Schumann "Träumerei"

  • Ersteller des Themas Morpheus
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Sehr schön gespielt insgesamt, gefällt mir!

Zwei Anmerkungen:
Der Akkord im ersten Takt auf der 2 klingt bei dir wie ein Teil der Melodie, dabei hat er "nur" füllenden Charakter. Der Melodieton ist das f oben. Versuch doch mal, diesen Akkord in den Klang, der vorher da war, einzupassen, ohne, dass er die Melodie überdeckt. Ein Tausch der Mittelstimmen der rechten und linken Hand hilft hierbei. Ich konnte nicht sehen, ob du das eh schon machst.

Das Tempo, das drüber steht (Viertel=100) ist von Schumann selbst. Nun muss man nicht ewig diskutieren, wie ernst er das meinte oder ob Metronome zu seiner Zeit unzuverlässig waren oder ähnliches, sicher ist meiner Meinung nach folgendes: Dieses Tempo verrät uns, dass Schumann einen fließenden Charakter für das Stück wollte. Das steht ihm ganz gut. Probier doch mal aus, das ganze etwas fließender zu nehmen!
 
Hallo Marc,

du besitzt sooo viel Gefühl :) Sehr schön :)
Und ich glaube da geht in Zukunft noch mehr bei dir, noch hört es sich an als ob du etwas mit "angezogener Handbremse" spielst.
Trau dich etwas mehr Dynamik in das Stück hineinzubringen, dann gibst du deinem gefühlvollen Spiel noch mehr Ausdruck.
Vielleicht einfach mal das Stück mit deutlich übertriebener Dynamik spielen um für dich zu spüren was da an welcher Stelle möglich wäre.

Bin gespannt was in Zukunft noch alles von dir kommt.
Habe dir sehr gerne zugehört!

Viele Grüße,
Manha
 
Der Akkord im ersten Takt auf der 2 klingt bei dir wie ein Teil der Melodie, dabei hat er "nur" füllenden Charakter.

danke für deinen Hinweis. Da hat mich mein KL schon dafür gerügt :-)
Ist mir nacher auch aufgefallen, und habe mich darüber geärgert. Die Betonung sollte wirklich auf der Melodie, sprich auf dem "f" liegen. Habe ich irgendwie zu laut gespielt den Akkord :rolleyes:

Das Tempo, das drüber steht (Viertel=100) ist von Schumann selbst. Nun muss man nicht ewig diskutieren, wie ernst er das meinte oder ob Metronome zu seiner Zeit unzuverlässig waren oder ähnliches, sicher ist meiner Meinung nach folgendes: Dieses Tempo verrät uns, dass Schumann einen fließenden Charakter für das Stück wollte. Das steht ihm ganz gut. Probier doch mal aus, das ganze etwas fließender zu nehmen!

Ich habe vor der Aufnahme wirklich darüber nachgedacht das Stück etwas schneller und flüssiger zu spielen. Aber mit der Tempoangabe von Schumann konnte ich mich irgendwie nicht anfreunden :)
Mir gefällt es das Stück etwas ruhiger zu spielen, aber ich werde deinen Tipp natürlich einmal ausprobieren. Danke

Zitat von Manha:
du besitzt sooo viel Gefühl Sehr schön
Und ich glaube da geht in Zukunft noch mehr bei dir, noch hört es sich an als ob du etwas mit "angezogener Handbremse" spielst.
Trau dich etwas mehr Dynamik in das Stück hineinzubringen, dann gibst du deinem gefühlvollen Spiel noch mehr Ausdruck.
Vielleicht einfach mal das Stück mit deutlich übertriebener Dynamik spielen um für dich zu spüren was da an welcher Stelle möglich wäre.

danke für deinen lieben Kommentar *freu*
An diesem Stück gibt es wirklich noch soviel zu entdecken. Werde versuchen mich etwas mehr aus der Reserve zu locken. Hab dabei nur immer die Angst, das ich zuviel übertreibe.

Zitat von manha:
Bin gespannt was in Zukunft noch alles von dir kommt.
Habe dir sehr gerne zugehört!

das freut mich sehr. Hoffe ich kann bald die nächste Einspielung nachreichen.

liebe grüße
Marc
 
... und, sorry to say, aber Du brauchst ein lebendiges Klavier, besser noch einen Flügel. Das, was da in Dir steckt, kommt beim Digi NIE raus!

Gefühl, Seele in Dir. Aber das Instrument ist tot.
 
Der Akkord im ersten Takt auf der 2 klingt bei dir wie ein Teil der Melodie, dabei hat er "nur" füllenden Charakter. Der Melodieton ist das f oben. Versuch doch mal, diesen Akkord in den Klang, der vorher da war, einzupassen, ohne, dass er die Melodie überdeckt. Ein Tausch der Mittelstimmen der rechten und linken Hand hilft hierbei. Ich konnte nicht sehen, ob du das eh schon machst.

was ich markiert habe - - - ist falsch!

