
 
Pinomobie darf ich an dieser Stelle fragen was alteriert heißt?
4+ oder?
Wenn ein Ton der Stammtonleiter um einen Halbton erniedrigt oder erhöht wird, spricht man von Tief- bzw. Hochalteration.
Es gibt also demnach folgende Möglichkeiten der Alteration:

b9, #9, #11, und b13.

b11 gibt es nicht da dies enharmonisch verwechselt der großen Terz gleich käme.
#13 gibt es ebenfalls nicht da dies enharmonisch verwechselt der kleinen Septime gleich käme.

Die enharmonisch umgedeutete Chordscale Superlocrian (= MM7) auf der VII Stufe der Melodisch Moll Tonleiter beinhaltet alle 4 möglichen Alterationen und wird aus diesem Grund auch als " alterierte Tonleiter" bezeichnet.
Sie kann zum Einsatz kommen in Dur Tonart bei bei Primärdominante und den Sekundärdominanten, bei deren Tritonusstellvertretern subV7/I, subV7/IV und subV7/V.
In Molltonart kommt sie nur bei V7/I-, V7/IV, V7/V7 und V7/II-7b5 vor.

P.S.: uups, ich war ja gar nicht gefragt. Sorry!
 
Also ich finde es toll, wie die Sicherheitsschaltungen im Forum funktionieren und sofort unser zweites Jazzmodul anspringt. ;)
 
Zur Abwechslung mal V7 (b9) nach Im6:
 

Anhänge

  • lick 220307.jpg
    lick 220307.jpg
    45,1 KB · Aufrufe: 55
Kleines eintaktiges Intro auf V7 b9:
G-Akkord über Bb7, wobei die L.H. jeweils die Septime des Bb7 übernimmt (Ab); der G-Akkord in der rechten Hand beinhaltet Terz (D), b9 (B) und 13 (G).
 

Anhänge

  • lick220407.jpg
    lick220407.jpg
    93,1 KB · Aufrufe: 45
Weil´s grad früher um Dm7 ging:
 

Anhänge

  • lick 220507.jpg
    lick 220507.jpg
    34,9 KB · Aufrufe: 55
Motivisches Denken in einer Moll-Kadenz:
 

Anhänge

  • lick 220607.jpg
    lick 220607.jpg
    50,8 KB · Aufrufe: 60
Wäre wirklich interessant, die ursprüngliche Übersetzung des Wortes "lick" in diesem Zusammenhang ausfindig zu machen. Die Wiki-Interpretation "Schlag" muss ja nicht unbedingt stimmen. Unter "lick" habe ich im Wörterbuch auch "Tempo" und "etwas schaffen" gefunden. Vielleicht gibt´s hier ja auch den einen oder anderen Englisch-Experten....
Aber "lecken" (im Sinne von "Aufsaugen"?) finde ich ja auch ganz witzig.
 
Apropos "Lecken" und "Gitarre":
Gab´s da nicht von der Gruppe "Kiss" einen Gitarristen, der durch jahrelanges Training seine Zunge bis unters Kinn brachte und dies auch permanent in seine Bühnenshow einbaute?:)
 

KISS gibt´s noch?? Nicht zu fassen.:p
 
Aus gegebenem Anlass eine kleine IIm7-V7-I Verbindung aus dem von Marcus gesuchten Stück.
 

Anhänge

  • lick 220707.jpg
    lick 220707.jpg
    43,8 KB · Aufrufe: 43
Ein Lick, der sowohl auf Bb7 als auch Bbmaj funktioniert:
 

Anhänge

  • lick 220807.jpg
    lick 220807.jpg
    17,1 KB · Aufrufe: 29
Und wohl auch über Bbmaj - Gm7 - Cm7 - F7....Nana, alles der Reihe nach!
Ich brauche ja im September auch noch einen Lick...;)

Übrigens: Schön, dass Du wieder da bist!
 
Und wohl auch über Bbmaj - Gm7 - Cm7 - F7....Nana, alles der Reihe nach!

Na ja, eigentlich spielte ich Deinen Lick nur über C-7 F7. Die Akkorde Bb und G7 (als Sek.Dom.) hatte ich nur zum Vervollständigen des Turnarounds hinzugefügt.
Egal, der Lick ist brauchbar und gut. Danke noch mal dafür!

Ich brauche ja im September auch noch einen Lick...;)
Da mache ich mir keine Sorgen. Dir fällt doch sicher wieder etwas Interessantes ein.


Übrigens: Schön, dass Du wieder da bist!
Auch wenn es die Umstände manchmal nicht erlauben, zu diesem Board fühl' ich mich irgenwie hingezogen.
 
Sorry, bin schon blind und habe Deinen Link nicht gleich als Link erkannt. Alles klar.
Wollte eigentlich diese Variation des Licks ansprechen:
 

Anhänge

  • lick 220807-2.jpg
    lick 220807-2.jpg
    21,4 KB · Aufrufe: 27
Hallo,

beim Turnaround kommt doch die VI praktisch immer nur als
Sekundärdominante und nicht als Mollakkord vor, oder ?


Grüße
 

Zurück
Top Bottom