Übungsstücke für Pedal

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Ich lüfte mein Pedal öfters zu früh an und möchte das etwas trainieren.

Kennt ihr passende Stücke dafür?:denken:

Sollte möglichst einfach sein damit meine Konzentration nicht von der Tastenfindung eingenommen wird. In der Russischen Klavierschule Band 1 sind dazu nur recht anspruchsvolle Stücke.:konfus:
 
Die russische Klavierschule kenne ich nicht, aber wenn die Stücke da zu anspruchsvoll sind, kannst Du ja auch einfach eine Tonleiter (oder eine Gruppe von fünf Tönen, wenn Du noch keine Tonleitern spielst) oder einen gebrochenen Akkord mit Pedal spielen und horchen, was passiert, je nachdem, wann Du das Pedal trittst und wann Du es los lässt.
Du musst auf jeden Fall hin- und zuhören, und dafür ist das gewählte Übestück meiner Meinung nach nicht das Wichtigste.
 
Schumann "kleiner Choral" (Album für die Jugend) eignet sich bestens, um das nachgetretene Pedal zu lernen und zu üben (es geht darum, ohne Klanglücken und ohne verschmieren die Choralakkorde zu binden, klangliches legato also) Hierbei kann es zusätzlich helfen, die Pedaltipps von Kratzert zum c-moll Prelude von Chopin zu probieren (also klanglich experimentieren, hören was sich am Gesamtklang ändert, je später das Bindepedal genommen wird -- einfach drin lesen und probieren)
Online finden sich als PDF die sehr guten Publikationen von Prof. Betz zum Pedal, auch da schadet schmökern nicht.
Danach kann mit Pedal in Chatschaturjans andante (Bilder der Kindheit) gespielt und probiert werden.
 
Schumanns Choral ist prima. Fürs Andantino kann es etwas zu früh sein, wenn schon die Stücke aus der RKS1 zu schwierig sind (vermutlich geht es um das Präludium von Tetzel).
@stony99 Du kannst andere Stücke aus der RKS1 probieren, auch wenn dort nicht explizit auf Pedalverwendung hingewiesen wird. Baby-einfach sind die zwei Etüden 72/73, wo man nachgetretenes Pedal unter "erschwerenden" Bedingungen (vgl. mit dem Choral) üben kann, da es wieder unten sein muss bevor die Finger in jedem Takt die erste Terz verlassen.
 
@stoni99
Ich habe "Für Elise" als Übungsstück genommen.
Besonders im 2.schweren Teil kann man es sehr gut üben.
Viel Spass.
Musikalische Grüße von Robinson
 
Erst mal Danke für eure Tip's!;-)
Hab noch etwas gestöbert und auch was gefunden: @rolf hat hier schon mal was darüber geschrieben.:super:

Muss ich mal in Ruhe durchprobieren. Das Prinzip ist mir eigentlich schon klar - es ist nur noch nicht in so recht in Fleisch und Blut übergegangen.

Das Jugend Album habe ich leider noch nicht.

Ist zufällig das hier gemeint?:


View: https://www.youtube.com/watch?v=RNVuW6UKr3c
 
Den Schumann-Choral finde ich auch prima - wenn der für Dich leichter ist als die Stücke in der Klavierschule, dann setz Dich dran.

Für Elise ist kein Anfängerstück, weder für die Finger noch für die Füße. Aber das haben wir ja auch schon mehrmals intensiv diskutiert.
 

Nee, hab ich leider nicht. :geheim: Hab nur euch...

Oh. Das ist schade. Der angemessene Pedaleinsatz trennt die Spreu vom Weizen, und diese Trennung ist harte Arbeit für den Klavierlehrer. Ich kann ein leidvolles Lied davon singen, ich habe das nämlich in meinem ersten Klavierunterricht (vor vielen Jahrzehnten) nicht gelernt. Dieses Defizit musste meine aktuelle Klavierlehrerin ausbügeln, was für beide ätzend mühsam war. Anfangs musste sie mir sogar den Pedalwechsel einzeichnen.

Falls Du bislang das Pedal mangels Anleitung vernachlässigt hast, gewöhn es Dir dringend an. Es gehört zum Klavierspiel wie die Tasten selbst und wird beim Einstudieren mit-geübt.

