Diese Wahrnehmung kann ich nicht bestätigen. Der
flügel meines damaligen KL hatte einen butterweichen Anschlag der mich anfangs irritiert hat. Aber Probleme hatte ich nicht mit dem Wechsel vom harten Anschlag des Clavinova und später des ebenfalls härteren Anschlags des Bösendorfers. Den weichen Anschlag des Unterrichtsflügels (ich denke es ist ein etwa 100 Jahre alter EN 280) habe ich sogar als sehr angenehm empfunden. Dass sich Hände und Hirn immer wieder umstellen müssen halte ich sogar für einen Vorteil.
Was wird denn Deiner Ansicht nach durchs Spielen schlechter abgesehen davon, dass die Filze nach und nach verdichtet werden und der Klang nachgebessert werden muss (Stimmung)?
Über mein Trauminstrument habe ich mich noch nie geärgert, obwohl es von einigen - besonders von Profis - hart rangenommen wurde. Aber es ist ja noch sehr jung.
Mein Trauminstrument hat 2012 in einem sehr großen Raum gestanden, danach im heimischen Dachgeschoss mit über dem Flügel mehr Giebelhöhe. Jetzt steht es in einem größeren Raum mit viel Hall. Reguliert wurde er noch nicht und trotz „heftiger“ Spielweise, auch von Profis, wurde er meiner Erinnerung nach noch nicht komplett intoniert. Dies ist nur an "Ausreißerstellen" vorgenommen worden. In seinen acht Jahren bei mir hat er erst einmal etwas „negatives“ anhören müssen: „Den Anschlag kann ich ihnen weicher machen, falls sie das wünschen“, hat ein Klavierbauer gesagt. Aber das wollte und will ich nicht. Für mich ist der Flügel perfekt und die Rückmeldungen von Freunden, Bekannten und Profis attestieren dem Wiener, dass er (m)ein „Trauminstrument“ ist.
Seinen Mitbewohner, einen 116 Jahre alter Bechstein V200, halte nicht nur ich ebenfalls für ein Trauminstrument. Schon mehrmals wollte ihn jemand entführen. Dieser Flügel stand beim Anspielen wegen besonderer Umstände in einem winzigen Raum, der Deckel stand offen. Trotzdem war der Klang nicht zu laut und eine Offenbarung. Bei beiden Flügeln habe ich nicht den Eindruck, dass sich der Klang der Instrumente in heimischer Umgebung verändert hat. Aber die Hörwahrnehmung ist wegen der Räumlichkeiten eine andere. Daher würde ich eher etwas an der Raumakustik ändern als am Flügel.
Das Trauminstrument gibt es - Du hast es aber leider nicht gefunden.