Wann vorher "fertig" und auswendig

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Lieber Jeremias,

zu Deiner Frage kann ich verständlicherweise nichts beitragen aber ich möchte doch etwas zu Deinem vorherigen Beitrag schreiben.

Zweimal hatte ich bisher die Freude Dich zu den Gästen meiner Treffens zählen zu dürfen. Beim letzten Mal hast Du uns allen - zusammen mit Pianovirus - ein wundervolles Konzert gegeben was ein sehr schönes Erlebnis war. Wie sehr Du die Musik und das Klavier spielen liebst ist offensichtlich.

Neben Deinem anspruchsvollen, zeitaufwändigen und sicherlich oft stressigen Beruf auch noch für Wettbewerbe zu üben lässt mich eigentlich nur vermuten, dass Du einen "Deal" mit Gott geschlossen hast, der für Dich den 36-Stunden-Tag ermöglicht hat. Und dann noch einen Umzug bewältigen zu müssen...., das geht ja auf keine Kuhhaut! Neben all diesen Herausforderungen auf so hohem Niveau zu spielen finde ich bewundernswert.

Ich werde auch am Wochenende wieder in Gedanken bei Euch sein und wünsche Euch viel Erfolg und erlebnisreiche Tage.

Liebe Grüße
Marlene
 
Ich muss ehrlich sagen, dass nicht die Quantität der Übezeit die entscheidene Rolle spielt, sondern die Qualität. Joh hat allerdings dahingehend Recht, dass es natürlich schwieriger ist, nur 2 Stunden pro Tag Zeit zu haben, wenn man ein Konzert geben will, als wenn man mehr Zeit hat. Aber mit guter Organisation - man muss halt früher anfangen mit der Vorbereitung und das Programm klug zusammenstellen, z.B. einen Mix aus neuen und alten Stücken wählen, lässt sich das absolut machen! Ich habe nun schon seit vielen Jahren nie mehr Zeit als 2 Stunden und ich muss sagen, dass sich die Qualität meines Übens gegenüber früher erheblich gesteigert hat. Ich übe auch mehr mental und die Stücke gehen mir mehr im Kopf herum als früher, wo ich den ganzen Tag aktiv Musik gemacht habe.

Also Pianojayjay, nur Mut! Und es klappt doch auch, wie wir erfreulicherweise immer wieder hören können!

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich denke es hängt auch davon ab wie lange man braucht um zu lernen. Ich konnte schon immer sehr gut vom Blatt spielen, das spart sicher viel zeit. Zudem gehe ich auch bei der Arbeit immer wieder Stücke und Passagen im Kopf durch. Befreundete Konzertpianisten, wirklich bekannte Größen in Deutschland, haben mir auch mal gesagt, dass sie maximal 3-4 Stunden am Tag üben würden... Aber erzählt mal den Leuten, dass Ihr neben der Arbeit schon 2-3 stunden täglich übt, die staunen auch da nicht schlecht ;)
 
Hallo Ihr Konzertvorbereitenden und Ihr anderen Mitleser (die "Innen" sind bei mir immer mit gemeint),

ich kann mich nur Chiarina anschließen.

Nicht durchspielen, sondern durchüben, konzentriert, keine Flüchtigkeiten durchlassen (das muss man dann leider im Konzert :cry2:), das erfordert höchstes Dransein. - Klavier spielen zur Erholung, zur Entspannung? Es ist eine Anspannung und ein hoher Anspruch, der aber auch zur Erholung beiträgt - aber nix chillig!

Früher habe ich nie so konzentriert geübt wie heute, früher habe ich mir nie einen Jahresplan gemacht, was ich das Jahr über wann üben will und wie ich meine Aktivitäten zeitlich verteile.

Dasselbe muss ich ja auch für meine Abiturienten machen, damit ich sie bis zur Prüfung einschließlich einer ca. 6 Wochen langen Übungsphase "fertig" habe. (Was sie daraus machen ist dann ihre Sache, ich bin dann meine Bringschuld los.)

Früher habe ich nie ein themengebundenes komplettes Konzertprogramm als solches geplant und dann eingeübt wie heute, die Stücke kamen damals mehr zufällig zusammen.

Ich komme pro Tag kaum über zwei Stunden Übezeit, ein paar Wochen vor einem Auftritt sind es dann (hoffentlich) mehr.

Wünsche noch einen schönen Sonntag!

Walter
 

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