Spiel-/Übetechniken für Ältere

  • Ersteller des Themas Annaklena
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Ob ein Werk ein Auftragswerk ist oder nicht, hat grundsätzlich nichts mit der Qualität dieser Musik zu tun.
Na, da würde ich schon differenzieren, ein Requiem z. B. als besonderer Großauftrag, oder z. B. eine spezifische Filmmusik ist schon was anderes, als verpflichtet zu sein, jeden Sonntag einen neuen Choral hinzulegen..

Und bei Mozart z. B. ist auch nicht alles genial, ich jedenfalls war doch sehr angetan, ein Werk wie Lacrimosa zu hören. Denn irgendwie hat man ja schon ein fixes Ohr für typisches Mozartgedudel....

View: https://youtu.be/1i8H-W8N-aU
 
Der Choral: Das Original von Bach mit herausgelöster Cembalostimme aus der Cantate 39 BMW 39

choral_bwv_39.jpg
 
...ich habe an dem Choral unter anderem, ersten Umgang mit dem Pedal geübt und fand das sehr schön.
 
Falls mein Beitrag falsch verstanden wurde, hier ist das ursprünglich gemeinte Stück aus dem "Album für die Jugend" von Robert Schumann, der das bachsche Original bearbeitet hat.

Die Choralmelodie ist weder von Bach noch von Schumann, sie stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert, findet sich seitdem in vielen Kirchengesangbüchern und wurde von unzähligen Komponisten bearbeitet. Mit Bach hat Schumanns Choral nichts zu tun, es ist ein eigenständiger, streng vierstimmiger Satz dieser bekannten Melodie, der sich eher an älteren Vorbildern orientiert.

Die 1:1-Harmonisierung wäre ebenso untypisch für Bach wie die durchgehend enge Lage (die hier natürlich grifftechnische Gründe hat). Auch einen Schlussakkord ohne Quinte hätte Bach vermutlich vermieden und wäre stattdessen im Alt bedenkenlos vom Leitton nach unten abgesprungen.
 
Ich meinte mit "enge Lage" nicht, dass es keine "Lücken" zwischen zwei Stimmen gibt, sondern den verhältnismäßig geringen Abstand zwischen Diskant und Bass, der immer deutlich unter 2 Oktaven bleibt. War vielleicht etwas unklar ausgedrückt. ;-)
 

Erstmal eine wirklich herzlose eiskalte Dusche:
1. es gibt bzgl. der Spieltechnik(en) am Klavier keine speziellen Lernmethoden für Erwachsene oder Späteinsteiger, welche es ihnen ermöglichen würden, so rasch und viel wie Kinder zu lernen!
2. Die Wahrscheinlichkeit, dass Späteinsteiger sowas wie ordentliche Triller, Tremoli und blitzschnelle gut klingende Passagen zu spielen lernen, ist nahezu Null - und das aus platt körperlichen Gründen.

Das ist gemein und ungerecht,

Das finde ich überhaupt nicht! Denn


Es ist doch gut zu wissen, dass das fortgeschrittene Alter der Grund für manche Probleme ist. Und dass man eben nicht zu blöd, zu begriffstutzig, zu untalentiert oder was auch immer ist. Zu wissen, dass unser Alter es ist, das – wegen der damit verbundenen physischen Beeinträchtigungen – uns vieles unmöglich oder schwer macht, finde ich tröstlich.
 
Es ist doch gut zu wissen, dass das fortgeschrittene Alter der Grund für manche Probleme ist.
Eine Binsenwahrheit. Das hat nichts mit "Blödheit" zu tun, sondern mit motorischen Fähigkeiten, die am effektivsten in der jugendlichen Entwicklung in die neuronalen Netze einprogrammiert werden - gewisse Gegebenheiten ("Talent") vorausgesetzt. Soweit zur Biologie!
Dass man die Grenzen durch Hartnäckigkeit, Begeisterung und unendlichen Fleiß erstaunlich weit verschieben kann, dafür gibt es immer wieder Beispiele. Und so sehe ich mit meinen 58 immer noch ein weites unentdecktes Land vor mir. Alt ist man nur im Kopf .
 
Trotzdem soll man das Altwerden mit all denen Einschränkungen akzeptieren. Dieser abgedroschene Spruch «Alt ist man nur im Kopf» kann ich nicht mehr hören. Alle die so was behaupten belügen sich selbst.
 
...Letztlich kann jede/r das Beste aus dem Altwerden machen.
 
Um beim Klavier zu bleiben, die Motorik wird durch das Gehirn gesteuert .... also liegt die Einschränkung auch im Geist. :-)
So isses, und deshalb gibt es keine spezielle für ältere (manuelle) Methode. Und wer von Gicht und co geschlagen ist, sollte das schon als individuelles Schicksal ansehen, denn die meisten trifft dies nicht. Ausgenommen sind natürlich die Jahre weit jenseits von 90, da hat aber eine 50 bis sagen wir 80 alte Person noch ordentlich Luft hin. Zumal Bewegung auch die Erhaltung eben dieser fördert.

Es ist ja auch merkwürdig, dass das Klischee der strickenden Oma heute nicht gilt, weil angeblich die Knochen es nicht mehr mitmachen, eher wird umgekehrt ein Schuh draus.
 
Trotzdem soll man das Altwerden mit all denen Einschränkungen akzeptieren. Dieser abgedroschene Spruch «Alt ist man nur im Kopf» kann ich nicht mehr hören. Alle die so was behaupten belügen sich selbst.

Natürlich soll man das Älterwerden akzeptieren ich bin auch gengen den Jugendwahn, der immer mehr um sich greift. Aber manche ältere Menschen sitzen nur vor dem Fernseher und jammern was sie alles nicht mehr können. Man sollte trotz gesundheitlicher Probleme immer versuchen das Beste daraus zu machen. Ich kann beispielsweise meinen 5. Finger der linken Hand nicht benutzen und die ganze Hand ist verkrümmt, dann nehm ich eben einen anderen Fingersatz oder lass auch mal eine Note weg. Anfangs musste mir da meine KL sehr helfen, jetzt kann ich es ganz gut alleine. Und bei meinen geliebten Boogies und auch manchen Blues-Stücken hat die rechte Hand eh nicht so viel zu tun. Ihr seht mit positiver Einstellung lässt sich manches leichter ertragen.
 

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