Vom Blatt spielen - mache ich es falsch?

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Nalfeyn

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Hallo ihr Lieben. Ich hoffe, ihr könnt mir bei meiner Frage helfen.

Vorab: Ich nehme seit ca. 3 Monaten Klavierunterricht (1 Mal wöchentlich).

Meine Klavierlehrerin bringt mir das Spielen vom Blatt bei. Seit einigen Unterrichtseinheiten ist auch das beidhändige Spielen implementiert. Hierbei beschränken wir uns jeweils im Violinschlüssel von c' - c'' und im Bassschlüssel von c - c'.

Jetzt zu meiner Frage:

Mir ist aufgefallen, dass ich beim Spielen nicht nachdenke, ob es nun beispielsweise ein e oder d ist, sondern einfach weiß, welche Taste ich drücken muss.
Wenn ich die Noten lese, dann kann ich schon sehr zügig sagen, um welche Note es sich handelt. Nur eben beim Spielen denke ich nicht drüber nach, sondern drücke einfach die Taste.

Es ist schwierig zu erklären, was ich meine.

Ich sehe beim Spielen die Note und drücke die Taste, habe aber gedanklich nicht sofort den zugehörigen Buchstaben als Note im Kopf. Ich spiele die Taste einfach.

Lerne ich falsch?
 
Wozu jedes Mal den Buchstaben denken? Welchen Sinn soll das haben?

Solange Du sicher bist, dass Du, während des Spielens von jemandem plötzlich unterbrochen, jederzeit sofort wüsstest, wie die Tasten heißen, die Du da gerade gedrückt hast, ist alles tacko.
 
Danke für eure Antworten!

Wozu jedes Mal den Buchstaben denken? Welchen Sinn soll das haben?

Solange Du sicher bist, dass Du, während des Spielens von jemandem plötzlich unterbrochen, jederzeit sofort wüsstest, wie die Tasten heißen, die Du da gerade gedrückt hast, ist alles tacko.

Ja schon. Wenn mich jemand unterbricht, brauche ich jedoch einen Tick länger, um zu sagen, um welche Note es sich handelt. Auch wenn ich mich verhaspel … dann häng ich manchmal wirklich ein paar Sekunden davor und muss scharf nachdenken.

Mir kommt es dann so vor, als würde ich wissen welche Note zu spielen ist, weil sie so und so viele Schritte von der zuvor gespielten Note entfernt liegt. Aber ich komme nicht sofort auf den Namen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Anfänger sind Noten ein Gemisch aus H C d F g D etc .... für den Könner nur noch Musik ... ein Medium das über Höhren vermittelt wird, wurde visualisiert. Je weiter man kommt umso mehr merkt man, welche Freiräume zur musikalischen Gestaltung die Noten einräumen.

Also, alles gut ... wenns in 3 Jahren noch so ist, kannst Du Dir immer noch Gedanken machen ....
 
Ich sehe beim Spielen die Note und drücke die Taste, habe aber gedanklich nicht sofort den zugehörigen Buchstaben als Note im Kopf. Ich spiele die Taste einfach.

Lerne ich falsch?
Beim Lesen denke ich auch nicht drüber nach, welche grammatikalische Regeln gerade angewandt wurden. Ich verstehe den Text so, dass ich ihn sogar nachschreiben kann.

Hab ich die Sprache falsch gelernt?
 
«Mir kommt es dann so vor, als würde ich wissen welche Note zu spielen ist, weil sie so und so viele Schritte von der zuvor gespielten Note entfernt liegt. Aber ich komme nicht sofort auf den Namen.»

Das ist am Anfang oft so. Ist auch nicht schlimm. Die Abstände zu verinnerlichen ist auch wichtig und wird für dich auch hilfreich sein später.
 