Ganz grob gesagt liftest Du ganz kurz das Pedal, wenn ein Harmoniewechsel auftritt. Nicht vor dem Harmoniewechsel, sondern quasi in den Harmoniewechsel hinein. Die Dämpfer werden blitzschnell abgesenkt und wieder aufgehoben, um den Nachhall der vorausgehenden Harmonie von der neuen abzutrennen, die neue aber erklingen zu lassen. Um das Prinzip zu verstehen, ist ein Stück wie Schumanns Choral ausgezeichnet, weil er langsam ist und genügend Zeit bleibt, um einen bewussten Pedalwechsel durchzuführen und auch genau hinzuhören, wie unterschiedlich es klingt, wenn der Pedalwechsel gelingt bzw. wenn nicht. ;-)
 
Danke @Barratt!

Ja, ich werde das jetzt so scheibchenweise integrieren.

Meinen ersten Fehler habe ich auch schon gefunden. Ganz wichtig von @Rolf geschrieben.:

Ansonsten ist noch wichtig, dass Pedallücken nie zu klein (zu kurz) sein sollten.

Ich hatte das vorher viel zu hektisch & kurz gemacht.:super:

Das "Comptine d'Un Autre Été" eignet sich eigentlich auch recht gut zum Pedalüben. Warscheinlich auch deshalb weil ich es schon recht lange auswendig spiele. Da bleiben Kapazitäten um sich auch auf das Pedal zu konzentrieren.

Wo es sich aber immer noch etwas merkwürdig anhört ist ab Takt 34. Die rechte Stimme wirkt am Anfang mit Pedal "abgehackt". :konfus:

Was ich auf YT beobachten konnte:
Manche lösen das Pedal auch nicht vollständig - ich habe den Eindruck 50%?! Scheint mir auch eine Option zu sein um abgehackte Stellen zu kompensieren?:denken:
 
Ohne das am konkreten Beispiel zu hören, lässt sich nicht sagen, was der- oder diejenige mit dem "nicht vollständigen Lösen" erreicht.
Hast Du ein E-Piano oder ein Klavier? Wie gut E-Pianos die unterschiedlichen Formen des Pedalgebrauchs klanglich umsetzen können, weiß ich nicht. Aber am Klavier kannst Du es doch einfach ausprobieren, wie es klingt, wenn Du voll oder halb trittst, und wenn Du zu unterschiedlichen Zeiten ganz oder halb los lässt.
Dazu kann man zwar einiges schreiben, aber Du musst ausprobieren und Dir zuhören.
 
@stoni99
falls noch nicht geschehen, schau Dir mal Graham Fitch' Pedal-Vidoes an:


Wie immer wunderbar erklärt

Er hat noch ein paar weitere auf Lager, aber ich denke, diese zwei Basic-Videos sollten dir erst mal weiterhelfen
 
reicht das Englisch an sich nicht, oder liegts mehr am Verständnis des Gesprochenen?
Du kannst bei den Videos Untertitel aktivieren. Das funktioniert hier sehr gut.
Die sind zwar auch auf englisch, aber vielleicht wäre das ja trotzdem eine Hilfe?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Untertiteln kannte ich noch nicht. Guter Tip. Aber einen fachlichen Text kann ich in englisch nicht ausreichend gut lesen.
Ich habe früher russisch lernen müssen!:geheim: как тебя зовут, cколько тебе лет und so'n Schei... - nie wieder gebraucht.:blöd:
 
ich kanns natürlich nicht beurteilen, wie schwer du dich damit tust, aber so richtig "fachlicher Text" ist das ja nicht, er erklärt ja in ganz normaler Alltagssprache. Er macht ja keine wissenschaftliche Abhandlung. Wenn's mal bei dem einen oder anderen Wort hapert, kann man ja auf Pause drücken und schnell Leo oder dict befragen.
Man muss sich aber vergegenwärtigen, dass die automatischen UTs nicht immer ganz treffsicher sind. Das kommt immer auch etwas auf die Aussprache an.
Da wird dann aus der Halle mal ganz unvermittelt ein Loch (hall -> hole), oder aus aus "legatissimo pedal" ein "leg artist mo pedal" :lol:
Aber im großen und ganzen funzt es recht gut.

Wenn man allerdings jedes 4te oder 5te Wort nachschlagen muss, wird es natürlich mühselig.
Aber wie gesagt, das kann ich nicht beurteilen.
 

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