Wenn man es greifen kann (links F-c-a), dann soll man spielen, wie Schumann es notiert hat! Liest man die Noten genau, achtet auf notierte Tondauern, dann findet man auch den Grund dafür heraus. Hat man diesen Grund herausgefunden, entdeckt man auch, dass der "Akkord" keineswegs nur füllenden Charakter hat. (kommt man von allein nicht darauf, hilft ein Blick in die von Godowski herausgegebene Ausgabe)

Gruß, Rolf
 
... und, sorry to say, aber Du brauchst ein lebendiges Klavier, besser noch einen Flügel. Das, was da in Dir steckt, kommt beim Digi NIE raus!

Gefühl, Seele in Dir. Aber das Instrument ist tot.

Ich bin kommenden Montag einen Flügel Probespielen, da werde ich das
Stück nochmals anspielen Fisherman. Bin schon ganz gespannt :rolleyes:
Gebe dir dann nochmals Bescheid was dabei rausgekommen ist.

ps.: Hab das Digitalpiano halt vorgezogen weils es leichter zum aufnehmen ist.

Zitat von rolf:
was ich markiert habe - - - ist falsch!

Wenn man es greifen kann (links F-c-a), dann soll man spielen, wie Schumann es notiert hat! Liest man die Noten genau, achtet auf notierte Tondauern, dann findet man auch den Grund dafür heraus. Hat man diesen Grund herausgefunden, entdeckt man auch, dass der "Akkord" keineswegs nur füllenden Charakter hat. (kommt man von allein nicht darauf, hilft ein Blick in die von Godowski herausgegebene Ausgabe)

dann habe ich es also doch nicht "so" falsch gespielt ?sag bitte ja Rolf :D;)

viele grüße
Marc
 
Ich bin kommenden Montag einen Flügel Probespielen, da werde ich das
Stück nochmals anspielen Fisherman. Bin schon ganz gespannt

Stell Dir dann bitte vor - der Flügel steht bei Dir zuhause. Du bist ganz entspannt. Ein Glas Rotwein vor Dir. Kerzenlicht. Und dann spielst Du.

Soll heißen: Gib zu dem Feeling beim Anspielen in fremder Umgebung ruhig 100% drauf. Dann kommst Du dem Endergebnis nahe. Darf ich fragen, welche(n) Flügel Du anspielst?
 
Stell Dir dann bitte vor - der Flügel steht bei Dir zuhause. Du bist ganz entspannt. Ein Glas Rotwein vor Dir. Kerzenlicht. Und dann spielst Du.

Soll heißen: Gib zu dem Feeling beim Anspielen in fremder Umgebung ruhig 100% drauf. Dann kommst Du dem Endergebnis nahe. Darf ich fragen, welche(n) Flügel Du anspielst?

Danke für deinen Tipp Fisherman. Von welchem Hersteller der Flügel ist, ist ein bißchen schwer zu beantworten :)
Habe ihn noch nicht gesehen, aber laut meinem Klavierhändler ist er anscheinend baugleich mit einem Yamaha C3 Länge 186cm. Aber halt nicht von Yamaha :p

Wie gesagt muss mir das "Ding" erst einmal anschauen und anspielen.

liebe grüße
Marc
 

@ rolf:

Ok, stimmt. Ich hab gerad mal genau hingesehen und stimme dir zu. Allerdings ist dafür wirklich die Voraussetzung, dass man die Dezime F-a greifen kann. Denn wenn man das mit dem Pedal kaschieren muss, bringt das ganze wieder nix und man kann es doch wieder tauschen.
Dann formuliere ich es um:
Aus spieltechnischen Gründen ist ein Tausch der Mittelstimmen zur Erleichterung möglich, wenn man das F im Bass nicht sowieso liegen lassen kann.
Einverstanden? :-)
 
@ rolf:
Ok, stimmt. Ich hab gerad mal genau hingesehen und stimme dir zu. Allerdings ist dafür wirklich die Voraussetzung, dass man die Dezime F-a greifen kann.

dass mit der Dezime greifen geht bei mir noch ohne Probleme (eine Undezime müßte auch noch machbar sein :)). Brauche an dieser Stelle kein Pedal. Trotzdem habe ich den Akkord doch ein bißchen zu sehr betont :rolleyes:

liebe grüße
Marc
 
Aus spieltechnischen Gründen ist ein Tausch der Mittelstimmen zur Erleichterung möglich, wenn man das F im Bass nicht sowieso liegen lassen kann.
Einverstanden? :-)
Hallo nico,
nein, immer noch nicht einverstanden.