Mir ist aufgefallen, dass ich beim Spielen nicht nachdenke, ob es nun beispielsweise ein e oder d ist, sondern einfach weiß, welche Taste ich drücken muss
Wie die Note heißt ist beim Spielen nicht gefragt, allerdings innerlich mitsingen wäre schon wichtig, damit der Weg von Note zu Taste von der Vorstellung des Klanges geleitet wird. (Wenn man daneben haut ,tut es einem dann richtig weh, da Vorstellung und realer Ton nicht übereinstimmen:007::026::009:)
 
Hey, entschuldigt meine späte Rückmeldung.

Vielen vielen Dank für die ganzen Antworten. Das macht mir Mut, dass ich nicht völlig falsch davor bin.
Ich möchte halt einfach nur nicht "falsch" Lernen und falsches verinnerlichen.

"Wenns in 3 Jahren noch so ist, kannst du dir immer noch Gedanken machen" - das versteh ich nicht so ganz. Was meinst du damit?

Ja, das Hören ob etwas zusammenpasst, klappt wirklich sehr gut. Das kann vielleicht aber auch daran liegen, dass ich seit ca. 10 Jahren Gitarre spiele. Ich kann schon erkennen, ob der erklungende Ton zu dem passt, was ich auf dem Blatt lese.
 
Ich meinte damit, dass - wenn Du fleissig weiter übst - Du Dir in 3 Jahren keine Gedanken mehr ums notenlesen machen wirst. Und ja ... Du bist auf dem richtigen Weg ...
 

Notenlesen ist ja nicht 100%ig deckungsgleich mit "Blattspiel". Sei nicht so streng mit Dir, @Kleiner Ludo.
 
Ich sehe beim Spielen die Note und drücke die Taste, habe aber gedanklich nicht sofort den zugehörigen Buchstaben als Note im Kopf. Ich spiele die Taste einfach.

Passt doch :super:.

Beim Autofahren denkt man ja auch recht bald und mit einer gewissen Routine nicht mehr "ich fahre jetzt soundso schnell, jetzt muss ich in den soundsovielten Gang schalten, kuppeln usw.", sondern macht das ganz intuitiv und automatisch :003:.

OK, Fahrer/innen von Automatikautos haben da jetzt halt die Arschkarte... :005: :012:
 
OK, Fahrer/innen von Automatikautos haben da jetzt halt die Arschkarte... :005: :012:

Du glaubst ja gar nicht, wie angenehm so eine Automatik im Stadtverkehr und bei Stop and Go ist. :011::chr01::-D

Ich kann trotzdem jederzeit ohne Probleme und mich umgewöhnen zu müssen Schaltgetriebe fahren. 20 Jahre Fahrpraxis, vor dem Umstieg auf Automatik, haben sich da wohl unlöschbar ins Hirn eingebrannt.:lol:
 
Kommt man nicht beim vom-Blatt-spielen eh irgendwann an gewisse Grenzen, sofern man nicht ein überirdisches Wesen ist? In gewissem Maße kann ich das auch, manchmal weiss ich auch wie das Stück klingt nur wenn ich die Noten sehe, aber wenns komplizierter wird, also z.b. Bach, italienisches Konzert, sowas spielt doch niemand einfach so vom Blatt ab!?

Und bei Konzerten sieht man eigentlich auch nie Noten vor dem Pianisten liegen, oder?

Wenn ich was auswändig spiele, dann wissen die Finger irgendwie von selber, was zu tun ist. Auf die Noten schauen oder drüber nachdenken bringt mich dann eher aus dem konzept.

In dem Umfang, in dem ich das kann, gehts mir aber auch so. Man sieht die Noten und die Finger wissen was sie zu tun haben.
 
naja im Grunde.. handelt es sich um ein biologisches künstliche-intelligenz-system (oder halt einfach natürliche Intelligenz), ein lernfähiges neuronales Netz, welches entsprechend trainiert werden kann. Also auch hinsichtlich "Noten lesen und in Echtzeit in Klavieranschläge umsetzen". Also rein theoretisch, klar, warum nicht.. wohl einfach eine Frage der Übungsintensität.
 

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