Habe ich richtige übe Strategie?

Traurig wenn man nur Hilfe wollte und wird als arschloch und dumm und versager bezeichnet, willkommen in Deutschland
Stopp!

Soweit ich mich erinnere, wurdest Du weder als A*loch noch als dumm bezeichnet.

Zu "Versager" habe ich mir folgenden Spruch zurechtgelegt:
"Unkraut sind Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt wurden.
Versager sind Menschen, deren Stärken noch nicht erkannt wurden."
 
(…) als (…) versager bezeichnet, willkommen in Deutschland


Mich hat das anfangs aber auch auf die Palme gebracht.

Mich auch.

„Was will das Ar… von mir, der kennt mich doch gar nicht!“, ist es mir dann durch den Kopf geschossen. @hasenbein s mitunter grenzwertige Ausdrucksweise stößt einen vor den Kopf, man reagiert erstmal bockig und eingeschnappt. Aber es lohnt sich, über seine Worte nachzudenken, wenn das Adrenalin abgebaut wurde. Dann offenbart sich, dass er oft gar nicht so falsch liegt.
 
Er wurde angenommen.

Einige Zeit später wurde er bei Aufführungen im Opernchor der Semperoper gesichtet.

Was beweist das jetzt?
Das beweist, dass es beim Gesang mit einem vorhandenen und lange nicht erkannten Naturtalent durchaus möglich ist, auch noch als Erwachsener Karriere zu machen, aber nur unter der Voraussetzung, dass da wirklich eine herausragende Sonderbegabung vorliegt.

Ein Mitstudent von mir, Schulmusikstudent mit Klavier im Hauptfach und Gesang im Nebenfach, der mit dem Gesangsunterricht ein halbes Jahr vor der Aufnahmeprüfung begonnen hat, sang im zweiten Semester bei einem Klassenabend seiner Professorin, Anwesend war auch ein Agent der Wiener Oper. Der bot ihm einen Vertrag an der Wiener Oper an. Der junge Mann brach das Studium ab und machte eine glänzende Karriere als Opernsänger.

Von Instrumentalisten habe ich so etwas bisher noch nicht gehört.
 
Mit Warten wirst du dieses Ziel nicht erreichen.

Ich kenne Menschen, die gut davon leben, jedes Wochenende ihren großen Synthesizer nebst Zubehör ins Auto zu packen und auf Hochzeiten und sonstigen Festen zu singen und zu spielen. Aber das fliegt denen nicht zu. Repertoirepflege, Marketing, neue Songs lernen und vieles mehr gehört da zum Alltag.
Die haben nicht unbedingt studiert, aber viel und vor allem zweckmäßig geübt.
 
mitunter grenzwertige Ausdrucksweise stößt einen vor den Kopf, man reagiert erstmal bockig und eingeschnappt. Aber es lohnt sich, über seine Worte nachzudenken, wenn das Adrenalin abgebaut wurde. Dann offenbart sich, dass er oft gar nicht so falsch liegt.
Bei allem Respekt vor Kantigkeit und Authentiziät geht durch grenzüberschreitende Ausdrucksweise viel Nützliches und Nachdenkenswertes verloren. Die Aussenwirkung von Clavio lässt dadurch oft zu wünschen übrig.
Freundlichkeit und trotzdem einen geerdeten Standpunkt zu vertreten, das ist kein Widerspruch !
 
Die Aussenwirkung von Clavio lässt dadurch oft zu wünschen übrig.

... zumal mancher darauf dann eben so reagiert, und das auch durchaus nachvollziehbarerweise: bockig und eingeschnappt. Die fachliche Autorität von jemandem anzuerkennen, der seine persönliche derart verspielt hat, sich von jemandem noch irgendetwas sagen lassen, der einen als "Versager" beschimpft, das ist sicher nicht jedermanns Sache. Und die dann eben eskalierenden Threadverläufe machen einen entsprechenden Eindruck. Bestenfalls läuft es hingegen dann darauf hinaus:
Das Geheimnis friedlichen Zusammenlebens besteht im Erkennen derer, die man ignorieren muss.
 
@rico1992
Um das Ganze mal etwas zu entschärfen: Stell doch mal bitte eine Aufnahme von dir hier rein. Dann können wir wirklich besser beurteilen, wie gut du bist. So können wir ja nur spekulieren.
Ich fände es ja witzig, wenn @hasenbein mal ein Aufnahme von sich einstellt.

Ich bin professioneller Musiker, der heutzutage glücklicherweise hauptsächlich (gut bezahlte) Konzerte sowie ab und zu mal angenehme, gut bezahlte Muggen spielt.
Bei der sozialen Kompetenz, die er hier zeigt muss er richtig gut sein um mit normalen Musikern spielen zu dürfen. Ich kann mir das kaum vorstellen. Oder er muss sich im echten Leben so zusammenreißen, dass er es dann anonym im Internet rauslassen muss. Ist immerhin billiger als ein Therapeut aber eigentlich auch traurig.
Bei allem Respekt vor Kantigkeit und Authentiziät geht durch grenzüberschreitende Ausdrucksweise viel Nützliches und Nachdenkenswertes verloren. Die Aussenwirkung von Clavio lässt dadurch oft zu wünschen übrig.
Freundlichkeit und trotzdem einen geerdeten Standpunkt zu vertreten, das ist kein Widerspruch !
In diesem Forum geht es zu wie auf dem Schulhof einer Brennpunktschule, wenn man nicht immer ja und Amen zu den Forengockeln sagt. Was die sagen ist richtig, egal wie falsch es ist. Wenn jemand was anderes sagt gibt es kloppe, schliesslich ist Obermacker xy schon so lange dabei und hat so viel gutes getan.

@rico1992 das mit der Aufnahmeprüfung und Studium würde ich wirklich vergessen. Das rentiert sich mit Mitte 30 überhaupt nicht und hilft der angestrebten Musikerkarriere nicht. Wer würde dich danach fragen?
 
Bullshit! Du WILLST Dich nicht aufnehmen, weil Du a) weißt, dass Du enorme Schwierigkeiten haben wirst, überhaupt einen einigermaßen fehlerfreien "Take" hinzubekommen und b) weißt, dass Dein Spiel hier stark kritisiert werden wird.
Der TE ist noch ganz am Anfang der Ausbildung am Klavier. Da kann man noch nicht allzu viel Selbstbewusstsein haben, einfach deshalb, weil man nach so kurzer Zeit auch wirklich noch nicht sehr gut spielen können kann. (Was für ein Satz.)

Ich habe mich damals auch geschützt und schütze mich heute noch. Meine allerersten Aufnahmen habe ich nur drei handverlesenen Freundinnen vorgespielt, von denen ich weiß, dass sie es gut mit mir meinen und bei denen ich mit positiver Kritik rechnen kann. Echte Fehler spricht der Klavierlehrer an. Freundlich und sachlich und immer in einem Kontext, in dem er auch etwas Gutes findet.

Mit einer vernichtenden Kritik in dieser Phase der Ausbildung kann nicht jeder umgehen. Ich könnte es nicht. Ich hätte das Klavier dann aufgegeben, obwohl es mir wirklich viel bedeutet.

Und wie jeder youtuber sagt: Eine vernichtende Kritik trifft so sehr, dass zwanzig gute Kritiken das kaum aufwiegen können.

Da muss sich jeder selbst einschätzen, ob er wirklich davon profitiert, ob er sich in dem frühen Stadium der Ausbildung einer harten Kritik aussetzt. Für mich wäre das nichts gewesen.
 

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