will man die Träumerei mit allem, was sehr genau von Schumann notiert ist, realisieren, dann muss man die Dezime links greifen können: da ist ja nicht nur beim ersten Auftreten des Themas so, sondern genauso bei der Wendung des Themas nach A-Dur 7 und der Wendung zur Doppeldominante G-Dur 7 9 - - - und bei den beiden genannten Wendungen hilft das von Dir genannte vertauschen der Daumen nun wirklich noch weniger: wie soll die r.H. das a im weiterklingenden Akkord F-c-a halten? Da müsste man ja rechts die Dezime a-c1 greifen, kurzum auch in der von Dir vorgeschlagenen "Erleichterung" wird es nicht leichter.
Allerdings habe ich geschrieben "wenn man das mit allem realisieren will", und das bedeutet nunmal, dass sich jeweils beim Taktwechsel der Akkord F-c-f-a zu F-c-a aufhellt (siehe Viertelpause im oberen System) - und das ist tatsächlich sogar leichter, wenn man es wie notiert spielt (zudem kommt ja spätestens beim G 7 9 die Forderung, in beiden Händen Dezimen greifen zu können (und dieser Akkord darf nicht arpeggiert werden)

@Morpheus
sei mir nicht böse: ich möchte mir keine Aufnahmen anhören und kommentiere auch keine. Ich habe mich nur auf die Anmerkung von nico zur Erleichterung bezogen - und diese ist ja ein willkommener Anlaß, die Noten dieses dieses vermeintlich leichten und leicht verständlichen Stückes mal sehr genau anzusehen.
hierbei zeigt sich:
- man muss links F-c-a greifen und halten können, damit man das klangliche aufhellen des F-Dur Akkordklangs realisieren kann
- man muss in beiden Händen Dezimen greifen können
- genau gesehen wird kein Akkord arpeggiert (nur bei B und A7 werden eine Art Vorschlag und die Bassnote vorausgespielt, alle anderen sollen gleichzeitig angeschlagen sein - also nicht diese beiden Akkordklänge Ton für Ton nach oben arpeggieren, denn da ist ja keine Schlangenlinie davor)

insgesamt noch ein Tipp zur Träumerei: nicht zu viel Pedal, eher weniger und sehr vorsichtig! Und lehrreich ist der Versuch, auch Übungs- und Wahrnehmungsgründen mal ganz ohne Pedal probieren und dabei auf alle notierten Tonlängen zu achten - Schumann hat hier wirklich das Klanggeschehen enorm deutlich notiert, und es lohnt sich, da mal genau hinzuhören.

Gruß, Rolf
 

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rolf, wir verstehen uns miss. Ich stimme dir völlig zu.
Der nächste Versuch, deutlich zu machen, was ich meinte:
Sofern man die Dezime links nicht greifen kann (was vielen Spielern schwer fallen wird oder sogar nicht möglich ist), lässt sich das Notierte nur ausführen, wenn man die Mittelstimmen so lässt, wie sie sind.
Wenn man diese Dezime aber nicht greifen kann, braucht man eh das Pedal, um den Bass zu halten. Und dann lässt sich die geforderte Pause auf der 1 des nächsten Taktes nicht mehr realisieren. Also kann man die Mittelstimmen auch gleich tauschen. Denn das Notierte lässt sich eh nicht umsetzen.

Jetzt besser?
 
Wenn man diese Dezime aber nicht greifen kann, braucht man eh das Pedal, um den Bass zu halten. Und dann lässt sich die geforderte Pause auf der 1 des nächsten Taktes nicht mehr realisieren. Also kann man die Mittelstimmen auch gleich tauschen. Denn das Notierte lässt sich eh nicht umsetzen.

Jetzt besser?

hallo nico,

eine eiskalte, aber dennoch richtige Antwort wäre Beethoven zu entnehmen: "wer´s nicht greifen kann, soll´s bleiben lassen" - - aber damit ist kleineren Spannweiten ja nicht geholfen.

Man kann aber eine Notlösung versuchen, welche dem notierten Klangbild weitaus näher kommt, als dass man das Pedal bis zum 2. Viertel des zweiten Taktes (Harmoniechsel) hält:
man lässt auf dem letzten Achtel des ersten Taktes die Töne f und c1 los, die Töne F-c-a werden aber gehalten, und genau in diesem Moment wechselt man das Pedal. Die Notlösung besteht also darin, Schumanns Viertelpause ein Achtel früher zu beginnen - - und das geht mit etwas Aufmerksamkeit auch, wenn man so greift, wie Du es vorgeschlagen hast.
Allerdings kommt man auf diese Notlösung natürlich nur dann, wenn man die Notation wirklich sehr genau bzgl. der Tonlängen anschaut.

Es liegt also weniger am Dezimen greifen können, als am Verstehen des Notentextes und am hören - und da ist wie gesagt die "Notlösung" besser, als ein pauschaler Pedaleinsatz, der eben nicht die Aufhellung des Akkordklangs realisierbar macht.

Gruß, Rolf
 

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